Gegenwart – Laut der Volkszählung von 2003 lebten 300.000 Deutsche in Kasachstan, vor allem im Norden des Landes und im Raum Astana. Die Volkszählung von 2009 ergab jedoch, dass nur noch 170.000 Deutsche in Kasachstan leben. Im Jahr 2012 bezifferte die staatliche kasachische Statistikagentur die Zahl der in Kasachstan lebenden Deutschen auf 180.832.
Wieso gibt es so viele Kasachen in Deutschland?
Leben und Kultur der Deutschen in der Kasachischen SSR nach der Deportation Russlanddeutsche Kinder in einem kasachischen Dorf. (© picture-alliance) Die Anzahl und die Zusammensetzung der deutschen Bevölkerung haben sich während der Kriegsjahre 1941-1945 grundlegend verändert.
Bereits vor dieser Zeit lebten in Kasachstan über 92.000 “ortsansässige Deutschen”. Sie waren Nachfahren von freiwilligen Umsiedlern aus der Zeit der Jahrhundertwende, Hungerflüchtlingen der 1920er-Jahre aus der Wolgaregion, verbannte und enteignete Bauern aus der Ukraine, dem Nordkaukasus und aus der Wolgaregion sowie Bauern, die aus Wolhynien und grenznahen Landkreisen der Südukraine in den Jahren 1936-1938 deportiert worden waren.
Während des Zweiten Weltkrieges kamen mehr als 444.000 deportierte Deutsche hinzu. In der sowjetischen Amtssprache nannte man sie “Sonderumsiedler”. Dadurch erreichte die deutsche Bevölkerung in Kasachstan 1945 eine Gesamtzahl von über 500.000 Personen.
- Die deutsche Bevölkerung hatte einen sehr unterschiedlichen rechtlichen Status und war, bis auf die “ortsansässigen” Deutschen, völlig unzureichend mit Wohnraum, Arbeit und Verpflegung versorgt.
- Die wichtigste Aufgabe der Betroffenen in den 1940er Jahren war es, das pure Überleben zu organisieren, wobei die eigene Initiative gegenüber den Entscheidungen der staatlichen Organe nachrangig war.
Das Volkskommissariat des Innern (NKWD) hat über den Aufenthaltsort, die Zuweisung von Arbeit und die Lebensmittelzuteilung verfügt. Die Mobilisierung von Männern und in geringerer Anzahl auch Frauen für den Arbeitseinsatz in Arbeitskolonnen, vor allem auf Baustellen im Ural und im Bergbau und der Forstwirtschaft in Sibirien, veränderte die Zusammensetzung der Bevölkerung.
Diese Arbeitskolonnen wurden nach Kriegsende von der sowjetischen Propaganda beschönigend “Arbeitsarmee” (“Trudarmee”) genannt. Am 1. Januar 1947 gab es in Kasachstan 101.330 Familien deutscher Sonderumsiedler (339.563 Personen, darunter 66.961 Männer, 131.911 Frauen, 140.691 Kinder im Alter unter 16 Jahren).
Auffallend ist, dass es über 100.000 Personen weniger waren als 1945 und es nur halb so viele Männer wie Frauen gab.
Sind Kasachen Turk?
Herkunft und die drei Schüs (Horden) – Ungefähre Verteilung der einzelnen Stammes-Gruppierungen Die Vorfahren der heutigen Kasachen sind hauptsächlich Turkvölker, aber auch teilweise turkisierte mongolische oder sibirische Stämme. So zeigen die heutigen Kasachen, gleich den Tuwinern, eine enge Verwandtschaft sowohl mit den Mongolen als auch mit anderen Turkvölkern auf.
- In einigen kasachischen Chroniken wird die Entstehung der Schüs in das 13. Jahrhundert des Dschingis Khan gelegt.
- Nach anderen Quellen entstanden die Schüs im 15. Jahrhundert, als Timur-i Leng die Kyptschak-Horde unterwarf.
