Die folgenden drei grausamen Betäubungsmethoden kommen in Schlachthöfen zum Einsatz:
- Bolzenschuss. Diese Betäubungsmethode ist bei Rindern, Schafen und Ziegen am weitesten verbreitet.
- Elektrische Durchströmung.
- Kohlendioxid (CO 2 )
Ist Schächten schmerzhaft?
Martin von Wenzlawowicz: Früher, bevor es Methoden zur Betäubung gab, war das Schächten möglicherweise die akzeptabelste Methode, ein Tier zu töten. Aber heute können wir Schmerzen vermeiden – das tun wir ja auch bei uns Menschen.
Wie werden Schweine in Deutschland getötet?
Schweineschlachtung – Ausstieg aus der CO2-Betäubung jetzt! In Deutschland werden jährlich etwa 55 Millionen Schweine geschlachtet. Der Schlachtvorgang unterteilt sich in die Betäubung und die tatsächliche Tötung. Für die Betäubung bei Schweinen stehen in der Praxis zurzeit zwei Verfahren zur Verfügung – die Elektrozange und die Gasbetäubung mit hohen Konzentrationen von Kohlenstoffdioxid (CO 2 ).
Im Gegensatz dazu werden Rinder in der Regel mittels Bolzenschuss und Geflügel durch ein elektrisches Wasserbad betäubt. Die Tötung geschieht bei allen Tieren durch die Öffnung der Blutgefäße und das anschließende Entbluten. Für die Schlachtung von Schweinen sind gut 3.700 Schlachtbetriebe in Deutschland zugelassen.
Hier bestehen allerdings sehr große Unterschiede in den Schlachtkapazitäten der Betriebe. Während in Bayern weit über tausend kleine Schlachtbetriebe rund vier Millionen Schweine schlachten, werden in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen in gut 500 Betrieben 37 Millionen Schweine pro Jahr geschlachtet.
Die jeweils angewandten Betäubungsmethoden in den Schlachthöfen werden bedauerlicherweise nicht erfasst. Dennoch gilt grundsätzlich, dass kleinere und mittlere Schlachtbetriebe in der Regel mittels Elektrobetäubung und sehr große Betriebe mittels CO 2 -Betäubung schlachten. Die Erklärung dafür ist, dass die CO 2 -Betäubung als günstige Alternative höhere Schlachtkapazitäten erlaubt.
Das bedeutet, es können mehr Schweine in kürzerer Zeit geschlachtet werden.
Wie wird ein Tier halal geschlachtet?
Halāl-Fleisch – Ähnlich wie beim koscheren Fleisch im Judentum dürfen im Islam nur Tiere gegessen werden, die für den Konsum zulässig sind, regelgerecht geschlachtet wurden und nicht bereits verendet waren. Die Tiere werden – anders als nach mitteleuropäischen Standards – in Schlachthöfen dabei ohne Betäubung mit einem speziellen Messer mit einem einzigen großen Schnitt quer durch die Halsunterseite getötet, in dessen Folge die großen Blutgefäße sowie Luft- und Speiseröhre durchtrennt werden.
- Mit dem Schächten soll das möglichst rückstandslose Ausbluten des Tieres gewährleistet werden.
- Im Koran heißt es dazu: „Verboten ist euch (der Genuß von) Fleisch von verendeten Tieren, Blut, Schweinefleisch und (von) Fleisch, worüber (beim Schlachten) ein anderes Wesen als Allah angerufen worden ist, und was erstickt, (zu Tod) geschlagen, (zu Tod) gestürzt oder (von einem anderen Tier zu Tod) gestoßen ist, und was ein wildes Tier angefressen hat – es sei denn, ihr schächtet es (indem ihr es nachträglich ausbluten laßt) –, und was auf einem (heidnischen) Opferstein geschlachtet worden ist, ” Das traditionelle betäubungslose Schächten wird in den meisten Ländern praktiziert.
