Wie Viele Obdachlose Gibt Es In Deutschland 2022?

Wie Viele Obdachlose Gibt Es In Deutschland 2022
Startseite – Bundesregierung legt ersten Wohnungslosenbericht vor Typ: Pressemitteilung, Datum: 08.12.2022 Mit dem Bericht wird erstmals ein gesamtdeutscher Überblick über die Situation wohnungsloser Menschen vorgelegt. Quelle: AdobeStock / Ronny Rose Mit dem ersten Wohnungslosenbericht kommt die Bundesregierung ihrem gesetzlichen Auftrag aus dem Wohnungslosenberichterstattungsgesetz nach, für das drängende Problem der Wohnungslosigkeit belastbare Informationen über Ausmaß und Struktur für das gesamte Bundesgebiet zu erlangen.

  • Der Bericht umfasst drei Gruppen wohnungsloser Menschen: untergebracht wohnungslose Personen, verdeckt wohnungslose Personen und wohnungslose Menschen ohne Unterkunft.
  • Insgesamt waren demnach zum 31.
  • Januar 2022 rund 263.000 Personen wohnungslos.
  • Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Klara Geywitz: “Mit dem heutigen Bericht wird erstmals ein gesamtdeutscher Überblick über die Situation wohnungsloser Menschen vorgelegt.

Die Menschen ohne Obdach, denen wir im Alltag im öffentlichen Raum begegnen, sind nur die Spitze des Eisbergs. Viele tausend weitere, das belegen die vorgelegten Zahlen, leben zusätzlich ohne beschützenden eigenen Wohnraum bei Verwandten, Bekannten oder in staatlich finanzierten Unterkünften.

Es ist Auftrag eines starken Sozialstaats auf allen Ebenen, das Menschenrecht auf Wohnen zu wahren und jenen zu ermöglichen, die davon ausgeschlossen sind. Gemeinsam mit allen beteiligten Akteuren wird die Bundesregierung daher im kommenden Jahr einen Nationalen Aktionsplan Wohnungslosigkeit erarbeiten und verabschieden.

Zudem werden wir im Jahr 2024 einen zweiten Bericht vorlegen.” Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil: “Unser Sozialstaat ist mit umfangreichen Hilfen für alle Menschen da, die sich in einer Notlage befinden. Trotzdem gibt es Menschen, die aus ganz unterschiedlichen Gründen keine eigene Wohnung haben.

Insgesamt sind das etwa 263.000 Menschen mit ihren ganz persönlichen Schicksalen. Viele von ihnen fallen nicht sofort ins Auge, weil sie bei Freunden oder Bekannten untergekommen sind. Auch diese Menschen nimmt der Wohnungslosenbericht in den Blick. Mit den jetzt vorliegenden, umfassenden Daten schärfen wir den Blick des Sozialstaats auf dieses Thema und tragen zu zielgenauen Hilfen gegen Wohnungslosigkeit bei.” In dem Bericht werden die sozialstrukturellen Merkmale der drei Gruppen wohnungsloser Menschen analysiert.

Zudem werden Empfehlungen der Forschenden zur Weiterentwicklung der Berichterstattung sowie künftigen Analyseschwerpunkten diskutiert und die politischen Handlungsansätze des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen vorgestellt, um Wohnungslosigkeit zu bekämpfen und bis zum Jahr 2030 zu beseitigen.

Wie viele Obdachlose gibt es aktuell in Deutschland?

Stand: 09.12.2022 08:19 Uhr Die Bundesregierung hat erstmals einen Bericht zur Lage der Wohnungslosen in Deutschland vorgelegt. Dieser zeigt, dass die Mehrzahl männlich ist und die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt. Fast 40.000 Menschen leben auf der Straße.

  • Rund 263.000 Menschen haben in Deutschland kein festes Obdach.
  • Das geht aus dem ersten Wohnungslosenbericht hervor, den die Bundesregierung vorgelegt hat.
  • Darin unterscheidet sie drei Gruppen von Wohnungslosen: Menschen, die in der Wohnungsnotfallhilfe untergebracht sind, verdeckt wohnungslose Menschen – die etwa bei Freunden oder Bekannten unterkommen – sowie Menschen auf der Straße und in Behelfsunterkünften.

Stand 31. Januar dieses Jahres waren der ersten Gruppe rund 178.000 Menschen zuzuordnen, der zweiten Gruppe gut 49.000 Menschen und der dritten gut 37.000 Menschen. Werden mögliche Doppelerfassungen sowie Minderjährige berücksichtigt, die mit ihren Eltern zusammenleben, ergibt sich schließlich die Zahl von rund 262.600 Wohnungslosen – wobei der Bericht wegen der schwierigen Erfassung der Menschen keinen Anspruch auf eine Gesamtschau erhebt.

Wie viele Menschen haben keine Wohnung in Deutschland?

263.000 Menschen in Deutschland sind wohnungslos Köln: Wohnungslose schlafen am frühen Morgen bei Schneeregen in einem Hauseingang in der Innenstadt. Bild: dpa Ein Großteil der Wohnungslosen lebt in Einrichtungen, bei Freunden oder Angehörigen.37.000 Menschen fehlt jedoch jedes Obdach.

  • Die meisten von ihnen sind chronisch krank.
  • D ie Bundesregierung hat am Donnerstag in Berlin erstmals einen Bericht über die Zahl und die Lage der wohnungslosen Menschen in Deutschland veröffentlicht.
  • Danach waren am 31.
  • Januar dieses Jahres rund 263.000 Menschen wohnungslos.
  • In die Zählung wurden drei Gruppen einbezogen: Menschen in Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe, Personen, die bei Freunden oder Verwandten unterkommen und Obdachlose, die auf der Straße leben.

