Wie Viele Transmenschen Gibt Es In Deutschland?

Wie Viele Transmenschen Gibt Es In Deutschland
Anzahl von trans* Menschen in Deutschland nicht bekannt – Laut Statistischem Bundesamt haben sich 2020 außerdem 2155 Personen einer geschlechtsangleichenden Operation unterzogen (trans* Frauen 1462, trans* Männer 693). Diese Zahlen geben laut Deutscher Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität e.V.

Dgti) allerdings kein vollständiges Bild wieder. Die Anzahl derer, die trans* sind, liegt demnach höher. Angelehnt an repräsentative Befragungen in den USA geht die dgti von mindestens 0,6 Prozent Bevölkerungsanteil in Deutschland aus. Mehr zum Thema finden Sie im neuen GEO WISSEN “LGTBIA+” (Sonderheft 2/2022), das am 10.

Juni 2022 erscheint. Hier finden Sie zudem bereits veröffentlichte GEO-Ausgaben im Online-Shop. Wie Viele Transmenschen Gibt Es In Deutschland

Wie viele transsexuelle Menschen gibt es in Deutschland?

Was gibt’s Neues? –

Immer wieder werden wir gefragt, wie viele Transsexuelle es denn in Deutschland gäbe. Recherchiert man im Web, so findet man eine Bandbreite von (spekulativen) Zahlen, die kaum Rückschlüsse auf die tatsächlichen Zahlen erlaubt. Eine endgültige Antwort auf diese Frage werden auch wir heute nicht geben können. Wir verfügen jedoch über Informationen des Bundesamts für Justiz, aus der die Fallzahlen der Verfahren nach dem Transsexuellengesetz an den deutschen Amtsgerichten hervorgeht. Hier die entsprechenden Zahlen (ergänzt um die Jahre 1991 bis 1994 aus Quellen der dgti e.V.):

Jahr Verfahren nach TSG Entscheidungen des BVG zum TSG
1991 265

/td> 1992 311 1993 389 1994 435 1995 400 1996 457 1997 447 1998 507 1999 541 2000 722 2001 772 2002 768 2003 767 2004 886 2005 791 keine Aufhebung der VÄ bei Heirat 2006 644 Zulässigkeit von Menschen mit anderer Staatsangehörigkeit 2007 799 2008 903 Scheidungsgebot aufgehoben 2009 992 2010 1.118 2011 1.657 Aufhebung des OP-Zwangs für die PÄ 2012 1.277 2013 1.417 gesamt 17.255

Bei einem Bevölkerungsstand von 81.471.834 Einwohnern in der Bundesrepublik Deutschland im Juli 2011 entspricht dies 0,01413% der Bevölkerung, die in diesen 16 Jahren ein Verfahren nach dem Transsexuellengesetz durchlaufen haben. Anzumerken ist, dass das Transsexuellengesetz bereits 1980 verabschiedet wurde, für die Jahre 1980 bis 1994 liegen keine Zahlen vor.

  • Daneben existiert noch die sehr hohe Dunkelziffer von Transsexuellen, die aus welchen Gründen auch immer nie ein Verfahren nach dem Transsexuellengesetz angestrebt haben.
  • Quelle: Zusammenstellung der Geschäftsübersichten der Amtsgerichte für die Jahre 1995 bis 2013 auf: Und hier eine Übersicht über die Anzahl der durch die Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität e.V.

() bis einschließlich 31. Dezember 2014 ausgestellten Ergänzungsausweise, aufgeschlüsselt nach Gesamtzahlen und den beiden Richtungen der Geschlechtsangleichung Mann-zu-Frau-Transsexuelle und Frau-zu-Mann-Transsexuelle jeweils unter bzw. ab 18 Jahren Alter der Betroffenen:

Jahr gesamt junge MzF MzF junge FzM FzM
2001 44 1 32 11
2002 109 85 24
2003 119 81 38
2004 134 1 84 1 48
2005 139 2 83 1 53
2006 136 1 88 1 46
2007 152 4 85 63
2008 185 7 110 3 65
2009 192 111 81
2010 210 4 105 3 98
2011 217 2 109 106
2012 282 10 140 11 121
2013 387 13 182 40 152
2014 433 20 178 27 208
gesamt 2739 65 1473 87 1114

Falls Sie selbst einen Ergänzungsausweis der dgti e.V. benötigen können Sie diesen beantragen. : Wie viele Transsexuelle gibt es in Deutschland?

Wie viele Transpersonen gibt es in Deutschland?

Transsexualität (von lateinisch trans „hinüber, jenseits” und sexus „Geschlecht”) ist die unvollständige Identifikation eines Menschen mit der nach der Geburt vorgenommenen Zuweisung zu einem sozialen und rechtlichen Geschlecht einhergehend mit einem unterschiedlich stark ausgeprägten Leiden an seinen Geschlechtsmerkmalen,

  • Die Bezeichnung Transsexualität wird von vielen betroffenen Personen abgelehnt, weil sie ihn als diskriminierend empfinden und wegen der sprachlichen Nähe zu Sexualität,
  • Oft wird diese geschlechtliche Inkongruenz als „im falschen Körper geboren” beschrieben.
  • Nach internationalen Studien und Daten aus Deutschland sind 0,33 bis 0,7 % der Bevölkerung Transsexuelle, das Durchschnittsalter beim Geschlechtsrollenwechsel liegt bei etwa 38 Jahren.

