Wie Viele Kolonien Hatte Deutschland?

Wie Viele Kolonien Hatte Deutschland
Deutschland hatte – im Gegensatz zu den Großmächten England, Frankreich, Spanien und Portugal – lange nur eine einzige Kolonie : die Festung Groß Friedrichsburg im heutigen Ghana (Afrika). Die hatte der brandenburgische Kurfürst Friedrich Wilhelm erschaffen.

Wie viel Kolonien hatte Deutschland in Afrika?

Deutschland und sein Kolonialreich 1914:

  •  Deutsches Reich
  •  Deutsche Kolonien
  • Die deutschen Kolonien wurden vom Deutschen Reich seit den 1880er Jahren erworben und nach dem Ersten Weltkrieg gemäß dem Versailler Vertrag von 1919 abgetreten. Otto von Bismarck nannte sie „Schutzgebiete”, weil er in ihnen den deutschen Handel schützen wollte. Die deutschen Kolonien waren 1914 das an Fläche drittgrößte Kolonialreich nach dem britischen und französischen, Gemessen an der Bevölkerungszahl lag es an vierter Stelle nach den niederländischen Kolonien, Die deutschen Kolonien waren kein Bestandteil des Reichsgebiets, sondern überseeischer Besitz des Reiches. In den deutschen Kolonien kam es zu mehreren Aufständen, die blutig niedergeschlagen wurden. In Deutsch-Südwestafrika begingen die deutschen Kolonialherren den Völkermord an den Herero und Nama, den ersten in der Geschichtsschreibung anerkannten Völkermord des 20. Jahrhunderts (siehe Kolonialkrieg ). Weitestgehend verdrängt ist der Maji-Maji-Aufstand 1905 bis 1907 im damaligen Deutsch-Ostafrika, bei dem je nach Schätzungen 75.000–300.000 Menschen gerade durch eine Politik der verbrannten Erde seitens der deutschen Kolonialtruppen umkamen. Das deutsche Kolonialreich umfasste Teile der heutigen Staaten Volksrepublik China, Burundi, Ruanda, Tansania, Namibia, Kamerun, Gabun, Republik Kongo, Zentralafrikanische Republik, Tschad, Nigeria, Togo, Ghana, Papua-Neuguinea, und mehrere Inseln im Westpazifik und Mikronesien, Ausgewanderte Deutsche gründeten in Übersee Siedlungen, die bisweilen als „deutsche Kolonien” bezeichnet werden, aber keine Souveränitätsrechte des Herkunftslandes ausübten.

    Wie viele Kolonien gab es?

    Heute existieren nur noch sechzehn Kolonien. Außer diesen Territorien gibt es noch die über die Welt verstreuten »Krümel« der alten Kolonialreiche. Sie dienen entweder als strategisch wichtige Militärbasen oder als diskrete Finanzplätze und Steuerparadiese. Hier leben mehr als 10 Millionen Menschen.

    Welche vier Kolonien hatte Deutschland in Afrika?

    Wie kam Deutschland zu seinen Kolonien? – Eine Karikatur aus einer Zeitung die Bismarck zeigt, der sich fragt ob er denn wirklich bei der „Modeerscheinung” Kolonialismus mitmachen müsse. In der Zeit des Kaiserreichs wollten viele Deutsche auch Kolonien haben. Bismarck war zunächst dagegen, weil ihm Kolonien zu teuer waren.

    Doch im Jahr 1878 änderte er diese Meinung. Warum er das machte, können die Wissenschaftler heute nicht genau sagen. Als erstes wurde der Inselstaat Samoa zu einer deutschen Kolonie. In den Jahren danach sicherte sich Deutschland große Gebiete in Afrika, für die sich die anderen Kolonialmächte bis dahin nicht interessierten.

    Das waren vor allem die heutigen Länder Togo, Namibia, Kamerun, Ruanda, Burundi und Tansania, In Asien und Ozeanien kamen noch Palau, Teile Papua-Neuguineas und andere kleine Gebiete dazu. Um die Gebiete in Besitz zu nehmen, wurde oft ein Vertrag mit einem einheimischen Häuptling geschlossen.

    • Die Deutschen gaben ihm Geld, Schmuck oder Waffen und versprachen, dass deutsches Militär die Eingeborenen beschützen würde.
    • Dabei haben die Deutschen auch unfair getrickst: Der Kaufmann Adolf Lüderitz kaufte in Namibia Land in Quadratmeilen.
    • Der Häuptling dachte dabei an englische Meilen.
    • Lüderitz meinte jedoch deutsche Meilen, was er aber nicht sagte.

    Rechnet man eine englische Meile in heutige Meter um, sind das 1.600 Meter. Eine deutsche Meile aber ist 7.500 Meter lang. Im Jahr 1898 schloß das Deutsche Reich einen Vertrag mit China, Es pachtete für 99 Jahre das Gebiet um die Stadt Tsingtau. Die Deutschen errichteten dort das Pachtgebiet Kiautschou.

    War Japan eine deutsche Kolonie?

    9. Das Ende des Pachtgebietes Hatten die Alliierten bei der Niederschlagung des »Boxer«-Aufstandes noch ein gemeinsames Ziel, so wurden bald danach ihre rivalisierenden Interessen sichtbar und fanden Ausdruck in Bndnissen und im Russisch-Japanischen Krieg von 1904/05, in dem erstmals eine asiatische Macht eine europische besiegte.

    In China befrderte dies ein neues Selbstbewutsein. Konflikte der Gromchte untereinander fhrten auch das Ende des deutschen Pachtgebietes herbei. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges in Europa standen sich in Ostasien die einstigen Alliierten gegenber. Das seit 1902 mit Grobritannien verbndete Japan forderte das Deutsche Reich bereits am 15.

    August 1914 auf, die Kiautschou-Bucht zu rumen. Als das in Berlin berreichte japanische bergabeultimatum von der deutschen Seite schriftlich nicht beantwortet wurde, gingen ab dem 23. August 1914 japanische Landungstruppen – ber 60000 Soldaten waren im Einsatz – an der Nordkste Schantungs und unter Verletzung der chinesischen Neutralitt zum Kampf ber, wobei sie von britischen Soldaten untersttzt wurden.

    China war bemht, den Konflikt zwischen den Gromchten rumlich zu begrenzen, und richtete seinerseits vorbergehend eine Kriegszone in Schantung ein. Auf deutscher Seite war das im Pachtgebiet stationierte Militr im Einsatz, verstrkt um etwa 500 aus Peking und Tientsin herbeigerufene Soldaten. Zustzlich beteiligten sich etwa 1500 deutsche Zivilisten aus Tsingtau und anderen chinesischen Stdten an der Verteidigung der Stadt.

    Ein sterreichisches Schiff untersttzte die belagerten deutschen Truppen. Der Beschu Tsingtaus erfolgte in erster Linie von der Seeseite, aber auch aus der Luft. Als den deutschen Truppen Ende September 1914 die Munition ausging, kapitulierte die Garnison am 7.

    • November 1914, nachdem sie zuvor die eigenen Schiffe in der Hafeneinfahrt versenkt und Teile der Werft zerstrt hatte.
    • Damit hatte sich erwiesen, da die auf den Nordseeraum konzentrierte Flottenpolitik des Deutschen Reiches die Verteidigung von Marinesttzpunkten in der Welt infolge zu schwacher berseestationierungen nicht zulie.

    Japanische Truppen besetzten die Stadt und schickten ab dem 9. November 1914 die deutschen Soldaten in die Kriegsgefangenschaft nach Japan. Japan hielt sich an der Kiautschou-Bucht mit Eroberungsgesten zurck und bernahm das deutsche Pachtgebiet offiziell am 14.

    • November 1914, auf den Tag genau 17 Jahre nach der militrischen Besetzung durch die deutsche Marine.
    • Im Deutschen Reich wurden Gedenkfeiern abgehalten.
    • Etwa 5000 Deutsche und sterreicher wurden in 15 Lagern, die sich zumeist in der Nhe japanischer Grostdte befanden, interniert (siehe Beitrag Gerhard Krebs, Der Chor der Gefangenen: Die Verteidiger von Tsingtau in japanischen Lagern),

    Das Lagerleben stellte schon wegen seiner Dauer von fnf Jahren eine erhebliche Belastung fr die Soldaten dar, andererseits wurden ihnen Freirume fr kulturelle und wissenschaftliche Ttigkeiten eingerumt. Die Musik der Lagerkapellen fand lebhaftes Interesse in der japanischen ffentlichkeit.

    1. Viele Programmplakate sind erhalten geblieben und vermitteln einen Eindruck ber die Vielfltigkeit und den hohen kulturellen Anspruch der Soldaten.
    2. Nach Abschlu des Versailler Vertrages 1919 entlieen die Japaner zuerst die Soldaten, die aus Gebieten stammten, die nun nicht mehr zum Deutschen Reich zhlten.

    Die brigen folgten – sofern sie nicht in Ostasien blieben – im Jahre 1920. Vlkerrechtlich endete die deutsche Kolonialzeit in China mit der Unterzeichnung des Versailler Vertrages. Als erste Kolonialmacht trat Deutschland alle exterritorialen Sonderrechte, auch in den deutschen Konzessionsgebieten anderer chinesischer Stdte ab, whrend die »ungleichen« Vertrge anderer Staaten mit China vorerst in Kraft blieben.

    Die Weimarer Republik nahm 1921 diplomatische Beziehungen zu China auf und regelte in einem 1924 unterzeichneten Vertrag die Rckgabe frheren deutschen Eigentums. Auenminister Stresemann erklrte Deutschlands Verzicht auf jegliche Machtpolitik gegenber China (1925). Allerdings fielen Tsingtau und das Kiautschou-Gebiet mit dem Versailler Vertrag nicht an China zurck, weil es Japan gelungen war, sich als neue Kolonialmacht durchzusetzen: Schon whrend des Ersten Weltkrieges hatte Japan eine zivile Verwaltung im Kiautschou-Gebiet eingerichtet, und die Zahl der japanischen Einwohner stieg von etwa 1000 im Jahre 1914 auf 24000 im Jahre 1918.

    Auenpolitisch fhrte Japan seit 1917 Geheimverhandlungen mit den Westmchten und erhielt deren Zustimmung, die ehemaligen pazifischen deutschen Kolonien nrdlich des quators und damit auch alle Rechte aus dem deutsch-chinesischen Pachtvertrag vom 6. Mrz 1898 nach Ende des Krieges zu bernehmen.

    Darber hinaus sicherte sich Japan im Versailler Vertrag das Eigentum an den ehemaligen deutschen Eisenbahnen und den Bergbauanlagen in Schantung (Versailler Vertrag, Teil IV, Sektion 8, Artikel 156 bis 158). China stand seinerseits whrend des Ersten Weltkrieges unter japanischem Druck, mute Handelserleichterungen gestatten und japanische Interessenzonen in China akzeptieren.

    Infolge dieses Zwanges gelang es China erst im Jahre 1917, in den Krieg gegen Deutschland einzutreten, ohne jedoch bei Kriegsende sein Interesse an der Rckgabe des Territoriums durchsetzen zu knnen. Daher verweigerte die chinesische Regierung die Unterschrift unter das Versailler Vertragswerk.

    Am 4. Mai 1919 kam es wegen der ungeklrten Schantung-Frage auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking zu einer historisch bedeutsamen Demonstration, welche eine Bewegung auslste, die zur Bildung von Reformgruppen und Parteien fhrte, die die knftige Entwicklung Chinas mageblich mitgestalteten. Tsingtau blieb bis 1922 japanisch.