Aus dem Bericht geht hervor, dass mit 178.000 Personen der Großteil der Betroffenen in öffentlichen oder gemeinnützigen Einrichtungen untergebracht waren. Rund 49.000 sind auf die Beherbergung von Freunden oder Verwandten angewiesen und gelten als verdeckt Wohnungslose.

Weitere 37.000 Menschen leben als Obdachlose auf der Straße. Knapp zwei Drittel der Wohnungslosen sind Männer, gut ein Drittel Frauen. Dem Bericht zufolge leben außerdem 6.600 Kinder mit ihren Eltern in verdeckter Wohnungslosigkeit oder auf der Straße. Wohnungslose Menschen ohne Unterkunft sind mit im Schnitt 44 Jahren deutlich älter als untergebrachte oder verdeckt Wohnungslose mit 32 beziehungsweise 35 Jahren.

Auch Daten zur Staatsangehörigkeit legte die Regierung vor: Demnach haben zwei Drittel der Wohnungslosen ohne Unterkunft und drei Viertel der verdeckt Wohnungslosen die deutsche Staatsangehörigkeit, alle anderen sind ausländischer Herkunft oder werden als Staatenlose eingestuft.

  • Bei den untergebrachten Wohnungslosen haben nur 31 Prozent eine deutsche Staatsangehörigkeit.
  • Das liegt daran, dass zum Teil auch Menschen in Flüchtlingsunterkünften dazu gezählt werden, wenn sie dort mangels Wohnraum länger leben.
  • Geprägt ist das Leben ohne festes Obdach auch von vielen gesundheitlichen Problemen.

Der Erhebung zufolge geben mehr als 31 Prozent der verdeckt Wohnungslosen ihren Gesundheitszustand mit „weniger gut” oder „schlecht” an, bei den Wohnungslosen ohne Unterkunft sind es 40 Prozent. Unter allen Befragten gibt mehr als die Hälfte an, an einer langfristigen Erkrankung oder Behinderung zu leiden, ein Viertel ist suchtkrank – bei denjenigen ohne Unterkunft sind es sogar 35 Prozent.

  1. Für die Berichterstattung war bisher das Arbeits- und Sozialministerium zuständig, künftig ist es das Bauministerium.
  2. Bisher waren offiziell nur die im Nothilfesystem untergebrachten Wohnungslosen gezählt worden.
  3. Das Statistische Bundesamt veröffentlichte die Zahl im Juli dieses Jahres.
  4. Der Bericht soll ein genaues Bild der Wohnungslosigkeit geben und nach Angaben von Bundesarbeitsminister (SPD) gezieltere Hilfen ermöglichen.

Bundesbauministerin (SPD) sagte, die Menschen, die im öffentlichen Raum als wohnungslos sichtbar seien, seien „nur die Spitze des Eisbergs”. Viele tausend weitere seien betroffen. „Es ist Auftrag eines starken Sozialstaats auf allen Ebenen, das Menschenrecht auf Wohnen zu wahren und jenen zu ermöglichen, die davon ausgeschlossen sind”, sagte Geywitz.

  1. Bis 2030 solle die Wohnungslosigkeit beseitigt sein, so der Plan.
  2. Die Ampelregierung hatte im Koalitionsvertrag zur Prävention vor Wohnungsverlust und Bekämpfung von Wohnungslosigkeit unter anderem einen Nationalen Aktionsplan vereinbart.
  3. Aufgrund der föderalen Strukturen ist dazu eine enge Abstimmung mit den Ländern erforderlich.

Die soziale Wohnraumförderung soll gestärkt werden. Im Jahr 2021 wurden den Angaben zufolge rund 44.500 Sozialwohnungen bundesweit gefördert, darunter über 30.000 Mietwohnungen. Eine Anpassung des Wohngeldes an Preissteigerungen und Heizkostenzuschüsse sollen demnach weitere Entlastungen für Betroffene bringen.

Die Bundesregierung kommt mit der Statistik ihrer noch neuen, gesetzlichen Pflicht zur regelmäßigen Berichterstattung nach. Diese war jahrzehntelang von der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W) gefordert worden, die bisher die Zahlen wohnungsloser Menschen auf der Basis von Schätzungen veröffentlicht hatte.

Sie ging zuletzt von 306.000 Wohnungslosen zum Stichtag 2020 aus. Die Gesamtzahl liegt aber nach Angaben der BAG W deutlich höher, da Menschen, die vor und nach dem Stichtag wohnungslos waren, mit der Stichtagszählung nicht erfasst werden. : 263.000 Menschen in Deutschland sind wohnungslos

Wo gibt es die meisten Obdachlosen auf der Welt?

Hamburg hat laut Statistik die meisten Wohnungslosen Laut Statistischen Bundesamt kommen auf 100.000 Einwohner 1.000 Wohnungslose – verglichen mit anderen Großstädten ein Rekord. Wie Viele Obdachlose Gibt Es In Deutschland 2022 29 Min

Wie viel Geld macht ein Obdachloser?