Es kann für die betroffenen Personen auch zum Wunsch nach geschlechtsangleichenden Maßnahmen kommen, wenn es ihnen um Änderung der geschlechtlichen Ausprägung ihres Körpers geht. Nach Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Transsexualität „der Wunsch, als Angehöriger eines anderen Geschlechtes zu leben und anerkannt zu werden”.

Entsprechend wird in der Medizin unter Transsexualität verstanden, dass ein Mensch auch geschlechtsangleichende Maßnahmen wünscht, um seine subjektive persönliche Geschlechtsidentität äußerlich leben zu können. Harry Benjamin (1885–1986) – ein Pionier auf dem Gebiet der Transsexualitätsforschung – beschrieb 1966, dass transsexuelle Menschen wegen eines inneren Leidensdrucks eine weitestgehende körperliche und soziale Angleichung an das empfundene innere Geschlecht wünschten.

Benjamin unterschied auch zwischen verschieden starken Ausprägungen von Transsexualismus. Im Vergleich zu den Begriffen der Heterosexualität und der Homosexualität definiert Transsexualität nicht die sexuelle Orientierung oder das Sexualverhalten der Betroffenen.

  1. Stattdessen ist zum Verständnis von Transsexualität die subjektive Geschlechtsidentität bestimmend und zentral, von der die objektiven angeborenen Körpermerkmale abweichen.
  2. Seit etwa 1985 gibt es im deutschsprachigen Raum den Begriff der Transidentität, der jedoch weiter gefasst ist als Transsexualität und u.a.

auch verschieden weitgehende Formen der Geschlechtsangleichung beinhaltet. Transsexualität wird häufig als die weitestgehende Ausprägung eines ganzen Spektrums an Menschen verstanden, die ihren Körper nicht oder nur teilweise (etwa nur durch Hormontherapie ) angleichen wollen.

  1. Den verwendeten Bezeichnungen Transsexualität, Transidentität und Transgender ist gemeinsam, dass sie in der Medizin, im Recht, in der Gesellschaft und von den Betroffenen selbst unterschiedlich verstanden und gehandhabt werden.
  2. Beispiel dafür ist das deutsche Transsexuellengesetz, das seit 2011 auch für Menschen ohne operative Eingriffe die Möglichkeit der Personenstandsänderung bietet.

Nach ICD-10, der 2019 zunächst formell, noch nicht jedoch praktisch abgelösten Fassung der Internationalen Klassifizierung von Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme der Weltgesundheitsorganisation, zählte Transsexualismus (F64.0) als Geschlechtsidentitätsstörung zu den Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen.

Wie viele Menschen bereuen ihre Geschlechtsumwandlung?

Häufigkeit und Motivationen – Bislang gibt es nur wenige Studien, die sich mit der Frage beschäftigen, wie viele der als transgender Identifizierten zu einem späteren Zeitpunkt ihre Transition bereuen oder rückgängig machen wollen. Grundsätzlich wird der Anteil derjenigen, die eine Detransition vornehmen, mit 1 % bis 2 % als sehr niedrig angegeben.

Wie viel kostet eine komplette Geschlechtsumwandlung?

Voraussetzungen und Kosten für eine Geschlechtsangleichung – Die Kosten für eine geschlechtsangleichende Operation bewegen sich im vier- bis fünfstelligen Bereich. Je nach Art und Umfang sind mit Rechnungen von 5.000 bis mehr als 15.000 Euro zu rechnen.

Kann eine Transfrau ein Kind bekommen?

Das Geschlecht von trans Personen weicht von dem Geschlecht ab, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. Das bedeutet: Sie identifizieren sich damit nicht, nur teilweise oder nur manchmal. Viele trans Personen transitionieren, d.h., sie unternehmen soziale, rechtliche und/oder medizinische Schritte, wie beispielsweise eine Hormonersatztherapie, um ihren Körper ihrem selbstbestimmten Geschlecht anzugleichen bzw.

  1. Von ihrer Umwelt korrekt angesprochen und bezeichnet zu werden.
  2. Trans Personen können auf verschiedenen Wegen Eltern werden: durch Adoption oder Pflegeelternschaft, aber eben auch durch eine eigene Schwangerschaft oder das Zeugen eines Kindes.
  3. Ein eigenes Kind zu zeugen, auszutragen und zu gebären ist für manche trans Personen nicht vorstellbar – für andere ist beispielsweise das Erleben anderer trans Eltern oder eine Transition Voraussetzung dafür, eigene Elternschaft in Erwägung zu ziehen, „weil durch ein stimmiges Identitätsempfinden psychische Ressourcen freigesetzt wurden und ein Selbstbild als Eltern erst ermöglicht wird”,

Wie Jennifer Stoll treffend zusammenfasst: „Möglichkeiten, abseits des cisnormativen ‚Mutter-Vater-Kind‘-Modells Elter/n zu werden, zunehmend denk- und lebbar. Gleichzeitig sind Menschen, die ‚unter dem Regenbogen‘ Eltern werden, mit spezifischen Herausforderungen durch Formen institutionalisierter Diskriminierung, bürokratischen Hürden, medizinischer Pathologisierung sowie der mangelnden rechtlichen Anerkennung von nichtnormativer Elternschaft konfrontiert”,

  1. Bei trans Personen mit Uterus, insbesondere bei trans Männern und einigen nicht-binären Personen, die Testosteron einnehmen, bleibt die Menstruation nach einer Weile aus.
  2. Das bedeutet jedoch keinen zuverlässigen Schutz vor einer (ungewollten) Schwangerschaft, sofern Uterus und Eierstöcke nicht chirurgisch entfernt wurden.