    Nachdem auch der amerikanische Kongre das Versailler Ergebnis hinsichtlich der Schantung-Frage als ungerecht bezeichnet hatte, gelang es China, sein Anliegen auf die Tagesordnung einer internationalen Konferenz in Washington ber Waffenbegrenzungen im Pazifik zu setzen.

    Dies fhrte zum chinesisch-japanischen Schantung-Vertrag vom 4. Februar 1922, der unter der Schirmherrschaft der USA und Grobritanniens zustande kam. China erhielt das ehemalige deutsche Schutzgebiet zurck, Japan behielt die Kontrollen ber die Bahn und den Bergbau und sicherte sich weitere Handelsrechte in China.

    Whrend des Zweiten Weltkrieges in Ostasien stand die Stadt erneut unter japanischer Besatzung. Tsingtau ist eine Episode in der chinesischen und in der deutschen Geschichte geblieben. Die asiatische Kolonie war Mosaikstein einer neuen deutschen Weltpolitik, die im Ersten Weltkrieg scheiterte (siehe Beitrag Jing Dexiang, Ein kurzes Gastspiel in China: Zur Ambivalenz der deutschen Kolonialgeschichte in der Provinz Schantung),

    • Sicherlich ist dieses Scheitern nicht in der in den 1890er Jahren gro angekndigten, aber im internationalen Vergleich eher bescheiden umgesetzten deutschen Kolonialpolitik zu suchen, sondern mehr in den sich verstrkenden Gegenstzen der europischen Staaten.
    • In diesem Zusammenhang ist das durch die deutsche Flottenpolitik ausgelste britische Mitrauen gewi gewichtiger als der imperialistische Verteilungskampf um Gebiete auf anderen Kontinenten.

    Dennoch bleibt Tsingtau Ausdruck des gewaltttigen Verhaltens der Industriestaaten in einer Phase der Globalisierung des europischen Systems (siehe Beitrag Wolfgang Mommsen, Kolonialgeschichte und Imperialismus: Ein Blick zurck), Fr China bedeutete diese Epoche die weitgehend unbekannte Erfahrung, fremdbestimmt gewesen zu sein.

    Wo gibt es heute noch Deutsche Kolonien?

    Kolonialismus: Schuld und Sühne Vor 100 Jahren, mit dem Abschluss des Versailler Vertrages, verlor Deutschland alle »seine« Kolonien. Der Friedensvertrag zwischen dem Deutschen Reich und den Alliierten wurde am 28. Juni 1919 unterzeichnet und trat am 10.

    1. Januar 1920 in Kraft.
    2. Damit endete die verhältnismäßig kurze Zeit der deutschen Kolonien.1884 hatte Deutschland Territorien in Afrika, die deutsche Kaufleute erworben hatten, zu staatlichen Schutzgebieten erklärt und damit das deutsche »Kolonien-Zeitalter« begründet, wenn auch schon acht Jahre vorher »Besitz und Rechte« für das Deutsche Reich in Übersee erworben wurden.

    Deutsch-Neuguinea, heute nördlicher Teil Papua-Neuguineas; Deutsch-Ostafrika, heute Tansania, Burundi und Ruanda; Deutsch-Südwestafrika, heute Namibia; Kamerun; Karolinen, Palau und Marianen (Westpazifik); Kiautschou (Nordostchina); die Marshall-Inseln, Nauru und die Samoa-Inseln, heute Samoa (alle im Pazifik) und Togo waren deutsche Kolonien.

    • Die Niederschlagung von Aufständen der Herero und Nama gegen die deutsche Kolonialmacht in Deutsch-Südwestafrika zeigen exemplarisch die Brutalität der Kolonialherren.
    • Es ging in den Kolonien um die Ausbeutung der Ressourcen der Länder und dabei ist man oftmals skrupellos mit Menschenleben umgegangen.

    Die deutschen Kolonien waren in erster Linie ein perfides Geschäftsmodell. Doch war 1884 weder der Beginn noch 1920 das Ende der Verstrickungen Deutschlands in den Kolonialismus. Die frühen Handelshäuser, die Missionare und auch Forschungsreisende wie der berühmte Alexander von Humboldt waren Boten des globalen Kolonialismus.

    Und auch nach 1920 ist Deutschland weiter Kolonialmacht, wenn auch ohne eigene Kolonien. Heute braucht man zur Marktfähigmachung der Welt keine Kolonien mehr, sondern nutzt das Instrumentarium der sogenannten Freihandelsabkommen, um sich oftmals Handelsvorteile auf Kosten der Länder des Südens zu verschaffen.

    TTIP, CETA & Co. sind deshalb nicht nur im Kulturbereich sehr umstritten. Jetzt, 100 Jahre nachdem Deutschland »seine« Kolonien verloren hat, beginnt endlich die Debatte um Schuld und Sühne. Doch warum hat es hundert Jahre gedauert? Die Erinnerung an den Kolonialismus wurde in Deutschland von der Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg und der unbeschreiblichen Schuld jahrzehntelang überdeckt.

    1. Im Lichte der Shoah treten selbst die schlimmsten weiteren deutschen Verbrechen in den Hintergrund, sie dürfen aber trotzdem nicht unaufgearbeitet bleiben.
    2. Außerdem wird die Verantwortung der Deutschen am Kolonialismus gerne auf die dreieinhalb Jahrzehnte reduziert, in denen es deutsche Kolonien gab.

    Im Vergleich zu den großen Kolonialmächten Großbritannien, Frankreich und Russland, so wird gerne argumentiert, war Deutschland doch eine vergleichsweise kleine Kurzzeit-Kolonialmacht. Das stimmt, wenn man nur den kolonialen Besitz berücksichtigt, das ist gänzlich falsch, wenn man den Kolonialismus in seiner Gesamtheit bis heute betrachtet.

    1. Wie so oft, ist auch bei der Kolonialismus-Debatte der Kulturbereich der Katalysator, der die Diskussion in Schwung bringt.
    2. Unter welchen Bedingungen sind die Artefakte, menschlichen Gebeine und Kunstwerke in die Ethnologischen Museen gekommen? Diese Frage muss jetzt schnell und trotzdem gründlich beantwortet werden.

    Das gilt auch für die Missionssammlungen. Die Diskussionen um die Konzeption des Humboldt Forums in Berlin, das Ende 2020 eröffnet werden soll, hatte die Debatte mit befördert. Der Kulturbereich wird sich der Verantwortung stellen und natürlich werden Bestände aus den Ethnologischen Museen, wenn sie unrechtmäßig erworben wurden, zurückgegeben werden.

    1. Doch mit diesen notwendigen Maßnahmen ist die Debatte mitnichten zu Ende.
    2. Die Frage nach »Schuld und Sühne« ist viel tiefgreifender.
    3. Zuerst muss Deutschland seine Schuld anerkennen.
    4. In den deutschen Kolonien wurden Verbrechen gegen die Menschlichkeit verübt.
    5. Diese Verbrechen müssen zum Andenken an die Opfer endlich deutlich benannt werden.

    Darüber hinaus muss Deutschland besonders sein koloniales Handeln heute kritisch hinterfragen. Deutschland darf keine Freihandelsabkommen zulasten des globalen Südens mehr abschließen. Sühne meint Wiedergutmachung. Der globale Süden braucht nicht mehr deutsche Entwicklungshilfe, sondern echte Teilhabemöglichkeit am globalen Handel und am Kulturaustausch.

    Was ist aus Deutsch Afrika geworden?

    – Materialien zum Aufbau einer verbesserten Infrastruktur in Deutsch-Ostafrika lieferte das Deutsche Reich in die Kolonie. Die erste Eisenbahnstrecke wurde im Oktober 1894 zwischen Tanga und Pongwe eröffnet. Bis 1914 trieben die Deutschen den Bau von Eisenbahnstrecken und Telegraphenstationen stark voran.

    Obwohl dadurch auch die wirtschaftliche Entwicklung bis 1914 ständig zunahm, rentierte sich die Kolonie für das Deutsche Reich nicht. Schließlich brach die Wirtschaft in der Kolonie mit Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 und den daraus resultierenden Kämpfen in Deutsch-Ostafrika zusammen. Mit dem Abschluss des 1919 fiel Deutsch-Ostafrika wie sämtliche überseeischen Besitzungen des Deutschen Reichs an die Mächte der Entente.

    Die ehemalige deutsche Kolonie wurde im Namen des neugegründeten unter die Oberhoheit Großbritanniens gestellt. : Gerade auf LeMO gesehen: LeMO Kapitel: Kaiserreich

    Wer hat die meisten Kolonien?

    Die größte Kolonialmacht war im 19. Jahrhundert das Vereinigte Königreich. Das britische Weltreich (‘British Empire’) umfasste ein Fünftel der Erde und ein Viertel der Weltbevölkerung. Am kolonialen Wettlauf waren außerdem zahlreiche weitere Länder beteiligt, u.a. die Niederlande, Frankreich, Belgien und Italien.

    Was war die erste deutsche Kolonie?

    24.04.1884 – Südwestafrika wird erste deutsche Kolonie Als der unternehmungslustige Bremer Tabakhändler Adolf Lüderitz im Südwesten Afrikas ein Stück Land erwarb, nutzte das Deutsche Reich die Chance, um in die Kolonialpolitik einzusteigen.1884 wurde “Lüderitzland” unter den Schutz des Deutschen Reichs gestellt und zu Deutsch-Südwestfrika – dem heutigen Namibia – ausgebaut, in dem gezielt Deutsche angesiedelt wurden.

    Als die einheimische Bevölkerung merkte, dass sie bei Landkäufen betrogen worden war und durch die deutschen Siedler ihre Lebensgrundlage verlor, kam es zu Aufständen. Der bekannteste von ihnen, der Aufstand der Herero, wurde vom Deutschen Reich mit einem Völkermord beantwortet. Im 20. Jahrhundert wurden die deutschen Kolonialverbrechen weitgehend verdrängt.

    In den letzten Jahrzehnten erfolgt langsam eine Aufarbeitung. Erst 2015 wurde das Massaker an den Herero von der deutschen Bundesregierung offiziell als Völkermord anerkannt. Redaktion: Ronald Feisel : 24.04.1884 – Südwestafrika wird erste deutsche Kolonie

    Wem gehören die 13 Kolonien?

    Überblick – Im Juli 1776 beschlossen die 13 Gründerstaaten Virginia, New Hampshire, Rhode Island, Massachusetts, Maryland, Connecticut, North Carolina, South Carolina, Delaware, New Yersey, New York, Pennsylvania und Georgia die Loslösung vom englischen Mutterland und proklamierten die Vereinigten Staaten von Amerika.

    1. Da sich deren Bevölkerung explosionsartig vermehrte, entstand Bedarf nach neuen Territorien westlich der Appalachen.
    2. Binnen kurzer Frist wurden Vermont (1791), Kentucky (1792), Tennessee (1796) und Ohio (1803) in die Union aufgenommen.1803 erwarb Thomas Jefferson, der dritte Präsident der USA, das große “Louisiana”-Gebiet zwischen Mississippi und Rocky Mountains, welches zuvor teils von England, Frankreich und Spanien beansprucht worden war, für 15 Mio.
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    Dollar von Frankreich. Dadurch verdoppelte sich das Territorium der USA auf einen Schlag, zu Bundesstaaten der USA wurden diese Gebiete jedoch erst Jahre später. Die Lewis-und-Clark-Expedition (1804-1806) sollte das Louisiana-Gebiet und Wege für die Westexpansion zum Pazifik erforschen.