- Andere Aufzeichnungen führen die Bildung der Schüs bewusst in die vormongolische Zeit zurück; damit wären diese hauptsächlich köktürkischer Herkunft und wesentlich älter als das eigentliche kasachische Volk. Der kasachische Historiker Manash Kossibayev vertritt den Standpunkt, dass die Bildung der Schüs – oder der Horden – die Formung der kasachischen Gesellschaft über mehrere Jahrhunderte darstelle. Die Schüs, so Kossibayev, seien auf der Grundlage der natürlich-geographischen Faktoren begründet. Damit entsprechen sie bis heute der nomadischen Lebensweise und ihren Traditionen, unter anderem der Sippen- und Stammesbeziehungen untereinander. Somit wären die Schüs als Stammesbünde zu betrachten, wie es auch die mongolischen Horden waren, und die Gleichsetzung von „Schüs” und „Horde” als gerechtfertigt anzusehen.
Jedoch waren die Schüs, anders als die mongolischen Horden, nicht nach dem Verwandtschafts-, sondern nach dem Territorialprinzip gebildet. Die drei Schüs unterscheiden sich nicht in ihrem Aufbau, sondern nach Dialekt und Geltungsgebiet. Bemerkenswert ist, dass sich für die Schüs über ihre Grenzen hinaus noch zwei weitere Unterteilungen nachweisen lassen: die „Koscha” (kasachisch: Koja, türkisch Hoca ) und die „Tore” (kasachisch: Töre ), die den mongolischen Erbadel unter den Kasachen bilden.
Sind Kasachen Russlanddeutsche?
Gegenwart – Laut der Volkszählung von 2003 lebten 300.000 Deutsche in Kasachstan, vor allem im Norden des Landes und im Raum Astana. Die Volkszählung von 2009 ergab jedoch, dass nur noch 170.000 Deutsche in Kasachstan leben. Im Jahr 2012 bezifferte die staatliche kasachische Statistikagentur die Zahl der in Kasachstan lebenden Deutschen auf 180.832.
Wo leben Kasachen in Deutschland?
Mitte der 60er Jahre kamen mit den türkischen Gastarbeitern auch viele Kasachischstämmige als Arbeitsimmigranten nach Deutschland. Heute leben sie vor allem im Ruhrgebiet und in Berlin. Die kasachische Diaspora formiert sich in Westeuropa und besinnt sich ihrer Wurzeln.
- Asachen leben heute in der ganzen Welt, als Folge der Migration aus Kasachstan nach China, Mittelasien, Afghanistan, Pakistan, Iran und Indien.
- In 43 Ländern der Erde gibt es mehr als fünf Millionen von Kasachen, darunter 2,57 Millionen in den vierzehn Staaten der GUS und 2,33 Millionen in 29 Staaten der Welt.
Sie haben eine gemeinsame Urheimat, Kasachstan, bekennen sich zum Islam und zählen zu den Turkvölkern. Die kasachische Diaspora entwickelt sich heute erfolgreich in Ländern mit polyethnischen und multireligiösen Kulturen dank ihrer Fähigkeit zur Anpassung, die sicher auch genetische Ursachen in der früheren traditionellen Lebensweise der Nomaden hat.
Kasachen als Lederproduzenten Viele Kasachen waren in den 1930er Jahren vor Stalins Deportationen auch in die Türkei geflohen. Die kasachischen Aussiedler kamen vor mehr als vierzig Jahren nach Deutschland, bis heute sind sie Teil der türkischen Arbeitsimmigration.180 Familien, rund 900 Personen, kamen damals nach Deutschland.
Die kasachischen Immigranten kamen meist in Köln an und reisten dann weiter nach Westberlin und in die Industriestädte des Ruhrgebiets und die naheliegenden Städte des Rheinunterlaufs. Die Kasachen eröffneten hauptsächlich kleine und mittelständische Unternehmen zur Lederbearbeitung.
Manche von ihnen gründeten kleine Cafes mit orientalischen, kasachischen und türkischen Gerichten im Angebot. Die auf dem Territorium der BRD wohnenden Kasachen erreichten schnell ein hohes Ausbildungsniveau und sozialen Status. Und nach Jahrzehnten als Gastarbeiter vermochte die erste Generation der kasachischen Immigranten, ihren Kindern eine gute Ausbildung zu ermöglichen.