Eine Wunschschwangerschaft kann dann über das Absetzen der Hormontherapie erreicht werden, Außerdem gibt es die Option, vor Beginn einer Hormontherapie Eizellen einzufrieren, um eine spätere Schwangerschaft zu ermöglichen,, Bei trans Personen, die Spermien produzieren, vermindert sich im Verlauf einer Hormonersatztherapie die Anzahl der Spermien im Ejakulat und nach einer Weile wird die Spermienproduktion ganz eingestellt.

Auch in ihrem Fall ist es durch das Absetzen der Hormone möglich ein Kind zu zeugen. Vor 2011 mussten sich trans Personen für eine Änderung des Personenstandes und des Vornamens operativ zeugungsunfähig machen lassen. Diese Regelung im sogenannten Transsexuellengesetz (TSG) wurde vom Bundesverfassungsgericht 2011 für verfassungswidrig befunden und außer Kraft gesetzt,,

Das bedeutet: Heute ist es für Menschen mit männlichem Personenstand möglich ein Kind zu gebären und für Menschen mit weiblichem Personenstand ein Kind zu zeugen. Im Rahmen des Transsexuellengesetzes kann eine trans Person entweder nur ihren Namen oder nur ihren Personenstand oder sowohl ihren Namen als auch ihren Personenstand ändern.

In den ersten 300 Tagen nach einer Änderung des Vornamens ( ohne Änderung des Personenstandes) kann eine trans Person ohne rechtliche Konsequenzen ein Kind gebären oder zeugendes Elternteil eines Kindes werden. Das Gleiche gilt auch noch zu einem späteren Zeitpunkt, sofern die trans Person sowohl Namen als auch Personenstand hat ändern lassen.

Wenn allerdings eine Person mehr als 300 Tage nach der Änderung des Vornamens (ohne Änderung des Personenstandes im Rahmen des TSG) ein Kind gebiert oder zeugt, wird die Änderung des Vornamens hinfällig. Der Gesetzgeber geht in diesem Fall davon aus, dass die entsprechende Person sich doch dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht zugehörig fühlt.

  1. Diese gesetzliche Rückänderung des Vornamens kann „aus schwerwiegenden Gründen” wieder revidiert werden (§ 7 TSG; vgl.), stellt für trans Personen mit Kinderwunsch aber eine beträchtliche Hürde dar – sie bekommen also ggf.
  2. Keine Kinder, weil sie sich dieser Diskriminierung nicht aussetzen wollen.
  3. Zusätzlich werden trans Eltern in die Geburtsurkunden ihrer Kinder mit dem falschen Geschlecht und dem Deadname eingetragen – ein gebärender trans Mann gilt also laut Geburtsurkunde als ‚Mutter‘ eines Kindes.

Zeugende trans Frauen werden analog auch nicht als Mütter in die Geburtsurkunden ihrer Kinder eingetragen, sondern als Väter misgendert (BGH-Beschluss XII ZB 459/16 vom 29.11.2017). Seit 2018 gibt es in Deutschland auch den Personenstand ‚divers‘, der nicht über das TSG geregelt ist, sondern über § 45b des Personenstandsgesetzes (PStG), über das Personen mit einer „Variante der Geschlechtsentwicklung” – womit intergeschlechtliche Personen gemeint sein sollen – ihren Namen und Personenstand ändern können (auch zu männlich und weiblich; zudem ist eine Streichung des Geschlechtseintrags möglich).

Aber auch trans Personen nutzen dieses Gesetz. Die oben erläuterte 300-Tage-Regel des § 7 TSG gilt aber vermutlich nicht für Änderungen von Personenstand und Vornamen durch das PStG. Dadurch, dass dieses Gesetz noch relativ neu ist, existiert bisher noch keine Rechtsprechung in Bezug auf den Umgang mit Geburten nach erfolgter Änderung des Personenstands und des Vornamens im Rahmen des PStG.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass auch hier inter bzw. trans Personen nach erfolgter Änderung von Personenstand und Vornamen auf den Geburtsurkunden ihrer Kinder gedeadnamed und misgendert werden. Sascha Rewald schildert die Auswirkungen dieser rechtlichen Situation in seiner Studie zu trans Elternschaft eindrücklich: „Als unmittelbare Auswirkung der derzeitigen rechtlichen Situation hatte einer der Befragten zum Zeitpunkt der Erhebung seit vier Jahren keine Geburtsurkunde für sein Kind.

Ein weiterer musste die Erfahrung machen, dass, während noch unklar war, ob sein extrem frühgeborenes Kind überleben würde, seine Vornamensänderung auf Grundlage von § 7 TSG annulliert wurde”, Nicht nur in juristischen, sondern auch in medizinischen Kontexten erleben trans Personen massive Diskriminierung, z.B.

