Wie Viele Stolpersteine Gibt Es In Deutschland?

Wie Viele Stolpersteine Gibt Es In Deutschland
“Mit dem Kopf und dem Herzen stolpern” – Erdacht hat die Stolpersteine der Kölner Künstler Gunter Demnig. Er wollte den Millionen Menschen, die von den Nationalsozialisten zu Nummern degradiert und ermordet wurden, ihren Namen und damit die Erinnerung an sie zurückgeben.

Wie viele Stolpersteine gibt es heute?

Rund 90.000 Steine wurden bisher verlegt. – Mittlerweile wurden rund 90.000 Stolpersteine in 26 europäischen Ländern verlegt. Und die Zahl steigt stetig. Demnig arbeitet dabei in einem sehr kleinen Team und verlegt die meisten Steine selbst. So will er sicherstellen, dass die Installation der Stolpersteine respektvoll geschieht.

Wo gibt es die meisten Stolpersteine?

Tschechien – In Tschechien, wo die „Stolperstein”-Arbeit am 8. Oktober 2008 in Prag begann, besteht heute eine nahezu flächendeckende Abdeckung mit Stolpersteinen. In 13 der 14 Regionen haben Demnig sowie andere zahlreiche Initiatoren Steine verlegt. Derzeit (Stand: Juni 2020) ist noch nicht erhoben, wie viele Stolpersteine in Tschechien insgesamt verlegt wurden.

  • In Prag wurden in den Jahren 2008 bis 2020 bisher 375 Stolpersteine verlegt, in Olmütz 213 Stolpersteine und eine Stolperschwelle (Stand November 2017 ), in Brünn 78 Original-Stolpersteine und 19 Gedenksteine für NS-Opfer,
  • Die ostmährische Stadt Ostrava (dt.
  • Ostrau) zählt zu den weiteren Schwerpunkten.

In Neratovice finden sich 17 Stolpersteine, in Tišnov (dt. Tischnowitz) 15, weitere 9 in der Minderstadt Lomnice u Tišnova (dt. Lomnitz). Ein besonderes tragisches Schicksal betraf das kleine tschechische Mädchen Hana Brady, die 13-jährig vom NS-Regime in den Gaskammern ermordet wurde.

Wie viele Stolpersteine wurden in Deutschland verlegt?

Der deutsche Künstler Gunter Demnig hat in Europa fast 60.000 Stolpersteine verlegt. Sie erinnern an die Opfer der Nationalsozialisten. Es ist das weltweit größte dezentrale Denkmal. Seit etwa 20 Jahren findet man auf den Bürgersteigen vieler europäischer Städte und Dörfer goldfarbene Steine mit Namen und Daten.

  • Diese „Stolpersteine” erinnern an Menschen, die in Auschwitz und anderen Lagern starben, aber auch an die, die die Lager überlebten oder die entkamen,
  • Sie werden vor den Häusern, in denen diese Menschen gelebt haben, in den Boden eingelassen,
  • Die meisten Stolpersteine erinnern an jüdische Opfer.
  • Aber es gibt auch welche für Sinti und Roma, für Homosexuelle, für politische Gegner und für Menschen, die durch Euthanasie -Programme starben.

Stolpersteine sollen die Menschen nicht wirklich zum „Stolpern” bringen, aber zum Nachdenken, indem sie das Einzelschicksal hinter den Zahlen vorstellbar machen.1995 und 1996 verlegte der Künstler Gunter Demnig die ersten Steine, zuerst in Köln und dann in Berlin im Rahmen eines Kunstprojekts über Auschwitz.

In Berlin-Kreuzberg sollten die Steine an 50 jüdische Bewohner erinnern. Die Aktion war illegal, Es war keine Presse da, keine Polizei, keine Verwandten, nur ein paar neugierige Schaulustige, Heute gibt es allein in der deutschen Hauptstadt 7000 Steine. In ganz Europa sind es fast 60.000, von Norwegen bis nach Griechenland, von Russland bis nach Frankreich.

In 20 Jahren ist das Stolperstein-Projekt das größte dezentrale Denkmal der Welt geworden, an dem Verwandte von Holocaust -Opfern, Freiwillige, Studenten und Schulkinder auf der ganzen Welt beteiligt sind. Glossar stolpern – beim Laufen oder Gehen an etwas stoßen und hinfallen oder beinahe hinfallen Stolperstein, -e (m.) – eigentlich: ein Problem; eine Schwierigkeit; ein Hindernis, hier: ein Stein, der zu einem Kunstprojekt gehört dezentral – nicht an einem einzigen Ort, sondern an verschiedenen Orten verteilt Denkmal, Denkmäler (n.) – hier: eine Figur, ein Bauwerk oder ein Ort, das an ein Ereignis oder an eine Person erinnert etwas verlegen – hier: etwas fest in etwas einbauen oder auf/an etwas befestigen Lager, – (n.) – hier: ein Ort, an dem sehr viele Menschen gefangen gehalten und getötet werden etwas überleben – in einer gefährlichen Situation nicht sterben entkommen – die Flucht vor jemandem oder aus etwas (z.B.

aus einem Gefängnis) schaffen etwas in den Boden ein|lassen – etwas im Boden festmachen; etwas einbauen Sinti und Roma – Bezeichnung einer Volksgruppe, die seit Jahrhunderten als Minderheit in europäischen Ländern lebt Euthanasie (nur Singular, f.) – hier: die Ermordung von Menschen mit Behinderung durch die Nationalsozialisten Einzelschicksal, -e (n.) – hier: die schlimmen Erlebnisse von einzelnen Menschen im Rahmen (mit Genitiv) – anlässlich, im Zusammenhang mit; innerhalb illegal – verboten; gegen das Gesetz der/die Schaulustige, -n – der/die neugierige Zuschauer/-in allein – hier: nur; bloß; schon Holocaust (m., nur Singular) – die Ermordung der Juden durch die Nationalsozialisten sich an etwas beteiligen – bei etwas mitmachen der/die Freiwillige, -n – jemand, der aus eigener Entscheidung ohne Bezahlung arbeitet Fragen zum Text 1.

Welche Antwort stimmt nicht ? Die Stolpersteine sollen a) an jüdische Opfer, aber auch an andere Opfer des Nationalsozialismus erinnern. b) nur an die Menschen erinnern, die in Auschwitz gestorben sind. c) auch an die Menschen erinnern, die vor den Nationalsozialisten flüchten konnten.2.

  1. Was stimmt? Die Stolpersteine werden vor Wohnhäusern auf dem Bürgersteig eingelassen.
  2. So a) stolpern viele Menschen und fallen hin.
  3. B) wird gezeigt, dass man diesen Bereich nicht betreten darf.
  4. C) erinnern sie an die Menschen, die in diesen Häusern gewohnt haben.3.
  5. Wie viele Stolpersteine gibt es in Berlin? a) 7 000 b) 60 000 c) 258 4.

In dem Satz „Sie erinnern auch an die, die die Lager überlebten” steht das Wort „die” dreimal hintereinander. Mit welcher Wortfolge kann man die drei Wörter nicht ersetzen? a) diejenigen, welche die b) jene, die diese c) alle, die welche 5. Welcher Satz ist nicht korrekt? Stolpersteine sind goldfarbene Steine, Menschen an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern.

  1. A) die die b) jene die c) welche die Arbeitsauftrag In Deutschland gab es auch Kritik an den Stolpersteinen.
  2. Charlotte Knobloch, die frühere Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, ist dagegen, und auch die Stadt München verbietet es, Stolpersteine zu verlegen.
  3. Recherchiert die Gründe für die Ablehnung.

Was haltet ihr von dem Projekt?

Wie viele Stolpersteine gibt es inzwischen?

25 Jahre Stolpersteine – Neue Konzepte gegen Antisemitismus Archiv Vor 25 Jahren wurde der erste Stolperstein für die Opfer des Nationalsozialismus verlegt. Für den Historiker Magnus Brechtken erinnern die Stolpersteine daran, dass die Judenverfolgung zwischen ’33 und ’45 in aller Öffentlichkeit geschah. Wie Viele Stolpersteine Gibt Es In Deutschland Stolpersteine erinnern an die Judenverfolgung: “Diese Menschen lebten unter allen anderen und es konnte für jeden sichtbar sein, wenn dort jemand verschwand”, sagt der Historike Brechtken. (picture alliance / dpa / Sven Hoppe) Karin Fischer: Die Ankündigung Donald Trumps, die amerikanische Botschaft nach Jerusalem zu verlegen, hat Unruhen und Proteste ausgelöst: Heute wurde wieder ein Palästinenser erschossen.

Die Hamas hat erneut zu einem neuen Aufstand aufgerufen, eine neue Spirale der Gewalt im Nahen Osten wird befürchtet. Die weltweiten Proteste nach der Trump-Entscheidung, bei denen antisemitische Hassparolen gerufen wurden, haben aber auch das Thema Antisemitismus in Deutschland in den Fokus gerückt.

Religionsvertreter und Wissenschaftler fordern neue Konzepte gegen Judenfeindlichkeit. Deutschland hat seit dem Holocaust eine besondere Verpflichtung, das “Nie wieder” nach dem Krieg nicht zu einem “Schon wieder” heute werden zu lassen. Mit dem stellvertretenden Direktor des Instituts für Zeitgeschichte in München, Markus Brechtken, habe ich vor der Sendung gesprochen, und ihn gefragt, ob jetzt nicht auch muslimische Verbände und Imame gefordert seien, Antisemitismus zu unterbinden? Magnus Brechtken: Ja, die sind absolut gefordert, und man würde sich wünschen, dass es im Grunde jetzt täglich Reaktionen zu diesen antisemitischen Äußerungen gibt, die von Imamen oder von wem auch immer, von allen Religionsgemeinschaften kommen.

