Wie Viele Russlanddeutsche Leben In Deutschland 2016?

Wie Viele Russlanddeutsche Leben In Deutschland 2016
In der Bundesrepublik Deutschland leben ca.2,5 Millionen Russlanddeutsche, dennoch ist das Wissen über sie in der Mehrheitsbevölkerung relativ begrenzt. Russlanddeutsche gelten als gut integriert und unauffällig.

Wie hoch ist die Rente für Russlanddeutsche?

Das entspricht aktuell einer monatlichen Bruttoaltersrente von maximal 800 Euro. Bei Ehepaaren sind dies maximal 40 Entgeltpunkte. Das sind höchstens 1.281 Euro.

Warum kamen Russlanddeutsche zurück nach Deutschland?

Russlanddeutsche in der Bundesrepublik – Die Aussiedlung in die Bundesrepublik Deutschland war für viele Russlanddeutsche mit einer Erfahrung verbunden, die sich treffend als “doppelte Fremdheit” beschreiben lässt. Auf den Punkt gebracht wird dieser Erfahrung mit dem oft zitierten Satz “dort waren wir die Deutschen (bzw.

  1. Die Faschisten), hier sind wir die Russen”.
  2. In der Sowjetunion blieben die Russlanddeutschen trotz des durch Deportation und Verbannung erlittenen Verlusts der deutschen Sprache über ihre Namen und aufgrund des Nationalitätenvermerks im Inlandspass als Deutsche identifizierbar.
  3. In Deutschland wurden sie hingegen aufgrund des Gebrauchs der russischen Sprache als “Russen” identifiziert, oft in diskriminierender Absicht.

Auch verlief die An Junge Spätaussiedler (© picture-alliance, ZB) Junge Spätaussiedler in Angermünde (Brandenburg) werden im Qualifizierungs- und Trainingszentrum am praktischen Beispiel über das Berufsbild eines Elektroinstallateurs informiert. (© picture-alliance, ZB) Junge Spätaussiedler in Angermünde (Brandenburg) werden im Qualifizierungs- und Trainingszentrum am praktischen Beispiel über das Berufsbild eines Elektroinstallateurs informiert.

  1. © picture-alliance, ZB) kunft und Eingliederung in der Bundesrepublik nicht so reibungslos, wie sich dies Politik und auch die Aussiedler selbst gewünscht hatten.
  2. Ein Grund hierfür war die Reduzierung der Eingliederungshilfen und Sprachkurse zu einem Zeitpunkt, als sie angesichts zurückgehender Deutschkenntnisse vieler Aussiedler und einer zunehmend schwierigeren Integration in den Arbeitsmarkt am meisten benötigt wurden.

Bei den Integrationsproblemen der Russlanddeutschen standen Phänomene von “Ghettobildung”, Jugendkriminalität, Arbeitslosigkeit und sozialer Deklassierung im Mittelpunkt. Gründe dafür waren migrationsbedingte Entwurzelung, mangelnde Sprachkenntnisse und mit dem bundesdeutschen Arbeitsmarkt nicht kompatible Qualifikationen.

  1. Besonders die “mitgenommene” Generation jugendlicher Russlanddeutscher galt als problematische Gruppe.
  2. Gut 20-25 Jahre nach der Ankunft der Masse der russlanddeutschen Spätaussiedler gestaltet sich ihre ökonomische Integration jedoch alles in allem recht positiv.
  3. Die Erwerbslosenquote und Abhängigkeit von Transferleistungen ist zwar gegenüber der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund erhöht.

Das durchschnittliche Einkommen russlanddeutscher Haushalte liegt aber fast auf dem “einheimischen” Niveau. Dies wird in vielen Fällen durch das Zusammenlegen im Familienverband mehrerer relativ niedriger Einkommen erreicht – von Männern überdurchschnittlich oft aus Tätigkeiten im sekundären Sektor (produzierendes Gewerbe, Baugewerbe), von Frauen oft aus geringfügiger Beschäftigung.

Gleichzeitig muss man die Heterogenität der Lebenslagen betonen: die Einkommensstreuung russlanddeutscher Haushalte entspricht in etwa der der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund. Sie umfasst Einkommen am Existenzminimum genauso wie eine breite Mittelschicht und einen relativ kleinen Anteil hoher Einkommen.

