RWE – RWE hatte nach dem tagelangen Stromausfall im Münsterland am Wochenende bestätigt, daß zwei Drittel seiner rund 42 000 Hoch- und Höchstspannungsmasten – also 28 000 – aus dem für Materialermüdung anfälligen Metall gebaut seien. Bei dem bis Mitte der 60er Jahre verwendeten Thomas-Stahl kann sich nach Angaben des Konzerns die Bruchfestigkeit durch Versprödung auf bis zu 60 Prozent reduzieren.
Wem gehören die Strommasten?
Stand: 25.07.2008 13:14 Uhr Die EU-Kommission beharrt darauf: Die Energiekonzerne sollen sich von ihren Netzen trennen.E.ON will dem zuvorkommen und kündigte an, sein sein gesamtes deutsches Stromnetz zu verkaufen. Warum? Und welche Konsequenzen hätte das? tagesschau.de hat Fragen und Antworten rund um das deutsche Stromnetz zusammengestellt.
Wie funktioniert der Transport von Strom? Das Stromnetz ist die Lebensader der deutschen Wirtschaft. Insgesamt hat es eine Länge von knapp 1,7 Millionen Kilometern. Die Transport- und Verteilsysteme sind dabei für unterschiedliche Zwecke in vier Spannungsebenen gegliedert – vergleichbar mit dem Straßennetz: Es gibt Autobahnen (Höchstspannungs- oder Fernübertragungsnetz), Bundesstraßen (Hochspannungsnetz), Landstraßen (Mittelspannungsnetz) und Ortsstraßen (Niederspannungsnetz).
Strommasten in Nordrhein-Westfalen Den weitaus größten Teil des Netzes macht – mit einer Länge von mehr als einer Million Kilometern – das Niederspannungsnetz aus. Es wird von rund 900 Stadtwerken und kommunalen Versorgern betrieben. Nur 40.000 Kilometer entfallen auf das Höchstspannungsnetz, über das auch der Handel mit dem Ausland abgewickelt wird.
Dieses Fernübertragungsnetz soll nach dem Willen der EU-Kommission von den Konzernen abgespalten und verkauft werden. Wem gehören die Höchstspannungsnetze bisher? Infografik: Höchstspannungsnetz Deutschland Das Höchstspannungs- oder auch Fernübertragungsnetz in Deutschland teilen die vier Quasi-Monopolisten E.ON, RWE, EnBW und Vattenfall unter sich auf.
Während das Netz von E.ON von Nord nach Süd durch die Mitte Deutschlands verläuft, konzentriert sich Vattenfall auf den Osten, RWE auf den Westen und EnBW auf den Südwesten. In welchem Zustand ist das deutsche Übertragungsnetz? In keinem besonders guten – glaubt man einem im Januar veröffentlichten Bericht der Bundesnetzagentur.
Es gebe “Investitionsbedarf in erheblichem Umfang”, weil das Netz veraltet sei und die Grenzen seiner Belastbarkeit erreicht habe. Die Behörde warnte in dem Bericht, dass “in einigen Regionen Deutschlands mittelfristig Engpässe im Stromnetz nicht auszuschließen” seien. Auch Aribert Peters vom Bund der Energieversorger hält die Versorgungssicherheit für gefährdet: Das deutsche Übertragungsnetz sei im Durchschnitt 50 Jahre alt.
Die Konzerne investierten trotz ihrer Milliardengewinne nicht genug in die Netze. Investitionen sind auch deshalb erforderlich, weil immer mehr Windenergie in die Netze eingespeist wird. Früher wurde der Strom hauptsächlich dort produziert, wo er auch verbraucht wurde.
Heute werde Windkraft im Nordosten produziert, aber hauptsächlich im Westen verbraucht, heißt es bei RWE. Warum will E.ON sein Netz verkaufen? Mit dem Verkauf will E.ON die Einstellung von EU-Kartellverfahren erreichen und zugleich den wettbewerbspolitischen Druck auf die Konzernführung verringern. Doch es gibt auch handfeste betriebswirtschaftliche Gründe für den Rückzug.
Denn die Bundesnetzagentur hat die Gewinnmöglichkeiten im Stromnetz stark beschnitten. Der Betrieb von Stromnetzen lohne sich deshalb kaum noch, erklärte E.ON-Chef Wulf Bernotat. Unterstützung erhält E.ON dabei vom Chef der regierungseigenen Deutschen Energieagentur (Dena), Stephan Kohler.
- Auch er kritisiert die Regulierungsbehörde.
- Offenbar sei durch die Regulierung der Netze inzwischen der “Anreiz nicht mehr besonders groß, sich auf diesem Gebiet wirtschaftlich zu betätigen”.
- Zudem könne aktuellen Untersuchungen zufolge die beim Netzausbau rechnerisch notwendige Eigenkapitalverzinsung in der Praxis nicht realisiert werden.
Werden die anderen großen Versorger nachziehen? Offiziell hegen zumindest die Konzerne RWE und EnBW – die Nummern zwei und vier auf dem deutschen Strommarkt – keine Verkaufspläne. Die Nummer drei, Vattenfall, sucht inzwischen ebenfalls einen Käufer für sein Netz.
Experten sind überzeugt, dass auch RWE und EnBW über kurz oder lang dem Beispiel von E.ON und Vattenfall folgen werden. “Ich kann mir nicht vorstellen, dass andere Unternehmen bei integrierten Unternehmenskonzepten bleiben”, sagt Holger Krawinkel, Energieexperte des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen.
Offiziell gibt es bei RWE noch keine Verkaufspläne für das Stromnetz. Wie wirkt sich der Verkauf für die Kunden aus? Zwar entfallen nur vier Prozent des Strompreises für Haushaltskunden auf das überregionale Höchstspannungsnetz. Aus Wettbewerbssicht wäre es nach Ansicht von Claudia Kemfert, Energieexpertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, dennoch positiv, wenn die Stromkonzerne sich von ihren Netzen trennen würden.
Holger Krawinkel teilt ihre Meinung. Denn das Höchstspannungsnetz entscheide darüber, ob ein einheitlicher europäischer Binnenmarkt für Strom entstehen könne. “Gibt es einen europäischen Binnenmarkt, erhöht sich auch der Wettbewerb” und damit könnten die Preise sinken, ist der Experte überzeugt. Denn im europäischen Vergleich wirkten die deutschen Stromriesen plötzlich gar nicht mehr so groß.