Die erste Generation der kasachischen Arbeitsimmigranten war hauptsächlich in Kohle-, Automobil- und Stahlinstustrie sowie im Bauwesen beschäftigt. Die zweite Generation der deutschen Kasachen fand bereits Berufe bei Firmen als Sachbearbeiter oder Manager, in Autoreparaturbetrieben oder der Elektrogeräteherstellung.
Asachen arbeiteten auch als Juristen, Zahnärzte und Ingenieure. In Bezug auf ihre Familienbeziehungen unterscheiden sich die Kasachen in Deutschland durch einen viel tieferen Konservatismus als beispielsweise ethnische Kasachen in Frankreich. Sie bemühen sich, eine Braut aus den in der Türkei lebenden kasachischen Familien zu finden.
Oft heiraten sie türkische Frauen, aber fast nie gehen sie eine Ehe mit Vertretern anderer, nichttürkischer, Völker ein. Kasachen, die in Europa außerhalb der Türkei arbeiteten, überführten die Leichen der in Deutschland, in Europa oder in den USA verstorbenen Verwandten immer in die Türkei.
Viele deutsche Kasachen schickten ihre Kinder während der Sommerferien nach Kasachstan zu Bekannten oder Verwandten in ihre historische Heimat. So sollten sie in Kontakt mit der kasachischen Kultur und den Volkstraditionen kommen, um ihre ethnische Identität zu pflegen. In Deutschland wurden 1997 zwei kasachische Gesellschaften – in München und Köln – gegründet.
Deren Mitarbeiter arbeiten ehrenamtlich und meist von zu Hause aus. Ein drängendes Problem der Kasachen in Deutschland ist die Sprache. In ihren Familien wird hauptsächlich Türkisch gesprochen, die Kinder verständigen sich auf Deutsch. Ein Ziel der kasachischen Gesellschaften ist deshalb, der jungen kasachischen Generation in Deutschland ihre Muttersprache und die Kultur ihres Volkes nahe zu bringen.
Urlaub in der Urheimat So könnten zum Beispiel regelmäßig Bücher, Zeitungen und Zeitschriften aus Kasachstan in kasachischer Sprache nach Deutschland gesandt werden und die Arbeit der Gesellschaften unterstützen. Der Eintritt des jungen Staates Kasachstan in die internationale Gemeinschaft als ein gleichberechtigtes Mitglied diente als Ausgangspunkt zur Gründung von kasachischen Gesellschaften in verschiedenen Ländern der Welt.
Das akuteste Problem ist heute für die kasachische Regierung ein hohes Interesse an Übersiedlung in den kasachischen Diasporen. Nach dem Erwerb der Unabhängigkeit kehrten viele ethnische Kasachen heim, insbesondere aus Deutschland. Die Aufgabe des Staates ist es, für die Repatrianten günstige Bedingungen zu schaffen.
- Dazu wurde auch die entsprechende Gesetzgebung verändert.
- So sind für die zeitgemäße Entwicklung der kasachischen Diaspora zwei politische Prozesse kennzeichnend: Der Erhalt der ethnischen Identität und die Repatriierung nach Kasachstan.
- Als ein Zeichen des ethnischen Selbstbewußtseins der Kasachischstämmigen kann man den Stolz der Kasachen auf ihre Herkunft, ihre Kenntnisse der historischen Traditionen, der kasachischen Kultur und der Sitten und Bräuche bezeichnen.
Unsere Autorin arbeitet am Lehrstuhl für Politologie und Soziologie der Kasachischen Nationalen Pädagogischen Universität.
Wie sagt man auf Kasachisch Hallo?
Die wichtigsten Wörter auf Kasachisch: Hallo! ә!
Sind Kasachen Mongolen?
Wer sind die mongolischen Kasachen? – Die mongolischen Kasachen bilden 1. Kipchak türkischer Abstammung, 2. Naiman mongolischer Abstammung, (auch Khereid, Jalayr, Khongirad, Khatagin), 3. skythischer Abstammung aus dem Iran, (auch Sakas, Sarmaten und Massageten).