Von Kindern will Ronny kein Geld – Über die Jahre hat sich Ronny einen Stammplatz zum Betteln erkämpft, vor einem großen Supermarkt. Ein Premiumplatz, denn das Geschäft ist jeden Tag geöffnet und hat viel Laufkundschaft. Zwischen 10 und 30 Euro bekomme er täglich in seinen Becher, sagt er. Und dann sind da noch die Leute, die ihm kein Geld geben, aber ihm etwas kaufen wollen. Wie Viele Obdachlose Gibt Es In Deutschland 2022 Einen Stammplatz vor einem großen Supermarkt müssen sich bettelnde Menschen regelrecht erkämpfen. © picture-alliance / dpa / Wolfram Steinberg “Einige fragen mich, bevor sie in den Laden reingehen: Brauchst du irgendwas?”, erzählt Ronny. “Nee, ick hab alles”, sage er dann.

Aber wenn sie dann fragen: Brauchst du noch ein Bier? – “Ja, gern.” Nur von Kindern will er kein Geld haben: “Es gibt auch Familien, die geben den Kinder das Geld in die Hand und die Kinder schmeißen das Geld in den Becher rein.” Für Ronny ein “No-Go”: Warum machen die Eltern es nicht selbst, sondern schicken die Kinder vor? Die Jahre auf der Straße und der Alkohol haben Ronnys Gesundheit angegriffen.

Armut in Deutschland: Wie viel Obdachlose gibt es wirklich?

Er leidet unter Krampfanfällen – und hat inzwischen auch keine Lust mehr, auf der Straße zu leben. Schon gar nicht in Berlin: “Die Osteuropäer, Südländer, also die ganzen, die vom Ausland kommen, es wird mir zu viel”, erklärt er. Ronny träumt davon, nach Hamburg zu gehen und dort sesshaft zu werden.

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Welches Bundesland hat die meisten Obdachlosen?

Die meisten Wohnungslosen gab es demnach in Berlin, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. In Einrichtungen in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen lebten zum Stichtag jeweils knapp 36.000, in Berlin knapp 26.000 Wohnungslose.

Kann man in Deutschland obdachlos werden?

Obdachlosigkeit 37.400 Menschen leben in Deutschland auf der Straße. Erstmals hat eine Studie belastbar erhoben, wie viele Obdachlose es in Deutschland gibt. Sie zeigt: Es sind weniger als bisher gedacht. Allerdings werden viele »verdeckt Wohnungslose« nicht erfasst.

Wie alt sind Obdachlose in Deutschland?

Im Jahr 2022 waren rund 30 Prozent der betrachteten verdeckten Wohnungslosen zwischen 30 und 39 Jahren alt. Die Daten basieren auf der ersten Ausgabe des Wohnungslosenberichts des BMAS.

Was bekommen Obdachlose vom Staat?

Bekommen Obdachlose Hartz 4? – Wie Viele Obdachlose Gibt Es In Deutschland 2022 Haben Obdachlose Anspruch auf Hartz 4? Dieser Frage gehen wir im nachfolgenden Ratgeber auf den Grund und informieren Sie, ob Sie Hartz 4 auch ohne Wohnung beantragen können. Wie viele Menschen in Deutschland auf der Straße leben, lässt sich statistisch nicht genau ermitteln. Wie Viele Obdachlose Gibt Es In Deutschland 2022 Obdachlos: Kann trotzdem Hartz 4 beantragt werden? Grundsätzlich besteht ein Anspruch auf Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II für Menschen, die hilfebedürftig sind, das heißt, den Lebensunterhalt nicht aus eigenen Mitteln bestreiten können. Damit sie Arbeitslosengeld 2 bekommen können, müssen Betroffene zudem in der Lage sein, mindestens drei Stunden täglich arbeiten zu können,

Obdachlosigkeit : Als obdachlos werden Menschen bezeichnet, die weder einen festen Wohnsitz noch eine Unterkunft haben. Sie schlafen meist in Parks, Bahnhöfen oder ähnlichem. Eine Obdachlosigkeit kann aus vielen verschiedenen Gründen entstehen. Denkbar sind beispielsweise der Verlust der Arbeit, hohe Schulden, häusliche Gewalt oder psychische Probleme wie Depressionen, Schizophrenie oder Sucht. Wohnungslosigkeit : Wohnungslose verfügen hingegen über eine Unterkunft, haben diese allerdings nicht durch einen Mietvertrag abgesichert, Dies kann beispielsweise bei Bewohnern von Notunterkünften oder stationären Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe der Fall sein.

Obdachlos sein und Hartz 4 beziehen – diese beiden Dinge schließen sich nicht grundsätzlich aus !

Wie viel Obdachlose hat die USA?

Die Zählmethode – In den USA ist das U.S. Department of Housing and Urban Development (HUD) die für Wohnungs- und Obdachlosigkeit zuständige Behörde, die die Richtlinien der Zählung vorgibt und die gesammelten Ergebnisse auf nationaler Ebene in einem jährlich erscheinenden Bericht an den Kongress verö entlicht.

Die Datenerhebung selbst, die „Point-in-Time”Zählung (PIT-Zählung), erfolgt auf der räumlichen Ebene der Continuum of Care (CoC). Dies sind lokale Planungseinheiten, die für die Koordinierung der Obdachlosendienste in einem Gebiet, das den Abgrenzungen einer Stadt, eines County oder einer Metropolregion entsprechen kann, zuständig sind.

Die CoCs sind verantwortlich für die Durchführung der Zählungen und berichten an das HUD, das die lokalen Maßnahmen mit Bundeszuschüssen unterstützt. Um sicher zu gehen, dass die US-weiten Zählungen vergleichbare Ergebnisse hervorbringen, wird die Zählmethode weitestgehend vorgegeben.