Obwohl eine Betäubung vor dem Schächten mit dem islamischen Recht Fiqh vereinbar ist, wie muslimische Gelehrte bestätigt haben, wird von manchen Muslimen befürchtet, dass die Betäubung tödlich und damit das Fleisch verboten sei. Religiöse Strömungen wie u.a.
- Die Aleviten berufen sich auf Koran, Sure 5, Vers 5, wonach auch von Christen oder Juden Geschlachtetes erlaubt ist: „Heute sind euch die guten Dinge (zu essen) erlaubt.
- Und was diejenigen essen, die (vor euch) die Schrift erhalten haben, ist für euch erlaubt, und (ebenso) was ihr eßt, für sie.” Auch die Vereinigten Arabischen Emirate haben in ihrem nationalen Halal-Standard festgelegt, dass Christen und Juden Halal-Schlachtungen durchführen, wenn diese bestimmte Anforderungen erfüllen (u.a.
müssen Schlachter jeglicher Glaubenszugehörigkeit als Nachweis der persönlichen Kompetenz ein Zertifikat vorweisen können). Im Standard „Animal Slaughtering Requirements According to Islamic Rules” (UAE.S 993:2015), der über das staatliche Normungsinstitut „Emirates Authority for Standards & Metrology” (ESMA) bezogen werden kann, heißt es: „4.2.1 The Slaughterer shall be a Muslim, and may be a Jew or Christian, sane, and aware of slaughtering related requirements.” – Vereinigte Arabische Emirate (2015): Animal Slaughtering Requirements According to Islamic Rules (UAE.S 993:2015) Zahlreiche andere internationale Halal-Standards wie z.B.
von Malaysia (JAKIM), Indonesien (MUI) und Singapur (MUIS) geben jedoch vor, dass nur Muslime als Schlachter zulässig sind, weshalb es sich nicht durchgesetzt hat, dass auch Christen und Juden Halal-Schlachtungen durchführen. Allgemein ist festzuhalten, dass die islamischen Speisevorschriften in der Praxis zahlreiche Fragen und Zweifelsfälle mit sich bringen, zu denen Gelehrte unterschiedliche Auslegungen anbieten.
Entsprechend vielfältig sind die Haltungen von Muslimen in diesem Feld. Nach der Studie Muslimisches Leben in Deutschland, „halten sich 91 Prozent der befragten Sunniten an islamische Speisevorschriften. Für Schiiten (60 Prozent) und Aleviten (49 Prozent) ist die Befolgung dieser Vorschriften weitaus weniger wichtig.”
Wie wird in Deutschland Halal geschlachtet?
Schächten in Deutschland verboten – Das Schächten (betäubungsloses rituelles Schlachten) von Tieren ist in Deutschland grundsätzlich verboten – eine Ausnahmegenehmigung wird nur unter Erfüllung bestimmter Auflagen erteilt. “Halal”-Schlachtungen erfolgen hierzulande daher fast ausschließlich mit Betäubung oder mit einer Ausnahmegenehmigung der zustädigen Behörde,
Ist Halal grausam?
Hamburg: Diskussion um Hamburger Schulkantinen: Tierschützerin erklärt: Wie brutal ist halal? Es stirbt einen minutenlangen qualvollen Tod. An diese Tierquälerei denken viele Hamburger, wenn sie davon hören, dass in einigen Schulkantinen Halal-Fleisch auf den Teller kommt.
- Doch Tierschützer beruhigen: „Halal-Schlachtungen in Deutschland sind nicht qualvoller, als herkömmliche Schlachtungen.” Der Grund lässt sich laut Angela Dinter, Fachreferentin bei „Pro Vieh”, leicht auf den Punkt bringen: „In Deutschland wird nur in äußerst geringen Mengen geschächtet.
- Von den 3,8 Millionen geschlachteten Rindern jährlich sind nur ein paar Tausend, also unter einem Prozent geschächtet worden”, rechnet sie vor.