Dann könne auch nicht mehr von einer marktbeherrschenden Stellung gesprochen werden. Wer könnte das Netz von E.ON kaufen? “Es gibt mehrere Interessenten”, heißt es inoffiziell bei E.ON. Namen werden jedoch nicht genannt. In Frage kommen vor allem Investoren, die an einer niedrigen, aber stabilen Rendite interessiert sind.
Das könnten zum Beispiel Pensionsfonds sein oder Infrastrukturfonds, die Gelder aus dem arabischen Raum sicher und langfristig anlegen wollen. Interesse hätte vielleicht auch Gazprom. Doch ein Verkauf an das russische Unternehmen wäre politisch kaum durchsetzbar. Noch ist offen, wer das Stromnetz von E.ON kauft.
Diskutiert wird aber auch die Idee einer Netz AG. An ihr könnten sich der Staat sowie große industrielle Stromverbraucher beteiligen. Dabei könnte sich die öffentliche Hand je nach Ausgestaltung entweder die Mehrheit sichern und so ihren Einfluss wahren oder nur eine Sperrminorität anstreben.
- Sollte der Staat das Höchstspannungsnetz übernehmen? Ja, sagt Energieexperte Krawinkel.
- Die öffentliche Hand könne am besten Versorgungssicherheit und einen angemessenen Ausbau der Netze garantieren.
- Die Netzagentur dagegen lehnt den Einstieg des Staates beim Höchstspannungsnetz ab.
- Der Ruf nach dem Staat ist nicht notwendig”, sagt der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth.
“Wir können die Balance zwischen den Notwendigkeiten einer sicheren Stromversorgung, den notwendigen Investitionen und dem Einsatz von privatem Kapital halten.” Dafür sei keine Verstaatlichung nötig. Im Gegenteil: Privates Kapital könne helfen, die Infrastruktur zu mobilisieren.
Wie hoch sind die Strommasten in Deutschland?
In Deutschland sind die Masten von Freilei- tungen in der Regel 70 bis 80 Meter hoch. Strom in Höchstspannung wird weltweit überwiegend per Freileitung über- tragen. Freileitungen können hohe Leistungen übertragen.
Wie viel Strom hat ein Strommast?
Zur Versorgung mit elektrischer Energie im privaten und im gewerblich/industriellen Bereich sind Leitungen erforderlich, die die elektrische Energie transportieren. Während bei der Hausinstallation elektrische Energie mit Spannungen von 230 bzw.400 Volt über die Leitungen transportiert wird, werden zur großräumigen Versorgung Hochspannungsleitungen (110 kV) und Höchstspannungsleitungen (220 kV und höher) eingesetzt.
Wie viel kostet ein Strommast?
Ein paar Kilometer sind unterirdisch machbar, 130 Kilometer nicht – Und ohnehin dürften Kabel unter der Erde die Ausnahme bleiben. Bei den Hochspannungsleitungen, die schon heute Wechselstrom durchs Land transportieren und kräftig ausgebaut werden müssen, kommt die Technik nur auf kurzen Distanzen infrage – sonst sind die Verluste zu hoch.
Bei den geplanten Gleichstrom-Autobahnen sind längere unterirdische Strecken theoretisch möglich. Praktisch bleibt das Vergraben eine Herausforderung. Die Betriebssicherheit sinke, weil Schaltstellen unter der Erde als Fehlerquelle gelten, warnen Netzbetreiber. Für Reparaturen müssten Kabelstücke über viele Meter ausgegraben werden.
Im Klartext: Ein paar Kilometer unter der Erde sind machbar, eine ganze Trasse von 130 Kilometern nicht. Hinzu kommen die hohen Kosten: Bis zu 1,5 Millionen Euro kostet ein Kilometer Hochspannungsleitung an Masten. Der gleiche Abschnitt unter der Erde kommt auf das Vier- bis Siebenfache.
- Betreiber wie Amprion müssten den Aufschlag nicht selbst bezahlen – er würde über die Netzentgelte auf die Stromrechnungen aller Deutschen umgelegt.
- Und die Zeit beim Netzausbau drängt.
- Die Fertigstellung der großen Stromtrassen gilt als Voraussetzung für das Abschalten von Atomkraftwerken.
- Die “Thüringer Strombrücke”, die Windstrom aus dem Nordosten Deutschlands nach Bayern transportiert, soll pünktlich 2015 am AKW Grafenrheinfeld ankommen.
Es könne nur abgeschaltet werden, wenn neue Trassen sicherstellten, dass Bayern dann über genug Strom verfüge, sagt ein Amprion-Sprecher. Willi Traut in Reuschenberg ist seit der Katastrophe von Fukushima auch gegen Atomkraft und für erneuerbare Energien – wenn nur die Masten nicht wären.
Wer ist der größte Stromlieferant?
Mit einem erwirtschafteten Umsatz von 99,8 Milliarden US-Dollar war das in Frankreich ansässige Unternehmen EDF im Jahr 2022 das größte Energieversorgungsunternehmen weltweit. Es folgten das italienische Unternehmen ENEL sowie das in Deutschland sitzende Unternehmen E.
Wie hoch ist der höchste Strommast der Welt?
Höchste Strommasten der Welt über Jangtse verbunden
Foto von VCG Zwei Strommasten mit einer Höhe von 385 Metern, die höchsten ihrer Art weltweit, wurden am Montag mit Stromkabeln über dem Jangtse-Fluss verbunden. Im Rahmen eines 500-Kilovolt-Stromübertragungsprojekts wurden 24 Kabel mit einem Gewicht von rund 410 Tonnen und einer Länge von mehr als 2,5 Kilometer zwischen den Türmen über der meistbefahrenen Wasserstraße Chinas verlegt, teilte die State Grid Jiangsu Electric Power Co Ltd mit. Die Arbeiter würden „Spider-Man” gleichen, als sie 330 Meter über dem Fluss liefen, um die Drähte zu verlegen, sagte Wang Zhangxuan, stellvertretender Manager des Projektes des Unternehmens, und fügte hinzu, dass bei der Verkabelung auch unbemannte Drohnen und Roboter eingesetzt wurden.