  • Das Datum der Zählung soll möglichst immer innerhalb der letzten zehn Tage im Januar liegen.
  • Als Stichtagszählung handelt es sich somit um eine reine Momentaufnahme (HUD 2015).
  • Die Zählung besteht aus zwei Teilen: Die Straßenzählung (unsheltered count) soll all jene Personen erfassen, die ungeschützt an einem ö entlichen Ort übernachten, der in der Regel nicht als reguläre Schlafgelegenheit für Menschen konzipiert wurde (HUD 2019).

Sie wird in den USA seit dem Jahr 2003 im mindestens zweijährigen Turnus durchgeführt, wobei einige CoCs darüber hinaus jährlich zählen. Ergänzt werden die Angaben aus der Straßenzählung durch die Erfassung der wohnungslosen Personen in Unterkünften (sheltered count).

  • Dabei wird unterschieden zwischen Notunterkünften5 und Übergangswohnheimen6.
  • Beide Zählungen nden in derselben Nacht statt.
  • Viele CoCs erheben im Rahmen der Zählung freiwillig demogra sche Zusatzmerkmale, wie zum Beispiel das Alter, die ethnische Zugehörigkeit oder die Haushaltsstruktur.
  • Bei der Durchführung der Zählung sind die CoCs auf die Unterstützung von Organisationen, die in der Wohnungs- und Obdachlosenarbeit vor Ort tätig sind sowie auf zahlreiche ehrenamtliche Helfer angewiesen.

Die ermittelten Daten werden nach Angaben des HUD von Politik, Planungsbehörden und gemeinnützigen Organisationen genutzt, um die Vergabe von Fördermitteln zu steuern, Pläne und Strategien auszurichten und um die Angebotsstruktur zu koordinieren (HUD 2019).

  1. Die an der „Point-in-Time”-Methode geübte Kritik bezieht sich auf eine Reihe unterschiedlichster Aspekte und Beschränkungen.
  2. Vielfach wird kritisiert, dass die zugrunde gelegte De nition zu eng sei und verschiedene Personengruppen ausschließt.
  3. Dies betri t zum Beispiel Personen und Familien, die ohne feste Wohnadresse bei Freunden, Verwandten und Bekannten unterkommen und im Amerikanischen informell als „doubled-up” bezeichnet werden.

Eine Untersuchung der Portland State University kommt mit Blick auf die Region Portland zu dem Ergebnis, dass unter Beachtung der „doubled-up”-Wohnungslosen ca.2 % der Gesamtbevölkerung als wohnungs- oder obdachlos gelten (PSU 2019a). Darüber hinaus bleiben jene Personen unberücksichtigt, die am Tag der Zählung in Krankenhäusern und Gefängnissen untergebracht waren.

  • Da unter diesen „unsichtbaren” Wohnungs- oder Obdachlosen ein hoher Anteil Angehöriger der „People of color”7 ist, wird das Ausmaß der Betro enheit dieser Bevölkerungsgruppe durch die Ergebnisse der PIT-Zählung unterschätzt (NLCHP 2017).
  • In einigen Bundesstaaten werden zudem verschärfte Obdachlosengesetze, eine zunehmende Kriminalisierung von und Gewalt gegen Obdachlose als Gründe dafür benannt, dass diese Menschen verborgene Orte aufsuchen, an denen sie in der Nacht der Zählung nicht angetro en werden.

Des Weiteren wird kritisiert, dass es sich bei der Zählung um eine Stichtagserhebung handelt, die keine Aussage zur Zahl der Wohnungs- und Obdachlosen im Verlaufe eines Jahres ermöglicht (ECONorthwest 2018). Ein weiterer Kritikpunkt bezieht sich auf den vorgegebenen Zeitpunkt der Zählung im Winter, einer Jahreszeit, in der es am wahrscheinlichsten ist, das Obdachlose Schutz an den unterschiedlichsten Orten suchen und daher weder auf der Straße noch in Unterkünften angetro en werden.

Wie finanzieren sich Obdachlose?

Finanzielle Unterstützung – Grundsätzlich haben wohnungslose und obdachlose Menschen die gleichen Leistungsansprüche wie andere Menschen auch. Wenn sie arbeitslos werden, können sie Arbeitslosengeld beziehen. Läuft das aus und der Betroffene ist erwerbsfähig, hat dieser Anspruch auf Hartz IV – das Geld wird mancherorts in Tagessätzen ausgezahlt.

  1. Wer nicht arbeiten kann, hat Anspruch auf Sozialhilfe.
  2. Personen, die nicht erwerbsfähig und hilfebedürftig sind, sowie bedürftige Personen über 65 Jahre haben einen gesetzlichen Anspruch auf Sozialhilfe.
  3. Hilfe zur Überwindung besonderer Schwierigkeiten”, laut Sozialgesetzbuch XII, soll den Betroffenen durch Beratung und persönliche Unterstützung gegeben werden.

Wenn “besondere Lebensverhältnisse mit sozialen Schwierigkeiten” verbunden sind – beispielsweise nach einer Haftentlassung – soll eine gezielte Hilfestellung zur Überwindung dieser Schwierigkeiten gewährt und eine Eingliederung in das gesellschaftliche Leben ermöglicht werden.