Unter den Khasags waren die Naiman, Khereid, die Jalayr und die Khongirad große Stämme, jeder mit einer Bevölkerung von Hunderttausenden bis Millionen. Heute ist das kasachische Volk mit über 100.000 Menschen die größte ethnische Minderheit in der Mongolei, obwohl es nur 4% der Gesamtbevölkerung ausmacht.
Der größte Teil der kasachischen Bevölkerung lebt in der westlichen Provinz Bayan-Ölgii. Kasachisch ist die Sprache der Alltagskommunikation, und der Islam ist die Hauptreligion der Kasachen. Die örtlichen Schulen unterrichten entweder auf Mongolisch oder Kasachisch.
- Mongolisch ist die Sprache der interethnischen Kommunikation und offizielle Sprache der Regierung und der Wirtschaft.
- Die modern dokumentierte kasachische Migration in die Mongolei beginnt 1840 mit der Ankunft vieler Migranten aus den Gebieten des heutigen Westchina (Xinjiang).
- Die Provinz Bayan Ölgii wurde 1939 als halbautonomes Heimatland für die in der Mongolei lebenden Kasachen geschaffen.
Als die Sowjetunion und China Grenzen errichteten, waren die Kasachen in der Mongolei bis in die 1990er Jahre von ihren Brüdern isoliert. Als sich die ehemalige UdSSR auflöste und Kasachstan seine Unabhängigkeit erklärte, hieß Naserbayev die kasachische Diasporagemeinschaft, darunter auch Kasachen aus der Mongolei, wieder willkommen.
- Etwa die Hälfte der Kasachen in der Mongolei zog nach der Unabhängigkeit in den 1990er Jahren nach Kasachstan.
- Viele kehrten jedoch zurück.
- In der Mongolei genossen sie immer einen vergleichsweise hohen Status in der Gesellschaft.
- Heute pflegen viele Kasachen in Bayan-Ölgii die traditionelle halbnomadische Viehzucht, indem sie mehrmals im Jahr mit ihren Tieren umziehen und während des Sommers in einem kasachischen Ger (größer als ein mongolisches Ger) leben.
Alle Kasachen unterhalten enge Beziehungen zu Großfamilien.
Welcher Sprache ähnelt Kasachisch?
Sprecherzahl und Dialekte – Von den fast 8,2 Millionen Kasachen der damaligen UdSSR gaben 1989 rund 7,9 Millionen Kasachisch als Muttersprache und 40.606 als Zweitsprache an; von den Minderheiten beherrschten nur 1,6 % die Landessprache. Kasachisch wurde in den 1990er Jahren in Kasachstan von 6,6 Millionen Menschen gesprochen und ist dort auch Staatssprache,
- Russisch gilt aufgrund der großen russischsprachigen Minderheiten weiterhin als zweite Verwaltungssprache des Landes.
- In Usbekistan sprechen 808.227, in Russland 37.318, in Tadschikistan 11.376 Menschen Kasachisch.
- Ferner leben 1,1 Millionen Kasachen in der Volksrepublik China (1991) und dort allein 607.000 in Xinjiang,
In der Mongolei gaben (1991) 100.000 Menschen Kasachisch als Muttersprache an.1982 waren 3000 Kasachen im Iran und 2000 in Afghanistan ansässig. Aber auch in der Türkei gaben 1982 etwas über 600 Menschen die kasachische Sprache als Muttersprache an. Das Kasachische lässt sich in drei Dialektgruppen gliedern, die ungefähr den drei historischen Stammesverbänden der Kasachen entsprechen: Nordost-Kasachisch wird im traditionellen Gebiet der Mittleren Horde im zentralen und nordöstlichen Kasachstan gesprochen.
- Es bildet die Hauptgrundlage der modernen kasachischen Schriftsprache.