Das Stromübertragungsprojekt soll im nächsten Jahr in Betrieb genommen werden. Sobald es in Betrieb ist, wird es 28,9 Milliarden Kilowattstunden erneuerbare Energie vom Norden des Jangtse in den Süden übertragen und soll acht Millionen Haushalte mit Strom versorgen. : Höchste Strommasten der Welt über Jangtse verbunden
Wie nah darf man an einen Strommast bauen?
Es gibt in Deutschland kein Gesetz, das einen Mindestabstand von Hochspannungsleitungen zu Wohngebäuden vorschreibt.Seit dem Jahr 2013 gibt es ein Überspannungsverbot von Gebäuden und Gebäudeteilen, die zum dauerhaften Aufenthalt von Menschen bestimmt sind.Nicht betroffen von dem Überspannungsverbot sind bestehende Freileitungstrassen sowie entsprechende Planfeststellungsbeschlüsse, Planfeststellungs- und Plangenehmigungsverfahren, die bis zum 22. August 2013 eingereicht wurden ( § 4 Abs.3 26. BImSchV ).Nach aktuellem Stand der Forschung schützt die Einhaltung der Grenzwerte Erwachsene und Kinder selbst bei einer geringen Entfernung vom Wohngebäude zur Hochspannungsleitung vor allen nachgewiesenen gesundheitlichen Wirkungen,Die Grenzwerte werden in Deutschland nach aktuellem Kenntnisstand an allen Orten des dauerhaften Aufenthalts eingehalten und sogar deutlich unterschritten.
Es gibt in Deutschland kein Gesetz, das einen Mindestabstand von Hochspannungsleitungen zu Wohngebäuden vorschreibt. Es gibt jedoch seit dem Jahr 2013 ein Überspannungsverbot von Gebäuden und Gebäudeteilen, die zum dauerhaften Aufenthalt von Menschen bestimmt sind.
Dies betrifft den Neubau von Freileitungstrassen mit Wechselstrom, die eine Frequenz von 50 Hertz und eine Nennspannung von 220 Kilovolt oder mehr aufweisen. Es gibt jedoch Ausnahmen, für die eine Stichtagsregelung gilt. Nicht betroffen von dem Überspannungsverbot sind bestehende Freileitungstrassen sowie entsprechende Planfeststellungsbeschlüsse, Planfeststellungs- und Plangenehmigungsverfahren, die bis zum 22.
August 2013 eingereicht wurden ( § 4 Abs.3 26. BImSchV ). Leitungen zur Höchstspannungs-Wechselstrom-Übertragung, die in den allermeisten Fällen zum Transport von elektrischer Energie in Deutschland verwendet werden, können im Falle eines Neubaus als Freileitung oder im Rahmen von Pilotprojekten als Erdkabel errichtet werden ( § 4 BBPlG ).
Demgegenüber sind bei der Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragung bei einem Abstand zu Wohngebäuden von weniger als 400 Metern im Geltungsbereich eines Bebauungsplans oder im unbeplanten Innenbereich bzw. weniger als 200 Metern im Außenbereich Erdkabelleitungen vorgesehen und Freileitungen – mit wenigen Ausnahmen – verboten ( § 3 Abs.4 BBPlG ).
Die gesetzlichen Grenzwerte für die elektrischen und magnetischen Felder müssen an allen Orten des dauerhaften Aufenthalts nicht nur eingehalten werden, es besteht darüber hinaus noch ein Minimierungsgebot: Bei der Errichtung neuer oder wesentlichen Änderung bestehender Hochspannungsleitungen müssen die nach dem Stand der Technik bestehenden Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um die von der jeweiligen Anlage ausgehenden Felder zu minimieren.
- Nach aktuellem Stand der Forschung schützt die Einhaltung der Grenzwerte Erwachsene und Kinder selbst bei einer geringen Entfernung vom Wohngebäude zur Hochspannungsleitung vor allen nachgewiesenen gesundheitlichen Wirkungen,
- Mit jedem Meter Abstand zu den Hochspannungsleitungen werden die dazugehörigen elektrischen und magnetischen Felder sehr schnell deutlich schwächer.
Auch im Haushalt erzeugen Leitungen und Geräte elektrische und magnetische Felder. Diese haben üblicherweise einen deutlich größeren Anteil an der Gesamtexposition ( d.h. der Art und Weise, wie Menschen elektrischen und magnetischen Feldern ausgesetzt sind) eines Menschen.
Wo stehen die höchsten Strommasten der Welt?
Der Bau von riesigen Strommasten in der ostchinesischen Provinz Zhejiang läuft derzeit in vollem Gang. Mit einer Höhe von 380 Metern werden die beiden weltweit höchsten Masten die 2.656 Meter lange Stromkabel zwischen den Inseln Jintang und Cezi von Zhoushan tragen.
Warum sind Strommasten oben rot?
Rote Markierung als Vorsichtsmaßnahme Es gehe darum, die Strommasten für Flugzeuge erkennbar zu machen. Befestigt wurden auch Flugwarnkugeln aus Kunststoff.
Ist es gefährlich unter einem Strommast zu stehen?
In der Nähe von Stromkästen bekommen mehr Menschen Alzheimer und Blutkrebs – Alzheimer bei Älteren und Blutkrebs bei Kindern sind nach dem Stand der Forschung die Risiken für jene, die nah an Strommasten leben. Sie werden durch die Strahlung der elektromagnetischen Felder hervorgerufen.
- Wer näher als 50 Meter an einer Hochspannungsleitung lebt, trägt ein doppelt so hohes Risiko, an Alzheimer zu erkranken, wie die restliche Bevölkerung.
- Dies ergab eine Untersuchung der Universität Bern.
- In Schleswig-Holstein kam eine Studie des Bremer Instituts „Prävention und Sozialmedizin” 2002 zum Ergebnis, dass Starkstromleitungen Kinderleukämie verursachen können.
Weil das allerdings später durch Tierversuche nicht eindeutig bestätigt werden konnte, lautet die Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Strahlung einer Hochspannungsleitung nur: „kann möglicherweise Krebs erzeugen”. Immerhin hat die deutsche Bundesregierung vor 15 Jahren Grenzwerte eingeführt, wie viel Strahlung ein Mensch überhaupt ausgesetzt werden darf.
- Im Alltag betrifft dies ganz allgemein Gerätevorschriften, auch für Computerbildschirme oder Fußbodenheizungen.
- Für Starkstrommasten legt das Bundesimmissionsschutzgesetz fest: Wie hoch darf die Strahlung sein, die an Orten ankommt, wo sich Menschen aufhalten, also in Wohnungen, Krankenhäusern, Schulen, Kindergärten oder Spielplätzen.