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persönliche BetreuungBeratungHilfen bei der Beschaffung und dem Erhalt einer WohnungUnterstützung beim Einstieg ins Arbeitsleben oder bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz

Was passiert mit Obdachlosen wenn sie sterben?

Wie Viele Obdachlose Gibt Es In Deutschland 2022 Freitag, 27. April 2012 | Text: Sonja Alexa Schmitz | Bild: Dirk Gebhardt Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten Wir sehen sie in Hauseingängen schlafen, um ein paar Cent betteln, Pfandflaschen sammeln, leider manchmal betrunken und zusammengesunken irgendwo auf der Straße liegen: Obdachlose.

  • Was passiert eigentlich wenn ein Obdachloser stirbt? Wird er beerdigt, und wer zahlt das? Geht da jemand hin? Wer kümmert sich um das Grab? Wenn ein Obdachloser stirbt, kümmert sich das Sozialamt darum.
  • Sie geben den Toten an einen Bestatter und dieser sorgt für die Beisetzung auf einem städtischen Friedhof.

Der Leichnam wird eingeäschert und die Urne vergraben. Darauf kommt ein simples Holzkreuz auf einer dafür reservierten Fläche auf dem Friedhof. Ohne Namen. Ohne Lämpchen. Ohne Pastor und ohne Menschen, die der Beerdigung beiwohnen. Bestatter haben vor vielen Jahren bei der Kirche angefragt, ob man da nicht ein Begräbnis organisieren könnte.

Die Kirchen der Südstadt können. Pfarrer Hans Mörtter von der Lutherkirche erklärt mir, wie das abläuft: „Wenn eine Beerdigung eines Obdachlosen ansteht, versuche ich Menschen zu organisieren, die mitgehen ans Grab. Entweder Freunde vom Obdachlosen ausfindig zu machen, oder Menschen aus der Gemeinde.“ Er selbst und der Bestatter sind immer dabei.

Der Pfarrer sagt ein paar Worte, spricht ein Gebet und wenn es möglich ist, fragt er, ob die Freunde etwas zu dem Verstorbenen erzählen möchten. „Manchmal kommt es vor, dass einer einen Schnaps über das Grab schüttet – als letzten Gruß.“ Auf dem Südfriedhof gibt es zwei reservierte Flächen, auf denen Obdachlose beerdigt werden können.

Die eine hat die Kirche (St. Severin) durch Spenden erworben, die andere die Stadt Köln, motiviert durch Fritz Schramma, der sich für diese Aktion einst stark gemacht hat. Obdachlose nicht einfach „verscharren“. Ihnen ihr Recht auf eine würdevolle Beerdigung lassen. Die letzte Ehre erweisen. Das sind schöne, eigentlich selbstverständliche Standpunkte.

Ein Holzkreuz ohne Namen dagegen ist eine traurige Fortführung menschlicher Nicht-Existenz. Auf der städtischen Fläche des Friedhofes stehen Steelen auf denen 24 Schildchen Platz haben. Die Namen der Obdachlosen stehen darauf. Eine schöne Parallele: die Schilder erinnern an Klingelschildchen einer Haustür.

  • Nie besaßen die Menschen eine Wohnung.
  • Im Tod bekommen sie eine Adresse.
  • Die Fläche der Kirche besteht aus Steinplatten, auf denen jeweils acht Namen und darunter liegende Urnen Platz haben.
  • Es gibt eine Lichterbank, von der Gemeinde hinzu gekauft, nachdem Friedhofsbesucher sich einst beschwert haben, weil von ihren Gräbern Lichter verschwunden sind, die dann auf den Obdachlosengräbern wieder auftauchten.

„Es brennen immer Kerzen auf den Grabstellen der Obdachlosen.“ Zweimal im Jahr rücken Freiwillige der Gemeinde aus, um die Gräber zu pflegen. „Das ist eine schöne Aktion,“ freut sich Hans Mörtter, „da machen auch immer Kinder mit, die haben viel Spaß.

  1. Wir schrubben die Grabsteine, entfernen Efeu und was sonst noch anfällt.
  2. Gras schneiden macht die Firma Kuppa.
  3. Auch ehrenamtlich.“ In der Mitte des Gräberfeldes steht eine Steele mit der Aufschrift: „Ich habe dich bei deinem Namen gerufen.“ Der Pfarrer erklärt: „Man will damit sagen: Keiner ist vergessen oder abgelegt.

Auch nicht Obdachlose.“ Auch andere Kirchen machen etwas für verstorbene Obdachlose. St. Aposteln und die Antoniterkirche halten, im jährlichen Wechsel, so genannte „Gottesdienste für Unbedachte“. Viermal im Jahr werden die verstorbenen Obdachlosen namentlich vorgelesen und Beerdigungsgottesdienste gehalten.

Es gibt ein Buch, in dem die Namen aller verstorbenen „Wohnungslosen“, wie sie neuerdings heißen, aufgelistet sind. Dieses Buch wird einmal im Jahr, wenn der Wechsel ansteht von der Aposteln- zur Antoniterkirche (oder umgekehrt) getragen. Das geschieht in einer feierlichen Prozession, die von Bürgermeisterin Elvi Scho-Antwerpes begleitet wird.

Die Katholische Kirche, die Evangelische Kirche Kölns und die Stadt sorgen außerdem dafür, dass einmal im Quartal eine Traueranzeige im Stadtanzeiger erscheint mit allen Namen der Verstorbenen, für die sonst niemand da ist. Der Mann, der sich in der Südstadt besonders für die Obdachlosenbeerdigungen engagiert, ist der Bestatter Thomas Kremer.