Aus den christlichen Religionsgemeinschaften haben wir ja solche Stellungnahmen und die sollte es selbstverständlich von allen anderen Religionsgemeinschaften auch so geben – ganz im Sinne darum, dass Religionsgemeinschaften friedlich miteinander und nebeneinander existieren können, je nachdem an was die Einzelnen auch glauben mögen.

Religionen sind nun über die Jahrtausende entstandene Konstruktionen der Menschen und was jeder Mensch glaubt, ist erst mal seine Privatsache, und natürlich kann das nur funktionieren, wenn alle Religionen die Existenz aller anderen Religionen akzeptieren und wenn auch selbstverständlich all diejenigen, die keinen religiösen Glauben haben, ebenso akzeptiert werden.

Intensive Auseinandersetzung erst seit Ende der 70er-Jahre Fischer: Das Stichwort Holocaust, Magnus Brechtken, ist schon gefallen. In dem Zusammenhang wird Deutschland heute für seine Erinnerungskultur gelobt, die natürlich die wirkliche umfassende Aufarbeitung des Holocaust auch beinhaltet. Ich komme auf das Thema, weil morgen vor 25 Jahren Gunter Demnig den ersten Stolperstein verlegt hat.

Inzwischen sind 63.000 dieser Steine mit der bekannten Messingplatte darauf verlegt worden und sie erinnern vor Häusern zumeist in 21 Ländern an die Opfer des Nationalsozialismus, die hier verschleppt wurden. Eine in Ihren Augen noch oder überhaupt zeitgemäße Form des Erinnerns? Brechtken: Zunächst ist wichtig, zu sagen, dass natürlich sowohl in Deutschland wie in Europa man sich recht schwergetan hat zunächst, den Holocaust als Thema in die öffentliche Debatte zu bringen.

Das hat mehrere Jahrzehnte gebraucht und erst seit Ende der 70er-, Anfang der 80er-Jahre gibt es diese öffentliche intensive Auseinandersetzung auch in breiten Teilen der Öffentlichkeit. Und die Stolpersteine sind ein Beitrag dazu, um zu zeigen, dass diese Art von Judenverfolgung, wie wir sie zwischen 1933 und 1945 in Deutschland erlebt haben, ein Teil des Alltags war.

Wenn man durch die Städte geht und diese Stolpersteine sieht, wird bewusst, dass diese Menschen unter allen anderen Menschen lebten und dass es für jeden sichtbar sein konnte, wenn dort jemand verschwand.500.000 Juden in Deutschland sind nicht über Nacht einfach so verschwunden, sondern sie wurden systematisch ausgegrenzt, erfasst und später dann deportiert.

  1. Das geschah in den Augen der Öffentlichkeit, und die Stolpersteine sind sozusagen ein Symbol dafür, mit dem jeder nachvollziehen kann, dass diese Öffentlichkeit tatsächlich seinerzeit existierte und heute als Erinnerung existiert.
  2. Jeder Einzelne ist aufgerufen, sich da auch aktiv zu beteiligen” Fischer: Allerdings in Ihrer Stadt, in München, nicht zu sehen – unter anderem auch wegen des Einspruchs von Charlotte Knobloch.

Brechtken: Ja. Es gibt natürlich unterschiedliche Positionen dazu, welche Formen man da konkret nehmen sollte. Es gibt die Argumente, dass diese Stolpersteine dadurch, dass sie im Boden sind, eine Form der Degradierung der Erinnerung sein könnten. Andere sagen, durch diese Form wird überhaupt erst das Bewusstsein geschaffen.

  • Da muss jeder seine persönliche Meinung zu entwickeln und zu haben.
  • Das kann man auch niemandem vorschreiben.
  • Das ist eine Frage des demokratischen und gesellschaftlichen Prozesses.
  • Fischer: Ich halte das für ein großartiges symbolisches Werk.
  • Aber vielleicht brauchen wir heute tatsächlich neue Mittel.
  • Brechtken: Ja, natürlich! Der Antisemitismus in der Gegenwart braucht eine aktive Auseinandersetzung, um zu zeigen, dass Religionsfeindschaft und überhaupt Rassenhass in einer modernen Gesellschaft, in einer zivilisierten Gesellschaft keinen Platz hat und keinen Platz haben sollte.

Da ist jeder Einzelne aufgerufen, sich da auch aktiv zu beteiligen und zu artikulieren. Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.

Wie viel kostet ein Stolperstein?

Was sind Stolpersteine? Stolpersteine sind knapp 10×10 cm große Messingplatten auf einem Betonwürfel, die bündig in Gehwege eingelassen werden. Die Fußgänger*innen sollen nicht im Sinne des Wortes stolpern, sondern symbolisch über die Inschrift mit Namen und Daten eines Menschen, der während der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft verfolgt wurde.

  1. Erinnert wird an Jüdinnen*Juden, Sinti*zze und Rom*nja, politisch Verfolgte, Homosexuelle, Zeugen Jehovas, Euthanasieopfer und andere.
  2. Der Gedenkstein liegt vor dem Haus, in dem ihr letzter frei gewählter Wohnort lag.
  3. Geschaffen und verlegt hat die Stolpersteine der Kölner Künstler Gunter Demnig.
  4. Er ist für sein Werk mehrfach geehrt worden, unter anderem mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.

Den ersten Stein ließ Demnig 1992, zum 50. Jahrestag des Befehls zur Deportation von Sinti und Roma vor dem Historischen Kölner Rathaus in das Pflaster ein. Auf dem Stein sind die ersten Zeilen dieses Erlasses zu lesen. Es folgten eine Ausstellung von 250 Stolpersteinen in der Antoniterkirche und eine probeweise Verlegung in Köln, schließlich setzte Demnig – ohne Genehmigung – etwa 50 Steine in der Berliner Oranienstraße.

Behördlich genehmigt konnten die ersten Steine am 19. Juli 1997 in St. Georgen bei Salzburg verlegt werden, in Deutschland wurden ab dem Jahr 2000 amtliche Erlaubnisse für Stolpersteine erteilt. Bis April 2017 wurden knapp 61.000 Stolpersteine in fast 1.100 deutschen Kommunen und in 21 Ländern verlegt.

Im Land Brandenburg wurden die ersten Stolpersteine im Herbst 2003 in Neuruppin verlegt, bis heute sind daraus 1.072 Stolpersteine in 83 brandenburgischen Gemeinden geworden (Stand: September 2017). Ein nach Gemeinden geordnetes Verzeichnis von Stolpersteinen, teilweise mit genauen Standortdaten, Inschriften, Fotos und dem Datum der Verlegung bietet der Wikipedia-Artikel „ Liste der Orte mit Stolpersteinen “.

Weitere Informationen zum Stolperstein-Projekt erhalten Sie auf der Webseite des Künstlers www.stolpersteine.com, Dort finden Sie auch das Dokument „ Schritte zum Verlegen von Stolpersteinen “, das Sie sorgfältig lesen sollten, falls Sie erwägen, eine Stolperstein-Initiative zu gründen. Wie initiiere ich eine Stolperstein-Verlegung? Nutzen Sie die Erfahrungen anderer und suchen Sie Kontakt zu Initiativen in Ihrer Umgebung.

Sie können sich beispielsweise wenden an:

Frank Hühner in Frankfurt (Oder): [email protected] Peter Krips in Perleberg: [email protected] Dr. Ines Oberling in Falkensee: [email protected] Tobias Büloff in Potsdam: [email protected]

Im Mittelpunkt einer Initiative für eine Stolperstein-Verlegung steht die Suche nach der Biografie, den Lebensdaten, dem Schicksal, den Stationen der Verfolgung und des letzten freiwillig gewählten Wohnortes eines von den Nationalsozialisten verfolgten Menschen.

  • Es geht es um ein aktives Gedenken.
  • Zweck der Forschung ist es daher nicht allein, die notwendigen Daten etwa durch die Abschrift aus Gedenkbüchern zu erhalten.
  • Vielmehr soll die Recherche über das Nötigste hinausgehen und das Leben des Menschen in Erinnerung rufen.
  • Fangen Sie vor Ort an.
  • Versuchen Sie, einen nachbarschaftlichen Kommunikationsprozess zu initiieren.

Treten Sie an ehemalige und jetzige Bewohner*innen, örtliche Vereine, religiöse Gemeinden, Parteien, Schulen, Ausbildungsbetriebe, Hochschulen und Universitäten heran. Suchen Sie Kontakt zu Heimatforscher*innen. Befragen Sie Zeitzeug*innen oder deren Nachfahren.