- Das West-Kasachische, das eng mit dem Nogaischen verwandt ist, wird im traditionellen Gebiet der Kleinen Horde im Westen Kasachstans und im angrenzenden Turkmenistan gesprochen.
- Den dritten Dialekt bildet das Süd-Kasachische, das im traditionellen Gebiet der Großen Horde im Süden Kasachstans, im angrenzenden Teil Usbekistans und im Sinkiang gesprochen wird.
Bis in die 1920er Jahre wurde das Kasachische von den Russen (und den übrigen Europäern) meist als Kirgisisch oder auch als Kasak-Kirgisisch oder Kasak-Tatarisch bezeichnet und nicht immer von der eng mit ihr verwandten kirgisischen Sprache unterschieden.
Der Wortschatz des Hochkasachischen wurde in den 1930er Jahren mit zahlreichen Ableitungen aus dem Aserbaidschanischen angereichert. Das war teils dadurch bedingt, dass viele Angehörige der kasachischen Intellektuellenschicht ihre Hochschulausbildung an der 1919 gegründeten Universität Baku oder an der Universität Gəncə bekommen haben.
Die ersten nationalen Universitäten erhielt Kasachstan erst in den 1930er Jahren.
Wie viele Russlanddeutsche leben noch in Deutschland?
In der Bundesrepublik Deutschland leben ca.2,5 Millionen Russlanddeutsche, dennoch ist das Wissen über sie in der Mehrheitsbevölkerung relativ begrenzt.
Warum kommen so viele Russlanddeutsche aus Kasachstan?
Leben und Kultur der Deutschen im Ural und Sibirien nach der Deportation Eine Gruppe deutschstämmiger Sowjetbürger demonstriert am 31.3.1980 auf dem Roten Platz in Moskau für ihre Ausreise in die Bundesrepublik Deutschland. Sie entrollten Plakate, auf denen es unter anderem hieß “Sowjetdeutsche rufen SOS” und “Laßt uns in die Heimat”.
- Die Demonstration dauerte nur knapp eine halbe Minute.
- Sicherheitsbeamte in Zivil und uniformierte Milizen griffen sofort ein, zerissen die Transparente und transportieren die Demonstranten in einem Wagen der Miliz ab.
- © picture-alliance/dpa) Nach dem Ausbruch des deutsch-sowjetischen Krieges wurde die deutsche Bevölkerung ab Mitte August 1941 von der Halbinsel Krim, aus der Umgebung von Leningrad, danach aus der Wolgaregion, aus Zentralrussland und anderen Regionen und Städten des Europäischen Teils der UdSSR nach und Sibirien deportiert.
Begründet wurde das mit Sicherheitsinteressen, wobei den in der Wolgaregion wohnhaften Deutschen (, Gebiete Saratow und Stalingrad) vorgeworfen wurde, sie würden in ihrer Mitte “Tausende und aber Tausende Diversanten und Spione” verbergen, “die nach dem aus Deutschland gegebenen Signal Explosionen in den von Wolgadeutschen besiedelten Rayons hervorrufen sollen”.
Dieser Vorwurf der Bereitschaft zur Kollaboration mit Nazi-Deutschland und der Vorbereitung von bewaffnetem Widerstand und Sabotage im Rücken der Roten Armee wurde vom Volkskommissariat des Innern (NKWD) schon im Verlauf der in den Jahren 1937-1938 tausendfach gegen Deutsche in der Ukraine und anderen Landesteilen erhoben und als Grund für die Hinrichtung durch Erschießen, seltener für die Einweisung in Besserungsarbeitslager (ABL, russisch: ITL) des GULAG für 10 Jahre genannt.
Im September 1941 wurden 18.600 Männer im arbeitsfähigen Alter aus der Ukraine in ABL überstellt. Ihnen folgten Soldaten und Offiziere der Roten Armee, die aus den kämpfenden Armeeeinheiten abgezogen wurden. Die Zivilbevölkerung wurde nach Sibirien und Kasachstan deportiert und dort der Überwachung durch das NKWD unterstellt.