Die meisten Rinder und auch das Geflügel, das halal in Deutschland geschlachtet wird, wird vorher betäubt. „Der Betäubungs- und Tötungsvorgang unterscheidet sich dabei in gar nichts von einer klassischen deutschen Schlachtung”, erklärt Dinter. Der Unterschied bestehe nur darin, dass ein gläubiger Muslim die Betäubung und Tötung vornehme und sich nach Mekka ausrichte.
Diese Art der Schlachtung wird seit Jahrzehnten auch schon beim Geflügel-Giganten Wiesenhof vorgenommen. Dort sind sogar die Schlachtanlagen seit Jahren nach Mekka ausgerichtet. Bei Deutschlands größtem Schlachthof Tönnies wird ein Teil der Rinder halal geschlachtet. Der Caterer der Grundschule Bonhoefferstraße (Billstedt) Okan Saiti von Mammas Canteen etwa liefert teils Halal.
„Ich beziehe dieses Fleisch aus Deutschland, arbeite mit Lieferanten für Supermärkte zusammen”, sagt er. Das sei heute ganz unkompliziert. Aus Hamburg kommt das Fleisch aber nicht. Denn laut Gesundheitsbehörde gibt es nur noch einen einzigen Schlachtbetrieb in der Stadt und der habe keine Halal-Zertifizierung.
Grundsätzlich können Kunden überall an den Fleischtheken ohne es zu wissen Halal-Rindfleisch oder -Geflügel kaufen. Denn es muss nicht deklariert werden und unterscheidet sich ja ohnehin nicht von anderem Fleisch. Einen klaren Unterschied macht aber das Fleisch von geschächteten Tieren. Das lehnt auch Pro Vieh als furchtbare Tierquälerei absolut ab.
Dinter: „Zum Glück gibt es in Deutschland nur wenige Schlachthöfe, die eine Genehmigung dafür haben.” Die Auflagen seien sehr hoch und die Zahl der Betriebe und der Schlachtungen dort steige auch zum Glück nicht. Bisher gibt es in Deutschland diese Ausnahme-Genehmigungen noch, weil argumentiert wird, dass die Religionsfreiheit über dem Tierschutz steht.
Ginter: „Aber in der Praxis werden zum Glück keine neuen Genehmigungen erteilt.” Die Nachfrage scheine auch gar nicht zu bestehen, weil die ganz große Mehrheit der Muslime die Betäubungs-Schlachtung anerkenne. Wer allerdings sein Fleisch an der Ladentheke nicht aus Deutschland kauft, der kann sich laut Ginter überhaupt nicht sicher sein, dass das Tier nicht vielleicht grausam unbetäubt getötet wurde.
In, Dänemark, und ist das Schächten bereits verboten. „Aber etwa hat das Schächten zugenommen. Wer von dort importiertes Fleisch isst – völlig unabhängig von der Halal-Frage – könnte ungewollt solche Tierquälerei unterstützen.” Dieser Artikel wurde verfasst von Sandra Schäfer : Hamburg: Diskussion um Hamburger Schulkantinen: Tierschützerin erklärt: Wie brutal ist halal?
Ist Halal besser für die Tiere?
Halal-Fleisch : Eine gute Entscheidung für das Tierwohl – 27. Februar 2019, 5:18 Uhr Lesezeit: 2 min Fleisch aus ritueller Schlachtung, bei der Tiere vorher nicht betäubt wurden, darf nicht mit dem EU-Bio-Siegel ausgezeichnet werden. Das entschied der EuGH. (Foto: dpa) Das Bio-Siegel soll unnötiges Leiden verhindern. Dieser Anspruch würde aufgeweicht, wenn das Töten von Tieren bei vollem Bewusstsein in Ordnung wäre.
- Ommentar von Markus C.
- Schulte von Drach Wenn vor Gericht die Religion ins Spiel kommt, wird es schnell schwierig.
- Vor allem, wenn es dabei nicht um Fakten geht, sondern um den Umgang mit Glaubensvorstellungen.
- In der Frage, ob Fleisch das europäische Bio-Siegel tragen darf, wenn das Tier bei einer rituellen Schlachtung getötet wurde, hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) sich mit einem solchen heiklen Thema befasst.