“Die” Integration der Russlanddeutschen gibt es also nicht. Diesem uneinheitlichen Befund ist es auch geschuldet, dass es im öffentlichen Diskurs heutzutage fundamental gegensätzliche Wahrnehmungen der sozialen und kulturellen Integration der Russlanddeutschen gibt.

Warum haben Russlanddeutsche Deutsche Namen?

Russlanddeutsche in der Bundesrepublik heute – Die Aussiedlung in die Bundesrepublik Interner Link: Deutschland war für viele Russlanddeutsche mit einer Erfahrung verbunden, die sich treffend als “doppelte Fremdheit” beschreiben lässt. Auf den Punkt gebracht wird diese Erfahrung mit dem oft zitierten Satz “dort waren wir die Deutschen (bzw.

Die Faschisten), hier sind wir die Russen”. In der Sowjetunion blieben die Russlanddeutschen trotz des durch Deportation und Verbannung erlittenen Verlusts der deutschen Sprache über ihre Namen und aufgrund des Nationalitätenvermerks im Inlandspass als Deutsche identifizierbar. In Deutschland wurden sie hingegen aufgrund des Gebrauchs der russischen Sprache als “Russen” identifiziert, oft in diskriminierender Absicht.

Gleichzeitig verlief die Ankunft und Eingliederung in der Bundesrepublik nicht so reibungslos, wie sich dies Politik und auch die Aussiedler selbst gewünscht hatten. Zwar erhielten die Aussiedler (ab 1993 offiziell als Spätaussiedler bezeichnet) die deutsche Staatsbürgerschaft und umfassende Eingliederungshilfen in Form von finanzieller Starthilfe sowie Sprachkursen.

  1. Diese Maßnahmen wurden jedoch aufgrund des insbesondere in der ersten Hälfte der 1990er Jahre intensiven Zuzugs von über 200.000 Menschen pro Jahr genau dann zurückgefahren, als sie am meisten benötigt wurden.
  2. Bei den Integrationsproblemen der Russlanddeutschen standen Phänomene von “Ghettobildung”, Jugendkriminalität, Arbeitslosigkeit und sozialer Deklassierung im Mittelpunkt.

Gründe dafür waren migrationsbedingte Entwurzelung, mangelnde Sprachkenntnisse und mit dem bundesdeutschen Arbeitsmarkt nicht kompatible Qualifikationen. In einer mittelfristigen Perspektive gestaltet sich die Interner Link: ökonomische Integration der russlanddeutschen Spätaussiedler jedoch Externer Link: alles in allem recht positiv,

  • Die Erwerbslosenquote und Abhängigkeit von staatlichen Transferleistungen ist zwar gegenüber der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund erhöht.
  • Das durchschnittliche Einkommen russlanddeutscher Haushalte liegt aber fast auf dem “einheimischen” Niveau.
  • Dies wird in vielen Fällen durch das Zusammenlegen im Familienverband mehrerer relativ niedriger Einkommen erreicht – von Männern überdurchschnittlich oft aus Tätigkeiten im sekundären Sektor (produzierendes Gewerbe, Baugewerbe), von Frauen oft aus geringfügiger Beschäftigung.

Gleichzeitig muss man die Heterogenität der Lebenslagen betonen: Die Einkommensstreuung russlanddeutscher Haushalte entspricht in etwa der der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund. Sie umfasst Einkommen am Existenzminimum genauso wie eine breite Mittelschicht und einen relativ kleinen Anteil hoher Einkommen.

Allein schon auf wirtschaftlicher Ebene kann man also nicht von der Integration der Russlanddeutschen sprechen. Diesem uneinheitlichen Befund ist es auch geschuldet, dass es im öffentlichen Diskurs heutzutage fundamental gegensätzliche Wahrnehmungen der sozialen und kulturellen Integration der Russlanddeutschen gibt.

Einerseits gelten sie als “unauffällige” und vorbildlich integrierte Migrantengruppe. Andererseits gibt es insbesondere seit den Demonstrationen anlässlich des “Falls Lisa” – der angeblichen Vergewaltigung eines russlanddeutschen Mädchens in Berlin durch “Flüchtlinge” im Januar 2016 – wieder einen verstärkten öffentlichen Fokus auf vermeintliche russischsprachige “Parallelgesellschaften” an bestimmten Orten wie auch in der medialen Sphäre.