Das Bundesamt für Strahlenschutz ist skeptisch: „Unterhalb der Grenzwerte gibt es Hinweise darauf, dass niederfrequente magnetische Felder möglicherweise Leukämie bei Kindern hervorrufen können.” Sprich: Die Grenzwerte sind womöglich nicht streng genug.
Warum sterben Vögel nicht auf Hochspannungsleitungen?
Des Rätsels Lösung: Die Spannung fehlt – Die Vogelfüße haben tatsächlich nichts mit dem Hochseilakt der Vögel zu tun. Vielmehr sind es die Eigenschaften der Elektrizität, die sie schützen. Das haben wir alle eigentlich einmal im Physikunterricht gelernt: Elektrische Spannung fließt nur zwischen einem Plus- und einem Minuspol. Die einzelnen Leitungen einer Stromtrasse sind jedoch Einzelpole, die nur zusammen mit der Erde als Minuspol Spannung ergeben. Da die Vögel auf Stromleitungen in der Regel nur die Leitung und nicht die Erde berühren, sind sie außer Gefahr. Sie berühren nur einen Pol; Spannung gibt es keine. Gefährlich können die Masten den Vögeln dann werden, wenn sie gleichzeitig eines der Seile und den Mast oder ein anderes Seil berühren. Das endet dann in der Regel tödlich. Gerade für große Vögel ist das ein Problem. Eine vielleicht sogar noch größere Gefahrenquelle ist das Hängenbleiben an den Seilen im Flug. Letzteres betrifft vor allem, die das Revier nicht kennen. Tatsächlich sterben in Deutschland jedes Jahr geschätzt 30 Millionen Vögel auf Stromleitungen – noch mehr sogar als durch den, >> Auch wenn Vögel oft unbeschadet auf ihnen sitzen, können Strommasten für sie zur Todesfalls werden! Der und die Maßnahmen einzelner Bundesländer. : Warum können Vögel auf Stromleitungen sitzen?
Was passiert wenn man ein Strommast Anfässt?
Der Vogel auf der Leitung | CKW-Stories 2. September 2020 | Lesezeit: 6 min Wieso können Vögel auf Stromleitungen sitzen? Könnten wir Menschen das auch? Wir schauen uns das genauer an. Text: Thomas Matter | Bilder: Blue Yeti Studios Wir kennen das Bild: Eine Stromleitung zieht sich hoch über unseren Köpfen durch die Landschaft von Mast zu Mast.
Auf den Leitungen sitzen nebeneinander aufgereiht scharenweise Vögel – alle lebendig und gesund. Wieso geht das? Strom fliesst immer den kürzesten Weg des geringsten Widerstands in Richtung Erde. Wenn er über ein Objekt nicht in die Erde fliessen kann, fliesst er auch nicht durch dieses Objekt hindurch.
Berührt der Vogel nur einen der drei stromführenden Drähte – und hält er genügend Abstand zu den anderen Drähten, zum Eisenmast, zum Boden oder zu sonstigen leitenden Objekten, bleibt der Strom somit in der Leitung. Er macht keinen Umweg vom Draht über den Vogel und wieder zurück.
«Berührt der Vogel nur einen stromführenden Draht und hat er genügend Abstand zu allem Leitenden, bleibt der Strom in der Leitung. » Thomas MatterFachspezialist CKW Energiewelt
Wenn genügend Spannung (Volt) auf der Leitung ist, kann sich der Strom durch die Luft bewegen. Um dies zu vermeiden, muss ein Sicherheitsabstand von 1 Zentimeter pro 1’000 Volt Spannung eingehalten werden. Bei einer 220’000-Volt-Leitung muss der Sicherheitsabstand zwischen den Drähten, zum Mast, zum Boden oder zu umstehenden Bäumen deshalb jeweils mindestens 2,20 Meter betragen.
Aus diesem Grund sind bei Höchstspannungsleitungen die Drähte so weit voneinander entfernt. Ist der Abstand zu klein, entsteht ein sogenannter Lichtbogen: eine Stromübertragung durch die Luft. Ein Blitz ist ein besonders starker Lichtbogen, meist mit vielen hunderttausend Volt Spannung. Er reicht deshalb vom Himmel bis in den Boden herunter oder in einen Baum hinein.
Was passiert, wenn ein Mensch auf einer Hochspannungsleitung sitzt? Das Gleiche wie beim Vogel: Solange er genügend Abstand von den anderen Drähten, vom Mast, vom Boden oder von sonst etwas Leitendem hat, fliesst kein Strom durch den Menschen. Wir sollten dennoch von Stromleitungen fernbleiben, da wir nicht wie der Vogel gezielt auf eine Leitung fliegen können.
Kann man Strommasten hören?
Strom mit Geräuschen Warum brummen Hochspannungsleitungen? – 27.07.2019, 13:18 Uhr Stromleitungen können Geräusche verursachen. (Foto: imago images / Manngold) Die typische Form von Hochspannungsleitungen gehören zum Landschaftsbild in Deutschland dazu. Die dicken Seile zwischen den Stahlgittermasten sind auch beliebte Landeplätze für Vögel.
Wer sich einer solchen Anlage nähert, kann Geräusche wahrnehmen. Aber woher kommen die? Hochspannungsleitungen transportieren elektrische Energie – und wenn man unter ihnen steht, kann man das scheinbar auch hören. Woher das satte Brummen oder Zischen kommt, erklärt Harry Hoffmann, Ingenieur, der am Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie (HZB) arbeitet.
Egal ob Motor, Spule oder Hochspannungsleitung: Jeder elektrische Leiter, durch den Strom fließt, entwickelt ein Magnetfeld. Bei Hochspannungsleitungen verlaufen mehrere Leiterseile parallel – und deren jeweilige Felder wirken aufeinander. Gleiche Felder stoßen sich ab, unterschiedliche Felder ziehen sich an.
Wie hoch ist ein 110 kV Mast?
Massgeschneiderte Ingenieurkunst – Für das Übertragungsnetz (220 – 380 kV), also den Transport direkt aus dem Grosskraftwerk über lange Distanzen, braucht es massive Stahlmasten. Für das Schweizer Übertragungsnetz mit einer Länge von 6700 km ist Swissgrid verantwortlich.