Der Arbeitskräftebedarf auf Baustellen der Rüstungsindustrie, des Transportwesens, im Bergbau, der Forst- und Landwirtschaft im Ural und in Sibirien wurde zum großen Teil durch deutsche Männer im Alter von 15 bis 55 und Frauen im Alter von 16 bis 45 Jahren gedeckt, die durch die Kreiswehrersatzämter zum Einsatz in Arbeitslagern mobilisiert wurden.
Zum 1. Januar 1944 waren im Kohlebergbau des sibirischen Kusbass 50 Prozent aller Mobilisierten deutsche Frauen und Heranwachsende. Auf Baustellen der Rüstungsindustrie im Ural, die dem NKWD unterstellt waren, lag der Anteil deutscher Arbeitsarmisten (“Trudarmee”) nach Berechnungen des russischen Historikers V.
Kirillov, zwischen 30 und 90 Prozent des “Sonderkontingents”. In manchen Industriebetrieben stellten sie 35-40 Prozent der Belegschaft. Berechnungen von Grigorij Ja. Malamud zufolge befanden sich zum 01. Januar 1944 in Arbeitslagern des NKWD und anderer Volkskommissariate 316.000 deutsche Arbeitsarmisten, davon 119.358 im Ural,
In den Jahren 1942-47 sind allein in den Lagern Usol‘lag, Tagillag, Bogoslovlag und Bakallag 14.460 deutsche Arbeitsarmisten an Hunger, Krankheiten, Verletzungen und Erschöpfung zu Tode gekommen.
Können Kasachen in Deutschland arbeiten?
Fazit – Die neue Fassung des kasachischen Aufenthaltsgesetzes wirft bereits jetzt viele Fragen in der Rechtspraxis auf. Wir empfehlen Ihnen, mit uns ein persönliches Beratungsgespräch zu vereinbaren, damit konkrete Fallkonstellation in Ihrem Unternehmen geprüft, mögliche Risiken vorsorglich erkannt und Lösungen gefunden werden können. zuletzt aktualisiert am 04.11.2016
Wie viele Russlanddeutsche kamen aus Kasachstan?
Auswanderung der Russlanddeutschen aus Kasachstan – Laut offiziellen Daten lebten im Jahr 1989 mehr als zwei Millionen ethnische Deutsche in der Sowjetunion, davon 957.000 in Kasachstan. Nach dem Zerfall der Sowjetunion begann eine Massenausreise von Russlanddeutschen nach Deutschland.
In den ersten Jahren verließen jährlich mehr als 100.000 Deutsche Kasachstan. Die Zahl hat sich über die Jahre verringert, aber in den letzten Jahren stabilisiert. Nach Angaben des statistischen Komitees Kasachstans blieben Anfang 2015 noch 182.000 Deutsche im Land. Insgesamt haben fast 800.000 Menschen seit der Unabhängigkeit Kasachstans das Land verlassen: ein irreparabler Verlust für das Land.
Deutsche in Kasachstan Create line charts Umso bedeutender ist in der Hinsicht die große Ehrung von Herold Berger, der Kasachstan zu seiner endgültigen Heimat machte. Dieser „Zögling dreier Staaten” ist ein Symbol für das multinationale Selbstverständnis, dass die kasachische Regierung dem Land verleiht.
Ist Kasachstan ein reiches Land?
Wirtschaft – Zwischen 1990 und 1995 ging das Bruttoinlandsprodukt jährlich um 11 % zurück. Erst 1996 verzeichnete die Wirtschaft seit der Unabhängigkeit 1990 zum ersten Mal ein leichtes Anwachsen. Die Aussichten für Kasachstans Wirtschaft sind gut. Kasachstan ist ein bergbaulich-industriell geprägtes Entwicklungsland.
- Das Land ist reich an Bodenschätze n.
- Die Erdölvorkommen am Kaspischen Meer werden seit 1960 ausgebeutet.
- Neu entdeckte Erdöl- und Erdgasvorräte an der Nordküste werden intensiv gefördert.
- Durch Steinkohle- und Braunkohlelager ist Kasachstan reich an Brennstoffen.
- Nach Australien besitzt Kasachstan die größten Uranerzreserven der Welt.