  • Beide Konstellationen beschreiben die Realität unterschiedlicher Milieus innerhalb der Großgruppe “russlanddeutsche Spätaussiedler”.
  • Sie ist angesichts ihrer Größe, den unterschiedlichen mitgebrachten Voraussetzungen der einzelnen Menschen und der Diversität der sozioökonomischen Lebenslagen notwendig heterogen.
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Mit dieser Heterogenität, welche sich in der inzwischen erwachsenen zweiten und der heranwachsenden dritten Generation noch verstärken wird, sind die Russlanddeutschen heute zu allererst Teil der diversen bundesdeutschen Migrationsgesellschaft. Der Gebrauch der russischen Sprache und der Konsum russischer Lebensmittel hat hier genauso Platz wie die Assimilation in die bundesdeutsche Mittelklasse bei gleichzeitigem Bewusstsein um die eigene “andere” Herkunft oder auch die “segmentierte Integration” in religiös definierten Gemeinschaften.

Ebenso wie bei anderen migrantischen Gruppen gilt es bei den Russlanddeutschen diese Vielfalt der Erfahrungen und Lebensentwürfe stets zu berücksichtigen, um unzutreffende homogenisierende Interpretationen ihrer Gegenwart zu vermeiden. Unabhängig von ihrer jeweiligen Lebenssituation und gesellschaftlichen Position äußert die große Mehrzahl der Russlanddeutschen – wie auch der Spätaussiedler insgesamt – die Absicht, dauerhaft in Deutschland zu bleiben.

Permanente Rückwanderung in die postsowjetischen Länder findet nur in zahlenmäßig geringem Umfang statt. Vereinzelt knüpfen Russlanddeutsche auch an ältere Migrationstraditionen an und emigrieren nach Kanada oder Südamerika. Insbesondere Angehörige der zweiten Generation partizipieren an “normaler” individueller Bildungs- und Berufsmobilität.

Warum wurden Deutsche nach Russland vertrieben?

Doch erst ab 1763, mit dem ‘Kolonistenbrief’ von Zarin Katharina II. und seiner Neuauflage 1804 unter Zar Alexander I., kamen zahlreiche Deutsche als Siedler nach Russland. Das sogenannte Kolonistenprivileg versprach ihnen eine politische, wirtschaftliche und kulturelle Sonderstellung.

Was ist der Unterschied zwischen Aussiedler und Spätaussiedler?

Aussiedler und Spätaussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion – Aussiedler und Spätaussiedler sind deutsche Volkszugehörige, die aus den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion und anderen osteuropäischen Staaten nach Deutschland zugewandert sind ( Online-Lexikon zur Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa ).

  1. Der Begriff “Aussiedler” wurde bis 1992 verwendet, ab 1993 sind es “Spätaussiedler”.
  2. Menschen aus Gebieten der ehemaligen Sowjetunion werden häufig auch “Russlanddeutsche” genannt.
  3. Daneben gibt es noch die Gruppe der jüdisch gläubigen Menschen in der Sowjetunion, von denen viele seit 1991 als sogenannte “Kontingentflüchtlinge” ihren Weg nach Deutschland gefunden haben.

Im Folgenden wird insbesondere auf Aussiedler und Spätaussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion Bezug genommen.

Wann kamen viele Russlanddeutsche?

In Debatten um Integration und Migration spielt eine der größten Einwanderergruppen kaum noch eine Rolle: die Aussiedler und Spätaussiedler. Sind die 3,1 Millionen Menschen aus Osteuropa und den ehemaligen Sowjetrepubliken so gut integriert, dass sie schon zur Mehrheitsgesellschaft zählen? Ein Forschungsüberblick des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge fasst ihre Situation zusammen und zeigt: Junge Aussiedler haben weiterhin Schwierigkeiten, sich in Deutschland heimisch zu fühlen.