Personen: Familienangehörige, Freund*innen, Klassenkameraden, Arbeitskolleg*innen Wohnorte: Straße, Wohnung im Haus, weitere Adressen bei Umzügen, Veränderungen im Stadtbild Familie: Geburten, Taufen, Hochzeiten, Jubiläen, Todesfälle, Namensänderungen Ausbildung und Beruf: Schul- und Berufsabschlüsse, berufliche Tätigkeiten, Studium Ereignisse: Veränderungen nach 1933, Reaktion im Ort auf nationalsozialistische Politik

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Sie sind für Ihr Rechercheergebnis und den Umgang mit personenbezogenen Daten selbst verantwortlich. Achten Sie darauf, dass Ihre Quellennachweise vollständig sind, und überprüfen Sie die Daten, die von anderen recherchiert wurden. Folgendes Vorgehen ist denkbar:

Ermittlung von Personen und Familien, für die Stolpersteine verlegt werden sollen: Wenn die Namen und der Wohnort bereits bekannt sind, konzentrieren sich die Nachforschungen auf weitere Familienmitglieder oder Hausbewohner*innen. Es ist aber auch möglich, über die Erforschung der Geschichte eines oder mehrere Häuser während der NS-Zeit ein Stolperstein-Projekt zu initiieren. Eine Möglichkeit ist, das Gedenkbuch „ Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945 ” zu nutzen. Die Datenbank enthält Namen und Daten jüdischer Verfolgter. Hier können Sie vom Namen oder Wohnort ausgehend recherchieren. Dort werden jedoch keine konkreten Adressen angegeben. Zugang zu den Akten und den Adressen erhalten Sie dann über das Brandenburgische Landeshauptarchiv oder über örtliches Archive oder Museen. Ermittlung vor Ort: Suchen Sie zunächst nach Informationen in der unmittelbaren Umgebung des Wohnortes. Fragen Sie nach Familienangehörigen, Zeitzeug*innen und ehemaligen Bewohner*innen des Hauses und der Straße. Recherche in öffentlich zugänglichen Publikationen: Wenden Sie sich an Heimatmuseen, Geschichtsvereine sowie die Stadt-, Landes- und Staatsbibliothek. Online-Recherche: Beginnen Sie beim Befragen von Suchmaschinen. Schauen Sie in die Online-Kataloge der Bibliotheken, vor allem in die Zeitschriftensammlungen oder auch in die online verfügbaren Materialien. Suchen Sie personenbezogen nach Adressen und Ansprechpartner*innen. Örtliche Archive: Versuchen Sie, vor Ort Dokumente zu finden. Durchforsten Sie beispielsweise Materialien der Stadtverwaltung, der Kirchengemeinde, der Standesämter und von Geschichtsvereinen.

Wichtige Archive und Datenbanken

Brandenburgisches Landeshauptarchiv – Für eine Recherche im Landeshauptarchiv können Sie eine formlose schriftliche Anfrage stellen, in der Sie ihre Recherchefrage angeben. Sie erhalten das Rechercheergebnis nach etwa sechs Wochen zugesandt. Danach können Sie gegebenenfalls einen Termin vereinbaren, bei dem Sie die Akten im Lesesaal einsehen. Falls Sie mit Jugendlichen arbeiten, sollten Sie die Akten zunächst sichten, um sich über den Quellenwert zu informieren. Beachten Sie dabei, dass die Akteneinsicht vorbereitet werden sollte und emotional überfordern kann. Kontakt: Brandenburgische Landeshauptarchiv, Post: Zum Windmühlenberg, 14469 Potsdam, Telefon: 0331 5674-0, Fax: 0331 5674-212, Ansprechpartnerin: Dr. Monika Nakath Bundesarchiv – Im Bundesarchiv werden zahlreiche Unterlagen mit personenbezogenen Daten aus der Zeit der NS-Diktatur verwahrt. Für eine Recherche müssen Sie eine formlose schriftliche Anfrage stellen, in der Sie das Thema und der Zweck Ihrer Nachforschung nennen. Recherche und Benutzung erfolgen grundsätzlich vor Ort in den Räumen des Bundesarchivs durch die Benutzer selbst. Kleinere Nachforschungen können von den Mitarbeiter*innen des Bundesarchivs übernommen werden. Das Ergebnis wird schriftlich mitgeteilt, kann aber unter Umständen gebührenpflichtig sein. Kontakt: Bundesarchiv, Post: Finckensteinallee 63, 12205 Berlin, Telefon: 03018 7770-0, Fax: 03018 7770-111, E-Mail: [email protected], Archivfachlicher Dienst, Telefon: 03018 7770-420 oder -411 Internationaler Suchdienst Bad Arolsen – Beim Internationalen Suchdienst können Sie einen schriftlichen Antrag auf wissenschaftliche Forschung stellen. Verwenden Sie dazu das Formular auf der Webseite des Suchdienstes. Es ist möglich, den Forschungsauftrag personenbezogen, aber auch themenbezogen zu stellen. Bei der ortsbezogenen Suche kann nach Orten, Stadtteilen, Firmen oder ähnlichem gesucht werden.Wenn der Suchdienst über Angaben verfügt, erhalten Sie nach Unterschrift der Benutzererklärung die Rechercheauswertung kostenlos. Für das Zusenden von Dokumenten werden Gebühren erhoben, pro Kopie 30-90 Cent, 5,- Euro für eine DVD als Speichermedium. Kontakt: Internationaler Suchdienst Bad Arolsen, Post: Große Allee 5-9, 34454 Bad Arolsen, Telefon: 05691 629-0, Telefax: 05691 629-501 Yad Vashem – The Holocaust Martyrs‘ and Heroes‘ Remembrance Authority – Yad Vashem ist eine Gedenkstätte in Israel, die an die nationalsozialistische Judenvernichtung erinnert und sie wissenschaftlich dokumentiert. Die Internetpräsenz enthält eine Datenbank mit Namen und biografischen Angaben von 3,6 Millionen Holocaust-Opfern, die Sie online durchsuchen können. Außerdem haben Sie Zugriff auf das Fotoarchiv und verschiedene Listen, wie beispielsweise Transportlisten, Angaben zu Jüdinnen*Juden, die vor der Deportation die Flucht in den Tod wählten, sowie Listen von Überlebenden der Konzentrationslager. Die Bibliothek verfügt über die größte Sammlung von Literatur zum Thema Holocaust, die Sie online einsehen können. Kontakt: Yad Vashem, Post: P.O.B.3477, Jerusalem 91034, Israel. Für Recherchen: International Institute for Holocaust Research, E-Mail: [email protected], Telefon: +972 2 6443480 oder +972 2 6443479

Im Rechercheleitfaden der Berliner Koordinierungsstelle Stolpersteine finden Sie Hinweise auf weitere Datenbanken, die Sie durchsuchen, und Archive, in denen Sie recherchieren können. Präsentation des Rechercheergebnisses Sie sollten Ihr Rechercheergebnis zusammenfassen. Dazu können Sie unterschiedliche Publikationsformen wählen, wie beispielsweise:

Gedenkschrift Flyer Ausstellung Präsentation auf der Webseite der Gemeinde eigene Webseite

Beispiele für Präsentationen von Stolperstein-Initiativen in Brandenburg finden Sie hier:

Stolpersteine Falkensee und Osthavelland STOLPERSTEINE Frankfurt (Oder) und Słubice Forum gegen Rassismus und rechte Gewalt Oranienburg: Stolpersteine in Oranienburg Landeshauptstadt Potsdam: Stolpersteine in Potsdam Arbeitsgemeinschaft „Stolpersteine” und Stadt Schwedt (Oder) Georg-Mendheim-Oberstufenzentrum Zehdenick

Wen sollten Sie informieren?

Archive: Nach Abschluss Ihrer Recherche sollten Sie ein Belegexemplar der veröffentlichten Biografie oder neuer Quellen an von Ihnen genutzte Archive und Bibliotheken sowie an weitere beteiligte Institutionen übersenden. Angehörige: Versuchen Sie, falls noch nicht geschehen, Angehörige der Opfer zu kontaktieren und informieren Sie diese über Ihr Projekt und Ihr Vorhaben, einen Stolperstein zu verlegen. Laden Sie Angehörige ein, an einer Verlegung teilzunehmen. Wenn Sie die Möglichkeit haben, bieten Sie den Angehörigen an, Reise- und Übernachtungskosten zu tragen. Seien Sie darauf vorbereitet, dass es neben positiven auch ablehnende Reaktionen geben könnte, mit denen Sie umgehen und die Sie akzeptieren müssen. Das kann persönliche Gründe haben oder politische. So gibt es auch grundsätzliche Kritik an dem Konzept der Stolpersteine, Anwohner*innen: Sie sollten Eigentümerinnen und Eigentümer sowie die Bewohner*innen des Hauses, vor dem der Stein liegen wird, informieren. Das ist nicht zwingend, da der Gehweg in der Regel der Stadt gehört, aber es dient dem Anliegen und kann helfen, Streit zu vermeiden. Behörden: Die Stolpersteinverlegung müssen Sie in jedem Fall mit der örtlich zuständigen Stadtverwaltung und dem Tiefbauamt absprechen. Sie müssen eine Genehmigung für das Verlegen von Stolpersteinen im öffentlichen Raum beantragen. Wie das gehandhabt wird, ist in den Gemeindeverwaltungen unterschiedlich, aber durch einen Telefonanruf in der Regel zu erfahren. Gunter Demnig: Wenn Sie die Genehmigung der Verwaltung erhalten haben, vereinbaren Sie einen Termin für die Verlegung mit Gunter Demnig. Auf Grund zahlreicher Anfragen müssen Sie eine Wartezeit von einem dreiviertel Jahr einplanen. Die Terminabsprache erfolgt mit: Anna Warda, E-Mail: [email protected], Telefon: 030 23610366. Sollten Sie bei Ihren Nachforschungen auf ausländische Adressen als letzten Wohnort stoßen, wenden Sie sich an: Anne Thomas, E-Mail: [email protected].