Denn für manche Muslime und Juden sind die betreffenden Speisegebote essenziell: Für sie müssen Tiere, die verzehrt werden sollen, aus religiösen Gründen ohne Betäubung durch einen Halsschnitt geschlachtet werden. Der EuGH befasste sich mit einer Klage von Tierschützern aus Frankreich.
- Diese hatten kritisiert, dass Fleisch von Tieren, die auf diese Weise getötet worden sind, mit dem Hinweis auf ökologischen Landbau beworben wurden.
- Die Richter haben nun entschieden, dass das Schächten nicht den Anspruch eines Siegels erfüllt, das den Konsumenten garantieren soll, dass die Leiden des Tieres so gering wie möglich gehalten wurden.
Das ginge nur mit Betäubung. Jene, die gern ein EU-Bio-Siegel auch auf Fleischprodukten sehen möchten, die aus Ökolandwirtschaft stammen und halal oder koscher sind, berufen sich auf die Religionsfreiheit. Damit haben sie ein gutes Argument an der Hand.
Der Gerichtshof hat trotzdem das richtige Urteil gefällt. Religionsfreiheit ist eine der wichtigsten Errungenschaften der Moderne: Sie soll gewährleisten, dass alle Menschen die Freiheit haben zu glauben, was sie wollen, und auch gemäß den Regeln ihres Glaubens zu leben, ohne dafür diskriminiert oder verfolgt zu werden.
Was aber, wenn die Verhaltensvorschriften, die die Gläubigen ihren Offenbarungen und Überlieferungen entnehmen, mit den Gesetzen oder Wertvorstellungen einer Gesellschaft in Konflikt geraten? Denn natürlich bedeutet Religionsfreiheit nicht die Freiheit, uneingeschränkt alles tun zu dürfen, was religiöse Traditionen und Vorschriften fordern.
Wie funktioniert das Schlachten?
Wie werden Tiere im Schlachthof getötet? – Bei der Tötung im Schlachthof wird die Hauptschlagader der Tiere durchtrennt, was zum Blutverlust führt. Vor dem Kehlschnitt werden die Tiere zwar betäubt, jedoch erfolgt die eigentliche Tötung erst mit dem Stich in den Hals. Je nach Tierart und Schlachthof unterscheiden sich die eingesetzten Betäubungsmethoden. Der Stich in die Halsschlagader führt zu Blutverlust und somit zum Tod des Tieres.
Warum lässt man Fleisch ausbluten?
Blut ist vom Verzehr ausgeschlossen – Die Praxis jüdischer ritueller Schlachtung (Schächten) geht auf die in der Schöpfungsgeschichte beschriebenen Ernährungsvorschriften zurück. Fleisch zu essen war den Menschen nach der Sintflut zwar gestattet, aber nur unter der Bedingung, dass kein Blut konsumiert wird.
Blut gilt den Juden als Symbol des Lebens und als Sitz der Seele (Nefesch). „Dam” (das Blut) und „Adam” (der Mensch) haben denselben Wortstamm. Blut zu essen, würde bedeuten, seinen Nächsten zu verzehren und das Leben des Tieres in sich aufzunehmen, denn „Blut ist die Lebenskraft” (Thora, Deuteronomium XII, 27).
Der Verzicht auf diesen aggressiven Akt entspricht dem Verbot, anderen Leid zuzufügen. Daher muss das Tier beim Schächten vollständig ausbluten. Mit der Ritualisierung der Tötung wird nach jüdischer Auffassung die im Blut befindliche Seele vom Fleisch getrennt.
Indem er schlachtet und sein Fleisch auf diese Weise vorbereitet, anerkennt der praktizierende Gläubige, dass sich von Fleisch zu ernähren kein harmloses Unterfangen ist, sondern im Gegenteil eine schwerwiegende Handlung, die Tötung eines Tieres, voraussetzt. Daher muss sie respektvoll und durch maximale Vermeidung von Leid ausgeführt werden.