  1. Deutsche ” Volkszugehörige ” aus Osteuropa und der ehemaligen Sowjetunion – sogenannte Aussiedler und Spätaussiedler – sind die größte Einwanderergruppen in der Bundesrepublik.
  2. Laut Definition des Innenministeriums handelt es sich bei ihnen um „Personen deutscher Herkunft, die in Ost- und Südosteuropa sowie in der Sowjetunion unter den Folgen des Zweiten Weltkrieges gelitten haben (und die) noch Jahrzehnte nach Kriegsende aufgrund ihrer Volkszugehörigkeit massiv verfolgt” wurden.

Sie genießen seit der frühen Nachkriegszeit einen besonderen Schutz in der Bundesrepublik.1953 bat ihnen die Bundesregierung dann unter Konrad Adenauer mit dem Bundesvertriebenengesetz an, gemeinsam mit ihren Familien einzuwandern und hier volle Bürgerrechte zu genießen, die ihnen nach dem Grundgesetz Artikel 116 zustehen.

Von 1950 bis 1990 wanderten rund 1,2 Millionen Deutsche aus Polen und Osteuropa ein (Aussiedler). Nach 1990 kamen rund zwei Millionen sogenannte „Russlanddeutsche” aus der ehemaligen Sowjetunion (Spätaussiedler). Die meisten von ihnen kamen aus der Republik Kasachstan (575.000), wohin das Stalin-Regime die “Russlanddeutschen” während der Kriegszeit verbannt hatte.

In den letzten zehn Jahren ist die Zahl der Zuwanderungen drastisch zurückgegangen, nachdem für Angehörige wie Ehepartner und Kinder strengere Einreisebedingungen Zuwanderungsgesetz 2004 Artikel 6. Angehörige müssen inzwischen – wie bei jedem Familiennachzug aus dem Ausland – Deutschkenntnisse nachweisen.

eingeführt wurden. Dadurch stieg das Durchschnittsalter der Aussiedler zwischen 1989 und 2009 von 24 auf 46 Jahre. Inzwischen sind Aussiedler die “älteste” Einwanderergruppe der Bundesrepublik. Startbedingungen in Deutschland : Betrachtet man die Faktoren, die laut Wissenschaftlern die Integration von Einwanderen begünstigen, haben (Spät)Aussiedler einige Vorteile: Sie erhalten automatisch die deutsche Staatsangehörigkeit und haben in den meisten Fällen bereits vor der Einreise gute Deutschkenntnisse.

Deshalb schneiden sie in Integrationsrankings Siehe zum Beispiel die Integrationsindikatoren des Berliner Instituts für Bevölkerung und Entwicklung “Neue Potentiale”, Seite 41 oftmals überdurchschnittlich gut ab. Die meisten Aussiedler (rund 96 Prozent) kamen laut BAMF- Studie (Spät-)Aussiedler in Deutschland, Seite 46 bereits mit einer Vorbildung nach Deutschland, wie zum Beispiel mit einem Real- oder Hauptschulabschluss oder einer Berufsausbildung.

Doch nur jeder fünfte Abschluss wurde in Deutschland anerkannt. Ihre Erwerbstätigenquote übertrifft die der Deutschen ohne Migrationshintergrund. Die meisten von ihnen gehen allerdings relativ einfachen Arbeiten nach – vor allem im produzierenden Gewerbe. Das Nettoeinkommen der Aussiedler und Spätaussiedler liegt laut Untersuchung zwischen 1.500 und 3.200 Euro.

Politische Haltung : Anders als andere Einwanderer haben Aussiedler durch die deutsche Staatsangehörigkeit von Anfang an ein Recht auf eine politische Partizipation. Nach Angaben des BAMF (Spät-)Aussiedler in Deutschland, Seite 118 sind sie allerdings deutlich weniger politisch interessiert als sonstige Einwanderergruppen.

  • Wenn sie politisch sind, tendieren sie zu konservativen und christlichen Parteien.
  • Soziales Umfeld und Heiratsverhalten : Aussiedler haben offenbar starke innerfamiliäre Bindungen und leben eng mit ihren Familienmitgliedern.
  • Vor allem Spätaussiedler aus Russland, die oftmals mit ihren Verwandten nach Deutschland zogen, tendieren zu Freundschaften und Eheschließungen mit anderen Spätaussiedlern: Weniger als zwanzig Prozent (Spät-)Aussiedler in Deutschland, Seite 134 der Aussiedler gehen eine bikulturelle Ehe ein.
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Die starke Bindung zur eigenen Gemeinschaft lässt sich laut der Studie vor allem bei jungen Spätaussiedlern erkennen, die aufgrund ihrer Herkunft besondere Schwierigkeiten haben, eine Arbeit zu finden. Sozialpädagogische Studien Frank Greuel : Ethnozentrismus bei Aussiedlerjugendlichen zeigen: Obwohl sie einen deutschen Pass haben, fühlen sich viele junge Spätaussiedler nicht als vollwertige deutsche Staatsbürger angenommen.