Kann jeder Obdachlose eine Wohnung bekommen?

Obdachlose im Sozialstaat – Zum Recht auf angemessene Wohnung / / Walter Lampe Grundrechte-Report 1998, S.189-194 Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe schätzt die Zahl der Wohnungslosen auf ca.930000 Personen. Etwa 150000 Menschen leben auf der Straße, davon ungefähr 50000 Kinder und Jugendliche.

  1. Obdachlosigkeit verletzt die Würde des Menschen.
  2. Folglich müssen wir den Tatbestand der Wohnungslosigkeit als Verstoß gegen die Menschenwürde und das Sozialstaatsgebot begreifen.
  3. Nach Art.20 Abs.1 GG ist die Bundesrepublik darauf festgelegt, ein „demokratischer und sozialer Bundesstaat” zu sein.
  4. Das Sozialstaatsgebot steht zugleich mit dem Demokratieangebot in Art.20 Abs.1 GG und den besonderen Ausprägungen des Rechtsstaatsgebotes in Art.20 Abs.3 GG an zentraler Stelle des Grundgesetzes.

Nach Ernst-Rudolf Huber ist der Sozialstaat _ein dem Industriezeitalter adäquater Staat der sozialen Intervention, die dem Schutz der schwächeren Gruppen in der Gesellschaft dienen soll. Folglich besteht eine wesentliche Aufgabe des Staates darin, für eine solche Integration der Obdachlosen zu sorgen.

  • Das Sozialstaatsprinzip verpflichtet den Staat, sich um soziale Sicherheit, soziale Gerechtigkeit und sozialen Ausgleich zu bemühen.
  • Im Grundgesetz ist kein Grundrecht auf Wohnen formuliert.
  • Jedoch beeinträchtigen die Folgen von Obdachlosigkeit verschiedene Grundrechte, wie zum Beispiel Menschenwürde (Art.1 Abs.1 GG), die körperliche Unversehrtheit (Art.2 Abs.2 GG), Ehe und Familie (Art.6 Abs.1 2 GG) sowie die freie Entfaltung der Persönlichkeit (Art.2 Abs.1 GG).

Obdachlose haben grundsätzlich einen Anspruch auf Unterbringung, nach dem ihnen eine Unterkunft ganztägig nicht nur zum Schutz gegen die Witterung, sondern auch sonst als geschützte Sphäre zur Verfügung steht. Zu dieser Bereitstellung einer Unterbringung sind in der Regel die Kommunen verpflichtet.

Obdachlos ist derjenige, der keine abgeschlossene Wohnung mit einem Mietvertrag hat. Nach § 2 der Durchführungsverordnung zu § 72 BSHG sind „Personen ohne ausreichende Unterkunft im Sinne des § 1 Abs.2 Satz 1 Personen, die in Obdachlosen- oder sonstigen Behelfsunterkünften oder in vergleichbaren Unterkünften leben”, das heißt, Obdachlose sind diejenigen, die in einer Obdachlosenunterkunft leben.

Aus ordnungsrechtlicher Sicht und nach allgemeiner Rechtsmeinung sind Obdachlose eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung. Die zu schützenden Güter sind neben Sicherheit und Ordnung auch Leib und Leben der Obdachlosen. Die gesetzliche Grundlage bilden hier bezeichnenderweise die Polizeigesetze der Länder.

Für die Ordnungsbehörden ist nur derjenige obdachlos (und wird damit auch statistisch erfaßt), der sich obdachlos meldet, um untergebracht zu werden. Aus diesem Grunde sind weitaus mehr Menschen obdachlos, als durch die Statistiken erfaßt werden. In Juni 1996 fand in Istanbul die 6. große UNO-Konferenz (Habitat II) mit den Hauptthemen „angemessene Unterkunft für alle” und „nachhaltige Siedlungen in einer zur Verstädterung strebenden Welt” statt.

In der Präambel heißt es unter Ziffer 9: „Alle Menschen und alle Familien besitzen das Recht auf einen angemessenen Lebensstandard – wozu angemessene Nahrung, Kleidung, Wohnraum, gesundes Wasser und Abfallbeseitigung gehören – sowie auch eine stetige Verbesserung der Lebensbedingungen.” Und in Kapitel 3 unter Ziffer 25 verpflichten sich die Staaten, „das Angebot an erschwinglichem Wohnraum zu vergrößern”.

Nach Ziffer 54 gilt es, „regelmäßig zu beurteilen, wie der Notwendigkeit staatlichen Eingreifens zur Befriedigung besonderer Bedürfnisse der armen und der schwachen Gruppen am besten entsprochen werden kann, für welche die traditionellen Marktmechanismen versagen”. Unter diesen Leitsätzen der Habitat-II-Konferenz hat die Bundesregierung ihre Unterschrift geleistet.

In Hannover haben wir für die auf dem Wohnungsmarkt nicht zu vermittelnden Obdachlosen die Soziale Wohnraumhilfe gegründet, in der durch die Kooperation von Wohnungsbauunternehmen, Landeshauptstadt Hannover und einem Sozialträger (Diakonie) Wohnungen mit normalen Mietverträgen für Obdachlose geschaffen werden.