Dieser Respekt geht über den Tod hinaus und findet sich weiter bei Zubereitung und Konsum des Fleisches ( Kaschrut ).
Was passiert mit dem Blut beim Schlachten?
Tierblut – In einem Schlachthof werden Schweine und Rinder geschlachtet. Zur Förderung des Tierblutes setzt die Schlachterei eine Börger Drehkolbenpumpe ein. Nachdem die Tiere „gestochen” wurden, entbluten die Schweine und Rinder am „Entbluteplatz”. Eine große Edelstahlwanne fängt hier das durch den Entblutungsschnitt fließende Blut auf.
- Die Börger Drehkolbenpumpe fördert das Tierblut durch eine Vertiefung in dieser Wanne in einen Lagerbehälter.
- Der Schlachthof hatte eine Membranpumpe zur Blutförderung eingesetzt.
- Die Ohrmarken der Tiere klemmten sich immer wieder zwischen die Membranen und zerstörten diese.
- Teilweise musste der Schlachtbetrieb mehrmals täglich die Membranen aufwendig öffnen.
Mit der Börger Drehkolbenpumpe ist der Kunde sehr zufrieden. Neben der Feststoffunempfindlichkeit und der Laufstabilität begeistert den Kunden vor allem die Wartungsfreundlichkeit der Börger Pumpe.
Wie lässt man ein Tier ausbluten?
Vorgang / Ablauf des Tierschächtens – Beim Schächten wird das Tier ohne Betäubung mit einem Halsschnitt getötet, danach lässt man es komplett ausbluten. Es erfolgt ein schneller Schnitt durch die Luftröhre und die Hauptarterie bis zur Wirbelsäule, damit das Tier durch den schnellen Abfall des Blutdrucks innerhalb weniger Sekunden bewusstlos wird.
Beim Großvieh dauert es ca.25 bis 30 Sekunden bis zur Bewusstlosigkeit. Das Tier blutet beim Schächten wohl gründlicher und schneller aus als bei vorheriger Betäubung. Das zu verwendende Messer („Schächtmesser”) muss ein gerades Langmesser sein, welches 2 mal so lang sein muss wie der Hals des Tieres breit ist.
Das Messer darf nicht spitz sein, die Klinge muss sehr scharf sein und in einem sehr guten Zustand sein, so dass keinerlei Defekte oder Scharten dabei sein dürfen, damit das Fleisch beim Schnitt nicht zerrissen wird. Bevor man das Messer ansetzt, wird ein Segenspruch gesprochen.
Was bedeutet 100% halal?
In diesem Beitrag finden Sie –
Islamische Speisegebote: halal und haram Halal-Lebensmittel Haram-Lebensmittel Halal-Fleisch und Schächtung Versteckter Alkohol Halal-Zertifizierung Halal-Lebensmittel einkaufen
Religiöse Speise- und Getränkevorschriften für die tägliche Ernährung der Muslime teilen die Lebensmittel in die beiden Kategorien halal und haram ein. Der arabische Begriff „halal” (oder türkisch „helal”) bedeutet erlaubt, zulässig oder gestattet. Haram dagegen ist das Verbotene, Unzulässige, nicht Gestattete.
Ist halal ohne Betäubung?
Islamisches Opferfest | Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Alljährlich wird das viertägige islamische Opferfest, „Kurban Bayrami”, gefeiert. Das nächste Opferfest findet vom 31. Juli bis zum 3. August 2020 statt. Bei der im Rahmen des Opferfestes durchgeführten rituellen Schlachtung wurden die Tiere früher traditionsgemäß nicht betäubt.