Gewalt, Pathologisierung, Objektifizierung, Abhängigkeit und Entmündigung, Um juristisch und medizinisch transitionieren zu können, d.h. die Änderung von Vornamen und Personenstand sowie Hormonersatztherapien, ggf. pubertätsblockierende Medikamente und/oder Operationen durchführen zu können, müssen sich trans Personen einer psychiatrischen Diagnose unterwerfen und eine begleitende Psychotherapie absolvieren.

  • Sie müssen dabei in medizinischen Kontexten immer wieder heteronormativen Geschlechtervorgaben entsprechen, um in ihrem tatsächlichen Geschlecht anerkannt zu werden.
  • Das bedeutet: trans Männer, die in einem psychiatrischen Rahmen erzählen, dass sie gerne schwanger werden würden, müssen damit rechnen, dass ihnen die für eine Personenstands- und Vornamensänderung nötige Diagnose verwehrt wird, da der Kinderwunsch, und hier insbesondere der Wunsch nach einer Schwangerschaft und Geburt, als nicht männlich gilt.

Die (lebens-)notwendige Transition wird unter Umständen also allein aus dem Grund des Wunsches nach einer Schwangerschaft verweigert,, Es ist naheliegend, dass viele trans Personen aufgrund der rechtlichen Situation und der antizipierten Diskriminierung im medizinischen System darauf verzichten selbst Kinder zu bekommen.

  1. Medizinisch werden trans Schwangerschaften dadurch deutlich erschwert, dass trans Männern oftmals beim Beginn einer Hormonersatztherapie geraten wird, eine Hysterektomie, d.h.
  2. Eine Entfernung des Uterus, und eine Adnektomie, d.h.
  3. Eine Entfernung der Eierstöcke, durchführen zu lassen.
  4. Ohne Uterus und Eizellen ist eine eigene Schwangerschaft ausgeschlossen.

Außerdem werden trans Männer vor dem Start einer Hormonersatztherapie zu selten und zu schlecht über reproduktive Fragen – beispielsweise über die Möglichkeit Eizellen einfrieren zu lassen – aufgeklärt, womit eine spätere Schwangerschaft verhindert wird,

  • Darüber hinaus bleibt zu befürchten, dass schwangere trans Personen nicht dieselbe Behandlungsqualität erleben wie schwangere cis Frauen, z.B.
  • Dadurch, dass ungeplante Schwangerschaften seltener entdeckt werden, öfter zu einem Schwangerschaftsabbruch gedrängt wird und ggf.
  • Den Fötus schädigende Untersuchungen und Therapien verschrieben werden ohne zu testen, ob der*die Patient*in schwanger ist (z.B.

eine Röntgenuntersuchung). Ebenso kann davon ausgegangen werden, dass sich Gewalt in der Geburtshilfe potenziert, wenn die gebärende Person keine cis Frau ist. Dabei handelt es sich um zusätzliche, andere Formen von Gewalt im Vergleich zum Umgang mit cis Frauen, z.B., dass der selbstgewählte Name, die Bezeichnung ‚Vater‘ o.ä., die richtigen Pronomen nicht respektiert werden und medizinisches Personal beispielsweise während einer Geburt überfordert bis ablehnend reagiert – wenn es nicht sogar grundsätzliche Vorbehalte gegen trans Elternschaft hat,

Dass trans Personen Kinder bekommen (wollen), ist gesellschaftlich nicht anerkannt – dagegen herrscht die Vorstellung vor, trans Personen wollten keine Kinder, können keine Kinder bekommen oder seien sogar ungeeignet für Elternschaft. Trans Personen und ihre Kinder sind massiven Diskriminierungen ausgesetzt bzw.

leben mit der ständigen Angst vor Diskriminierung, was einen erheblichen Stressor für die betreffenden Familien darstellt. Trans Familien müssen also selbst Strategien entwickeln, um sich und ihre Kinder schützen zu können, denn sie erhalten kaum Unterstützung außerhalb von trans Communitys.

Sind Transfrauen operiert?

Manche Transpersonen lassen sich operieren, damit die äußeren Geschlechtsmerkmale mit der sexuellen Identität übereinstimmen. Wie aufwändig die Eingriffe sind und was Menschen bedenken sollten, die sich die Gebärmutter entfernen oder einen Penis bauen lassen möchten, erzählt der Chirurg Sebastian Dietrich.

  1. Spektrum.de”: Sie operieren Menschen, die ihren Körper anpassen möchten.
  2. Was empfinden Sie, wenn eine Transperson zu Ihnen kommt? Sebastian Dietrich: Ich habe ganz großen Respekt und bewundere ihren Mut und Willen.
  3. Bis ich helfen kann, haben die Menschen bereits viel leisten müssen und wissen, dass noch einiges bevorsteht.

Wie viele Eingriffe finden pro Jahr statt? Deutschlandweit geht man jährlich von mehr als 2000 Menschen aus, die sich einer geschlechtsangleichenden Operation unterziehen. Rund 400-mal haben Patientinnen und Patienten im Jahr 2021 an unserer Klinik ihren Körper auf eigenen Wunsch verändern lassen.2018 waren es noch 200.