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Das grundlegende Konfliktpotential bei den Wohnungslosen liegt in der Verknüpfung der Chancenungleichheit bei der Teilhabe am Wohnungs- und Arbeitsmarkt. Obdachlosigkeit beginnt in der Regel mit Arbeitslosigkeit. Danach kommt es häufig zu Eheproblemen, Suchtverhalten, Krankheiten, Schulden, Rückzug aus Sozialbeziehungen und Vereinen, Resignation und Apathie, Zunahme negativer Einstellungen gegenüber Behörden, Ehescheidung, kleinen Strafdelikten wie Schwarzfahren oder Diebstahl und letztlich zum Wohnungsverlust.

Manche versuchen dann eine Zeitlang bei Verwandten unterzukommen, beginnen den Kontakt zur Obdachlosenszene. Der individuelle Absturz zum „Wohnungsnotfall” vollzieht sich in der Regel über Mietschulden, Räumungsklage bis zur Räumung der Wohnung und im äußersten Fall zu einem Leben in der Obdachlosenunterkunft oder auf der Straße.

Dadurch verstärken sich die Alkoholprobleme und die Krankheitserscheinungen. Manchmal erhalten Wohnungslose vorübergehend wieder eine Wohnung zugewiesen, können sie jedoch nicht halten aufgrund neuer Haftstrafen oder verstärkter Krankheiten. Da die Betroffenen oft nicht regelmäßig zum Arzt bzw. Gesundheitsamt gehen und Therapien abbrechen, haben sie zunehmend Schwierigkeiten, neue Wohnungen zu erhalten.

Leben ohne Wohnung ist Kampf ums Überleben. Die Straße ist keine Wartehalle für Menschen ohne Wohnung, die Straße zerstört das Leben der Menschen. Tägliches Essen, Schlafen, Trinken und auch die Geselligkeit geschehen in der Öffentlichkeit. Ohne den Schutzraum der eigenen Wohnung verfügen wohnungslose Menschen nur über ein eingeschränktes oder über gar kein Privatleben.

  1. Sie vereinsamen am Rande der Gesellschaft.
  2. Eine weitere gravierende Ursache steigender Obdachlosigkeit ist die anhaltende Verknappung billigen Wohnraums für sogenannte Problemgruppen.
  3. Viele Sozialbindungen sind im sozialen Wohnungsbau ausgelaufen, ohne daß ausreichender Ersatz geschaffen worden ist.
  4. Zusätzlich ist die Zahl preisgünstiger Wohnungen durch Abriß von Altbauten, Renovierung, Sanierung, Fehlbelegung und durch Umwandlung in Eigentum bei steigendem Bedarf erheblich zurückgegangen.

Reduzierte Sozialhilfe, unzureichende Unterkunft, befristete Aufenthaltsdauer sind Maßnahmen der Kommunen, die wohnungslose Menschen erneut in die Perspektivlosigkeit entlassen. Sie haben trotz freistehenden Wohnraums keine Chance auf eine normale Wohnung.

  • – wenn sie Mietschulden haben und bei der Schufa (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) eingetragen sind:
  • – wenn sie besondere soziale Probleme und einen hohen Betreuungsbedarf haben;
  • – wenn sie auffällig im äußeren Erscheinungsbild sind, das auf Verwahrlosung oder Suchtprobleme schließen läßt;
  • – wenn sie ein gescheitertes Mietverhältnis hinter sich haben.

Vom Amt für Wohnungswesen in Hannover werden in vielen Fällen Bescheinigungen verlangt, in denen die betreuenden Dienste nachweisen müssen, daß der zukünftige Mieter in der Lage ist, eine Wohnung zu bewohnen. Besonders bei Wohnungslosen wird angezweifelt, ob sie wohnfähig sind und den von ihnen zu erwartenden Pflichten nachkommen können. Zur Wohnfähigkeit gehören drei Komponenten:

  1. – die vorhandene Wohnung mit ihrer Größe, Ausstattung und Lage;
  2. – der Mieter mit seiner Lebensgeschichte und seinen Gewohnheiten;
  3. – das Wohnumfeld (Nachbarschaft) oder auch das Gemeinwesen mit all den Bedingungen und Regeln, die sich häufig über Jahre entwickelt haben.

Die Wohnfähigkeit ist die Übereinstimmung und das konfliktlose „Zusammenpassen” dieser drei Faktoren: Umfeld, Wohnung und Mieter. Aufgrund dieser Situation ist es schwer für einen Obdachlosen, wohnfähig zu werden. Es widerspricht der Würde des Menschen, anstelle einer Unterbringung durch die Behörde auf das Wohlwollen Dritter angewiesen zu sein.

  • Die genannten negativen Auswirkungen der Obdachlosen-Unterbringung bzw.
  • Des Lebens auf der Straße verletzen mehrere Grund- bzw.
  • Menschenrechte.
  • Jeder Mensch hat Anspruch auf eine Lebenshaltung, die seine und seiner Familie Gesundheit und Wohlbefinden einschließlich Nahrung, Kleidung, Wohnung, ärztliche Betreuung und der notwendigen Leistungen der sozialen Fürsorge gewährleistet ” heißt es in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 (Art.25 Abs.1).

Die Menschenwürde wird angetastet, wenn das Selbstwertgefühl des Menschen zerstört wird und er unter Lebensbedingungen aufwachsen muß, die ihn zum Objekt erniedrigen. Die Folgen der Obdachlosigkeit sind deutlich sichtbar in bezug auf die „freie Entfaltung der Persönlichkeit” und das „Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit”.