In Deutschland ist Schlachten ohne vorherige Betäubung (Schächten) grundsätzlich verboten. Nach dem Tierschutzgesetz und der Tierschutzschlacht-Verordnung darf ein warmblütiges Tier nur nach vorheriger Betäubung, die das Schmerzempfinden des Tieres sicher ausschaltet, geschlachtet werden. Um den Bedürfnissen von Angehörigen derjenigen Religionsgemeinschaften, denen zwingende Vorschriften ihrer Religionsgemeinschaft das betäubungslose Schlachten vorschreiben oder den Genuss von Fleisch von unter Betäubung geschlachteter Tiere untersagen, Rechnung zu tragen, kann das Schlachten ohne vorherige Betäubung im Einzelfall jedoch erlaubt werden.
Dazu muss bei der zuständigen Veterinärbehörde rechtzeitig vorab ein Antrag auf Erteilung einer Ausnahmegenehmigung gestellt werden. Die tierschutzrechtlichen Anforderungen sind im Einzelnen in einem ministeriellen Erlass geregelt. So ist von dem Antragsteller z.B.
Substantiiert und nachvollziehbar” darzulegen, dass zwingende Glaubensbestimmungen vorliegen, die das betäubungslose Schlachten vorschreiben oder den Genuss von Fleisch von unter Betäubung geschlachteter Tiere untersagen. Ferner muss die notwendige Sachkunde für das Schlachten ohne Betäubung vorliegen.
Alle genehmigten Schlachtungen ohne Betäubung dürfen nur in zugelassenen Schlachtbetrieben durchgeführt werden und sind vom zuständigen Veterinäramt zu überwachen.
- Wer gegen tierschutzrechtliche Vorgaben verstößt, handelt ordnungswidrig oder macht sich strafbar.
- Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Möglichkeit besteht, dass das zuständige Veterinäramt die Elektrokurzzeitbetäubung der Schlachttiere zulässt, um den Belangen des Tierschutzes und der betroffenen Religionsgemeinschaften Rechnung zu tragen.
- Auskunft erteilen die Veterinärämter der Landkreise und kreisfreien Städte und des Zweckverbandes Veterinäramt JadeWeser sowie der Region Hannover.
- Fragen und Antworten:
- Wie viele Ausnahmegenehmigungen zum betäubungslosen Schlachten anlässlich des islamischen Opferfestes wurden 2019 und in den Vorjahren in Niedersachsen erteilt?
- Anlässlich des islamischen Opferfestes Kurban Bayrami wurde in den letzten Jahren und in diesem Jahr von einer kommunalen Veterinärbehörde in Niedersachsen jeweils eine Ausnahmegenehmigung für das betäubungslose Schlachten erteilt.
Die Genehmigung ist 2019 auf maximal 200 Schafe, bzw. Ziegen, begrenzt. Gibt es für Niedersachsen auf der Grundlage der aktuell gültigen Rechtslage die Möglichkeit, das Schächten zu verbieten, bzw. keine Ausnahmegenehmigung zu erteilen? Die Voraussetzungen für die Erteilung einer Ausnahmegenehmigung nach § 4a Abs.2 Nr.2 des Tierschutzgesetzes sind konkret per Erlass geregelt.
Ein generelles Verbot ist rechtlich nicht zulässig. Wie ist die Ausnahmeregelung mit dem Tierschutzgesetz vereinbar? Die Erteilung einer Ausnahmegenehmigung, betäubungslos schlachten zu dürfen, ist sowohl auf EU-Ebene als auch national tierschutzrechtlich geregelt. Die Rechtsordnung sieht vor, dass die Belange des Tierschutzes mit den übrigen Verfassungsgütern – wie zum Beispiel der Religionsfreiheit – in Ausgleich gebracht werden.
Dies muss immer unter der Wahrung des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes erfolgen. Sämtliche genehmigte Schlachtungen ohne Betäubung haben unter der amtlichen Aufsicht einer Tierärztin oder eines Tierarztes zu erfolgen, um einen schonenden Umgang mit den Tieren, das ausreichende Fixieren und den sachgemäßen Schächtschnitt und die Schlachtung durch Personen mit Sachkunde zu gewährleisten.