Inschrift Jeder Mensch erhält einen eigenen Stein. Ein Anliegen von Gunter Demnig ist, Familien, die durch Verfolgung getrennt wurden, im Gedenken symbolisch zu vereinen. Deshalb werden auch überlebende Familienangehörige einbezogen (Kinder, die in Sicherheit gebracht werden konnten, oder Angehörige, denen die Flucht gelang; KZ-Überlebende und andere).

  1. Gedacht wird auch der Menschen, die sich selbst töteten.
  2. Auch deshalb ist es wichtig, nach der gesamten Familie zu recherchieren.
  3. Die Stolpersteine werden einheitlich mit fünf Angaben zur Person beschriftet.
  4. Die Daten sollen Sie mindestens drei Monate vor der Verlegung per E-Mail als Word-Dokument senden an: Karin Richert, E-Mail: [email protected], Telefon: 0221 4248077.

Bei der Inschrift müssen Sie sich an folgenden Vorgaben orientieren und Großbuchstaben verwenden:

Überschrift: Meist wird „HIER WOHNTE” als Überschrift gewählt. Weitere Möglichkeiten sind: „HIER LEBTE”, „HIER LERNTE” oder „HIER LEHRTE”, „HIER ARBEITETE”, „HIER PRAKTIZIERTE”, „HIER WIRKTE”. Es ist auch ein Stein ohne Überschrift möglich. Vorname, Name (gegebenenfalls auch Geburtsname) Geburtsjahr Deportationsjahr und Ort Schicksal: Als Angaben sind „TOT” oder „ERMORDET” möglich. Für ein unbekanntes Schicksal stehen drei Fragezeichen „???”, statt Selbstmord steht „FLUCHT IN DEN TOD”. Der Begriff „verschollen” wird nicht verwendet, ebenso nicht der Begriff „Tod”, da dieser einen natürlichen Tod nahelegt. Statt „Emigration” oder „Auswanderung” wird „FLUCHT”, ergänzt um eine Jahreszahl und ein Zielland, verwendet.

Steinverlegung und Gedenkveranstaltung Gunter Demnig versucht, alle Stolpersteine selbst zu setzen, zumindest aber jeden ersten Stolperstein in einer Kommune. Die Arbeiten dauern ungefähr 20 Minuten pro Stein. Sie sollten dies so vorbereiten, dass die Verlegung im Rahmen einer Gedenkveranstaltung stattfindet, die Sie gestalten und die aus einigen der folgenden Elemente bestehen kann:

Begrüßung oder Worte von Angehörigen oder Freund*innen Lesung von Zeitzeug*innen Verlesung der Biografie Grußwort von kommunalen Vertreter*innen Vorstellung der Projektarbeit Musikalische Umrahmung Aufführung eines Theaterstückes

Wenn an einem Tag mehrere Steine in einer Gemeinde gesetzt werden, sollte jede einzelne Verlegung würdevoll erfolgen. Einrahmend bietet sich eine Auftaktveranstaltung und im Anschluss ein Empfang an. Gunter Demnig hält auf Wunsch und gegen ein Honorar (siehe unten: Kosten) einen 50-minütigen Vortrag zum Werdegang des Stolperstein-Projekts mit anschließender Diskussionsrunde.

Für die Präsentation müssten Sie einen Beamer und einen Laptop zur Verfügung stellen. Planen Sie ein, dass die Datei von einem Datenträger auf die Festplatte kopiert werden muss. Technische Umsetzung Geben Sie Gunter Demnig eine genaue Beschreibung der Verlegestelle mit Maßangaben, damit er die richtige Ausrüstung, Füllsteine und weiteres Material mitbringen kann.

Beantragen Sie beim Ordnungsamt für die Zeit der Verlegung gegebenenfalls eine Sonderparkgenehmigung für Gunter Demnigs Lieferwagen (Peugeot, Autokennzeichen: K-GD 2710). Bitten Sie das Bauamt darum, bei der Verlegung mitzuwirken und fragen Sie auch, ob der zum Tiefbauamt gehörige Bauhof Sie unterstützen kann.

Ansonsten ist es ratsam, einen Baubetrieb vor Ort anzusprechen, der bei der Verlegung hilft. In einigen Gemeinden bereiten erfahrene Baubetriebe oder der Bauhof die Stellen vor. Die Steine werden nicht direkt an die Hauswand gelegt, sondern ungefähr in die Mitte des Gehweges, in der Regel direkt vor dem Eingang.

Die Steine einer Familie werden mit Fuge nebeneinander oder auch hintereinander gelegt. Die Stolpersteine haben ein Maß von 96 x 96 mm und eine Höhe von 100 mm. Für die Fugen müssen 5 mm eingeplant werden. Der Aushub für das Betonbett darf nur 12 cm tief sein.

Angehörige, Freund*innen des Opfers Projektunterstützer*innen

Denken Sie bei allen Veranstaltungen an die Forschenden, die Paten und die Mitarbeiter*innen in Archiven, Museen, Bibliotheken,

Vertreter*innen der Stadt oder Gemeinde, von Vereinen, Jugendeinrichtungen, Schulen Bewohner*innen, Eigentümer*innen des Hauses sowie Nachbar*innen Medien, die an einer Berichterstattung Interesse haben können Polizei: Informieren Sie ruhig auch die Polizei. Sie kann gegebenenfalls den Straßenverkehr regeln und bei unerwünschten Gästen helfen.

Kosten und Patenschaften Ein Stolperstein kostet einschließlich der Verlegung 120 Euro. Hinzu kommen eventuell Übernachtungskosten für Gunter Demnig und seinen Fahrer sowie, falls Sie einen Vortrag wollen, ein Honorar von 200 Euro (zuzüglich Mehrwertsteuer).

Die Rechnungslegung erfolgt im Nachhinein, aber nur an eine Rechnungsadresse. Viele Stolperstein-Initiativen richten Konten ein und rufen zu Spenden auf. Das ist besonders bei mehreren Steinen sinnvoll. Es besteht auch die Möglichkeit einer Patenschaft oder Patengemeinschaft für Stolpersteine. Pat*innen übernehmen die Kosten eines Steines.

Um Unterstützung für Ihr Projekt zu finden, können Sie sich zum Beispiel wenden an:

örtliche Betriebe und Institutionen Wohnungsbaugesellschaften Banken Stiftungen Privatpersonen

Gedenken In einigen Gemeinden werden regelmäßig Gedenkveranstaltungen durchgeführt, besonders am 9. November, dem Tag, an dem die Reichspogromnacht stattfand. In anderen Orten finden Familientreffen statt. Wenden Sie sich an Stadtführer*innen, damit diese die Steine in ihre Rundgänge integrieren können.

Außerdem können die örtlichen Schulen das regionalgeschichtliche Thema in ihr Schulcurriculum aufnehmen. Es bietet sich an, bereits während der Vorbereitung der Verlegung regelmäßige Treffen der Beteiligten und Informationsveranstaltungen durchzuführen. Hier können Sie auch über bereits vorhandene Stolpersteine berichten.

Indem Sie neue Stolperstein-Initiativen vorstellen, können Sie weitere Interessierte und manchmal sogar unbekannte Forschungsquellen erschließen. Außerdem ist dies ein geeigneter Rahmen, um für Patenschaften zu werben. Pflege Der Verlegeort sollte ein würdevolles Aussehen behalten und gepflegt werden.

Dafür ist es gut, eine Putzpatin oder einen Putzpaten zu finden. Das kann eine Bewohnerin oder ein Bewohner des Hauses sein, aber auch Mitglieder von örtlichen Vereinen, Schulen oder Ausbildungsbetriebe können angesprochen werden. Die Oberfläche der Steine ist mit einer Messingplatte versehen, die durch Umwelteinflüsse und Verschmutzung dunkler wird.

Für das Putzen sind gebräuchliche Metallputzmittel geeignet, bewährt haben sich „Sidol” und „Elsterglanz”. Um weiße Ränder auf dem umliegenden Pflaster zu vermeiden, sollte es gering dosiert über einen Lappen und nicht direkt auf die Messingplatte gegeben werden.

  1. Nach einer Einwirkzeit von etwa einer Minute muss die Platte mit einem trockenen Tuch poliert werden.
  2. Bei stärkeren Verschmutzungen ist der Vorgang gegebenenfalls zu wiederholen.
  3. Hilfsmittel mit scheuernder oder kratzender Oberfläche dürfen nicht benutzt werden, da diese die Messingplatten beschädigen.

Das Putzen sollte nicht übertrieben werden, aber gemeinsame Pflegeaktionen können zur Gedenk- und Erinnerungskultur von Initiativen werden. Hier gibt es eine Putzanleitung, Pädagogische Begleitung Eine Stolperstein-Initiative eignet sich sehr gut für eine pädagogische Arbeit mit Jugendlichen, etwa Schulklassen, Auszubildende oder Jugendgruppen.

Jugendliche können sich mit einer fachlichen Anleitung historisches und lokales Wissen erschließen, und sie können in vielen Gebieten, der Recherche, der Präsentation, der Kommunikation mit zahlreichen Stellen und Personen, dem Spenden sammeln und der Organisation einer Gedenkveranstaltung Erfahrungen sammeln.