Das führt wiederum zu einer starken Identifizierung mit der Eigengruppe: Sie werde leidenschaftlich idealisiert, während andere “Fremdgruppen” tendenziell als minderwertig angesehen werden. Fazit: Die Studie weist auf weiterhin bestehende Herausforderungen hin, wenn es um gleichberechtigte Teilhabe und Integration der speziellen Einwanderergruppe geht.

Die Untersuchung zeigt allerdings auch: Junge Spätaussiedler und Aussiedler wollen dennoch in Deutschland bleiben. So blieb der Versuch der russischen Regierung größtenteils erfolglos, Russlanddeutsche in ihre ehemaligen Wohngebiete in Sibirien und an der Wolga zu locken.

  1. Zu diesem Zweck hatte der Kreml 2008 das ” Programm zur Förderung des freiwilligen Umzugs von Landsleuten aus dem Ausland nach Russland” gestartet.
  2. Randnotiz: Der deutsche Gesetzgeber verlangt von Aussiedlern und Spätaussiedlern, dass sie sich in Russland und Osteuropa nicht der Mehrheitsgesellschaft anpassen.

So gilt nach Bundesvertriebenengesetz BVFG §6 als deutscher Volkszugehöriger nur, „wer sich in seiner Heimat zum deutschen Volkstum bekannt hat, sofern dieses Bekenntnis durch bestimmte Merkmale wie Abstammung, Sprache, Erziehung, Kultur bestätigt wird”.

Wie viele Russen leben in Donbass?

Donbass: Wie kam es zur Separatisten-Bewegung in Ostukraine? Warum ist die Russland-Bindung in Luhansk und Donezk so viel größer als im Rest der Ukraine? Und warum kam es zur Abspaltung? Ein Blick in die Geschichte gibt Aufschluss. Donezk galt mit seinen reichen Bodenschätzen seit der Zeit des Russischen Reichs als wichtigster Motor der Industrialisierung.

  1. Hier ein Archivbild von 2005.
  2. Quelle: dpa Der Donbass, auch Donezkbecken bezeichnet, ist eine Region im Südosten der und grenzt an Russland.
  3. Dort liegen auch die Regionen,
  4. Nach offiziellen Angaben von 2016 lebten in Donezk 4,2 Millionen Menschen, in Luhansk 2,2 Millionen.
  5. Wie viele dort aktuell noch leben ist schwer zu erfassen – was vor allem am seit 2014 schwelenden Krieg liegt.

Teile der Bevölkerung sind geflohen. Inzwischen sollen in beiden Regionen insgesamt weniger als vier Millionen Menschen leben. Generell ist der Donbass eine Region, in der mehrheitlich Russisch gesprochen wird – im Gegensatz zum Westen der Ukraine, wo das Ukrainische dominiert.

Entsprechend eng ist traditionell das Verhältnis vieler Menschen in der Ostukraine zu, Letzten offiziellen Angaben zufolge waren fast 40 Prozent der Bevölkerung in Luhansk und Donezk ethnische Russinnen und Russen. Der Donbass galt mit seinen reichen Bodenschätzen schon in Zeiten des Russischen Reichs als wichtigster Motor der Industrialisierung, im Zuge dieser Entwicklung wanderten ab dem 19.

Jahrhundert zahlreiche russische Arbeiter*innen in die Ostukraine ein. In der Sowjetzeit war die Region das industrielle Herz der Ukraine. Donezk war Zentrum der Kohleindustrie, in Luhansk war der Lokomotivbau von großer Bedeutung. Die Kohleminen waren die wichtigste Einnahmequelle der Region.