    • Mit den Entdeckungen verbanden die USA Besitzansprüche auf das Oregon-Gebiet, das die heutigen Staaten Oregon, Washington, Idaho und Teile von Montana und Wyoming umfasste.
    • Das zwischen Spanien und den USA umstrittene West-Florida (Alabama, Louisiana) wurde 1810 von den USA annektiert, Ostflorida 1819 käuflich erworben.

    Parallel wurden Indiana (1816), Mississippi (1817), Illinois (1818), Alabama (1819), Maine (1820) und Missouri (1821) in die Union aufgenommen. Nachdem rund 35 000 amerikanische Siedler in Texas ihre Unabhängigkeit von Mexiko erklärt hatten, wurde Texas 1845 als 28.

    • Staat in die Union aufgenommen.
    • Ein Jahr später wurde die heutige Nordwestgrenze der USA festgelegt, als Großbritannien das Gebiet südlich des 49.
    • Breitengrades als amerikanisch anerkannte.
    • Parallel bemühte sich Washington, große Gebiete im Südwesten, darunter Kalifornien, von Mexiko zu kaufen, doch dessen Regierung lehnte ab.

    Die USA provozierten daraufhin einen Grenzzwischenfall am Rio Grande, der 1846 zur Kriegserklärung führte. Im Friedensvertrag von 1848 musste Mexiko gegen eine Entschädigung von 15 Mio. Dollar auf das riesige Gebiet der heutigen Staaten Kalifornien, Arizona, Nevada, Texas, Utah und Teile von New Mexico, Colorado und Wyoming verzichten.

    Wie heißen die 13 Kolonien?

    Die 13 Kolonien wurden in der folgenden Reihenfolge gegründet: Virginia, Massachusetts, Maryland, Connecticut, Rhode Island, Delaware, New Hampshire, North Carolina, South Carolina, New Jersey, New York, Pennsylvania und Georgia. Die Unabhängigkeitserklärung wurde am 4. Juli 1776 verabschiedet.

    Welche Kolonien hatte Deutschland in Asien?

    Deutsche Kolonialzeit in China – Es blieben Architektur und Bier Archiv Zwischen 1898 und 1919 pachtete das deutsche vom chinesischen Kaiserreich das Gebiet Kiautschou an Chinas Ostküste. Hauptstadt war Tsingtau, heute Qingdao. Was davon blieb: Herrenhäuser und eine der größten Brauereien Asiens. Von Axel Dorloff | 20.07.2020 Wie Viele Kolonien Hatte Deutschland Die deutsche Kolonialzeit hat in Qingdao deutliche Spuren im Stadtbild hinterlassen, wie hier im Viertel Badaguan, wo bis heute viele Häuser im Stil des deutschen Kaiserreichs stehen. (imago / Imaginechina-Tuchong) Deutsche Matrosen, die Anfang des 20.

    1. Jahrhunderts an Chinas Ostküste Karten spielen und Flaschenbier trinken.
    2. Bier aus der Germania Brauerei.
    3. Die wurde 1903 von deutschen und britischen Kaufleuten in Qingdao gegründet.
    4. Die alten Schwarz-Weiß-Fotos hängen im Biermuseum in der Tsingtao-Brauerei in Qingdao.
    5. Die chinesische Stadt Qingdao am Gelben Meer war damals eine deutsche Kolonie.

    Und wo ein Stützpunkt war, sollte auch eine Brauerei sein, erzählt Li Jingyuan vom Biermuseum der Tsingtau-Brauerei: “1897 haben deutsche Truppen Qingdao besetzt. Und dann haben sie schon bald die Brauerei gegründet, vor allem für die deutschen Matrosen und Truppen.

    Die wollten nicht ohne Bier sein, deshalb wurde diese Brauerei 1903 eröffnet.2000 Tonnen konnten sie damals im Jahr produzieren, das produzieren wir heute am Tag.” Eine ethnisch und ständisch gegliederte Siedlung Das Deutsche Kaiserreich hat das Gebiet um die Bucht von Kiaotschou im Jahr 1898 für 99 Jahre gepachtet.

    Man wollte einen Stützpunkt an der chinesischen Ostküste, sowohl für die eigene Flotte als auch für den Chinahandel. Es entstand eine ethnisch und ständisch gegliederte Siedlung. Im Süden die Europäer-Stadt, im Norden chinesische Geschäftsleute, noch weiter draußen die Arbeitersiedlungen. Wie Viele Kolonien Hatte Deutschland China ist zum wichtigsten Handelspartner etlicher afrikanischer Staaten avanciert. Infrastruktur gegen Rohstoffe, so der Deal. Gleichzeitig firmiert China aber auch als großer Kreditgeber, Kritiker fürchten eine wachsende Abhängigkeit Afrikas von der Volksrepublik.

    Das Reinheitsgebot wird nicht mehr eingehalten Gebraut wurde 1903 zunächst ein helles Bier nach Pilsner Art und ein dunkles Bier nach Münchener Art – anfangs noch nach dem deutschen Reinheitsgebot. Davon hat man sich aber im Laufe der Zeit verabschiedet. Passt nicht zum Bier-Geschmack der Chinesen, sagt Tsingtao-Braumeisterin Zhang Pei: “Wir haben das Bier dem Bedarf unserer Verbraucher angepasst.

    Der einzige Unterschied zum deutschen Bier liegt darin, dass wir Reis dazu genommen haben, damit der Geschmack leichter und süffiger wird. Ansonsten ist der traditionelle deutsche Geschmack zum großen Teil erhalten. Nur was die Bitterkeit angeht, schmeckt das Tsingtao-Bier leichter und süßer, nicht so stark wie früher.” Das Tsingtao-Bier ist eine der bekanntesten und ältesten Biermarken in China.

    Und die Brauerei hat eine wechselvolle Geschichte. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges haben die Japaner die Brauerei betrieben, fast 30 Jahre wurden neben dem Tsingtao-Bier auch die Marken Asai und Kirin produziert.1945 haben die Chinesen die Brauerei wieder übernommen, sie wurde zum Staatsbetrieb.

    Li Jingyuan vom Tsingtao-Biermuseum zeigt auf die vielen Fotos an der Wand, alles Kader der Kommunistischen Partei. “Das sind die Direktoren der Tsingtao-Brauerei von 1949 bis 1993. Nach 1993 wurde es dann eine Aktiengesellschaft. Heute haben wir einen Vorstandsvorsitzenden.” Wie Viele Kolonien Hatte Deutschland Nicht Könige, nicht militärische Feldzüge haben das Zeitalter des Kolonialismus eröffnet. Nein, es waren Kaufleute, Siedler und Missionare, Forscher und Abenteurer, die Kolumbus und den anderen Entdeckern gefolgt sind. Es waren zumeist Privatleute, teilweise vernetzt, aber ohne staatlichen Auftrag, die die 500-jährige Expansion Europas in Gang gesetzt haben.

    Seit der Corona-Krise steigt der Bierkonsum Obwohl die Chinesen die deutsche Kolonialherren damals ablehnten, wurde das Bier schon relativ bald beliebt. Unter der Planwirtschaft von Staatsgründer Mao Zedong gab es Bier aber Jahrzehnte lang nur mit speziellen Lebensmittelmarken. Heute gibt es 70 Tsingtao-Brauereien in ganz China – und das Bier wird in über 100 Länder exportiert.1993 war die Tsingtao-Brauerei das erste festlandchinesische Unternehmen an der Börse in Hongkong.

    Auf dem Börsenparkett gab es damals Freibier – wie heute in der Kneipe des Biermuseums. Kang Lu aus der Provinz Shanxi ist mit seinen Freunden auf einem Kurztrip in Qingdao. Auf dem Tisch stehen vor ihm stehen acht kleine Gläser mit verschiedenen Bieren.

    “Natürlich gehört dieses Museum in der Tsingtao-Brauerei zum Pflichtprogramm. Die Brauerei gehört zu den bekanntesten Gebäuden in Qingdao. Und die Geschichte hier kennt jeder Chinese. Wir kommen aber nicht nur, um uns die Gebäude anzuschauen, sondern auch um Bier zu probieren.” Qingdao ist heute eine der bekanntesten Küsten- und Hafenstädte in China, mit rund neun Millionen Einwohnern.

    Spuren der deutschen Kolonialgeschichte gibt es viele: das alte Gouverneurshaus, der Offiziersklub, die evangelische Christuskirche. Ganze Straßenzüge mit Architektur aus dem deutschen Kaiserreich. Dazu die alte Brauerei, die es zu Weltruhm gebracht hat.

    Welche Kolonien hat Russland?