Was sind mögliche Ursachen für den Anstieg? Sicherlich ist die medizinische Versorgung besser geworden. Entscheidend dürfte aber sein, dass die gesellschaftliche Akzeptanz gestiegen ist. Man vermutet, dass sich mittlerweile mehr Menschen als früher trauen, über ihre Sexualität zu sprechen, und daraufhin die geschlechtsangleichenden Operationen wagen.

Fest steht, dass in Deutschland die Zahl der stationär behandelten Patienten seit dem Jahr 2000 um das 2,6-Fache angestiegen ist. Der Besuch bei einem Therapeuten oder einer Psychologin ist Pflicht, bevor man sich operieren lassen darf. Wieso? Allen voran soll eine Therapie Betroffenen helfen, die Situation besser zu bewältigen.

  1. Sie sollen die Gewissheit haben, dass sie tatsächlich trans sind, und klären, ob die Eingriffe sinnvoll sind.
  2. Schließlich könnte eine Depression vorliegen oder eine psychische Störung, die Grund für den Wunsch nach Veränderung ist.
  3. Der Patient muss sich zunächst mit professioneller Hilfe mit sich selbst auseinandersetzen und vollkommen überzeugt sein, dass eine Operation für ihn der beste Weg ist.

Die Gutachten bestätigen den Zustand anschließend offiziell. Das Schreiben gibt Chirurgen die Rechtfertigung für den Eingriff. Als Arzt darf ich schließlich keinen Schaden zufügen, an Transpersonen operiere ich jedoch Organe, die streng genommen gesund sind.

  • Wenn festgestellt ist, dass sich der Zustand der Person mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr ändern wird, kann ich anfangen.
  • Mit den Patienten und Patientinnen bespreche ich, was gewünscht und was operativ möglich ist, damit es hinterher keine Enttäuschung gibt.
  • Zum Beispiel? Nehmen wir mal den Wechsel von Frau zu Mann.

Als Chirurg ist mein oberstes Ziel, dass die Person nach der Operation ihr Geschlecht selbstbestimmt ausleben kann. Hierzu zählt, dass neben der äußerlichen, optischen Angleichung hinterher auch die Funktionalität wie das Wasser lassen im Stehen oder der penetrative Geschlechtsverkehr möglich ist.

Das bedeutet aber nicht, dass dieser Mensch einen Penis hat, der einem biologischen eins zu eins gleicht. Auch ist eine operativ eingebrachte Schwellkörperprothese kein gleichwertiger Ersatz für ein natürliches Glied. Es macht jedoch keinen Unterschied, ob ein biologischer Mann eine Schwellkörperprothese bekommt, weil er Erektionsstörungen hat, oder ein Transmann – beide sind ähnlich zufrieden mit dem Ersatz.

Wie viele Operationen braucht es, um aus einer Frau einen Mann und aus einem Mann eine Frau zu machen? In unserem Behandlungsplan gibt es bei „Frau zu Mann” sieben Schritte. Im Fall von „Mann zu Frau” sind es drei. Beginnen wir mit „Frau zu Mann”: Welche sieben Schritte sind es? Wir entfernen zunächst die Brust, indem wir eine Mastektomie durchführen.

Dann werden Gebärmutter und Eierstöcke entfernt. Dieser Eingriff wird von Gynäkologen durchgeführt. Im Anschluss widmen wir uns Scheidenvorhof, Schamlippen und Klitoris – also der Vulva. Außerdem geht es darum, den Penis vorzubereiten. Dafür arbeiten wir unter anderem einen Teil der neuen Harnröhre in den Unterarm ein.

Frühestens nach sechs Monaten lässt sich dann der Penis aufbauen. Dafür schneiden wir den vorbereiteten Teil der Harnröhre aus dem Unterarm heraus, formen ihn um und schließen ihn im Intimbereich an. Neben den Weichteilen müssen Nerven, Arterien und Venen miteinander verbunden werden, damit Blut fließt und der Patient etwas spüren kann.

Der Eingriff ist nur unter einem Operationsmikroskop und mit Mikroinstrumenten möglich. Es folgen im fünften Schritt die Hodenprothesen, Implantate aus Silikon, die sich – unter der Haut eingesetzt – anfühlen wie ein echter, gesunder Hoden. Anschließend folgt die Schwellkörperprothese, dank der ein Penis steif werden kann, und im letzten, siebten Schritt wird bei einer Vorhautplastik die Eichel geformt.

Das klingt sehr anstrengend und sehr schmerzhaft. Anstrengend? Ja. Um sich in der neuen Rolle zu finden und mit Reaktionen von Außenstehenden besser klarzukommen, beanspruchen manche vor allem innerhalb des ersten Jahres nach der Angleichung psychotherapeutische Begleitung.

  • Weil es wirksame, sichere Medikamente gibt, sind die Schmerzen hingegen schnell überwunden.
  • Man braucht jedoch vor allem Zeit, um sich von den Operationen zu erholen.
  • Da zwischen den einzelnen Eingriffen mindestens zwischen drei und sechs Monaten liegen, dauert die gesamte Behandlung mindestens zwei Jahre.