  1. Die Arbeit dort war hart, sicherte den Menschen aber für sowjetische Verhältnisse gut bezahlte, sichere Jobs.
  2. Lange galt der Westen der Ukraine im Vergleich zu den Donbass-Provinzen als deutlich ärmer.
  3. Präsident Putin hat am Montagabend die von Separatisten kontrollierten Gebiete der ostukrainischen Provinzen Donezk und Luhanks als unabhängig anerkannt.

Daraufhin setzten sich Truppen in Bewegung. In den 1990ern wurden im Zuge der Umwälzungen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion viele Kohleminen geschlossen, Kumpel im Donbass verloren reihenweise ihre Arbeit. Daraus entwickelte sich eine negative Einstellung zur Regierung in Kiew: Viele Menschen im Osten der Ukraine machten den westlich geprägten Teil des Landes für die Schließungen verantwortlich.

  • Anfang der 1990er kam es immer wieder zu Streiks.
  • Die Berg- und Industriearbeiter*innen im eher konservativen Osten der Ukraine fordern mehr als nur höhere Löhne: Sie riefen nach regionaler Autonomie und appellierten: “Weg mit Regierung und Parlament.” Dabei ging es ihnen nicht primär um eine demokratische Erneuerung.

Dies alles spielte sich auch vor dem Hintergrund zunehmender ethnischer Spannungen in der Ukraine ab: 1993 verbrannten Rechtsradikale in Kiew russische Bücher, und im westukrainischen Lwiw sprengten sie eine Versammlung der Gesellschaft für russische Sprache. In einer Rede voller Verdrehungen, Auslassungen und Revisionismus zeichnet Wladimir Putin die Ukraine als Aggressor. Sein Ziel: Die Geschichte in seinem Sinne umdeuten. Die Euromaidan-Bewegung, die gegen Korruption und für mehr Demokratie und Westbindung auf die Straße ging, traf im russisch geprägten Osten der Ukraine bei vielen Menschen auf wenig Unterstützung.

  • Zur zentralen Figur wurde der aus Donezk stammende, ehemalige Ministerpräsident Viktor Janukowitsch.
  • Nach seinem Amtsantritt 2002 lenkte er beträchtliche finanzielle Mittel in seine ostukrainische Heimat.
  • So wurden die Arbeiter*innen ruhiggestellt, mussten etwa nicht mehr monatelang auf ihre Löhne warten.
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Entsprechend groß war seine Unterstützung im Donbass. Janukowitschs vom Volk erzwungene Absetzung 2014 wurde in der Ostukraine daher weniger euphorisch aufgenommen als im Rest des Landes. Infolge der Demokratie-Bewegung setzten sich prorussische Separatisten dann gewaltsam gegen die neue Regierung in Kiew und eine stärkere Westbindung zur Wehr.

Die eine Gruppe nennt man Separatisten. Die Separatisten haben 2014 die Gebiete Donezk und Luhansk im Osten der Ukraine besetzt und für von der Ukraine unabhängig erklärt. Dabei bekommen sie Unterstützung aus Russland. Der russische Präsident hat diese Gebiete als eigene Staaten anerkannt. Für Russland gehören sie damit nicht mehr zur Ukraine. Die andere Gruppe, die gegen die Separatisten kämpft, besteht größtenteils aus ukrainischen Soldaten und Anhängern der ukrainischen Regierung. Sie kämpfen dafür, dass der Osten weiterhin zur Ukraine gehört. Und die ukrainische Regierung will auch nicht mit Russland, sondern lieber mit der Europäischen Union, der EU, zusammenarbeiten. Die EU unterstützt die ukrainische Regierung.

Lesen Sie hier mehr zur, Seit Februar 2015 herrschte in den Regionen offiziell eine Waffenruhe – die seither aber regelmäßig gebrochen wurde. Seit acht Jahren schwelt der Krieg im Donbass, Millionen Menschen wurden zur Flucht gezwungen. Der Kreml unterstützt die selbsternannten “Volksrepubliken” unter anderem mit Waffen und Geld, gezahlt wird offiziell mit dem russischen Rubel. Russland führt Krieg gegen die Ukraine. Es gibt westliche Sanktionen gegen Russland und in der Nato abgestimmte Waffenlieferungen an die Ukraine. Alle Nachri. : Donbass: Wie kam es zur Separatisten-Bewegung in Ostukraine?

Warum kamen Russlanddeutsche zurück nach Deutschland?