Im Rahmen der Stolperstein-Stiftung steht Ihnen Katja Demnig als Ansprechpartnerin zur Verfügung, um Kontakt zu anderen Schulprojekten herzustellen und über entsprechendes Begleitmaterial zu informieren, E-Mail: [email protected]. Die Berliner Koordinierungsstelle Stolpersteine bietet fachliche Beratung und Unterstützung für pädagogische Stolperstein-Projekte an, allerdings nur in Berlin.

Was spricht gegen Stolpersteine?

Die Debatte um Stolpersteine – Der erste Stolperstein wurde 1992 von Gunter Demnig vor dem Historischen Kölner Rathaus verlegt. Anlass war der 50. Jahrestag des Befehls Heinrich Himmlers zur Deportation der Sinti und Roma. Seit dem Jahr 2000 hat sich das Projekt auf eine Vielzahl deutscher Kommunen ausgeweitet und wurde auch auf andere europäische Länder und auf Russland ausgedehnt.

  • Insgesamt wurden bis heute rund 100.000 Stolpersteine verlegt.
  • Deshalb kann man ohne Zweifel von einem enormen Erfolg und einer großen öffentlichen Akzeptanz für dieses Projekt sprechen.
  • Aber nicht alle sind damit einverstanden.
  • Beispielsweise in der Stadt München sind Stolpersteine bis heute umstritten,

Hier wurde einer Verlegung im öffentlichen Raum bisher nicht zugestimmt; sie können nur auf privatem Grund in den Boden gesetzt werden. Das Hauptargument gegen Stolpersteine ist die Tatsache, dass die Steine im öffentlichen Raum leicht übersehen oder sogar betreten werden können.

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Was das Übersehen angeht, ist dies der schwächste Kritikpunkt, denn dies kann auch auf die meisten anderen Denkmäler zutreffen. Und was das mögliche Betreten angeht: Es ist nicht so, dass Stolpersteine in erster Linie Respektlosigkeit hervorrufen würden. Vielmehr ist die Idee des Projekts, dass man sich „vor dem Opfer verbeugen” muss, um die Inschrift in einem Stolperstein lesen zu können.

Ließe man statt der Stolpersteine im Boden lieber Tafeln an den Fassaden der Gebäude anbringen – was einige Kritiker bevorzugen – würde es sich zudem nicht mehr um öffentlichen Raum handeln. Für jede einzelne Gedenktafel müsste dann die Genehmigung des Eigentümers des Gebäudes eingeholt werden, was mit großem Aufwand verbunden wäre. Wie Viele Stolpersteine Gibt Es In Deutschland In der Stolperstein-Werkstatt im Garten des Goethe-Institut in Amsterdam stellt Alexander Stukenberg monatlich bis zu 100 Stolpersteine her.

Wer ist der Erfinder der Stolpersteine?

“Mit dem Kopf und dem Herzen stolpern” – Erdacht hat die Stolpersteine der Kölner Künstler Gunter Demnig. Er wollte den Millionen Menschen, die von den Nationalsozialisten zu Nummern degradiert und ermordet wurden, ihren Namen und damit die Erinnerung an sie zurückgeben.

Wer darf Stolpersteine verlegen?

Kann jede/jeder einen STOLPERSTEIN verlegen lassen? – Ja, jeder und jede kann einen STOLPERSTEIN verlegen lassen. STOLPERSTEINE funktionieren nach dem Prinzip eines grassroot-movements. Dies bedeutet, dass jede Person mitmachen kann, die interessiert ist.

  1. Der Impuls für einen STOLPERSTEIN wird immer von außen, also von Initiativen, Heimat- und Geschichtsvereinen, Schulen und vielen anderen, an uns herangetragen.
  2. Wenn Sie einen STOLPERSTEIN verlegen lassen möchten, wenden Sie sich an die STOLPERSTEIN-Initiative in Ihrer Stadt.
  3. Wenn es sich um die erste Verlegung in Ihrer Stadt handelt, dann müssten Sie sich um die Genehmigung bemühen.

Nähere Informationen dazu finden Sie in unseren Schritten zum Verlegen von STOLPERSTEINEN,

Sind Stolpersteine Denkmäler?

Erinnerungskultur – Stolpersteine zum Gedenken an NS-Opfer Archiv Stolpersteine gibt es mittlerweile in 24 Ländern. Dieses dezentrale Denkmal erinnert an die Opfer der NS-Verbrechen und motiviert vor allem Jugendliche, sich mit Geschichte zu beschäftigen. Wie Viele Stolpersteine Gibt Es In Deutschland 70.000 Stolpersteine gibt es weltweit, doch ausgerechnet in Polen funktioniert das Konzept nicht (dpa) Es ist zum Ritual geworden, wenn Gunter Demnig, der Mann mit dem großen grauen Hut und Erfinder der Stolpersteine, mal wieder eine 10 mal 10 Zentimeter kleine Messingtafel im Boden festklopft.

  1. Auf der sind stets fünf Zeilen Text eingraviert.
  2. Der beginnt mit “Hier wohnte”, dann folgen der Name und das Geburtsjahr des Opfers, das Datum der Deportation, wenn bekannt auch das des Todes und ein Hinweis, warum dieser Mensch von den Nationalsozialisten verfolgt wurde.70.000 Stolpersteine liegen mittlerweile und bilden Europas größtes dezentrales Denkmal.

Ungeplant begonnen hatte sein Aufbau vor 27 Jahren, als Gunter Demnig, damals noch illegal, in Köln den ersten Stein verlegte, berichtet der Historiker Harald Schmid von der Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten: “Subversiv war, wie plötzlich Opfererinnerung in die Innenstädte kommt, vor die Häuser, wo sie gewohnt haben, häufig arisierte Häuser und häufig gab es Widerstand von den Personen, die über Arisierung die Häuser bekommen haben.

  • Solche Elemente waren am Anfang Teil des Projekts.” Viele Deutsche verschanzten sich auch in den 90er-Jahren noch gerne hinter der Ausrede, von den NS-Verbrechen nichts gewusst zu haben.
  • Aber Stolpersteine zeigen: die Opfer waren Nachbarn, jeder der nicht wegsehen wollte, musste ihr Verschwinden bemerken.

Wer heute hinsieht, muss sich vor den Opfern verbeugen, um die fünf Zeilen zu lesen. Aber wer das nicht will, kann einen Stolperstein auch übersehen. Man könne buchstäblich darüber hinweg trampeln, moniert die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München, Charlotte Knobloch.

In Folge ihrer Intervention werden in der bayerischen Hauptstadt keine Steine verlegt, aber es gibt auch Stimmen aus dem Zentralrat der Juden, die die Aktion befürworten. Welche Wirkung die Stolpersteine auslösen, ist noch weitgehend unerforscht, betont Harald Schmid: “Wir können gar nicht sagen, worin die Wirkung besteht, außer der quantitativen Dimension, außer der geografischen Ausdehnung, außer den Hunderten, über Tausend Initiativen, die sich gegründet haben.

Der sechsstelligen Zahl von Menschen, die aktiviert wurden, allein in Deutschland, durch die Stolpersteinverlegungen und Projekte.” Oft sind es Schulklassen, die die Geschichte der Opfer recherchieren. Gedenken wird so individualisiert und damit nachfühlbar.

Es tut auch den Nachfahren der Opfer gut, wenn ihre Verwandten so aus der anonymen Masse der Verfolgten herausgehoben werden, erzählt Andrea Hammel, Dozentin für deutsche Geschichte an der Aberystwyth University in Wales: “Meine Forschungen haben eindeutig gezeigt, dass die Mitglieder der Second Generation, also die Kinder oder auch die Enkel der Überlebenden oder der Opfer, dass die Stolpersteine sehr wichtig finden, weil es wie ein Puzzleteil ihrer Familiengeschichte ist.

Weil es doch die Manifestierung von etwas ist, eine Namenslegung, etwas physisch präsentes, was die Familiengeschichte irgendwie bezeugt.” Begegnung mit den Angehörigen Die Hinterbliebenen möchten aber gern vor einer Stolpersteinverlegung gefragt werden: “Manche Leute googeln einfach mal den Namen ihrer Eltern oder Großeltern und finden so die Stolpersteine.

Ungefähr die Hälfte der Berichte, die ich gelesen habe von der Second Generation, war nicht dabei, als die Stolpersteine verlegt wurden. Da gibt es natürlich schon Leute, die sehr enttäuscht sind, die gerne dabei gewesen wären.” Wenn niemand sie vorher kontaktiert, haben manche das Gefühl, ihre Verwandten könnten ein zweites Mal benutzt und zum Opfer gemacht werden: “Für wen ist dieses Projekt? Da gibt es durchaus auch Leute, die sagen, es ist einfach nur, damit die Deutschen mit ihrer Schuld zurechtkommen können.

Also die sehen das durchaus kritisch. Aber wenn es persönliche Involvierung mit Stolperstein-Initiatoren gibt, die die Leute ja auch manchmal betreuen, wenn sie die Städte besuchen und die Stolpersteine ihrer Verwandten angucken, finden die meisten es sehr gut.” Internationale Verbreitung des Projekts In 24 Ländern liegen mittlerweile Stolpersteine.