  1. Die Ausgrenzung vom gesellschaftlichen Leben, das Ausgeliefertsein in das willkürliche Verhalten Dritter und die schweren psychosomatischen Folgen machen die Ausübung der Grundrechte des Artikels 2 unmöglich.
  2. Der Art.6 Abs.1 GG enthält die Verpflichtung zum besonderen Schutz von Ehe und Familie durch die staatliche Ordnung.

Die Stigmatisierungs- und Diskriminierungseffekte wirken sich negativ auf die Familie und hier insbesondere auf die Kinder aus. Suchtprobleme und Verwahrlosungseffekte sind Folgen des Obdachlosendaseins und machen ein normales Familienleben unmöglich.

Da nach Art.6 Abs.2 GG die Pflege und Erziehung der Kinder das natürliche Recht der Eltern ist, sind die Kinder häufig schwerwiegenden Schädigungen ausgesetzt. Wenn das grundgesetzliche Sozialstaatsgebot vor allem den sozial schwächeren Teil der Bevölkerung fördert und die Belange der Allgemeinheit den Vorrang vor der Verfolgung eigensüchtiger Interessen haben, dann steht den Menschen für ein angemessenes Leben in Würde zumindest ein moralisches „Grundrecht” zu.

Die überragende Bedeutung des Wohnens für ein menschenwürdiges Leben wird auch in Art.13 Abs.1 GG („Die Wohnung ist unverletzlich”) unterstrichen. Es gibt unterschiedliche Kategorien von Menschenrechten, insbesondere in Hinblick auf die rechtliche Einklagbarkeit.

  1. Für alle Kategorien ist die Würde des Menschen in gleicher Weise der entscheidende Kern.
  2. Vor allem die sozialen Menschenrechte haben immer auch eine Schutzfunktion.
  3. Sie schützen gegen mögliche Verletzungen durch Dritte und gegen staatliche Verordnungen.
  4. Gleichzeitig fördern sie positive Maßnahmen zur Verwirklichung der sozialen Menschenrechte.

Wenn es auch kein grundgesetzlich verankertes Recht auf Wohnen gibt, so bedeuten die Folgen des Wohnungsverlusts eine erhebliche Verletzung der Menschenrechte und des Sozialstaatsgebots. Angesichts dieser Tatsachen würde es durchaus Sinn machen, den Art.20 durch ein Grundrecht auf angemessene Wohnung zu ergänzen.

Was bekommen Obdachlose vom Staat?

Bekommen Obdachlose Hartz 4? – Wie Viele Obdachlose Gibt Es In Deutschland 2022 Haben Obdachlose Anspruch auf Hartz 4? Dieser Frage gehen wir im nachfolgenden Ratgeber auf den Grund und informieren Sie, ob Sie Hartz 4 auch ohne Wohnung beantragen können. Wie viele Menschen in Deutschland auf der Straße leben, lässt sich statistisch nicht genau ermitteln. Wie Viele Obdachlose Gibt Es In Deutschland 2022 Obdachlos: Kann trotzdem Hartz 4 beantragt werden? Grundsätzlich besteht ein Anspruch auf Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II für Menschen, die hilfebedürftig sind, das heißt, den Lebensunterhalt nicht aus eigenen Mitteln bestreiten können. Damit sie Arbeitslosengeld 2 bekommen können, müssen Betroffene zudem in der Lage sein, mindestens drei Stunden täglich arbeiten zu können,

Obdachlosigkeit : Als obdachlos werden Menschen bezeichnet, die weder einen festen Wohnsitz noch eine Unterkunft haben. Sie schlafen meist in Parks, Bahnhöfen oder ähnlichem. Eine Obdachlosigkeit kann aus vielen verschiedenen Gründen entstehen. Denkbar sind beispielsweise der Verlust der Arbeit, hohe Schulden, häusliche Gewalt oder psychische Probleme wie Depressionen, Schizophrenie oder Sucht. Wohnungslosigkeit : Wohnungslose verfügen hingegen über eine Unterkunft, haben diese allerdings nicht durch einen Mietvertrag abgesichert, Dies kann beispielsweise bei Bewohnern von Notunterkünften oder stationären Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe der Fall sein.

Obdachlos sein und Hartz 4 beziehen – diese beiden Dinge schließen sich nicht grundsätzlich aus !

Wie viele Menschen Leben in Deutschland auf der Straße?

Studie zu Obdachlosigkeit : So viele Menschen leben in Deutschland auf der Straße Das Bundessozialministerium hat erstmals erhoben, wie viele Menschen in Deutschland auf der Straße und in verdeckter Wohnungslosigkeit leben. Darunter sind auch junge Menschen und Kinder.

  1. Erstmals gibt es eine amtliche Zahl, wie viele Menschen hierzulande obdachlos sind: 37.400 Menschen leben in Deutschland derzeit auf der Straße.
  2. Dazu kommen laut der rund 49.000 Menschen in verdeckter Wohnungslosigkeit, die etwa dauerhaft bei Bekannten auf dem Sofa schlafen.
  3. Menschen in verdeckter Wohnungslosigkeit seien in der Regel jünger als Menschen, die auf der Straße oder in Behelfsunterkünften leben.

Der Altersdurchschnitt liegt bei 35 Jahren. Auffällig ist, dass unter den verdeckt Wohnungslosen zwischen 18 und 21 Jahren ein Großteil Frauen ist, die Studie geht von 80 Prozent aus. Es lebten außerdem rund 1100 minderjährige Kinder und Jugendliche gemeinsam mit ihren Eltern auf der Straße, ungefähr 5500 in verdeckter Wohnungslosigkeit.