Russlanddeutsche in der Bundesrepublik – Die Aussiedlung in die Bundesrepublik Deutschland war für viele Russlanddeutsche mit einer Erfahrung verbunden, die sich treffend als “doppelte Fremdheit” beschreiben lässt. Auf den Punkt gebracht wird dieser Erfahrung mit dem oft zitierten Satz “dort waren wir die Deutschen (bzw.

  1. Die Faschisten), hier sind wir die Russen”.
  2. In der Sowjetunion blieben die Russlanddeutschen trotz des durch Deportation und Verbannung erlittenen Verlusts der deutschen Sprache über ihre Namen und aufgrund des Nationalitätenvermerks im Inlandspass als Deutsche identifizierbar.
  3. In Deutschland wurden sie hingegen aufgrund des Gebrauchs der russischen Sprache als “Russen” identifiziert, oft in diskriminierender Absicht.

Auch verlief die An Junge Spätaussiedler (© picture-alliance, ZB) Junge Spätaussiedler in Angermünde (Brandenburg) werden im Qualifizierungs- und Trainingszentrum am praktischen Beispiel über das Berufsbild eines Elektroinstallateurs informiert. (© picture-alliance, ZB) Junge Spätaussiedler in Angermünde (Brandenburg) werden im Qualifizierungs- und Trainingszentrum am praktischen Beispiel über das Berufsbild eines Elektroinstallateurs informiert.

© picture-alliance, ZB) kunft und Eingliederung in der Bundesrepublik nicht so reibungslos, wie sich dies Politik und auch die Aussiedler selbst gewünscht hatten. Ein Grund hierfür war die Reduzierung der Eingliederungshilfen und Sprachkurse zu einem Zeitpunkt, als sie angesichts zurückgehender Deutschkenntnisse vieler Aussiedler und einer zunehmend schwierigeren Integration in den Arbeitsmarkt am meisten benötigt wurden.

Bei den Integrationsproblemen der Russlanddeutschen standen Phänomene von “Ghettobildung”, Jugendkriminalität, Arbeitslosigkeit und sozialer Deklassierung im Mittelpunkt. Gründe dafür waren migrationsbedingte Entwurzelung, mangelnde Sprachkenntnisse und mit dem bundesdeutschen Arbeitsmarkt nicht kompatible Qualifikationen.

  1. Besonders die “mitgenommene” Generation jugendlicher Russlanddeutscher galt als problematische Gruppe.
  2. Gut 20-25 Jahre nach der Ankunft der Masse der russlanddeutschen Spätaussiedler gestaltet sich ihre ökonomische Integration jedoch alles in allem recht positiv.
  3. Die Erwerbslosenquote und Abhängigkeit von Transferleistungen ist zwar gegenüber der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund erhöht.

Das durchschnittliche Einkommen russlanddeutscher Haushalte liegt aber fast auf dem “einheimischen” Niveau. Dies wird in vielen Fällen durch das Zusammenlegen im Familienverband mehrerer relativ niedriger Einkommen erreicht – von Männern überdurchschnittlich oft aus Tätigkeiten im sekundären Sektor (produzierendes Gewerbe, Baugewerbe), von Frauen oft aus geringfügiger Beschäftigung.

Gleichzeitig muss man die Heterogenität der Lebenslagen betonen: die Einkommensstreuung russlanddeutscher Haushalte entspricht in etwa der der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund. Sie umfasst Einkommen am Existenzminimum genauso wie eine breite Mittelschicht und einen relativ kleinen Anteil hoher Einkommen.

“Die” Integration der Russlanddeutschen gibt es also nicht. Diesem uneinheitlichen Befund ist es auch geschuldet, dass es im öffentlichen Diskurs heutzutage fundamental gegensätzliche Wahrnehmungen der sozialen und kulturellen Integration der Russlanddeutschen gibt.

Wie deutsch sind Russlanddeutsche?

Die besondere Situation der Russlanddeutschen besteht in der Ambivalenz, sich selbst als Zugehörige zur deutschen Kultur wahrzunehmen, gleichzeitig jedoch in der Bundesrepublik Deutschland auf Fremdheit zu stoßen. Die Frage nach der eigenen Zugehörigkeit wird dadurch virulent.