    Überblick über die Gebiete in Europa und Asien –

    Ehemalige binnenkoloniale Territorien und Einflusssphären
    Besitzung Erwerb Verlust Geschichte
    Armenien 1829 1918 im neunten Russisch-Türkischen Krieg 1829 kam der östliche Teil Armeniens an Russland, im zehnten Russisch-Türkischen Krieg 1857 kamen weitere Teile Ostarmeniens und die Provinzen Kars und Ardahan hinzu, 1918 als Demokratische Republik Armenien unabhängig
    Aserbaidschan 1784 1918 1784 Eroberung von Nord-Aserbaidschan, im sechsten Russisch-Türkischen Krieg fielen bis 1814 die Khanate Gəncə, Schirwan, Karabach, Şəki, Quba, Baku und Talysch endgültig an Russland, im siebten Russisch-Persischen Krieges kamen 1828 noch die Khanate Naxçıvan und Jerewan (1828) hinzu, 1918 als Demokratische Republik Aserbaidschan unabhängig.
    Baltikum 1721 1918 im Großen Nordischen Krieg 1721 trat Schweden die Provinzen Livland, Estland, Ingermanland und einen Teil Kareliens, sowie die Inseln Ösel, Dagö und Mön an Russland ab, 1918 auf Druck des Deutschen Reiches als Estland, Lettland und Litauen unabhängig
    Finnland 1808 1918 1808 im Zuge des Russisch-Schwedischen Krieges von Russland erobert, sowie die Ålandinseln, Teile von Lappland und Västerbotten, 1809 Gründung des Großfürstentums Finnland als autonomen Teil Russlands, 1918 unabhängig
    Georgien 1783 1918 1783 Schutzvertrag Ostgeorgiens ( Kartlien-Kachetien ) mit Russland, 1810 Eroberung des georgischen Königreiches Imeretien, nach dem Kaukasuskrieg 1864 Anschluss Westgeorgiens, 1918 unabhängig
    Kars 1878 1918 nach dem Russisch-Türkischen Krieg 1877–1878 Teil des Russischen Reichs, nach der Oktoberrevolution wieder an die Türkei übergeben.
    Kasachstan 1822 1918 ab 1731 unter russischem Einfluss, 1801 als Kasachen-Khanat unabhängig, 1822 kommt ganz Kasachstan an Russland, 1918 autonome Sowjetrepublik
    Kirgisistan 1865 1918 ab 1865 schrittweise Eroberung, 1875 Russland eingegliedert, 1918 Teil der Turkestanischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik, 1925 Bildung des Karakirgisischen Autonomen Bezirks, 1935 Kirgisischen Sozialistischen Sowjetrepublik
    Kongresspolen Weichselgebiet 1815 1916 1815 vom Wiener Kongress erschaffen, durch Personalunion mit Russland verbunden, zwischen 1831 und 1867 als Weichselgebiet eingegliedert, 1916 als Regentschaftskönigreich Polen selbstständig
    Kurilen -Inseln 1945 Im 19. Jahrhundert zwischen Russland und Japan umstritten, ab 1945 sowjetisch, wird von Japan beansprucht
    Mandschurei 1858 1905 1858 Annexion der Äußeren Mandschurei, 1900 auch Besetzung der Mandschurei südlich des Amur, durch den Russisch-Japanischen Krieg 1905 an China zurück
    Moldau Bessarabien 1792 1878 1856 1917 im Frieden von Jassy 1792 wurden vom Osmanischen Reich alle Besitzungen östlich des Dnister an Russland abgetreten, im Frieden von Bukarest 1812 Eingliederung eines erweiterten Bessarabiens, 1856 Unterstellung Moldaus und der Walachei unter die Kollektivgarantie der 7 Unterzeichnerstaaten, südliche Bessarabien zurück an Moldau, durch den Berliner Kongress 1878 kam Südbessarabien wieder an Russland, 1917 als Moldauische Demokratische Republik unabhängig
    Sibirien 1547 seit der Gründung des Russischen Zarenreiches 1547 schrittweise Eroberung Sibiriens, das Teil Russlands wurde
    Südsachalin 1945 im 19. Jahrhundert zwischen Japan und Russland umstritten, seit 1945 sowjetisch, wird von Japan beansprucht
    Tadschikistan 1868 1924 1868 wird Buchara russisches Protektorat und Tadschikistan somit eine Kolonie Russlands, 1924 autonome Republik innerhalb der Usbekischen SSR, 1929 eigene Sowjetrepublik
    Turkmenistan 1894 1924 seit 1894 russisch, 1924 Sowjetrepublik
    Ukraine 1667 1917 nach dem Russisch-Polnischen Krieg 1654–1667 wurde die östlich des Dnepr gelegene Ukraine Teil des Zarentums Russland,1795 wurde der westliche Teil mit Ausnahme Galiziens russisch.1796 wurden der südliche und östliche Teil der heutigen Ukraine vom Osmanischen Reich an Russland abgetreten und im Gouvernement Neurussland zusammengefasst.1917 unabhängig, 1922 Ukrainische Sowjetrepublik
    Usbekistan 1868 1918 1868 russische Kolonie und Errichtung des Generalgouvernements Turkestan, 1918 Teil der Turkestanischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik, 1925 eigene Sowjetrepublik
    Belarus 1793 1918 nach der Teilung Polens 1793 russisch, 1918 zeitweise unabhängig, 1920–1939 Westteil an Polen angeschlossen, 1922 Sowjetrepublik
    Russische Konzession Tientsin 1895 1943 1895 an Russland, 1943 zurück an China
    Russische Konzession Hankou 1896 1924 1896 an Russland, 1924 aufgegeben

    Weiterhin:

    • Xinjiang im Nordwesten Chinas, 1871–1911 russische Einflusszone
    • Ili, ein kleiner Teil von Xinjiang, 1871–1881 als Kuldscha-Distrikt Teil des Russischen Kaiserreiches
    • Tannu Tuwa erklärt sich 1911, in Folge der Ablösung der Mongolei von China, zur eigenständigen Republik Urjanchai und wird 1914 Teil Russlands
    • Lüshunkou, 1898–1904 wurde die Stadt Lüshun zusammen mit der Halbinsel Liaodong von China an Russland verpachtet. Die Russen nannten die Stadt Port Arthur

    Wer hat die meisten Kolonien in Afrika?

    Wettlauf um Afrika Quiz – Teste dein Wissen – Frage Was versteht man unter dem Begriff “Wettlauf um Afrika”? Antwort anzeigen Antwort Der Wettlauf um Afrika beschreibt den Zeitraum von 1880 bis zum Ersten Weltkrieg, in dem der gesamte Kontinent Afrika von europäischen Mächten kolonialisiert wurde.

    • wirtschaftliche Vorteile
    • strategisch wichtige Gebiete
    • “Sozialdarwinismus”
    • Weltstreben

    Frage anzeigen Frage Welches Ziel hatte der Kap-Kairo-Plan? Antwort anzeigen Antwort Kairo (Ägypten) im Norden, mit der Kap-Kolonie, dem südlichsten Punkt Afrikas, mit einer Eisenbahnlinie zu verbinden. Frage anzeigen Frage Wann wurde Afrika aufgeteilt? Antwort anzeigen Antwort Otto von Bismarck berief die Kongokonferenz ein, auf der die westeuropäischen Großmächte Afrika unter sich aufteilten.

    Frage anzeigen Frage Wer hatte den größten Kolonialbesitz? Antwort anzeigen Antwort Frankreich und Großbritannien hatten mit Abstand den größten Kolonialbesitz in Afrika. Während Frankreich größtenteils ein riesiges Gebiet in Süd-West-Afrika kontrollierte, war der britische Kolonialbesitz über ganz Afrika, vor allem entlang der wichtigen Seewege, verteilt.

    Frage anzeigen Frage Welche weiteren Großmächte hatten neben Frankreich und Großbritannien noch Kolonialbesitz in Afrika? Antwort anzeigen Antwort Belgien, Deutschland, Italien, Spanien und Portugal. Frage anzeigen Frage Welche Länder Afrikas waren Kolonien? Antwort anzeigen Antwort Alle Länder Afrikas, bis auf Abessinien und Liberia, waren Kolonialbesitz einer europäischen Großmacht.

    Frage anzeigen Frage Wieso war Abessinien offiziell keine Kolonie? Antwort anzeigen Antwort Äthiopien sieht die Herrschaft Italiens nur als zeitweise Besetzung Italiens an, und nicht als Unterwerfung durch eine Kolonialmacht, da Teile des Landes unter äthiopischer Herrschaft blieben. Frage anzeigen Frage Wieso war Liberia keine Kolonie? Antwort anzeigen Antwort Das Gebiet Liberias wurde als Teil von der britischen Kolonie Sierra Leone von der American Colonization Society aufgekauft, um nach der Abschaffung der Sklaverei in Amerika den befreiten Sklaven zu ermöglichen, nach Afrika zurückzukehren.

    Frage anzeigen Frage Wieso bemühte sich Großbritannien besonders um die Seewege (z.B. den Sueskanal) in Afrika? Antwort anzeigen Antwort Um sich die Handelsrouten Richtung Indien zu sichern. Frage anzeigen Frage Wurde bei der Aufteilung Afrikas die einheimische Bevölkerung berücksichtigt? Antwort anzeigen Antwort Die Grenzen und Kontrollbereiche, die von den europäischen Großmächten auf der Kongokonferenz festgelegt wurden, nahmen keinerlei Rücksicht auf die ethnische oder kulturelle Zugehörigkeit der Einheimischen.

    • britischen Kolonialbesitz zu vereinen
    • Mobilität des Militärs zu erhöhen
    • Handel zu fördern

    Frage anzeigen Frage Wann fand die Kongokonferenz statt? Antwort anzeigen Antwort Vom 15. November 1884 bis zum 26. Februar 1885. Frage anzeigen Frage Wo wurde die Kongokonferenz gehalten? Antwort anzeigen Antwort In Berlin in der Reichskanzlei. Frage anzeigen Frage Wer berief die Kongokonferenz ein? Antwort anzeigen Antwort Der deutsche Reichskanzler, Otto von Bismarck.

    Frage anzeigen Frage Wer nahm an der Kongokonferenz teil? Antwort anzeigen Antwort Insgesamt nahmen Vertreter von 14 Staaten an der Kongokonferenz teil: das Deutsche Kaiserreich, Österreich-Ungarn, Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Italien, die Niederlande, Portugal, Spanien, Schweden-Norwegen, die USA, das Osmanischen Reich und Russland.

    Frage anzeigen Frage Weshalb wurde die Kongokonferenz einberufen? Antwort anzeigen Antwort Die Kongokonferenz wurde einberufen, um die Regelungen der Handelsfreiheit an den Flüssen Kongo und Niger zu bestimmen. Frage anzeigen Frage Was beschlossen die europäischen Kolonialmächte inoffiziell auf der Kongokonferenz? Antwort anzeigen Antwort Die Kolonialmächte beschlossen die Aufteilung Afrikas in Kolonialgebiete.

    • Die an der Konferenz anwesenden Staaten erhielten die Handelsfreiheit im Einzugsgebiet des Kongos, sowie in anderen, weitreichenden Teilen Afrikas.
    • Die Schifffahrt wurde auf den gesamten Flusslängen des Kongos und des Nigers freigegeben.
    • Der Sklavenhandel wurde offiziell auf internationaler Ebene verboten.
    • Das Kongobecken wurde als neutrales Gebiet im Falle von bewaffneten Konflikten festgelegt.
    • Das Recht auf den Erwerb einer Kolonie sollte nur die Kolonialmacht haben, die diese Kolonie tatsächlich auch in Besitz nahm.

    Frage anzeigen Frage Stand die Gründung des Kongofreistaates als Eigentum der belgischen Krone in der Kongoakte? Antwort anzeigen Frage Was war die Besonderheit des Kongo-Freistaates? Antwort anzeigen Antwort Der Kongo-Freistaat wurde als Privatbesitz der belgischen Krone übergeben.

    Der Kongo-Freistaat war damit keine Kolonie Belgiens, sondern persönliches Eigentum von Leopold II. Frage anzeigen Frage Welche Bedeutung hatte die Konferenz im Hinblick auf den Wettlauf um Afrika? Antwort anzeigen Antwort Die Kongokonferenz legte sozusagen die Spielregeln zum Wettlauf um Afrika fest.

    Frage anzeigen Frage Welche Auswirkungen hatten die auf der Kongokonferenz beschlossenen Handelsregelungen auf Afrika? Antwort anzeigen Antwort Die Handelsregelungen der Kongokonferenz öffneten Zentralafrika der europäischen Wirtschaft. Europäische Ware konnte nun nach Afrika exportiert werden und schuf neue Absatzmärkte für die Industrie der Großmächte.

    Zudem war Afrika reich an Bodenschätzen und kostbaren Naturalien wie Elfenbein und Kautschuk, die in Europa sehr gefragt waren. Frage anzeigen Frage Welche Auswirkungen hatte die Kongokonferenz auf die Völker Afrikas? Antwort anzeigen Antwort Die einheimische Bevölkerung und die Länder, in denen sie lebten, wurden ausgebeutet.

    Einheimische Kulturen und Sprachen wurden durch die der Kolonialmächte verdrängt und es wurden unzählige Kolonialverbrechen gegen die Einheimischen begangen. Frage anzeigen Frage Wieso wurde das Gebiet des Kongobeckens lange Zeit nicht von einer Großmacht beansprucht? Antwort anzeigen Antwort Der dichte Regenwald und das dort herrschende Tropenklima erschwerten die Erforschung des Kongos.

    Wie stehen Japaner zu Deutschen?

    Deutschlandbild der Japaner – Die Beziehungen zwischen Japan und Deutschland dauern also schon lange an. Aber was für ein Bild von Deutschland hat sich in Japan in dieser Zeit entwickelt? Zunächst einmal ist dieses vor allem positiv geprägt und man nimmt Deutsche als verlässlich, ernsthaft, pünktlich und ehrlich wahr – Eigenschaften, die man auch in Japan schätzt.