Was manchen hilft durchzuhalten, ist zu wissen: Nur selten brechen Patientinnen und Patienten eine Behandlung ab, und 80 Prozent sind hinterher tatsächlich zufriedener. Zwei Jahre lang immer wieder in OP-Sälen – wie kann man in dieser Zeit überhaupt den Alltag leben? Der Großteil der Patienten – gerade jene, welche von Frau zu Mann wechseln – lassen die Eingriffe im Alter zwischen 20 und 30 Jahren durchführen.

  1. Die meisten sind also in Ausbildung, im Studium oder Job und müssen sich krankschreiben lassen.
  2. Wie lange jemand nach der Operation ausfällt, hängt von der Tätigkeit ab.
  3. Manche nehmen unbezahlten Urlaub, um sich zu erholen.
  4. Wieder andere lassen sich bewusst mehr Zeit zwischen den Behandlungen als rein theoretisch nötig, um nicht zu lang am Stück zu fehlen.

Transfrauen haben es in diesem Zusammenhang leichter. Sie sagten, in diesem Fall seien nur drei operative Schritte in der Klinik vorgesehen. Welche sind das? Vorab möchte ich anmerken: Weniger Schritte bedeutet nicht, dass es weniger kompliziert ist. Man kann die notwendigen Veränderungen allerdings besser bündeln.

Um aus dem Körper eines Mannes den einer Frau zu machen, beginne ich mit der Vaginoplastik. Das ist eine Inversion des Penis und der Hodenhaut nach innen. Die versorgenden Nerven und Gefäße bleiben erhalten, ebenso die Harnröhre; die wird bloß gekürzt. Die Neovagina formen Chirurgen dabei zwischen Blase und Enddarm, die Klitoris entsteht aus der Eichel und wird dort positioniert, wo sie auch bei einer biologischen Frau zu finden wäre.

Wichtig ist, dass die Transfrau die Neovagina anschließend mit Hilfe eines medizinischen Dildos – Vaginaldilatator genannt – offenhält, indem sie ihn einführt und hierdurch einer narbigen Verengung entgegenwirkt; bis zu einem Jahr lang. Nach zwei bis drei Monaten folgt der nächste Eingriff, bei dem wir die großen Schamlippen modellieren.

Zuletzt gleichen wir die Brust mit Hilfe von Implantaten an, sofern nach einer 24 Monate dauernden Hormontherapie das Wachstum unzureichend ist. Es geht also auch nur mit Hormontherapie? Theoretisch schon, aber praktisch reicht die oft nicht einmal für Körbchengröße A. Eine Brust-OP ist daher üblich. Die Brüste sollen möglichst natürlich aussehen und zur Person passen.

Sobald die grundlegenden Informationen besprochen sind, können wir – wenn die Patientin es wünscht – das Ergebnis am Computer dreidimensional simulieren. Ab wann ist Sex wieder möglich? Und was spürt man eigentlich dabei? Durchschnittlich kann man sechs Wochen nach der Operation wieder Sex haben.

  • Ich achte penibel darauf, die Nerven bei beiden Geschlechtern während der Operation zu erhalten.
  • Bei „Frau zu Mann” beispielsweise wird die Klitoris erhalten und ein Klitorisnerv an den Hautnerven des neuen Penis angeschlossen, damit einerseits die Orgasmusfähigkeit erhalten bleibt und andererseits auch über den neuen Penis eine sexuelle Stimulation möglich ist.

Bei „Mann zu Frau” erhalten wir dafür den Nerv der Eichel. Und – so überraschend es sein mag – nach dem Eingriff ist das sexuelle Erleben gesteigert, die Patienten sind zufriedener, das zeigen diverse Studien. Das deckt sich mit Studien aus der Psychologie, laut denen die Wahrscheinlichkeit für wohltuenden Sex steigt, wenn man den eigenen Körper mag.

Richtig, das ist bei allen Menschen so. Bei Transpersonen wird es bloß besonders deutlich. Man muss sich nur mal vorstellen, dass sich Männer, die trans sind, brutal die Brust abbinden, um vor der Operation die weiblichen Geschlechtsmerkmale zu kaschieren. Nach der Operation höre ich nicht selten, dass die Betroffenen froh sind, die Brust endlich los zu sein.

Das ist ein körperlich spürbarer Druck, von dem man sich mit einer Operation befreit. Nicht alle Patienten wünschen alle Eingriffe. Wer hört denn wann auf und warum? Manchen Transmännern genügt es, wenn die Brust entfernt ist. Seltener ist es, dass sie zudem die weiblichen Geschlechtsorgane entfernt haben wollen.

Es gibt noch eine Zwischenlösung, bei der nach Entfernung von Vaginalschlauch, Gebärmutter und Eierstöcken eine Verlängerung und leichte Vergrößerung der Klitoris operativ umgesetzt wird. Zudem wird aus den Schamlippen eine Verlängerung des Harnwegs erreicht, so dass zumindest eine andere Position beim Wasserlassen möglich ist.

Wir sprechen hierbei umgangssprachlich von einem Klitpen. Den Penisaufbau und die Prothese braucht es dann nicht zwingend, kann bei Bedarf aber auch später noch durchgeführt werden. Insgesamt kommt dieser Eingriff aber relativ selten vor. Die Mehrheit wünscht eine vollständige, operative Angleichung.