Manchmal geht die Erinnerung über Opfer des Nationalsozialismus hinaus. Die Initiative “Die letzte Adresse” etwa bringt in Russland, der Ukraine und Tschechien kleine Tafeln für Opfer des Stalinismus an. Kritiker sprechen deshalb schon von einer inflationären Form des Gedenkens. Andererseits funktioniert das Konzept ausgerechnet in einem Land nicht, das ganz besonders unter den Nationalsozialisten gelitten hat, in Polen, sagt Florian Peters vom Deutschen Institut für Zeitgeschichte: “Es gibt einen gewissen Vorbehalt dagegen, dass man ein Konzept, das aus dem Land der Täter kommt, in das Land der Tatorte verpflanzt.” Polen, ergänzt Florian Peters, hat eine der beeindruckendsten Gedenkstättenlandschaften der Welt.

In ihrem Zentrum steht Auschwitz. Dort wird vor allem an die jüdischen Opfer erinnert, andernorts auch an die vielen nicht-jüdischen Polen, die aus rassistischen Motiven von der Besatzungsmacht ermordet oder zur Zwangsarbeit ins Deutsche Reich verschleppt wurden.

  • Stolpersteine gibt es im ganzen Land aber nur zwanzig.
  • Die konzentrieren sich auf Wroclaw, das frühere Breslau, und Slubice, das bis 1945 Teil von Frankfurt an der Oder war.
  • Die Initiative ging meist von Kindern oder Enkeln ermordeter Juden aus, die die Idee aus Westeuropa kannten.
  • In Polen lösen sie damit Befremden aus: “Die Erinnerung an den Holocaust ist in Polen natürlich sehr stark auf die Orte der Verbrechen, auf die Vernichtungslager konzentriert und in dem Moment, wo man die Erinnerung auf die Wohnorte fokussiert, rückt man den Fokus ein Stück weit hin zu dem Leben vor dem Holocaust.

Auf den Ort und das Haus, das ehemalige Eigentum der Ermordeten, das natürlich in vielen Fällen dann anschließend von Polen angeeignet wurde und das sind unangenehme Fragen, mit denen man sich in Polen bisher nicht so gerne auseinander setzt.” Wichtige Fragen bleiben offen Wer waren die Täter, wer waren die Profiteure, war hat teilnahmslos zugesehen – diese Frage beantworten Stolpersteine nicht, weder in Polen noch in Deutschland oder anderswo.

Deshalb bleibt ihre aufklärerische Wirkung begrenzt, kritisiert Harald Schmid von der Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten: “Gibt es eigentlich eine Bildungsidee, die verbunden ist mit den Stolpersteinen? Was lernen wir aus diesen fünf Zeilen auf der Messingplatte des Stolpersteins?” Stolpersteine erleichtern die Identifikation mit den Opfern.

So motivieren sie vor allem Jugendliche, sich mit Geschichte zu beschäftigen. Sie erlauben es aber auch dem Betrachter, der Frage auszuweichen, wie weit die eigenen Landsleute oder Nachbarn, vielleicht sogar die eigenen Eltern oder Großeltern in die Verbrechen verstrickt waren.

Welche Länder haben Stolpersteine?

“Stolpersteine” in Europa Wie Viele Stolpersteine Gibt Es In Deutschland “Stolpersteine” in der Regensburger Innenstadt. © dpa / picture alliance / Armin Weigel Von Jens Rosbach · 12.04.2015 Mit seinen “Stolpersteinen”, messingfarbenen Tafeln im Boden, will der Künstler Gunter Demnig an Menschen erinnern, die im Nationalsozialismus deportiert und ermordet wurden.

Sind die Steine vielerorts ein Erfolg, gibt es vereinzelt auch Kritik. “Was meine Idee war, von Anfang an, die Namen dieser Opfer dorthin zurück zu bringen, wo sie ihr Zuhause, ihre wirkliche Heimat gehabt hatten.” Der Künstler Gunter Demnig, der Erfinder der Stolpersteine, kann zufrieden sein: Ob in Deutschland, Italien, Polen, Norwegen oder Russland – mittlerweile liegen in 17 Ländern rund 50.000 seiner Messingtafeln.

“Wovon ich träume ist irgendwo, so viele Orte wie möglich zu erreichen in Europa. Überall, wo eben dieser Terror der Deutschen stattgefunden hat – alle werden wir nie schaffen, aber ich denke symbolisch, möglichst viele Orte zu erreichen, das finde ich wichtig.” Wenn ein Rabbi das Kaddisch, das jüdische Totengebet, bei einer Stolpersteinverlegung spricht, ist die Unterstützung oft groß.

  1. Regelmäßig sind – neben den Verwandten der Opfer – Anwohner, Schüler, Journalisten und Politiker dabei.
  2. Doch immer wieder gibt es auch Irritationen und Ärger.
  3. So werden in Berlin regelmäßig Stolpersteine mit schwarzer Farbe oder Hakenkreuzen beschmiert.
  4. Bei der Stolperstein-Initiative in Berlin-Friedenau wurde sogar ein Informationskasten zerstört – mit Fotos von Überlebenden und Dokumenten aus der NS-Zeit.

Aktivistin Petra Fritsche ist empört: “Dieser Informationskasten wurde schon zweimal eingeschlagen, alle Dokumente wurden gestohlen und es wurden Pamphlete hinterlassen: Dass man genug habe von diesem Schuld-Kult, und dass man Berlin stolpersteinfrei machen wolle. Wie Viele Stolpersteine Gibt Es In Deutschland Von Unbekannten mit schwarzer Farbe beschmierte Stolpersteine in Berlin. © picture alliance / dpa / Paul Zinken Von Anfang an Steine des Anstoßes Die Stolpersteine waren von Anfang an Steine des Anstoßes. Als Vorläufer der Messingtafeln gelten Erinnerungsschilder, die 1993 in Berlin-Schöneberg an Laternen angebracht wurden.

  1. Viele Passanten waren anfangs irritiert über die Konfrontation mit der NS-Geschichte.
  2. Passantin: “Wenn man pausenlos die Leute damit bombardiert, glaube ich eher, dass das zu einer Abschottung führt, als dass es wirklich Interesse weckt: Ach du meine Güte, schon wieder so etwas? Ich halte das nicht für sehr geeignet.” Zum gleichen Zeitpunkt entwarf in Köln der Konzeptkünstler Demnig seine Fußweg-Messingplatten; 1994 stellte er die ersten 200 Stolpersteine in einer Kirche aus.

Diese waren ermordeten Roma gewidmet, erst später gab es Stolpersteine für jüdische Opfer.1995 verlegte Demnig, ohne Genehmigung, in Köln die ersten Gedenktafeln. Kurz darauf begann er auch in Berlin die Fußwege aufzustemmen – mit behördlichem Segen. Heute gibt es allein an der Spree mehr als 6000 dieser Gedenksteine.

  • Andere Städte, wie München, wehren sich nach wie vor gegen die Fußweg-Kunst.
  • Als Hauptkritikerin gilt Charlotte Knobloch, die Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde München.
  • Die Holocaust-Überlebende und ehemalige Chefin des Zentralrats der Juden sah von Anfang an die Pietät gefährdet.
  • Für mich ist es einfach nicht verständlich, dass Menschen, die ich auch noch kannte, dass Menschen, die ich noch kannte, eventuell wieder mit Füßen getreten werden, dass Hunde dort ihre Notdurft verrichten und dass Menschen, was auch schon geschehen ist, diese Steine anspucken.” Vielerorts Teil des Stadtbildes In der Münchner Stolperstein-Debatte wird auch immer wieder Erfinder Demnig angegriffen: Er wolle mit seinen Gehweg-Tafeln ja nur Gewinn machen, so ein typischer Vorwurf.

Der jüdische Erziehungswissenschaftler Professor Micha Brumlik kontert entschieden: “Ich empfinde den Vorwurf des Geldscheffelns als ausgesprochen unfair. Auch Peter Eisenman, der das großartige Holocaust-Denkmal vor dem Reichstag geschaffen hat, hat sich dafür entlohnen lassen.

  1. Auch Künstler haben ein Recht, dass ihre wichtige Arbeit angemessen entlohnt wird.” Trotz zahlreicher Probleme und Debatten – in hunderten deutschen Kommunen gehören Demnigs Messingtafeln längst zum Straßenbild, zur aktiven Erinnerungskultur.
  2. Wie in der Berliner Stierstrasse.
  3. Hier bilanziert Aktivistin und Kommunikationswissenschaftlerin Petra Fritsche, dass gerade durch den Widerstand gegen die Stolpersteine Erinnerung wach gehalten wird.

“Wenn Stolpersteine geschwärzt werden, kommen eben die Nachbarn, die Stolpersteine vielleicht angenommen haben als Gedenksteine ihres eigenen Umfeldes. Und dann fragen sie: Sollen wir die Stolpersteine putzen? Sollen wir eine Wache aufstellen? Es kommen manchmal Schulkinder, die dann die Stolpersteine putzen.

Wie lange dauert eine stolpersteinverlegung?

Warum dauert es so lange, bis ein STOLPERSTEIN verlegt wird? – Derzeit müssen Sie mit circa einem Dreivierteljahr Wartezeit rechnen. Wir (Gunter Demnig und sein Team) können pro Monat circa 440 Steine herstellen und verlegen. Unser Bildhauer Michael Friedrichs-Friedländer schlägt jeden Buchstaben mit der Hand in das Messing ein.

Gunter Demnig verlegt bis auf einige Ausnahmen alle Steine selbst. Er hat sich bewusst für dieses Konzept entschieden und wir möchten dies auch in Zukunft so beibehalten. Die Nationalsozialisten haben Menschen in Masse ermordet. Die Steine sollen die Namen zurückbringen und an jedes einzelne Schicksal erinnern.