    1. Fragt man Japaner, was sie über Deutschland wissen, so werden ganz schnell die Stichworte Bier, Autos, Fußball und Wurst fallen.
    2. Diese Begriffe hört man auch weltweit zum Thema Deutschland.
    3. Darüber hinaus schätzt man in Japan aber auch die deutsche Musik, Filmkunst und Literatur sehr.
    4. Gerade ältere Japaner können oft ausgedehnte Vorträge zu ihren Lieblingskünstlern, -regisseuren oder -schriftstellern halten.

    Nicht zuletzt ist das Deutschlandbild in Japan auch sehr süddeutsch geprägt. Jeder kennt das Oktoberfest und Schloss Neuschwanstein, während die typische deutsche Stadt für viele Japaner wie Rothenburg ob der Tauber aussieht. Folgender Negativpunkt soll allerdings nicht unerwähnt bleiben: Als Deutschem in Japan kann es einem mit japanischen Bekannten nach ein paar Bier passieren, dass die Geschichten zum 2. Wie Viele Kolonien Hatte Deutschland

    War China jemals eine Kolonie?

    von Björn Pawlak 1839 bis 1842 und 1858 bis 1860 fanden die beiden “Opiumkriege” statt. Gegner Chinas war zuerst England, später dann auch Frankreich. China verlor diese kriegerischen Auseinandersetzungen und war danach gezwungen, sich der Wirtschaft und dem Handel aus Europa zu öffnen.

    Daraus zogen die industrialisierten europäischen Mächte und später auch Japan Nutzen, China war im Grunde zu einer Kolonie geworden. Engländer und andere Europäer schmuggelten im 19. Jahrhundert aus ihren Kolonien in Südasien Opium nach China. Die Droge war hier verboten, erfreute sich aber schnell großer Beliebtheit.

    In China kam es zu wirtschaftlichen und sozialen Problemen durch den zunehmenden Drogenschmuggel und Drogenkonsum.

    Wie verlor Japan den 2 Weltkrieg?

    Ab Mitte der 1930er Jahre bemühte sich Japan um eine politische Annährung an das Deutsche Reich. Japan wollte das NS-Regime zu einem Krieg gegen die Sowjetunion bewegen, um seine expansionistischen Ziele in Ostasien verwirklichen zu können. Bereits am 25.

    • November 1936 hatten auf Initiative Japans der deutsche Außenminister Joachim von Ribbentrop und der japanische Sonderbotschafter Mushanokôji Kintomo (1882-1962) den Antikominternpakt unterzeichnet, ein symbolisches Abkommen zur gemeinsamen Bekämpfung der kommunistischen Internationale.
    • In einem geheimen Zusatzprotokoll verpflichteten sie sich zur gegenseitigen Neutralität im Fall eines nicht provozierten Angriffs der Sowjetunion und versicherten, keinerlei Verträge mit der Sowjetunion abzuschließen.

    Ohne Kenntnis des geheimen Zusatzprotokolls traten dem Abkommen 1939 der japanische Satellitenstaat Mandschukuo, Ungarn und Spanien sowie 1941 Bulgarien, Kroatien, das besetzte Dänemark, Finnland, Nanking-China, Rumänien und die Slowakei bei. Das NS-Regime hingegen betrachtete Japan in den 1930er Jahren als weniger bedeutenden Bündnispartner.

    • Der deutsch-sowjetische Nichtangriffsvertrag vom 22.
    • August 1939, den Japan als Bruch des Antikominternpakts wertete, war für Hitler aufgrund des Krieges gegen Großbritannien und Frankreich von größerer Wichtigkeit.
    • Erst mit den Vorbereitungen zum deutschen Überfall auf die Sowjetunion wuchs die Bedeutung Japans als militärischer Bündnispartner.

    Auf Initiative Hitlers wurde 1940 der Dreimächtepakt unterzeichnet, der die ” Achse Berlin-Rom ” um Tokio erweiterte. Mit dem unangekündigten Angriff des japanischen Kaiserreichs auf den US-Flottenstützpunkt Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 begann der Zweite Weltkrieg im Pazifik-Raum,

    Einen Tag später erfolgte die gegenseitige Kriegserklärung. Am 11. Dezember – vier Tage nach dem japanischen Angriff – verkündete Adolf Hitler als Verbündeter des japanischen Reiches die deutsche Kriegserklärung an die USA. Doch konnten die gemeinsamen Verträge zwischen Deutschland und Japan nicht viel zur Entlastung des jeweils anderen Bündnispartners beitragen.

    Japan kämpfte in Südostasien und im südwestlichen Pazifik, Deutschland in Europa und Nordafrika. Nach dem deutschen Überfall auf Polen im September 1939 schlossen Japan und die Sowjetunion nach heftigen Kämpfen an der mandschurischen Grenze einen Waffenstillstand, der bis 1945 Bestand hatte.

    • Nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion 1941 waren Japans Kapazitäten nicht stark genug, um eine zweite Front in der Mandschurei zu eröffnen.
    • Für Josef Stalin war es somit möglich, die sibirischen Truppen der Roten Armee zur Verteidigung Moskaus einzusetzen, was zum Stillstand der deutschen Offensive führte.

    Das schwache deutsch-japanische Bündnis konnte schließlich nur wenig gegen die militärischen Übermacht der Vereinigten Staaten ausrichten. Mit der Verabschiedung des bis dahin größten Militäretats 1943 waren die USA imstande, das japanische Militär im Pazifik zurückdrängen und zugleich mit der Landung in der Normandie am 6.

    Juni 1944 eine zweite Front auf dem europäischen Festland zu eröffnen, die schließlich die Niederlage des NS-Regimes einleitete. Nach der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands am 8./9. Mai 1945 konzentrierten sich die Kampfhandlungen auf den pazifischen Raum. Erst in Folge der US-amerikanischen Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki am 6.

    und 9. August 1945, bei denen mehr als 200.000 Menschen starben, kapitulierte die japanische Regierung am 2. September 1945.

    Wann hat Deutschland Afrika kolonisiert?

    von Ulrich van der Heyden Die Vorgeschichte der deutschen Kolonialherrschaft Das 1871 gegründete Deutsche Reich galt als Nachzügler im Wettstreit um den Erwerb von überseeischen Kolonialgebieten. Zwar hatten verschiedene deutsche Territorialherrscher seit der Frühen Neuzeit begonnen, einen Zugang zu eigenen Handelskolonien in der von Westeuropa ausgehenden Kolonialexpansion zu erringen.

    Lediglich das Kolonialabenteuer des brandenburgisch-preußischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm Ende des 17. Jahrhunderts war von etwas längerer Dauer. Das 1871 gegründete Deutsche Reich war nicht die einzige europäische Macht, die seit Mitte der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Übersee nach Kolonialbesitz strebten, um – so die weit verbreiteten Rechtfertigungen – in jenen Gebieten für durch den industriellen Aufschwung in Überfluss produzierte Produkte einen Absatzmarkt zu schaffen und einem angeblichen Überfluss an der eigenen Bevölkerung Möglichkeiten zu schaffen, anderenorts sich neue Existenzen aufzubauen sowie „exotische” Rohstoffe für die einheimische Wirtschaft zu requirieren.

    Dass für Deutschland ebenso geostrategische Interessen eine Rolle spielten, wurde mit der Doktrin, den in Asien, Afrika und der Südsee (denn nur in diesen Territorien hatte Deutschland Kolonialbesitz, andere europäische Kolonialmächte dachten und handelten jedoch genauso) lebenden indigenen Bevölkerungen, die angeblich alle heidnisch lebten, die Zivilisation zu bringen.

    Unter einem christlichen Deckmantel, den Menschen in den nichteuropäischen Gebieten das Christentum und die Zivilisation bringen zu wollen, wurden Unterjochungskriege geführt, die die in jenen Gebieten lebende indigene Bevölkerung unterwarfen, die anschließende Ausbeutung vorbereiteten, häufig deren Kulturen und Religionen zerstörten oder zumindest beeinflussten.

    Andererseits gelang es den Kolonisierten bzw. deren Gesellschaften den Anschluss an die Moderne zu finden. Ein Großteil der einheimischen Bevölkerung und deren traditionellen Führer passten sich den neuen politischen und ökonomischen Verhältnissen der Kolonialherrschaft an.

    Die aktive Vorgeschichte des deutschen Kolonialismus begann mit dem Einsetzen der industriellen Revolution Mitte des 19. Jahrhunderts. Vor allem aufgrund der Aufhebung der von dem französischen Kaiser Napoleon verhängten Kontinentalsperre im Jahre 1813 begannen zumeist Hamburger und Bremer Kaufleute und Reeder, direkte Verbindungen zu bestimmten Gegenden in Lateinamerika und dem Nahen Osten, später auch nach Südost- und Ostasien sowie Westafrika, Australien und zu den Inseln der Südsee herzustellen.

    Unterstützt wurde dieses allmähliche Vordringen der Handelsunternehmen auf den außereuropäischen Märkten durch die schrittweise Einführung des Freihandels im Macht- und Einflussbereich Großbritanniens. Die partielle Öffnung britischer Kolonien für die Schiffe fremder Staaten durch die sogenannten Navigationsgesetze von 1822/24, jedoch auch die Aufhebung des Handelsmonopols der britischen Ostindienkompagnie für China im Jahre 1833 und die Aufhebung weiterer Beschränkungen für Schifffahrt und Handel mit den Kolonien ermöglichten es deutschen Handelsleuten, in jene Regionen der Welt vorzustoßen, die ihnen bislang verwehrt waren.

    • Der Beginn der direkten Kolonialherrschaft Dennoch blieb Deutschland im „Scramble for Africa” hinter den anderen europäischen Kolonialmächten zurück.
    • Und so musste zur Durchsetzung einer der spektakulärsten Ereignisse der europäischen Kolonialgeschichte, wie der Kolonial- und Missionshistoriker Horst Gründer die Aufteilung Afrikas zum Ende des 19.

    Jahrhunderts nannte, eine internationale Konferenz durchgeführt werden, um diesen Vorgang von welthistorischer Bedeutung für die Kolonialmächte in ihre annehmbaren Bahnen zu lenken. An dieser von Frankreich und Deutschland initiierten internationalen diplomatischen Konferenz, weithin als „Kongo-Konferenz” bezeichnet, nahmen vom 15.

    • November 1884 bis zum 26.
    • Februar 1885 in der deutschen Hauptstadt Vertreter von 13 europäischen Mächten (Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, die Niederlande mit Luxemburg, Österreich-Ungarn, Portugal, Russland, Schweden-Norwegen und Spanien), dem Osmanischen Reich und den USA teil.

    Ursprünglich sollten nur die Grenzen des Kongo-Freistaates in Zentralafrika von den europäischen Konkurrenten um die koloniale Aufteilung Afrikas bestätigt werden. Zugleich wurde dem belgischen König Leopold II. die persönliche Souveränität über den Kongo-Freistaat zugesprochen, was ihm einen ungeheuren Reichtum einbrachte.

    Über diese Regelungen hinaus, die der Tagung den weit verbreiteten Namen gaben, wurden die Regularia festgelegt, wie die im Zuge der industriellen Entwicklungen in Europa und Nordamerika durch die Erschließung von neuen Rohstoffquellen und der Schaffung von Märkten auf dem afrikanischen Kontinent entstandenen bzw.

    sich abzuzeichnen beginnenden Konflikte zu verhindern oder zu lösen sind. Es wurde unter anderem für die Signatarstaaten in Berlin für Westafrika vereinbart, die Freiheit der Schifffahrt auf den Flüssen Kongo und Niger festzuschreiben, sowie das Verbot des Sklavenhandels deklariert und ein gegenseitiger Verzicht unterschrieben, im Falle eines Krieges in Europa „farbige Truppen” einzusetzen.