Leitungen dieser Spannungsebene sind im Allgemeinen für deutlich höhere Ströme zu dimensionieren, als jene der tieferen Spannungsebenen. Sie erfordern Leiterseile mit grösserem Querschnitt. Entsprechend braucht es massive Mastenkonstrukte, die im Abstand von typischerweise 300 bis 500 Meter aufgestellt werden.
Die Gitterkonstruktion dient der Stabilität und hat zudem den Vorteil, weniger Material zu beanspruchen als ein massiver Mast. Die Gittermasten sind bis zu 50 Meter hoch und bestehen aus 100-200 Tonnen Stahl. Der Bau der riesigen Masten geschieht vor Ort.
- Einzelteile werden mithilfe eines Krans oder bei schwer zugänglichen Lagen in den Bergen mit Hilfe von Helikoptern zusammengesetzt.
- Die komplexe Montage dauert mehrere Tage.
- Im überregionalen Verteilnetz – mit einer geringeren Spannung von 50 bis 110 kV – kommen vor allem Beton- und Stahlrohrmasten zum Einsatz.
Diese Masten sind mit 20 bis 30 Meter Höhe etwas kleiner und die Abstände mit 150 bis 250 Meter geringer. Entsprechend können die Masten an gut zugänglichen Stellen in ihrer Gesamtlänge angeliefert werden. Vor Ort werden die 10 bis 25 Tonnen schweren Masten mit dem Kran aufgerichtet und anschliessend die Ausleger montiert.
Warum sind Kugeln am Strommast?
Vier Funktionen – Die bunten Bälle haben mehrere Funktionen. Ein erster Hinweis gibt ihr Name: Sie heißen “Luftwarnkugeln” und sind an Leiterseilen befestigt. Die kugelförmigen Markierungen dienen Flugzeugen und Hubschraubern als Warnung und verhindern, dass die Piloten die Stromleitungen möglicherweise übersehen. Strom: Kugeln verzieren einige Hochspannungsleitungen. (Quelle: GCShutter/getty-images-bilder) Neben Flugzeugen und Hubschraubern sollen die Luftwarnkugeln auch Vögel vor den Stromübertragungsleitungen warnen. Fliegen die Tiere gegen die Kabel, würden sie umgehend sterben.
- Das soll mit den großen Kugeln verhindert werden.
- Info Solange Vögel mit beiden Beinen auf einer einzigen Stromleitung sitzen und dabei keine weitere Leitung oder gar den Strommast – oder etwas anderes, das mit dem Boden verbunden ist – berühren, bekommen sie keinen Stromschlag.
- Dann fließt kein Strom durch den Vogel hindurch.
Die Stromspannung zwischen benachbarten Punkten der Hochspannungsleitung ist relativ gering. Eine kleinere Version der Luftwarnkugeln findet sich an Hochspannungsleitungen, die entlang von Flüssen oder Seen verlaufen. Sie sehen auch etwas verändert aus, da sie zusätzlich mit Reflektoren ausgestattet sind.
Wer produziert am meisten Strom in Deutschland?
Stromerzeugung 2021: Anteil konventioneller Energieträger deutlich gestiegen
Kohle war 2021 der wichtigste Energieträger in der Stromerzeugung Stromerzeugung aus Windkraft wetterbedingt um 13,3 % zurückgegangen Insgesamt stammten 57,6 % des eingespeisten Stroms aus konventionellen und 42,4 % aus erneuerbaren Energieträgern Im Jahr 2021 wurden 2,6 % mehr Strom ins Netz eingespeist als im Vorjahr
WIESBADEN – Der in Deutschland erzeugte und in das Stromnetz eingespeiste Strom stammte im Jahr 2021 mehrheitlich aus konventionellen Energieträgern. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt, stieg die Stromerzeugung aus konventioneller Energie gegenüber dem Jahr 2020 um 11,7 % und machte einen Anteil von 57,6 % an der gesamten Stromerzeugung aus (2020: 52,9 %).
- Die Einspeisung aus erneuerbaren Energien sank dagegen um 7,6 % auf einen Anteil von 42,4 % (2020: 47,1 %).
- Insgesamt wurden 2021 knapp 518 Milliarden Kilowattstunden Strom ins Netz eingespeist.
- Das waren 2,6 % mehr Strom als im Vorjahr, aber 3,1 % weniger als im von der Corona-Krise unbeeinflussten Jahr 2019.
Knapp ein Viertel mehr Kohlestrom im Jahr 2021 Kohle war im Jahr 2021 der wichtigste Energieträger zur Stromerzeugung in Deutschland. Mit einem Plus von 24,9 % verzeichnete der Strom aus Kohlekraftwerken auch den höchsten Anstieg gegenüber dem Vorjahr.
Der Anteil von Kohlestrom an der insgesamt eingespeisten Strommenge betrug damit 30,2 %. Im Vorjahr hatte er noch bei 24,8 % gelegen. Der Kohlestrom in Deutschland stammt zu rund 60 % aus Braunkohle und zu rund 40 % aus Steinkohle. Der Bedarf an Braunkohle wird dabei weitestgehend durch inländische Förderung, der Bedarf an Steinkohle durch Importe gedeckt.
Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zurückgegangen Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung ging 2021 gegenüber 2020 von 47,1 % auf 42,4 % zurück. Dabei nahm die Stromeinspeisung aus Windkraft deutlich um 13,3 % ab, was insbesondere auf das im Vorjahresvergleich windärmere Frühjahr 2021 zurückzuführen ist.
Strom aus Windkraft hatte dadurch nur noch einen Anteil von 21,5 % an der eingespeisten Strommenge. Im Jahr 2020 war die Windkraft mit einem Anteil von 25,2 % erstmals der wichtigste Energieträger in der Stromerzeugung gewesen. Die Stromeinspeisung aus Photovoltaik ging dagegen im Jahr 2021 nur leicht um 0,5 % auf einen Anteil von 8,7 % zurück (2020: 9,0 %).
Weniger Strom aus Erdgas infolge stark gestiegener Preise im 2. Halbjahr 2021 Der Anteil von Erdgas an der Stromerzeugung lag im Jahr 2021 bei 12,6 %, nachdem er im Vorjahr bei 13,7 % gelegen hatte. Im Gesamtjahr 2021 war die Stromeinspeisung aus Erdgas 5,8 % geringer als im Vorjahr.
- Der Rückgang ist hauptsächlich auf das 2.