Jeder Stein soll per Hand gefertigt und per Hand verlegt werden. Die Verlegungen sind keine Routine; jedes Schicksal bewegt uns und soll bewegen. Wir möchten bewusst keine Massenverlegungen, um der damaligen Massenvernichtung etwas entgegenzusetzen. Wir hoffen auf Ihr Verständnis und bedanken uns bei allen engagierten Menschen für ihre Geduld.

Wie viele Stolpersteine gibt es in Torgau?

Stolpersteine in Torgau verlegt 27.02.20 Auf Initiative der Stadt Torgau erinnern seit heute elf Stolpersteine an jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger, die während des Nationalsozialismus zur Flucht aus Torgau gezwungen waren. Das Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Torgau konnte maßgeblich zu den Recherchen über die Schicksale der Verfolgten beigetragen und wird ein Schülerprojekt darüber ins Leben rufen.

  • Zu den Vertriebenen gehörten Gertrud und Max Isaacsohn.
  • Das Ehepaar wurde 1942 von Leipzig aus in das Ghetto von Riga deportiert und dort ermordet.
  • Die Familie des Zahnarztes Max Kukurutz konnte die Verfolgung dagegen glücklicherweise überleben.
  • Nach den Novemberpogromen 1938 und der Haft im Konzentrationslager Buchenwald gab Max Kukurutz die Existenz in Torgau gezwungenermaßen auf und floh nach Amerika.
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Seiner Frau und den beiden Söhnen gelang es erst nach dem Krieg, ihm zu folgen. Die Stadt Torgau wird zukünftig mit weiteren Stolpersteinen an Torgauerinnen und Torgauer erinnern, die während des Nationalsozialismus verfolgt und ermordet wurden. Zu ihnen gehören Menschen, die der „Euthanasie” zum Opfer fielen, und politische Gegner der NS-Diktatur.

Sind Stolpersteine angemessen?

Größtenteils positive Wahrnehmung – Für das Präsidium des Zentralrats der Juden in Deutschland stellen Stolpersteine „eine sehr gute und würdige Art des Gedenkens an die Opfer der Shoah dar”. Durch das Lesen der Inschriften verbeuge man sich wortwörtlich vor den Opfern des Nationalsozialismus.

  • Dazu sagt der Vorsitzende Dr.
  • Josef Schuster: „Sie rufen zum einen in Erinnerung, dass die NS-Opfer Nachbarn waren.
  • Zum anderen sind die Stolpersteine eine Art des Erinnerns, für das man nicht extra eine Gedenkstätte aufsuchen muss, sondern mit der die Menschen mitten im Alltag konfrontiert werden”.
  • Weiter könne sich jede/r durch eine Patenschaft oder durch die Pflege einer Platte am Erhalt beteiligen.

„In den meisten jüdischen Gemeinden stoßen die Steine auf positive Resonanz”, so Schuster.

Wo wurden die ersten Stolpersteine verlegt?

Dezember 1992 – Der erste Stolperstein wird in Köln verlegt. Kleine Messing-Gedenktafeln auf Gehwegen: Der Künstler Gunter Demnig verlegt seine Stolpersteine vor früheren Wohnungen von NS -Opfern.1992 setzt er den ersten Erinnerungsstein in Köln – für verfolgte Sinti und Roma.

Wie reinige ich Stolpersteine?

Bei besonders dunklen STOLPERSTEINEN können Sie Essigessenz mit Wasser und Salz (½ l Essigsäure + ½ l Wasser + 2 Teelöffel Salz) mischen und damit die Oberfläche einreiben. Wischen Sie danach gut mit Wasser nach.

Warum nennt man die Steine Stolpersteine?

„Stolpersteine” ist der Name eines Kunstprojektes, Dieses Kunstprojekt ist die Idee eines Künstlers, die laufend umgesetzt wird. Normalerweise ist ein Stolperstein ein schlecht eingefügter Stein in einem Gehweg, an dem man mit dem Fuß hängenbleibt, so dass man ins Stolpern kommt.

Dadurch wird man aufmerksam. Das wollen auch die „Stolpersteine” des Künstlers: die Menschen auf etwas Wichtiges aufmerksam machen, was früher passiert ist. Diese Stolpersteine sind kleine Gedenktafeln aus Messing, Sie liegen im Gehweg vor einem Haus, in dem ein Mensch gewohnt hat, bevor er von den Nationalsozialisten während des Holocaust in ein Lager verschleppt wurde.

Die meisten dieser Menschen wurden umgebracht, viele starben in den Lagern an schlimmen Krankheiten, Wieder andere sind verschollen, das heißt, niemand weiß, was mit ihnen geschehen ist. Darunter sind berühmte Menschen wie das jüdische Mädchen Anne Frank, aber auch viele unbekannte.

Wo kann man Stolpersteine kaufen?

Stolpersteine (406 Angebote unter 25.812.256 Artikeln)

% Hersteller/-Nr. Preis
100% Verlag Jörg Mitzkat 9783959541060 € 9,35* pro Stück
100% Deutscher Universitätsverlag 9783824445561 € 56,03* pro Stück
100% Klartext 9783837515473 € 23,32* pro Stück
100% Europa-Lehrmittel 9783808523599 € 15,23* pro Stück

Was sind Stolperschwellen?

„Stolperschwelle” : „Stolperschwelle” an der Hansaallee –

Aktualisiert am 12.09.2022 – 20:14

Der Künstler Gunter Demnig erinnert an 23 Juden und Jüdinnen aus dem Budge-Heim, die im Nationalsozialismus verfolgt und ermordet wurden. A m Mittwoch verlegt der Künstler Gunter Demnig eine sogenannte Stolperschwelle vor einem Gebäude an der Hansaallee im Westend.

Da­mit will er an 23 Juden und Jüdinnen erinnern, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt und ermordet oder in den Suizid getrieben worden waren. In dem Gebäude mit der Hausnummer 146a befand sich ein Altenheim einer von dem jüdischen Ehepaar Henry und Emma Budge gegründeten Stiftung. In dem Heim, das 1930 eröffnete, wurden sowohl Juden als auch Christen betreut.

Mit der Machtübernahme durch die Na­tionalsozialisten geriet die Stiftung unter Druck, die letzten jüdischen Bewohner wurden 1939 aus dem Heim vertrieben, und das Haus wurde „arisiert”. Bekannt ist der Demnig für seine „Stolpersteine”, die an ihrem jeweils letzten Wohnort an Menschen erinnern, die im NS-Staat verfolgt und getötet wurden.

Die „Stolperschwellen” genannten Messingtafeln verlegt der Künstler im Gehweg vor Gebäuden und Institutionen, wo viele Menschen verfolgt wurden. Die Ze­remonie, die musikalisch begleitet wird, beginnt am 14. September um 9.30 Uhr und steht allen Interessierten offen. Initiiert wurde die Verlegung der „Stolperschwelle” vom Orts­beirat 9, der für die Stadtteile Dornbusch, Eschersheim, Ginnheim zuständig ist.

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Wo sind Stolpersteine verboten?

Die in Gehwegen eingelassenen Stolpersteine, die an deportierte jüdische Anwohner erinnern, sind in München verboten.

Warum lehnt München Stolpersteine ab?

Verlegung von 13 neuen Stolpersteinen in der Ickstattstraße 13, Juni 2017 Die Liste der Stolpersteine in München enthält die auf Privatgrund verlegten Stolpersteine, die im Rahmen des gleichnamigen Kunstprojekts von Gunter Demnig in München verlegt wurden.

Mit ihnen soll an Opfer des Nationalsozialismus erinnert werden, die in München lebten und wirkten. Der Münchner Stadtrat beschloss 2015, dass auf öffentlichem Grund keine Stolpersteine verlegt werden (Stattdessen werden seit 2018 Gedenktafeln und Stelen der Aktion Erinnerungszeichen installiert). Deshalb gibt es über die auf Privatgrund verlegten Stolpersteine hinaus eine hohe Zahl an nicht verlegten Stolpersteinen für München, die zu einem kleinen Teil in Ausstellungen zu sehen sind.

Die Mehrzahl ist jedoch eingelagert. Bislang wurden 147 Stolpersteine (Stand: Juli 2022) in sieben Stadtbezirken verlegt, Sechs weitere Stolpersteine sind im Kunstpavillon im Alten Botanischen Garten sowie im Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst ausgestellt,

Warum putzt man Stolpersteine?

Die Aktion – Um den Menschen zu gedenken, die im Nationalsozialismus verfolgt wurden, könnt ihr als Gruppe eine kleine Aktion starten und euch zum gemeinsamen Putzen der Stolpersteine verabreden. Denn mit der Zeit verlieren die Steine ihren Glanz und stechen nicht mehr so leicht ins Auge der Passant*innen.

Wie viele Stolpersteine gibt es in NRW?

Stolpersteine – eine Form der Erinnerung – Der Künstler Gunter Demnig erzählt mit den Stolpersteinen Geschichten von Menschen, die Opfer des NS-Terrors wurden. Sie finden sich vor dem zuletzt bekannten Wohnort der Menschen. Rund 15.000 solcher Steine gibt es in Nordrhein-Westfalen – sie sind digital über die App und die Website “Stolpersteine NRW” zugänglich.