    „Effective occupation” galt als Kriterium für die Anerkennung kolonialer Besetzung. Der „Scramble for Africa” konnte nunmehr intensiviert und völkerrechtlich reguliert absolviert werden. Damit wurden die Modalitäten künftiger kolonialer Besitzergreifungen geregelt. Diese und andere Fragen wurden in Berlin zäh verhandelt und in einer Generalakte in 38 Artikeln völkerrechtlich festgehalten, ohne die betroffenen Afrikaner hinzuzuziehen oder auch nur zu fragen.

    Selbst die Souveränitätsrechte afrikanischer Staatswesen wurden einfach übergangen. Allerdings wurden nicht, wie oft irrtümlich angenommen wird, auf der Konferenz die Grenzen zwischen den einzelnen Kolonien in Afrika, die in der Mehrheit noch heute zwischen den jetzigen selbstständigen Nationalstaaten Bestand haben, festgelegt.

    Die häufig schnurgeraden Grenzziehungen, die oftmals die Lebensräume ethnischer Gemeinschaften rigoros trennten, ließen dies vermuten, aber es wurden hier nur die Regularien für die Kolonialmächte festgelegt, wie sie, ohne sich dabei in die Haare zu kriegen, das Territorium Afrikas südlich der Sahara unter sich aufteilen könnten.

    Otto von Bismarck, der „eiserne Kanzler”, benutzte die unter seinem Vorsitz tagende „Kongo-Konferenz” im ehemaligen Palais Radziwill in der Wilhelmstraße 77 (Reichskanzlerpalais), auf der die deutsche Delegation gemeinsam mit Frankreich den von Großbritannien erhobenen Anspruch auf eine Monopolstellung in Westafrika zurückwies, die Interessen der nach ungehinderten Kolonialhandel strebenden deutschen Wirtschaft durchzusetzen.

    Der zeitgenössische Schriftsteller Joseph Conrad, der 1890 den „Kongo-Freistaat” bereist hatte, bezeichnete die Aufteilung des afrikanischen Kontinents in Berlin als „die ekelhafteste Rangelei um Beute, die jemals die Geschichte des menschlichen Gewissens verunstaltete”. In der Tat kamen durch die Regelungen zur Aufteilung Afrikas mehr als zehn Millionen Quadratmeilen afrikanischen Bodens und über 100 Millionen Afrikaner in etwa zwei Jahrzehnten mit Ausnahme Liberias und Äthiopiens unter europäische Herrschaft.

    Die Europäer stießen nicht, wie viele der Zeitgenossen und spätere Apologeten behaupteten, in ein Machtvakuum vor, in dem der Expansionsprozess ungehindert vonstattengehen konnte. Denn der afrikanische Widerstand gegen koloniale Eroberung und Okkupation erwies sich überall als ernsthaftes Hindernis, das nur durch den Einsatz europäischer Truppen, oft verstärkt durch einheimische Söldner, überwunden werden konnte.

    • Olonialkriege und Aufstände, aber auch passiver Widerstand, Verweigerung von Abgaben oder Dienstleistungen und das Entfliehen aus bestimmten Herrschaftsbereichen zeugen davon.
    • Im Ergebnis der Verhandlungen schließlich festgeschriebener Vorgehensweisen zur Aufteilung Afrikas unter den europäischen Kolonialmächten spielte auch immer die Forderung nach „freiem Zugang der christlichen Missionen” eine Rolle.

    Mit der Generalakte wurde die Missionsfreiheit für ganz Afrika deklariert. Aber was war diese wert, wenn die afrikanische Bevölkerung zuvor oder zeitgleich mit dem Missionierungsprozess vertrieben oder durch die Niederschlagung antikolonialer Aktionen unterjocht wurde? Von den hehren Zielen, die der Öffentlichkeit mitgeteilt wurden und die auch in der Präambel der Generalakte ihren Niederschlag fanden, nämlich dass die europäischen Mächte meinten, einen Missionierungs- und Zivilisationsauftrag erfüllen zu müssen, um somit zur Verbesserung, wie es wörtlich hieß, der „sittlichen und materiellen Wohlfahrt der eingeborenen Völkerschaften” beizutragen, war in der Realität nicht viel zu bemerken.

    Solche philanthropische Rhetorik war insbesondere für die europäische Öffentlichkeit gedacht. Ihr Zweck bestand darin, die Kritiker und Skeptiker einer Kolonialpolitik, die es wohl in fast allen teilnehmenden Ländern gab, wenigstens den Schein bürgerlicher Anständigkeit und das Verfolgen ideeller Ziele zu suggerieren.

    Die relevanten Festlegungen in der Generalakte über „besonderen Schutz” für christliche Missionare und gegen den Sklavenhandel waren nicht zuletzt zur Gewinnung der Unterstützung breiter Bevölkerungskreise beider christlicher Konfessionen für die koloniale Aufteilung Afrikas gedacht.

    Diese Manipulation des Denkens kann als Anfang einer damals noch erst sich herauszubildenden beginnenden rassistisch motivierten Kolonialideologie gesehen werden. Der Kolonialhistoriker Helmuth Stoecker gab folgende Einschätzung zur „Berliner Konferenz von 1884/85 über die koloniale Aufteilung Afrikas südlich der Sahara” ab: Die Aufteilung „auf dem Papier” durch Verträge zwischen diesen Mächten vollzog sich zum Teil während der Eroberung und die Errichtung kolonialer Herrschaft über die betroffenen Gebiete, doch zumeist erfolgte die dauerhafte Eroberung erst, nachdem ein Territorium im Ergebnis diplomatischer Kuhhändel einer bestimmten Macht zugesprochen worden war.

    Eine Vielzahl von Völkern also, in ihrer Mehrheit seit Jahrhunderten durch den Sklavenhandel auf das schwerste verletzt und in ihrer Entwicklung geschädigt, wurde ihrer Unabhängigkeit beraubt, sehr oft auch ihres Bodens und Viehs, ja sogar ihrer kulturellen Identität.

    • Die Eroberer zwangen die afrikanischen Völker mit militärischer Gewalt, ihnen nicht nur die Naturschätze des Kontinents zu überlassen, sondern ihnen darüber hinaus für die Gewinnung und den Abtransport derselben Arbeitskräfte zur Verfügung zu stellen.
    • Afrika wurde zu einer restlos abhängigen, unterjochten dépendance, einem kolonialen Rohstofflieferanten des europäischen, später auch des US-amerikanischen Kolonialismus bzw.

    später Neokolonialismus. In der Tat legte die Konferenz in Berlin nicht nur Grundlagen für den „offiziellen Erwerb” der deutschen Kolonialgebiete in Afrika, sondern auch in der Südsee und in China. Der „Erwerb” der deutschen Kolonien in Afrika Togo Die nur 50 km lange Küste von Togo, auf dessen Territorium mehrere afrikanische Staatswesen existierten und dessen Küstenorte wichtige Umschlagplätze für den transatlantischen Sklavenhandel waren, gelangte 1852 in den Blick von Deutschen.

    • Hier errichtete die Norddeutsche Missionsgesellschaft in Bremen ihre Stationen.
    • Nach französischen Kaufleuten folgten seit den 1870er Jahren Vertreter deutscher Handelshäuser, die vom Deutschen Reich Schutz und Unterstützung einforderten.
    • Daraufhin schlossen deutsche Vertreter mit mehreren Häuptlingen Protektoratsverträge ab und am 5.7.1884 stellte das Kaiserreich Togo unter den „Schutz”.

    Dazu gehörte das Territorium der heutigen Republik Togo sowie der östliche Teil des heutigen Ghana. Ab 1886 wurde mit der gewaltsamen Eroberung des Hinterlandes, zumeist durch sogenannte Hinterlandexpeditionen, begonnen. Kamerun Nachdem Portugiesen das Territorium des heutigen Kamerun „erschlossen” hatten, interessierten sich verschiedene europäische Handelshäuser dafür.

    Die erste deutsche Faktorei wurde 1868 eröffnet. Am 11.7.1884 wurde die Kolonialherrschaft durch den Abschluss von „Schutz”verträgen mit einigen Häuptlingen, in denen sie gegen Bezahlung und einige (später gebrochene) Zusicherungen Hoheitsrechte, Gesetzgebung und Verwaltung ihres Gebietes abtraten, festgelegt.

    Nach der förmlichen Weiterübertragung dieser Rechte auf das Deutsche Reich wurde die „deutsche Schutzherrschaft” in Duala verkündet. In der Folgezeit wurden weitere Küstenorte okkupiert und eine Region nach der anderen unterworfen. Deutsch-Südwestafrika (Namibia) Schon im Jahre 1840 kamen die ersten Deutschen an die Küste des heutigen Staates Namibia.

    Es waren Missionare der Rheinischen Missionsgesellschaft, die hier ihre Stationen errichteten. Mitte 1883 erwarb der Bremer Kaufmann F.A.E. Lüderitz unter Anwendung betrügerischer Methoden die heutige Lüderitzbucht. Es gelang dem Bremer Kaufmann, dass am 24.4.1884 das Deutsche Reich den „Schutz” dieser Besitzung übernahm.

    Von hier aus wurde unter Ausnutzung ethnischer Streitereien das deutsche Herrschaftsgebiet ausgeweitet und die dortigen kolonialen Verhältnisse stabilisiert, was 1904 zum Ausbruch des Hererokrieges führte. Deutsch-Ostafrika (Tansania) Im Verlauf des 18.

    Jahrhunderts waren an der ostafrikanischen Küste arabische feudale Staatswesen entstanden. Ein reger Handel, vielfach mit Sklaven, wurde zum Charakteristikum der Wirtschaft. Zwar hatten schon einige deutsche und britische Forscher die Küstenregion und Teile des Hinterlandes bereist, jedoch begann gegen Ende des 19.

    Die deutschen Kolonien: Eine verdrängte Geschichte?

    Jahrhunderts eine neue Periode des europäischen Eindringens in Tanganjika, wie das Territorium damals hieß. Insbesondere Deutschland und Großbritannien rangen erbittert um die Vorherrschaft über Ostafrika.1885 erhielt die „Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft” einen „Kaiserlichen Schutzbrief” für die von dem Abenteurer Carl Peters erschlichenen Abkommen mit indigenen Herrschern.

    • Trotz dauerhaftem Widerstand, der 1905/07 seinen Höhepunkt erreichte, konnten die Deutschen in den folgenden Jahren weite Gebiete im Innern der heutigen Vereinigten Republik Tansania erobern.
    • Auch Regionen der heutigen selbstständigen Staaten Burundi und Ruanda wurden der Kolonie Deutsch-Ostafrika zugeschlagen.

    Darüber hinaus waren auch Kiautschou mit der Hauptstadt Qingdao in China als Pachtgebiet sowie viele Inseln in der Südsee in den Fokus der Deutschen gelangt. Auch dort errichteten sie eine Kolonialherrschaft. Methoden der Herrschaft Die Formen der Ausübung der kolonialen Ausbeutung und Unterdrückung in den „eroberten” afrikanischen Territorien waren mannigfaltig, auch in Ausmaß und Intensität der angewandten Gewaltformen.