- Halbjahr 2021 und hier vor allem auf das 3.
- Quartal 2021 zurückzuführen, als die Stromeinspeisung aus Erdgas im Vergleich zum Vorjahresquartal um 38,9 % zurückging.
- Hauptverantwortlich dafür waren die deutlich gestiegenen Preise für Erdgas.
- Mehr Strom aus Kernenergie vor Abschaltung dreier Kernkraftwerke Die Stromeinspeisung aus Kernenergie stieg im Jahr 2021 im Vergleich zu 2020 um 7,4 % auf einen Anteil von 12,6 % an der gesamten eingespeisten Strommenge (2020: 12,1 %).
Ende 2021 wurden allerdings im Rahmen des Ausstiegs aus der Atomenergie drei der sechs bis dahin noch im Betrieb befindlichen Kernkraftwerke abgeschaltet, sodass in Zukunft nur noch drei Kernkraftwerke Strom erzeugen und einspeisen. Daher werden sowohl die durch inländisch erzeugte Strommenge aus Kernenergie als auch ihr Anteil an der eingespeisten Strommenge deutlich abnehmen.
Importierte und exportierte Strommenge gestiegen Die nach Deutschland importierte Strommenge stieg im Jahr 2021 im Vergleich zu 2020 um 7,7 %. Mit 51,7 Milliarden Kilowattstunden belief sie sich auf genau ein Zehntel der Inlandsproduktion. Wichtigster Stromlieferant war wie bereits in den Vorjahren Frankreich, obwohl die Stromimporte von dort im Vergleich zum Jahr 2020 um 24,7 % abnahmen.
Die aus Deutschland exportierte Strommenge stieg gegenüber dem Vorjahr um 5,0 %. Mit 70,3 Milliarden Kilowattstunden oder 13,6 % des im Inland eingespeisten Stroms exportierte Deutschland weiterhin mehr Strom als es importierte. Stromimporte und -exporte können dabei ausschließlich für direkte Nachbarstaaten Deutschlands erfasst werden.
Netzeinspeisung | 2020 (in Mrd. kWh ) | Anteile (in %) | 2021 (in Mrd. kWh ) | Anteile (in %) | Veränderung zu 2020 (in %) |
---|---|---|---|---|---|
Netzeinspeisung insgesamt | 504,5 | 100 | 517,7 | 100 | 2,6 |
Konventionelle Energieträger | 266,8 | 52,9 | 298,1 | 57,6 | 11,7 |
darunter: | |||||
Kohle | 125,2 | 24,8 | 156,4 | 30,2 | 24,9 |
Kernenergie | 60,9 | 12,1 | 65,4 | 12,6 | 7,4 |
Erdgas | 69,1 | 13,7 | 65,2 | 12,6 | -5,8 |
Erneuerbare Energieträger | 237,6 | 47,1 | 219,6 | 42,4 | -7,6 |
darunter: | |||||
Windkraft | 128,7 | 25,2 | 111,5 | 21,5 | -13,3 |
Biogas | 30,2 | 6,0 | 29,9 | 5,8 | -1,1 |
Photovoltaik | 45,4 | 9,0 | 45,2 | 8,7 | -0,5 |
Wasserkraft | 19,0 | 3,8 | 18,5 | 3,6 | 5,3 |
table> Im- und exportierte Strommenge
Methodische Hinweise: In der Statistik erfasst werden alle Kraftwerke und Erzeugungsanlagen in Deutschland, die Strom in das Netz für die allgemeine Versorgung einspeisen. Nicht enthalten ist Strom, der in Industriekraftwerken erzeugt und direkt in den Industriebetrieben wieder verbraucht wird.
Bei Stromimporten und -exporten ist eine Aufteilung nach zur Stromerzeugung eingesetzten Energieträgern nicht möglich. Weitere Informationen:
Weitere methodische Hinweise und Ergebnisse bieten die Themenseite „” sowie die (www.destatis.de/klima) im Internetauftritt des Statistischen Bundesamtes. Weitere Daten und lange Zeitreihen zur Monatserhebung über die Stromein- und -ausspeisung bei Netzbetreibern können in der Datenbank GENESIS – Online über die Tabelle abgerufen werden.
Wie schwer ist ein Strommast?
Erster Handelsvertrag: BASF revolutioniert Strommasten © Fotolia Singapur – Der Chemiekonzern BASF bringt robuste und ultraleichte Strommasten auf den Markt, die mittels eines speziellen Faserwickelverfahrens aus dem Polyurethan Elastolit® hergestellt werden. Die unter der Marke Boldurâ„¢ vertriebenen Strommasten widerstehen laut BASF den härtesten Wetterbedingungen und gewährleisten eine zuverlässige Stromversorgung beispielsweise in Katastrophengebieten.
Eingesetzt werden kann der neue Strommast beispielsweise in Ländern, die anfällig für Naturkatastrophen wie Taifune, Überschwemmungen und Erdbeben sind. Die neuen Boldur-Strommasten wiegen lediglich 220 kg und haben eine Bruchfestigkeit, die 10-mal höher ist als ihr Gewicht, so BASF. Ähnliche Festigkeiten wurden bei anderen Boldur-Masten mit einem Gewicht von 40 bis max.220 kg realisiert.
Deshalb können die Masten bei Naturkatastrophen starkem Wind standhalten und stürzen nicht kaskadenförmig um, wie das immer wieder bei herkömmlichen Strommasten passiert. Ein typischer 12 m langer Betonmast dagegen bringt mehr als 850 kg Gewicht auf die Waage und ist schwer zu transportieren.
BASF produziert die Boldur Masten derzeit in Südkorea, seit Kurzem werden sie von einem japanischen Großhändler vermarktet. Quelle: IWR Online© IWR, 2019
: Erster Handelsvertrag: BASF revolutioniert Strommasten
Wie weit sind die Strommasten auseinander?
Netzbetreiber beantwortet die wichtigsten Fragen – Eine normale Hochspannungsleitung (zwischen Speikern und Reichenschwand): Die Masten der geplanten Trasse wären deutlich höher. Foto: Sichelstiel 2014/01/hochspannungsleitung_speikern.jpg NÜRNBERGER LAND — Die große Gleichstrompassage vom Norden in den Süden könnte direkt durch das Nürnberger Land führen.
- Die Pegnitz-Zeitung hat beim Netzbetreiber Amprion nachgefragt und Antworten auf die wichtigsten Fragen erhalten.