- Die zuständige Behörde darf eine Ausnahmegenehmigung nur insoweit erteilen, als es erforderlich ist, den Bedürfnissen von Angehörigen bestimmter Religionsgemeinschaften zu entsprechen, denen zwingende Vorschiften ihrer Religionsgemeinschaft den Genuss von Fleisch nicht geschächteter Tiere untersagen.
- Wer entscheidet über die Genehmigung?
- Die Landkreise, kreisfreien Städte, der Zweckverband Veterinäramt JadeWeser sowie die Region Hannover sind die für die Erteilung der Ausnahmegenehmigungen zuständigen Behörden.
- Was ist unter halal-zertifiziertem Fleisch zu verstehen – ist es immer betäubungslos erschlachtet?
Bei der halal-Zertifizierung handelt es sich um eine private Zertifizierung, nicht um ein staatliches System mit verbindlichen rechtlichen Anforderungen. In den verschiedenen EU-Mitgliedstaaten sind die Anforderungen an die Schlachtung bei der halal-Zertifizierung nach hiesiger Erkenntnis unterschiedlich.
Ist das Essen von mcdonalds halal?
Veröffentlicht am 11.05.2007 | Lesedauer: 2 Minuten Big Mäc: Nach islamischen Speisevorschriften zubereitet Quelle: dpa Eine erste Filiale des Fast-Food-Giganten verkauft jetzt in London Produkte, die “halal” sind. Sie entsprechen also den islamischen Speisevorschriften der Gläubigen. Der Aufwand lohnt sich: Denn die jungen Muslime gelten als kaufkräftige Zielgruppe.
- F ast-Food ist auch bei Muslimen beliebt.
- Doch viele Gläubige verzichten wegen ihres Glaubens auf einen Big Mäc, Cheeseburger oder Chicken Nuggets.
- Der Grund: Das Fleisch bei Mc Donald’s oder Burger King ist nach islamischem Recht nicht rein und nicht erlaubt, also nicht “Halal”.
- Einem Muslim ist nur der Genuss von Fleisch erlaubt, wenn das Tier nach islamischer Vorschrift geschlachtet wurde und nicht verendet ist.
Verboten sind auch Opfertiere fremder Religionen. Wie die Tageszeitung “Daily Express” kürzlich berichtete, kommt Mc Donalds in England den Bedürfnissen der Muslime nun entgegen. Im West-Londoner Vorort Southall verkauft der Schnellimbißriese erstmals in Europa Fast-Food-Produkte, bei dem die Gläubigen Muslime ruhigen Gewissens in einen Burger beißen können.
- Die Produkte sind nach islamischem Recht geschlachtet und stehen nicht in Kontakt mit anderen nicht-Halal-Produkten”, sagte ein Firmensprecher dem britischen Blatt.
- Derzeit befinde sich der Verkauf in einer einmonatigen Testphase.
- Bei erfolgreichem Absatz sollen die “Halal”-Burger im ganzen Land vertrieben werden.
Ähnliche “Halal”-Initiativen von McDonalds gibt es bereits in Australien und in den USA – mit großem Erfolg. Das ökonomische Potenzial der Muslime ist nicht nur in Übersee verlockend. Rund 15 Millionen Muslime leben in Europa, davon 3,2 Millionen in Deutschland.
Wie wird das Fleisch in Deutschland geschlachtet?
Wie werden Tiere im Schlachthof getötet? – Bei der Tötung im Schlachthof wird die Hauptschlagader der Tiere durchtrennt, was zum Blutverlust führt. Vor dem Kehlschnitt werden die Tiere zwar betäubt, jedoch erfolgt die eigentliche Tötung erst mit dem Stich in den Hals. Je nach Tierart und Schlachthof unterscheiden sich die eingesetzten Betäubungsmethoden. Der Stich in die Halsschlagader führt zu Blutverlust und somit zum Tod des Tieres.
Werden Kühe für Leder geschlachtet?