  • Da die Umwandlung von Mann zu Frau weniger Eingriffe benötigt, lassen die meisten alles machen.
  • Was ist mit dem Gesicht? Während Frauen das Hormon Testosteron nehmen können, um männliche Züge zu bekommen, wirken Androgene und Östrogene bei Männern deutlich weniger.
  • Eine ausgeprägte Stirn und der vergrößerte Adamsapfel lassen sich mit der Hormontherapie daher nur unzureichend zurückführen.

Die Krankenkassen entscheiden allerdings im Einzelfall, ob sie dafür zahlen, weshalb die Zahl an gesichtsfeminisierenden Eingriffen überschaubar ist. Was, wenn man die Hormone nicht nehmen kann oder möchte? Dann ist beispielsweise die Körperbehaarung womöglich stärker als gewünscht.

  • Oder aber man empfindet die eigene Stimme noch als zu hoch oder zu tief für das biologische Geschlecht.
  • Während die hormonelle Therapie bei Transmännern sehr gut wirkt, ist es nahezu unmöglich, eine männliche Stimme weiblicher zu machen.
  • Ist dafür eine Operation an den Stimmbändern nötig? Möglich, aber nicht unbedingt notwendig.

Mit einem Logopäden oder einer Logopädin lässt sich sehr gut trainieren, die Stimmlage zu ändern. Sowohl bei Transmännern als auch bei Transfrauen. Bei Transmännern ist meist das Ziel, die Stimme zu festigen. Bei Transfrauen sind die höhere Tonlage und der Stimmsitz mit entscheidend.

Es gibt Sing- und andere Übungen, die etwa dafür sorgen, dass sich der Rachenraum verkürzt und verengt. Nur wenn es durch die Logopädie nicht gelingt, die Stimmlage zu verändern, können phonochirurgische Eingriffe angeboten werden, in denen die Stimmbänder operativ behandelt werden. Für die Geschlechtsangleichung braucht es intensive Eingriffe, es wird viel geschnitten, gestülpt, vernäht.

Was sind Risiken und Nebenwirkungen? Wundheilungsstörungen, Nachblutungen, Wundinfektionen und absterbendes Gewebe sind wie bei jeder Operation möglich. Im Speziellen kann es sowohl bei dem neuen Penis als auch bei der Neovagina zu einem Gewebeuntergang kommen, das ist schwer wiegend, aber selten – man geht von ein bis zwei Prozent aus –, und lässt sich in den meisten Fällen mit einer weiteren Operation korrigieren.

  1. Darüber hinaus kann es auf Grund von Narben zu einer Engstelle im Harnweg kommen oder zum Gegenteil: Der Harnweg entwickelt Fisteln und damit Verbindungen zur Haut, über die man dann Urin ausscheidet.
  2. Wie häufig ist das? Diese Harnwegskomplikationen entwickeln in unterschiedlicher Ausprägung jeder Zweite bis Dritte.

Sie heilen jedoch zumeist nach längerem Zuwarten und regelmäßigen Kontrollen aus. Nur in ein paar Fällen muss das Problem operativ behoben werden, wenn es denn zu erheblichen Einschränkungen führt. Und dann ist da noch eine ganz andere Nebenwirkung: Der Mensch im Spiegel sieht anders aus, als man es jahrelang gewohnt war, und auch das Umfeld nimmt die Person anders wahr.

Die Selbstwahrnehmung verändert sich. Man ist sich womöglich erst einmal fremd und muss sich selbst neu finden – egal wie sehr man sich den Wandel gewünscht hat. Eine Transition beginnt bei der Person selbst und bleibt meist eine lebenslange Aufgabe, heißt es. Stimmen Sie zu? Ich sehe die Patienten erst, wenn sie einen Eingriff wünschen.

Das heißt, sie haben bereits eine Diagnose, sind informiert und entschlossen zu handeln, weil sie sicher sind, mit einem neuen Körper im Alltag bestehen zu können. Es gibt ab und an Patientinnen und Patienten, die bei Nachkontrollen hadern, aber sehr viele, die dankbar und erleichtert sind.

Kann ein Mann nach einer Geschlechtsumwandlung schwanger werden?

30.05.2022 | News Hebammen | Nachrichten Dass trans*Männer Kinder bekommen können, ist biologisch zwar möglich, jedoch sind weder die Bürokratie noch das Gesundheitswesen auf diese Elternteile vorbereitet. Umso wichtiger ist es, Vorurteile über queere Menschen abzubauen, damit die Akzeptanz von trans*Vätern zunimmt und auch die Behörden umdenken.

Kann man eine Geschlechtsumwandlung wieder rückgängig machen?

Das Wichtigste in Kürze –

Manche Transgender machen ihre Geschlechtsangleichung wieder rückgängig.Dabei werden Re-Transitionen nicht vorgenommen, weil die Betroffenen den Eingriff bereuen.Vielmehr leiden die Personen weiterhin unter dem vorherrschenden Geschlechterdruck.

Wie lange dauert eine komplette Geschlechtsumwandlung?

Wenn Männer im Körper einer Frau und Frauen im Körper eines Mannes „gefangen” sind, dann wächst der Wunsch nach einer sogenannten Geschlechtsangleichung. Der Begriff Geschlechtsumwandlung ist nicht ganz korrekt, denn die Erbinformation ändert sich schließlich nicht.