- Warum ist die Trasse durch das Nürnberger Land die bevorzugte? „Wir versuchen, den Weg mit den wenigsten Betroffenheiten zu finden”, erklärt der Pressesprecher von Amprion, Andreas Preuß.
Dazu hat der Netzbetreiber eine sogenannte „Raumwiderstandsanalyse” durchgeführt, in der der Schutz von Menschen, Tieren, Pflanzen, Gewässern und dem Landschaftsbild im Vordergrund stehen. Als „betroffen” gilt aber nur, wer oder was sich direkt im sogenannten Schutzstreifen befindet.
„Und der kann auch so verlaufen, dass es in einem eigentlich dicht besiedelten Gebiet weniger Betroffene gibt, als wenn in einem dünn besiedelten Gebiet zehn Bauernhöfe überspannt werden müssten”, so Preuß. Gibt es einen Mindestabstand zur Wohnbebauung? Nein. Da in Deutschland bislang keine Gleichstromtrasse über Land führt, gibt es auch keine festen Grenzwerte.
Lediglich einen sogenannten Schutzstreifen von insgesamt 70 Metern Breite – 35 auf jeder Seite – soll es geben. Denn bei starkem Wind können die Leitungen in Schwingung geraten. „Hier wird der weiteste Punkt angenommen, zu dem die Leitungen ausschwingen können, und noch ein zusätzlicher Sicherheitsabstand einkalkuliert”, erklärt Preuß.
- Ist dies gewährleistet, könne theoretisch auch direkt unter der Trasse gebaut werden, auch wenn das heute kaum noch gemacht werde.
- Warum ist der Korridor, in dem die Leitung verlaufen soll, zurzeit noch einen Kilometer breit? Es steht noch nicht fest, wo genau die Masten aufgestellt werden und wie die Leitungen am besten verlaufen könnten.
Erst wenn die Trasse definitiv ausgewählt ist, beginnen die genauen Standortplanungen. Deshalb hat Amprion bisher nur einen etwa 1000 Meter breiten Korridor festgelegt. Wie hoch sind die Strommasten und wie weit stehen sie auseinander? Auch das hängt stark von der Streckenführung ab.
Die Masten sind zwischen 50 und 75 Meter hoch, je nach den Gegebenheiten vor Ort. Sie werden laut Preuß wohl zwischen 300 und 450 Meter voneinander entfernt stehen. Macht die Trasse allerdings einen Knick oder muss eine Autobahn überspannt werden, könnten die Masten auch näher beieinander stehen. Generell gilt: „Je höher ein Mast, desto weiter kann der nächste entfernt sein”, so der Pressesprecher.
Geht von den Stromleitungen eine Gesundheitsgefährdung aus? „Aus Sicht von Amprion nicht”, sagt Preuß. Er räumt ein, dass es etwa eine Studie der Universität Mainz gibt, bei der die Forscher herausgefunden haben wollen, dass sich die Leukämie-Fälle bei Kindern häufen, wenn sie elektromagnetischen Feldern ausgesetzt sind – „aber es gibt keinerlei wissenschaftliche Belege dafür”.
Zudem sei die elektromagnetische Strahlung in einem normalen Haushalt ähnlich hoch. Wie hoch ist der Grenzwert für die elektromagnetische Strahlung, die die Leitung abgeben darf? Das muss erst noch errechnet werden. Denn wieder gilt: Erfahrungswerte für Gleichstromleitungen gibt es in Deutschland noch nicht.
Bei Wechselstromleitungen gelten europaweit 100 Mikro-Tesla als Grenzwert, der nicht überschritten werden darf. In Holland hat das Umweltministerium die Empfehlung ausgesprochen, dass der Wert in 100 Meter Entfernung von der Leitung nicht mehr als 0,5 Mikro-Tesla überschreiten darf.
Generell ist die Strahlung da am höchsten, wo die Leitung am nähesten zum Boden verläuft. Hier sollen in Deutschland auch die Grenzwerte bestimmt werden. „In 100 Meter Entfernung misst man kaum mehr etwas”, sagt Preuß. Wie geht es nun weiter? Zunächst will Amprion die Bevölkerung informieren. Die für das Nürnberger Land relevante Veranstaltung findet (wie berichtet) am 29.
Januar, von 19 bis etwa 21.30 Uhr in der Meistersingerhalle in Nürnberg statt. Außerdem wird ein Antrag für das Planfeststellungsverfahren bei der Bundesnetzwerkagentur eingereicht, die dann auch entscheidet, welche Strecke am Ende realisiert wird. Hier dürfen sich auch die Bürger, Landkreise und Kommunen beteiligen und ihre Bedenken äußern.
Wie weit weg von Hochspannungsleitungen?
Bei Leitungen bis 1.000 Volt ist ein Schutzabstand von mindestens einem Meter einzuhalten. Bei einer höheren Betriebsspannung sind mindestens drei Meter Abstand einzuhalten.
Wer ist Eigentümer von Stromleitungen?
1. Gehören Stromleitungen zum Sonder- oder Gemeinschaftseigentum? – Gesetzlicher Anknüpfungspunkt für die Frage, ob eine Räumlichkeit bzw. ein Bestandteil des Wohngebäudes zum Sonder- oder Gemeinschaftseigentum zählt, sind die Paragrafen 3 Abs.2 sowie 5 Abs.2 WEG.
- Ausweislich § 3 Abs.1 WEG zählt zum Sondereigentum dasjenige Eigentum, “das an einer bestimmten Wohnung oder an nicht zu Wohnzwecken dienenden bestimmten Räumen in einem auf einem Grundstück errichteten oder noch zu errichtenden Gebäude” besteht.
- Demgegenüber wird das Gemeinschaftseigentum in § 5 Abs.2 WEG definiert.
Danach zählen zum Gemeinschaftseigentum alle “Teile des Gebäudes, die für dessen Bestand oder Sicherheit erforderlich sind, sowie Anlagen und Einrichtungen, die dem gemeinschaftlichen Gebrauch der Wohnungseigentümer dienen”, Doch was bedeutet das konkret für die Stromleitungen innerhalb der Wohnungseigentümergemeinschaft ? Lange Zeit war die Zuordnung zu Sonder- und Gemeinschaftseigentum umstritten: So wurde etwa vom Oberlandesgericht Stuttgart, WE 1989, 144 und dem Landgericht München I, Urteil vom 8.11.2010 – 1 S 10608/10 WEG vertreten, dass Leitungen ab der Abzweigung von der Hauptleitung an dem Sondereigentum zuzuordnen sind.