    Am direktesten und am ausgeprägtesten wurde Gewalt von der deutschen Kolonialsoldateska in den afrikanischen Kolonien Deutsch-Südwest und Deutsch-Ostafrika angewandt. Die heute viel diskutierten Ereignisse im und zum Herero- und Nama-Krieg im heutigen Namibia (1904–1908) waren nicht die einzigen Verbrechen und dadurch hervorgerufenen politischen Folgen (wenn hier auch besonders direkt), die das deutsche Kaiserreich erlebte und Auswirkungen bis in die Gegenwart besitzen.

    Auch in den anderen Kolonialgebieten wurde jedweder antikoloniale Widerstand mit Gewalt und List gebrochen sowie mit Zwangsmaßnahmen regiert und ausgebeutet. In allen vier deutschen Kolonien auf dem afrikanischen Kontinent setzten die aus dem Reich in die Tropen gereisten neue Herren, die in ihrer Heimat oft genug gescheiterte Existenzen waren, ihre vermeintlichen Ansprüche mit allen ihren zu Gebote stehenden Methoden durch.

    Wenn auch die Gewalt- und Zwangsmaßnahmen in den verschiedenen deutschen Kolonien mit unterschiedlichen Formen angewandt wurden, gehörten sie zum Repertoire der kaiserlichen Repressionsmaßnahmen. Konnten die Ziele der Kolonialherren mit anderen Mitteln durchgesetzt werden, verzichtete man auf blutige Willkür und sann sich andere Formen aus, um die einheimische Bevölkerung zu nötigen.

    So gab es im chinesischen Pachtgebiet viel weniger direkte Gewalttätigkeiten als in der Südsee und vor allem in Afrika. Falls sich dann jedoch, wenn die Herrschaft bedroht war, wie auf der Insel Ponape, die damals zu Deutsch-Neuguinea gehörte, Widerstand regte, wurde rigoros durchgegriffen.

    1. Dort kam es zwischen 1910 und 1911 zu einem Aufstand der Sokehs, die sich gegen Steuern und Zwangsarbeit wehrten.
    2. Die Deutschen reagierten mit brutaler Gewalt.
    3. Das ist im aktuellen Geschichtsbewusstsein kaum bekannt.
    4. Selbst in dem noch heute oftmals als „Musterkolonie” gepriesenen Togo regierten die Deutschen mit Gewaltmaßnahmen, wenn es hier auch keine blutig niedergeschlagenen Aufstände gab, mit Drohungen, Zwangsarbeit, Steuereintreibungen und ähnlichen Maßnahmen.

    Die ausgebliebenen kollektiven blutigen Zwangsmittel ließen die Mär von der gewaltlosen Herrschaft in der „Musterkolonie” reifen, sie sogar als human erscheinen. Wie „human” die deutsche Kolonialpolitik in Togo gewesen ist, zeigte etwa die Tatsache, dass die Deutschen mehr Gefängnisse als Schulen errichteten.

    Ziel aller Gewaltformen war letztendlich der Raub des Landes der Einheimischen. Mit der Ausbeutung der dort lebenden Menschen sollten die für die koloniale Verwaltung notwendigen Finanzmittel durch Steuern und Zwangsarbeit erbracht werden. Nach dem Motto „Teile und herrsche” wurden zudem die Streitigkeiten unter den indigenen Herrschern ausgenutzt und Rivalitäten zwischen ethnischen Gruppierungen geschürt.

    Außer dem erwähnten Herero- und Nama-Krieg in Deutsch-Südwestafrika, der in einem Völkermord endete, und der heutigentags eine in der Öffentlichkeit geführte Debatte darüber ausgelöst hat, gab es ebenso in anderen deutschen Kolonialgebieten antikolonialen Widerstand, der brutal niedergeschlagen wurde.

    Einige, die Rückschlüsse auf das deutsch-afrikanische Herrschaftsverhältnis zulassen, seien im Folgenden genannt: Der Maji-Maji-Krieg in Ostafrika Im Mittelpunkt des Interesses in der damaligen deutschen Öffentlichkeit und später in der wissenschaftlichen Aufarbeitung stand der Maji-Maji-Aufstand. Arbeitszwang und Willkür waren die Hauptursachen für dessen Ausbruch.

    Eine relativ breite Allianz von Angehörigen afrikanischer Ethnien erhob sich von 1905 bis 1907 im Süden der Kolonie Deutsch-Ostafrika gegen die koloniale Ausbeutung und Herrschaft des Deutschen Reichs. Der durchaus als Krieg zu bezeichnende bewaffnete Widerstand der Afrikaner, einer der größten Kolonialkonflikte in Afrika, endete mit einer verheerenden Niederlage.

    Auch wenn es Erschießungen und andere Gewalttaten gegenüber der Zivilbevölkerung gab, starb die Mehrheit der Getöteten nicht durch Gewehrkugeln, sondern durch Verhungern und weitere Kriegsfolgen, weil die deutsche „Schutztruppe” Felder und Dörfer niedergebrannt hatte. Ganze Landstriche wurden so entvölkert.

    Kamerun Noch weniger bekannt ist, wie die Deutschen in Kamerun ihre kolonialen Vorstellungen durchsetzten und welchen Widerstand sie dadurch provozierten. Ein Grund für den geringen Bekanntheitsgrad der Ereignisse in Kamerun ist der Tatsache geschuldet, dass zuweilen bis in die jüngste Zeit die Errichtung und Durchsetzung der Kolonialherrschaft beschönigt wird, gar von einer „humanen Kolonialpolitik” geschrieben wird, weil es etwa seit 1907 eine Korrektur der Kolonialpolitik gegeben hatte.

    Nicht mehr blinde Gewalt sollte im Mittelpunkt der Methoden zur Aufrechterhaltung der Herrschaft stehen, sondern die effektive Ausbeutung von Land und Leuten. Der Nestor der deutschen Kolonialhistoriographie, Helmuth Stoecker, erklärte dies mit der Tatsache, dass nunmehr die Aufteilung der Erde unter den imperialistischen Großmächten abgeschlossen gewesen sei und „eine intensive Ausbeutung des Kolonialbesitzes” begann.

    Mit geradezu räuberischen Praktiken wurde die Kameruner Bevölkerung auf Plantagen, beim Straßen- und Eisenbahnbau ausgebeutet. Außerökonomischer Zwang spielte eine bedeutende Rolle. Die zukünftigen Arbeitskräfte wurden durch Alkohol gefügig gemacht, man nutzte deren Unwissenheit aus, Häuptlinge wurden bestochen.

    1. Jedoch wurde auch dann, wenn es für notwendig erachtet wurde, rücksichtslose Gewalt angewendet.
    2. Die Sterblichkeit unter den afrikanischen Arbeitskräften war katastrophal.
    3. In einer der ersten kolonialkritischen wissenschaftlichen Untersuchungen heißt es hierzu: „Hungerlöhne, übermäßig lange Arbeitstage, ungenügende Ernährung, mangelhafte Unterkünfte, Frauen- und Kinderarbeit, ein zerrüttetes Familienleben, ein früher Tod, Prügel- und Kettenstrafen – das war das Los der Arbeiter in Kamerun.” Solche Formen der Ausbeutung und Unterdrückung verbunden mit Methoden der Vertreibung großer Teile der afrikanischen Bevölkerung vom Grund und Boden führten zu passivem und auch aktivem afrikanischem Widerstand.

    Togo – die „Musterkolonie” Die flächenmäßig kleinste afrikanische Kolonie des deutschen Kaiserreichs stellte Togo dar, die als „Musterkolonie” bezeichnet wurde. Und dies mit dem Argument, dass es die einzige deutsche Kolonie sei, die man so stark ausbeuten konnte, dass sie kein Verlustgeschäft für die sich dort niedergelassenen Händler, Farmer, Beamte und sonstigen Deutschen darstellte und somit nicht den Staatshaushalt belaste.

    Die finanziellen „Verluste” in den anderen deutschen Kolonien trugen die Steuerzahler im Reich daheim. Trotz Gewaltanwendung bei der militärischen Unterwerfung und bei der Aufrechterhaltung der Kolonialherrschaft kam es nicht zu offenen bewaffneten Widerstandsaktionen. Der Togo-Experte Peter Sebald hierzu: „Es ist festzustellen, dass das Kolonialregime auf allen Gebieten scharfe Konflikte mit der Bevölkerung verursachte.

    Wenn es nicht zu größeren Aufständen kam, dann besonders, weil die fortgeschrittenere gesellschaftliche Entwicklung der afrikanischen Bevölkerung den deutschen Kolonialismus zur Anwendung differenzierterer Methoden veranlasste.” Die deutsche Kolonialverwaltung arbeitete deshalb eher mittels Repressionsmaßnahmen, die von der Justiz abgesichert wurden.

    1. Die Zahl der Strafurteile stieg von 1.072 im Jahre 1901/02 auf 6.009 im Jahre 1911/12, die Anzahl der offiziell verhängten Prügelstrafen von 162 auf 733 im gleichen Zeitraum.
    2. Nicht zu unterschätzen ist der andauernde passive Widerstand, indem einzelne Personen, zuweilen auch ganze Dörfer in die Nachbarkolonien abwanderten.

    Auch dies ist eine Folge der angedrohten Gewalt unter den Bedingungen einer hochentwickelten europäischen Kolonialherrschaft. Deutscher Kolonialismus Gewalt, ob subtil oder direkt spontan, wendete die deutsche Kolonialadministration in allen von ihr unterworfenen Gebieten an, denn nach dem wie auch immer vonstattengegangenen Landerwerb ging es darum, die dort lebende Urbevölkerung zum Arbeiten zu bewegen.

    Diese lebte bislang von der Subsistenz- und Naturalwirtschaft und sollte durch Gewalt und Gewaltandrohung zur Produktion von Mehrwert angehalten werden, die den Handelsunternehmen, den Farmern, Bauherren, Reedern und anderen am Kolonialhandel interessierten Kräften in Deutschland zugutekommen sollte.

    Die Deutschen führten deshalb Kopf- und Hüttensteuern ein. Wer diese nicht entrichten konnte oder wollte, wurde zur Zwangsarbeit verurteilt. Große Teile der indigenen Bevölkerungen gerieten so in Unfreiheit. Passivem (Flucht) wie aktivem Widerstand (Aufstände/Kolonialkriege) wurde mit den verschiedensten Formen struktureller Gewalt begegnet.

    1. Diese eigentlich schon lange bekannte Tatsache wurde und wird durch wissenschaftliche Forschungen immer wieder bestätigt.
    2. Die deutsche Kolonialherrschaft endete mit der Niederlage des Deutschen Reiches im Ersten Weltkrieg und dem Friedensvertrag von Versailles; in einigen deutschen Kolonien war dies schon kurz nach Kriegsausbruch der Fall.