Wer darf Stolpersteine verlegen?

Kann jede/jeder einen STOLPERSTEIN verlegen lassen? – Ja, jeder und jede kann einen STOLPERSTEIN verlegen lassen. STOLPERSTEINE funktionieren nach dem Prinzip eines grassroot-movements. Dies bedeutet, dass jede Person mitmachen kann, die interessiert ist.

Der Impuls für einen STOLPERSTEIN wird immer von außen, also von Initiativen, Heimat- und Geschichtsvereinen, Schulen und vielen anderen, an uns herangetragen. Wenn Sie einen STOLPERSTEIN verlegen lassen möchten, wenden Sie sich an die STOLPERSTEIN-Initiative in Ihrer Stadt. Wenn es sich um die erste Verlegung in Ihrer Stadt handelt, dann müssten Sie sich um die Genehmigung bemühen.

Nähere Informationen dazu finden Sie in unseren Schritten zum Verlegen von STOLPERSTEINEN,

Sind Stolpersteine Denkmäler?

Erinnerungskultur – Stolpersteine zum Gedenken an NS-Opfer Archiv Stolpersteine gibt es mittlerweile in 24 Ländern. Dieses dezentrale Denkmal erinnert an die Opfer der NS-Verbrechen und motiviert vor allem Jugendliche, sich mit Geschichte zu beschäftigen. Wie Viele Stolpersteine Gibt Es In Deutschland 70.000 Stolpersteine gibt es weltweit, doch ausgerechnet in Polen funktioniert das Konzept nicht (dpa) Es ist zum Ritual geworden, wenn Gunter Demnig, der Mann mit dem großen grauen Hut und Erfinder der Stolpersteine, mal wieder eine 10 mal 10 Zentimeter kleine Messingtafel im Boden festklopft.

  • Auf der sind stets fünf Zeilen Text eingraviert.
  • Der beginnt mit “Hier wohnte”, dann folgen der Name und das Geburtsjahr des Opfers, das Datum der Deportation, wenn bekannt auch das des Todes und ein Hinweis, warum dieser Mensch von den Nationalsozialisten verfolgt wurde.70.000 Stolpersteine liegen mittlerweile und bilden Europas größtes dezentrales Denkmal.

Ungeplant begonnen hatte sein Aufbau vor 27 Jahren, als Gunter Demnig, damals noch illegal, in Köln den ersten Stein verlegte, berichtet der Historiker Harald Schmid von der Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten: “Subversiv war, wie plötzlich Opfererinnerung in die Innenstädte kommt, vor die Häuser, wo sie gewohnt haben, häufig arisierte Häuser und häufig gab es Widerstand von den Personen, die über Arisierung die Häuser bekommen haben.

Solche Elemente waren am Anfang Teil des Projekts.” Viele Deutsche verschanzten sich auch in den 90er-Jahren noch gerne hinter der Ausrede, von den NS-Verbrechen nichts gewusst zu haben. Aber Stolpersteine zeigen: die Opfer waren Nachbarn, jeder der nicht wegsehen wollte, musste ihr Verschwinden bemerken.

Wer heute hinsieht, muss sich vor den Opfern verbeugen, um die fünf Zeilen zu lesen. Aber wer das nicht will, kann einen Stolperstein auch übersehen. Man könne buchstäblich darüber hinweg trampeln, moniert die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München, Charlotte Knobloch.

In Folge ihrer Intervention werden in der bayerischen Hauptstadt keine Steine verlegt, aber es gibt auch Stimmen aus dem Zentralrat der Juden, die die Aktion befürworten. Welche Wirkung die Stolpersteine auslösen, ist noch weitgehend unerforscht, betont Harald Schmid: “Wir können gar nicht sagen, worin die Wirkung besteht, außer der quantitativen Dimension, außer der geografischen Ausdehnung, außer den Hunderten, über Tausend Initiativen, die sich gegründet haben.

Der sechsstelligen Zahl von Menschen, die aktiviert wurden, allein in Deutschland, durch die Stolpersteinverlegungen und Projekte.” Oft sind es Schulklassen, die die Geschichte der Opfer recherchieren. Gedenken wird so individualisiert und damit nachfühlbar.

Es tut auch den Nachfahren der Opfer gut, wenn ihre Verwandten so aus der anonymen Masse der Verfolgten herausgehoben werden, erzählt Andrea Hammel, Dozentin für deutsche Geschichte an der Aberystwyth University in Wales: “Meine Forschungen haben eindeutig gezeigt, dass die Mitglieder der Second Generation, also die Kinder oder auch die Enkel der Überlebenden oder der Opfer, dass die Stolpersteine sehr wichtig finden, weil es wie ein Puzzleteil ihrer Familiengeschichte ist.

Weil es doch die Manifestierung von etwas ist, eine Namenslegung, etwas physisch präsentes, was die Familiengeschichte irgendwie bezeugt.” Begegnung mit den Angehörigen Die Hinterbliebenen möchten aber gern vor einer Stolpersteinverlegung gefragt werden: “Manche Leute googeln einfach mal den Namen ihrer Eltern oder Großeltern und finden so die Stolpersteine.

  1. Ungefähr die Hälfte der Berichte, die ich gelesen habe von der Second Generation, war nicht dabei, als die Stolpersteine verlegt wurden.
  2. Da gibt es natürlich schon Leute, die sehr enttäuscht sind, die gerne dabei gewesen wären.” Wenn niemand sie vorher kontaktiert, haben manche das Gefühl, ihre Verwandten könnten ein zweites Mal benutzt und zum Opfer gemacht werden: “Für wen ist dieses Projekt? Da gibt es durchaus auch Leute, die sagen, es ist einfach nur, damit die Deutschen mit ihrer Schuld zurechtkommen können.

Also die sehen das durchaus kritisch. Aber wenn es persönliche Involvierung mit Stolperstein-Initiatoren gibt, die die Leute ja auch manchmal betreuen, wenn sie die Städte besuchen und die Stolpersteine ihrer Verwandten angucken, finden die meisten es sehr gut.” Internationale Verbreitung des Projekts In 24 Ländern liegen mittlerweile Stolpersteine.

Manchmal geht die Erinnerung über Opfer des Nationalsozialismus hinaus. Die Initiative “Die letzte Adresse” etwa bringt in Russland, der Ukraine und Tschechien kleine Tafeln für Opfer des Stalinismus an. Kritiker sprechen deshalb schon von einer inflationären Form des Gedenkens. Andererseits funktioniert das Konzept ausgerechnet in einem Land nicht, das ganz besonders unter den Nationalsozialisten gelitten hat, in Polen, sagt Florian Peters vom Deutschen Institut für Zeitgeschichte: “Es gibt einen gewissen Vorbehalt dagegen, dass man ein Konzept, das aus dem Land der Täter kommt, in das Land der Tatorte verpflanzt.” Polen, ergänzt Florian Peters, hat eine der beeindruckendsten Gedenkstättenlandschaften der Welt.

In ihrem Zentrum steht Auschwitz. Dort wird vor allem an die jüdischen Opfer erinnert, andernorts auch an die vielen nicht-jüdischen Polen, die aus rassistischen Motiven von der Besatzungsmacht ermordet oder zur Zwangsarbeit ins Deutsche Reich verschleppt wurden.

Stolpersteine gibt es im ganzen Land aber nur zwanzig. Die konzentrieren sich auf Wroclaw, das frühere Breslau, und Slubice, das bis 1945 Teil von Frankfurt an der Oder war. Die Initiative ging meist von Kindern oder Enkeln ermordeter Juden aus, die die Idee aus Westeuropa kannten. In Polen lösen sie damit Befremden aus: “Die Erinnerung an den Holocaust ist in Polen natürlich sehr stark auf die Orte der Verbrechen, auf die Vernichtungslager konzentriert und in dem Moment, wo man die Erinnerung auf die Wohnorte fokussiert, rückt man den Fokus ein Stück weit hin zu dem Leben vor dem Holocaust.

Auf den Ort und das Haus, das ehemalige Eigentum der Ermordeten, das natürlich in vielen Fällen dann anschließend von Polen angeeignet wurde und das sind unangenehme Fragen, mit denen man sich in Polen bisher nicht so gerne auseinander setzt.” Wichtige Fragen bleiben offen Wer waren die Täter, wer waren die Profiteure, war hat teilnahmslos zugesehen – diese Frage beantworten Stolpersteine nicht, weder in Polen noch in Deutschland oder anderswo.

Deshalb bleibt ihre aufklärerische Wirkung begrenzt, kritisiert Harald Schmid von der Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten: “Gibt es eigentlich eine Bildungsidee, die verbunden ist mit den Stolpersteinen? Was lernen wir aus diesen fünf Zeilen auf der Messingplatte des Stolpersteins?” Stolpersteine erleichtern die Identifikation mit den Opfern.

So motivieren sie vor allem Jugendliche, sich mit Geschichte zu beschäftigen. Sie erlauben es aber auch dem Betrachter, der Frage auszuweichen, wie weit die eigenen Landsleute oder Nachbarn, vielleicht sogar die eigenen Eltern oder Großeltern in die Verbrechen verstrickt waren.

Für wen sind die Stolpersteine?

Stolpersteine – das sind Gedenksteine, die an die Menschen erinnern, die im Nationalsozialismus verfolgt, deportiert und ermordet wurden. Sie werden vor deren letzten frei gewählten Wohnorten in das Gehwegpflaster eingelassen.