Sich selbst bezeichnen sich diese Menschen meist als Transgender. Sie nehmen ihre Geschlechtsidentität anders wahr, als sie seit ihrer Geburt im Pass steht. Wie viele Transgender in Deutschland leben, dazu gibt es keine exakten Angaben – Experten schätzen die Zahl auf bis zu 80.000 Menschen. Wer seine Identität auch sichtbar ausleben möchte, d.h.

wer aus einem Penis eine Vagina oder umgekehrt machen lassen will, hat einen langen und komplizierten Weg vor sich. Folgende Schritte gehören dazu: mindestens ein Jahr Psychotherapie und ein so genannter Alltagstest, bei dem Betroffene die Wunsch-Geschlechterrolle ein bis zwei Jahre lang leben – aus Petra wird Peter, beruflich und privat.

Psychologen und Ärzte begleiten diesen Prozess. Wurden die ersten Schritte erfolgreich gemacht und fachlich dokumentiert, so beginnt eine Hormontherapie, die sich auf den körperlichen und psychischen Zustand auswirkt; am Ende steht schließlich ein operativer Eingriff. Ist die Diagnose gesichert, so werden Therapiekosten und der medizinische Eingriff von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt.

Im Jahr 2018 wurden in deutschen Krankenhäusern insgesamt 1.816 operative Geschlechtsangleichungen vorgenommen. Der chirurgische Eingriff ist der letzte Schritt auf dem Weg zum anderen Geschlecht. Es ist ein aufwändiger und komplexer Eingriff. Die Operation dauert etwa 4 bis 6 Stunden.

Ohne Komplikationen beträgt der stationäre Aufenthalt zwischen zwei bis drei Wochen. Wird aus der Frau ein Mann, so bildet der Chirurg unter anderem Penis und Hoden operativ nach, er entfernt innere Geschlechtsorgane und verkleinert die Brüste. Bei der Operation vom Mann zur Frau werden u.a. die Hoden und Schwellkörper komplett und die Harnröhre zum Teil entfernt.

Neben der möglichst guten Funktion der Organe soll auch ein gutes Aussehen erreicht werden. Um die Ästhetik anzupassen, erfolgen weitere Operationen sowie Behandlungen. Hauptkomplikationen sind: Beschädigungen des Darms, die zu einem zeitlich begrenzten künstlichen Darmausgang führen, Thrombosen, Infektionen, Nachblutungen, Harnröhrenengen und Wundheilungsstörungen.

Wie gefährlich ist eine Geschlechtsumwandlung?

Risiken und Komplikationen geschlechtsangleichender Operationen. Wie bei jedem anderen chirurgischen Eingriff bestehen auch bei geschlechtsangleichenden Operationen grundsätzliche Operationsrisiken: Blutungen, Infektionen, Wundheilungsstörungen und die Bildung von Blutgerinnseln und deren Verschleppung.

Wer trägt die Kosten bei einer Geschlechtsumwandlung?

Je nach Umfang des Eingriffs verursacht eine geschlechtsangleichende OP Kosten zwischen 5.000 und 15.000 Euro. Liegen entsprechende therapeutische und ärztliche Nachweise vor, muss die Krankenkasse die Kosten für Hormonbehandlungen, Psychotherapie und bestimmte geschlechtsangleichende Operationen übernehmen.

Wer trägt die Kosten für eine Geschlechtsumwandlung?

Kosten­übernahme der Hormon­behandlung – Grundsätzlich sind die Kosten der Hormonbehandlung von den gesetzlichen Krankenkassen zu tragen, wenn die Indikation zur Hormon­behandlung durch euren Psycho­therapeuten vorliegt, da damit die Diagnose “Transsexualismus F64.0” gesichert ist.

Ein Antrag auf Kosten­übernahme zur Hormon­behandlung ist nicht notwendig. Am 19.03.2002 fällte das Bundessozialgericht (BSG) ein Urteil ( B1 KR 37/00 R ) über die Kosten­übernahme von sog. Off-Label-Use Medikamenten, also Arzeneimitteln im Einsatz außerhalb ihrer zugelassenen Indikation. Da Hormon­präparate nicht zur Behandlung Trans­sexueller zugelassen sind, kann ein verschreibender Arzt demnach durch die Krankenkasse in Regress genommen werden, stellt er ein Vertragsrezept aus.

Allerdings hat das BSG auch festgelegt, dass unter besimmten Bedingungen eine Kosten­übernahme auch bei diesen Medikamenten zur erfolgen hat. Eine dieser Bedingungen ist, wenn zur Behandlung keine andere Therapie verfügbar, also kein anderes Arznei­mittel für die Indikation zugelassen ist.

Wenn euch euer Arzt bei einer Verschreibung fälschlicher Weise ein grünes Rezept (Privatrezept) überreicht, führt in dieser Situation leider kein Weg an einem Gespräch mit eurer Krankenkasse oder dem MDK vorbei, um diesen Sachverhalt zu klären. Die Hormonbehandlung gehört bei der MzF-Trans­sexualität mit zu den geschlechts­anglei­chenden Maßnahmen, für die eine Alltagstest­dauer von mindestens 12 Monaten gefordert wird.

Allerdings kann mit der Behandlung, bei entsprechender Begründung, bereits schon früher begonnen werden, um einen Alltagstest überhaupt erst zu ermöglichen.