- Solange sie aber durch fremdes Sondereigentum oder Gemeinschaftseigentum führten, seien sie – selbst wenn sie nur der Versorgung einer einzelnen Wohnung dienten – zwingend Gemeinschaftseigentum.
- Anders entschied hingegen das Bayerische Oberste Landesgericht mit Beschluss vom 31.10.2001 – 2Z BR 68/01,
Demnach können Leitungen von dem Punkt an, von dem sie nur noch eine Einheit versorgen, im Sondereigentum stehen. Klarheit in dieser Streitfrage brachte der Bundesgerichtshof erst mit zwei Entscheidungen aus den Jahren 2012 (Urteil vom 26.10. – V ZR 57/12 ) und 2013 ( ZWE 2013, 3059 ): Stromleitungen, die wesentliche Bestandteile des Gebäudes sind, stehen zwingend im Gemeinschaftseigentum, soweit sie im räumlichen Bereich des Gemeinschaftseigentums verlaufen.
Wem gehören die Hochspannungsleitungen?
2.8 Wem gehört das Netz? – Abbildung 7: Übertragungsnetzbetreiber in Deutschland Die Netze liegen in Deutschland in der Hand der vier Übertragungsnetzbetreiber Tennet, Amprion, 50Hertz und TransnetBW. Bis zur Liberalisierung des Strommarkts 1998 gehörten die Netze den Energieversorgern.
- Die Vorgaben des so genannten Unbundling sorgten dafür, dass eine Trennung der Netze von der Energieerzeugung stattfinden musste.
- Zunächst wurde dies durch die Bildung von unabhängigen Tochterfirmen der Energieversorger erfüllt, mittlerweile wurden die Netzbetreiber zu Anteilen oder komplett verkauft.
Ursprünglich gehörte das Netz von 50 Hertz dem Energiekonzern Vattenfall und das Netz von TenneT dem Energiekonzern E.ON. Das Netz von 50 Hertz wurde vom belgischen Netzbetreiber Elia (60 Prozent und operative Kontrolle) und vom Industry Funds Management (40 Prozent) gekauft.
Wie weit sollte man von Strommasten entfernt wohnen?
Es gibt in Deutschland kein Gesetz, das einen Mindestabstand von Hochspannungsleitungen zu Wohngebäuden vorschreibt.Seit dem Jahr 2013 gibt es ein Überspannungsverbot von Gebäuden und Gebäudeteilen, die zum dauerhaften Aufenthalt von Menschen bestimmt sind.Nicht betroffen von dem Überspannungsverbot sind bestehende Freileitungstrassen sowie entsprechende Planfeststellungsbeschlüsse, Planfeststellungs- und Plangenehmigungsverfahren, die bis zum 22. August 2013 eingereicht wurden ( § 4 Abs.3 26. BImSchV ).Nach aktuellem Stand der Forschung schützt die Einhaltung der Grenzwerte Erwachsene und Kinder selbst bei einer geringen Entfernung vom Wohngebäude zur Hochspannungsleitung vor allen nachgewiesenen gesundheitlichen Wirkungen,Die Grenzwerte werden in Deutschland nach aktuellem Kenntnisstand an allen Orten des dauerhaften Aufenthalts eingehalten und sogar deutlich unterschritten.
Es gibt in Deutschland kein Gesetz, das einen Mindestabstand von Hochspannungsleitungen zu Wohngebäuden vorschreibt. Es gibt jedoch seit dem Jahr 2013 ein Überspannungsverbot von Gebäuden und Gebäudeteilen, die zum dauerhaften Aufenthalt von Menschen bestimmt sind.
- Dies betrifft den Neubau von Freileitungstrassen mit Wechselstrom, die eine Frequenz von 50 Hertz und eine Nennspannung von 220 Kilovolt oder mehr aufweisen.
- Es gibt jedoch Ausnahmen, für die eine Stichtagsregelung gilt.
- Nicht betroffen von dem Überspannungsverbot sind bestehende Freileitungstrassen sowie entsprechende Planfeststellungsbeschlüsse, Planfeststellungs- und Plangenehmigungsverfahren, die bis zum 22.
August 2013 eingereicht wurden ( § 4 Abs.3 26. BImSchV ). Leitungen zur Höchstspannungs-Wechselstrom-Übertragung, die in den allermeisten Fällen zum Transport von elektrischer Energie in Deutschland verwendet werden, können im Falle eines Neubaus als Freileitung oder im Rahmen von Pilotprojekten als Erdkabel errichtet werden ( § 4 BBPlG ).
- Demgegenüber sind bei der Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragung bei einem Abstand zu Wohngebäuden von weniger als 400 Metern im Geltungsbereich eines Bebauungsplans oder im unbeplanten Innenbereich bzw.
- Weniger als 200 Metern im Außenbereich Erdkabelleitungen vorgesehen und Freileitungen – mit wenigen Ausnahmen – verboten ( § 3 Abs.4 BBPlG ).
Die gesetzlichen Grenzwerte für die elektrischen und magnetischen Felder müssen an allen Orten des dauerhaften Aufenthalts nicht nur eingehalten werden, es besteht darüber hinaus noch ein Minimierungsgebot: Bei der Errichtung neuer oder wesentlichen Änderung bestehender Hochspannungsleitungen müssen die nach dem Stand der Technik bestehenden Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um die von der jeweiligen Anlage ausgehenden Felder zu minimieren.
Nach aktuellem Stand der Forschung schützt die Einhaltung der Grenzwerte Erwachsene und Kinder selbst bei einer geringen Entfernung vom Wohngebäude zur Hochspannungsleitung vor allen nachgewiesenen gesundheitlichen Wirkungen, Mit jedem Meter Abstand zu den Hochspannungsleitungen werden die dazugehörigen elektrischen und magnetischen Felder sehr schnell deutlich schwächer.
Auch im Haushalt erzeugen Leitungen und Geräte elektrische und magnetische Felder. Diese haben üblicherweise einen deutlich größeren Anteil an der Gesamtexposition ( d.h. der Art und Weise, wie Menschen elektrischen und magnetischen Feldern ausgesetzt sind) eines Menschen.