Welche Tiere werden für Leder getötet? – Ein Großteil der weltweit verarbeiteten Tierhäute stammt von Kühen, Büffeln und Kälbern. Leder wird aber auch aus der Haut von Pferden, Schafen, Lämmern, Ziegen und Schweinen hergestellt. Manche Tiere werden ausschließlich wegen ihrer schönen Häute gejagt und getötet.
Sogenannte Exoten, wie Alligatoren, Krokodile, Eidechsen und Schlangen, werden ihrer Häute und ihres Fleisches wegen sogar im großen Stil auf Farmen gezüchtet. Dem grausamen Ledergeschäft fallen auch Strauße, Zebras, Bisons, Wasserbüffel, Wildschweine, Kängurus, Elefanten, Aale, Haie, Delfine, Seehunde, Walrosse, Frösche und Schildkröten zum Opfer.
Bis heute wird über die Hälfte dieser Tiere für Schuhe aus Leder getötet, dicht gefolgt von Möbeln, Bekleidung und technischem Leder. Ein weiterer wichtiger Abnehmer der Häute ist die, die für die Innenausstattung von Autos vor allem auf Rinderleder zurückgreift. Auch sogenannte Exoten wie Strauße leiden und sterben für die Lederindustrie.
Warum lässt man Fleisch ausbluten?
Blut ist vom Verzehr ausgeschlossen – Die Praxis jüdischer ritueller Schlachtung (Schächten) geht auf die in der Schöpfungsgeschichte beschriebenen Ernährungsvorschriften zurück. Fleisch zu essen war den Menschen nach der Sintflut zwar gestattet, aber nur unter der Bedingung, dass kein Blut konsumiert wird.
- Blut gilt den Juden als Symbol des Lebens und als Sitz der Seele (Nefesch).
- Dam” (das Blut) und „Adam” (der Mensch) haben denselben Wortstamm.
- Blut zu essen, würde bedeuten, seinen Nächsten zu verzehren und das Leben des Tieres in sich aufzunehmen, denn „Blut ist die Lebenskraft” (Thora, Deuteronomium XII, 27).
Der Verzicht auf diesen aggressiven Akt entspricht dem Verbot, anderen Leid zuzufügen. Daher muss das Tier beim Schächten vollständig ausbluten. Mit der Ritualisierung der Tötung wird nach jüdischer Auffassung die im Blut befindliche Seele vom Fleisch getrennt.
Indem er schlachtet und sein Fleisch auf diese Weise vorbereitet, anerkennt der praktizierende Gläubige, dass sich von Fleisch zu ernähren kein harmloses Unterfangen ist, sondern im Gegenteil eine schwerwiegende Handlung, die Tötung eines Tieres, voraussetzt. Daher muss sie respektvoll und durch maximale Vermeidung von Leid ausgeführt werden.
Dieser Respekt geht über den Tod hinaus und findet sich weiter bei Zubereitung und Konsum des Fleisches ( Kaschrut ).
Wie wird ein Rind zerlegt?
Grobzerlegung – Allgemein teilt man Rinder im deutschsprachigen Raum bei der Schlachtung der Länge nach. Dabei entstehen zwei symmetrische Hälften, die danach jeweils in ein Vorderviertel und ein Hinterviertel geteilt werden, was man als „Abstechen” bezeichnet.
- Diese Trennung erfolgt meist zwischen der sechsten und siebenten Rippe,
- In der Vergangenheit wurde diese Trennung an hinteren Rippen vorgenommen, mit der Entwicklung der höherwertigen Nutzung von Rindfleisch wird der Rücken länger zugeschnitten.
- Das Vorderviertel wird in Hals, Schild und Schulter zerlegt, das Hinterviertel in Keule, Rücken und Lappen.
In der Wiener Küche hatte sich eine eigenständige Schnittführung entwickelt, die im allgemeinen Sprachgebrauch weiterbesteht, auch wenn im Handel nur noch selten nach der Wiener Teilung vorgegangen wird. Im Handwerk hat sich eine Mischform entwickelt, die hochwertige Fleischstücke entsprechend der Tradition anbietet, während andere Teile standardmäßig zugeschnitten werden.