    Ausgewählte Übersichtsdarstellungen zur Geschichte des deutschen Kolonialismus

      Conrad, Sebastian: Deutsche Kolonialgeschichte, München 2008. DNB Fröhlich, Michael: Imperialismus. Deutsche Kolonial- und Weltpolitik 1880–1914, München 1994. DNB Gifford, Prosser/Louis, William Roger (Hrsg.): Britain and Germany in Africa. Imperial Rivalry and Colonial Rule, New Haven/London 1967. British Library Graudenz, Karlheinz: Die deutschen Kolonien. Geschichte der deutschen Schutzgebiete in Wort, Bild und Karte, München 1982. DNB Gründer, Horst/Hiery, Hermann (Hrsg.): Die Deutschen und ihre Kolonien. Ein Überblick, 2. Aufl., Berlin 2018. DNB Gründer, Horst: „ da und dort ein junges Deutschland gründen”. Rassismus, Kolonien und kolonialer Gedanke vom 16. bis zum 20. Jahrhundert, 3. Aufl., München 2006. DNB Gründer, Horst: Geschichte der deutschen Kolonien.6. überarb. und erw. Aufl., Paderborn 2012. DNB van der Heyden, Ulrich/Heine, Peter (Hrsg.): Studien zur Geschichte des deutschen Kolonialismus in Afrika. Festschrift zum 60. Geburtstag von Peter Sebald, Pfaffenweiler 1995. DNB van der Heyden, Ulrich/Zeller, Joachim (Hrsg.): Kolonialismus hierzulande. Eine Spurensuche in Deutschland, Erfurt 2008. DNB van der Heyden, Ulrich/Zeller, Joachim (Hrsg.): Kolonialmetropole Berlin. Eine Spurensuche, Berlin 2002 DNB van der Heyden, Ulrich/Zeller, Joachim (Hrsg.): “„.Macht und Anteil an der Weltherrschaft”. Berlin und der deutsche Kolonialismus, Münster 2005 DNB Honold, Alexander/Scherpe, Klaus R. (Hrsg.): Mit Deutschland um die Welt. Eine Kulturgeschichte des Fremden in der Kolonialzeit, Stuttgart/Weimar 2004. DNB Höpker, Thomas/Petschull, Jürgen: Der Wahn vom Weltreich. Die Geschichte der deutschen Kolonien, Herrsching 1986. DNB Knoll, Arthur J./Hiery, Hermann J. (Hrsg.): The German Colonial Experience. Select Documents on German Rule in Africa, China and the Pacific 1884–1914, Lanham 2010. British Library Knopp, Guido: Das Weltreich der Deutschen, München 2010 DNB Längin, Bernd G.: Die deutschen Kolonien, Hamburg 2005. DNB Meyer, Hans: Das deutsche Kolonialreich. Eine Länderkunde der deutschen Schutzgebiete, Leipzig/Wien 1909. BSB München Nestvogel, Renate/Tetzlaff, Rainer (Hrsg.): Afrika und der deutsche Kolonialismus. Zivilisierung zwischen Schnapshandel und Bibelstunde, Berlin/Hamburg 1987. DNB Pogge von Strandmann, Hartmut: Imperialismus vom Grünen Tisch. Deutsche Kolonialpolitik zwischen wirtschaftlicher Ausbeutung und „zivilisatorischen” Bemühungen, Berlin 2009. DNB Reinhard, Wolfgang: Die Unterwerfung der Welt. Globalgeschichte der europäischen Expansion 1415-2015, München 2016. DNB Schinzinger, Francesca: Die Kolonien und das Deutsche Reich. Die wirtschaftliche Bedeutung der deutschen Besitzungen in Übersee, Stuttgart 1984. DNB Speitkamp, Winfried: Deutsche Kolonialgeschichte, 3. Aufl., Stuttgart 2014. DNB Steltzer, Hans Georg : Die Deutschen und ihr Kolonialreich. Frankfurt am Main 1984. BSB München Stoecker, Helmuth (Hrsg.): Drang nach Afrika. Die deutsche koloniale Expansionspolitik und Herrschaft in Afrika von den Anfängen bis zum Verlust der Kolonien, 2. Aufl., Berlin 1991. DNB Wagner, Norbert Berthold: Die deutschen Schutzgebiete. Erwerb, Organisation und Verlust aus juristischer Sicht, Baden-Baden 2002. DNB

    Wie hieß Nigeria früher?

    Über Nigeria Politische karte Nigeria liegt auf der Westküste Afrikas und ist das meist bevölkerste schwarze Land in der Welt, grenzt an dem Nordatlantikozean, zwischen Benin und Kamerun. Nigeria bedeckt 356,668 miles² (923,7770 km²). Es hat etwa dieselbe Größe wie Kalifornien, Nevada und Utah zusammen.

    Nigeria hat eine Vielfalt von Menschen und Kultur. Die Geschichte des Landes geht bis zu 500 v. Chr. zurück, als die Leute von Nok die Einwohner waren. Es war das Ende des 15. Jahrhunderts europäische Forscher und Händler haben ihren lukrativen Sklavenhandel mit den Völkern von Yoruba und Benin begonnen.1861 wurde Lagos von den Briten kolonisiert und 1914 wurde das komplette Land zur Kolonie und das Protektorat von Nigeria.

    Nigeria ist 1960 unabhängig geworden. Finden Sie mehr Informationen an der, : Über Nigeria

    War Südafrika eine deutsche Kolonie?

    Deutsch-Südwestafrika (danach Südwestafrika )
    ( Details ) ( Details )

    /td> Hauptstadt : Berlin, Deutsches Reich Verwaltungssitz: 1885–1891: Otjimbingwe 1891–1915: Windhuk 1915: Grootfontein Verwaltungsorganisation: 5–12 Bezirke Oberhaupt der Kolonie: 1884–1888: Wilhelm I.1888: Friedrich III.1888–1915: Wilhelm II. Gouverneur der Kolonie: siehe hier Einwohner: ca.200.000 Einwohner, davon ca.12.500 Deutsche (1913) Währung: Mark (Goldmark) Besitzergreifung: 1884–1915 Heutige Gebiete: Namibia und der Südrand des Caprivizipfels in Botswana

    Deutsch-Südwestafrika war von 1884 bis 1915 eine deutsche Kolonie (auch Schutzgebiet ) auf dem Gebiet des heutigen Staates Namibia, Mit einer Fläche von 835.100 km² war es ungefähr anderthalbmal so groß wie das Deutsche Kaiserreich, Deutsch-Südwestafrika war die einzige der deutschen Kolonien, in der sich eine nennenswerte Anzahl deutscher Siedler niederließ.

    Was war die erste deutsche Kolonie?

    24.04.1884 – Südwestafrika wird erste deutsche Kolonie Als der unternehmungslustige Bremer Tabakhändler Adolf Lüderitz im Südwesten Afrikas ein Stück Land erwarb, nutzte das Deutsche Reich die Chance, um in die Kolonialpolitik einzusteigen.1884 wurde “Lüderitzland” unter den Schutz des Deutschen Reichs gestellt und zu Deutsch-Südwestfrika – dem heutigen Namibia – ausgebaut, in dem gezielt Deutsche angesiedelt wurden.

    1. Als die einheimische Bevölkerung merkte, dass sie bei Landkäufen betrogen worden war und durch die deutschen Siedler ihre Lebensgrundlage verlor, kam es zu Aufständen.
    2. Der bekannteste von ihnen, der Aufstand der Herero, wurde vom Deutschen Reich mit einem Völkermord beantwortet. Im 20.
    3. Jahrhundert wurden die deutschen Kolonialverbrechen weitgehend verdrängt.

    In den letzten Jahrzehnten erfolgt langsam eine Aufarbeitung. Erst 2015 wurde das Massaker an den Herero von der deutschen Bundesregierung offiziell als Völkermord anerkannt. Redaktion: Ronald Feisel : 24.04.1884 – Südwestafrika wird erste deutsche Kolonie

    Wer hatte welche Kolonien?

    Kolonialismus / Kolonien – Die Kolonien des Deutschen Reiches im 19. Jahrhundert. Im Laufe der letzten 200 Jahre haben viele europäische Staaten Länder in anderen Erdteilen unterworfen. Diese Länder konnten sich gegen die Übermacht der Europäer nicht wehren und wurden zu sogenannten Kolonien.

    Diese Eroberungspolitik bezeichnet man als “Kolonialismus”. Der Begriff kommt vom lateinischen Wort “colonia”, das heißt “Ansiedlung außerhalb des römischen Bürgergebietes”. Die Länder wurden oft nur deshalb unterworfen, weil die Eroberer die Schätze der fremden Länder für sich haben wollten. Das konnten Goldschätze sein oder Diamanten.

    Auch kaufte man für wenig Geld in den fremden Ländern Gewürze, Tee, Kaffee, Tabak oder Früchte und verkaufte diese dann für viel Geld in den Heimatländern. Die ersten Kolonien wurden von den großen Seefahrernationen Großbritannien, Spanien, Portugal, Frankreich und den Niederlanden erobert.

    Deutschland, das nicht zu den großen Seefahrernationen gehörte, hatte für kurze Zeit (bis zum Ende des Ersten Weltkriegs) wenige Kolonien in Afrika und Asien. Spanien dagegen hatte große Kolonien in Mittel- und Südamerika und England in Asien und im Nahen Osten. Die Kolonien wurden von deutschen, französischen, englischen und spanischen Beamten verwaltet.

    Die Menschen, die in den Kolonien lebten, waren den fremden Herrschern untertan und hatten oft keine eigenen Rechte. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Jahre 1914 lebte mehr als die Hälfte aller Menschen dieser Welt in Kolonien. Erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Jahre 1945 gaben die europäischen Staaten ihre Kolonien allmählich wieder auf, so dass diese Länder unabhängig wurden.

    Ist Südafrika eine deutsche Kolonie?

    Deutsch-Südwestafrika (danach Südwestafrika )
    ( Details ) ( Details )

    /td> Hauptstadt : Berlin, Deutsches Reich Verwaltungssitz: 1885–1891: Otjimbingwe 1891–1915: Windhuk 1915: Grootfontein Verwaltungsorganisation: 5–12 Bezirke Oberhaupt der Kolonie: 1884–1888: Wilhelm I.1888: Friedrich III.1888–1915: Wilhelm II. Gouverneur der Kolonie: siehe hier Einwohner: ca.200.000 Einwohner, davon ca.12.500 Deutsche (1913) Währung: Mark (Goldmark) Besitzergreifung: 1884–1915 Heutige Gebiete: Namibia und der Südrand des Caprivizipfels in Botswana

    Deutsch-Südwestafrika war von 1884 bis 1915 eine deutsche Kolonie (auch Schutzgebiet ) auf dem Gebiet des heutigen Staates Namibia, Mit einer Fläche von 835.100 km² war es ungefähr anderthalbmal so groß wie das Deutsche Kaiserreich, Deutsch-Südwestafrika war die einzige der deutschen Kolonien, in der sich eine nennenswerte Anzahl deutscher Siedler niederließ.

    Was sieht man heute von Deutschland in den ehemaligen Kolonien?

    Bundesregierung ist sich der Problematik bewusst – Das weiß auch die Bundesregierung. “Lange haben wir uns in Deutschland der Illusion hingegeben, wir seien aus der Kolonialzeit mit einem blauen Auge davongekommen, die deutsche Kolonialzeit sei zu kurz gewesen, um wirklich großes Unheil anzurichten”, räumte die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Michelle Müntefering, im November im Bundestag ein. Wie Viele Kolonien Hatte Deutschland Es dauerte gut 100 Jahre, bis sich eine deutsche Regierung dieser Ära stellen wollte.2018 vereinbarten CDU/CSU und SPD im Koalitionsvertrag, die Kolonialvergangenheit aufzuarbeiten, Denn die Spuren sind noch immer sichtbar, auch wenn sie im Alltag kaum jemand wahrnimmt: Straßen und Denkmäler erinnern an deutsche Kolonialverbrecher.