Daneben werden Kupfer-, Zinn-, Blei- und Eisenerze sowie Bauxit, Gold, Silber und Phosphorite abgebaut. Die Industrialisierung wurde schon in sowjetischer Zeit vorangetrieben. Eine umfangreiche Schwerindustrie umfasst Eisen- und Buntmetallverhüttung, ein Aluminiumwerk, Land- und Schwermaschinenbau, Rüstungsindustrie, Erdöl verarbeitende sowie chemische Industrie.
Warum kommen so viele Russlanddeutsche aus Kasachstan?
Leben und Kultur der Deutschen im Ural und Sibirien nach der Deportation Eine Gruppe deutschstämmiger Sowjetbürger demonstriert am 31.3.1980 auf dem Roten Platz in Moskau für ihre Ausreise in die Bundesrepublik Deutschland. Sie entrollten Plakate, auf denen es unter anderem hieß “Sowjetdeutsche rufen SOS” und “Laßt uns in die Heimat”.
Die Demonstration dauerte nur knapp eine halbe Minute. Sicherheitsbeamte in Zivil und uniformierte Milizen griffen sofort ein, zerissen die Transparente und transportieren die Demonstranten in einem Wagen der Miliz ab. (© picture-alliance/dpa) Nach dem Ausbruch des deutsch-sowjetischen Krieges wurde die deutsche Bevölkerung ab Mitte August 1941 von der Halbinsel Krim, aus der Umgebung von Leningrad, danach aus der Wolgaregion, aus Zentralrussland und anderen Regionen und Städten des Europäischen Teils der UdSSR nach und Sibirien deportiert.
Begründet wurde das mit Sicherheitsinteressen, wobei den in der Wolgaregion wohnhaften Deutschen (, Gebiete Saratow und Stalingrad) vorgeworfen wurde, sie würden in ihrer Mitte “Tausende und aber Tausende Diversanten und Spione” verbergen, “die nach dem aus Deutschland gegebenen Signal Explosionen in den von Wolgadeutschen besiedelten Rayons hervorrufen sollen”.
Dieser Vorwurf der Bereitschaft zur Kollaboration mit Nazi-Deutschland und der Vorbereitung von bewaffnetem Widerstand und Sabotage im Rücken der Roten Armee wurde vom Volkskommissariat des Innern (NKWD) schon im Verlauf der in den Jahren 1937-1938 tausendfach gegen Deutsche in der Ukraine und anderen Landesteilen erhoben und als Grund für die Hinrichtung durch Erschießen, seltener für die Einweisung in Besserungsarbeitslager (ABL, russisch: ITL) des GULAG für 10 Jahre genannt.
Im September 1941 wurden 18.600 Männer im arbeitsfähigen Alter aus der Ukraine in ABL überstellt. Ihnen folgten Soldaten und Offiziere der Roten Armee, die aus den kämpfenden Armeeeinheiten abgezogen wurden. Die Zivilbevölkerung wurde nach Sibirien und Kasachstan deportiert und dort der Überwachung durch das NKWD unterstellt.
Der Arbeitskräftebedarf auf Baustellen der Rüstungsindustrie, des Transportwesens, im Bergbau, der Forst- und Landwirtschaft im Ural und in Sibirien wurde zum großen Teil durch deutsche Männer im Alter von 15 bis 55 und Frauen im Alter von 16 bis 45 Jahren gedeckt, die durch die Kreiswehrersatzämter zum Einsatz in Arbeitslagern mobilisiert wurden.
Zum 1. Januar 1944 waren im Kohlebergbau des sibirischen Kusbass 50 Prozent aller Mobilisierten deutsche Frauen und Heranwachsende. Auf Baustellen der Rüstungsindustrie im Ural, die dem NKWD unterstellt waren, lag der Anteil deutscher Arbeitsarmisten (“Trudarmee”) nach Berechnungen des russischen Historikers V.
Irillov, zwischen 30 und 90 Prozent des “Sonderkontingents”. In manchen Industriebetrieben stellten sie 35-40 Prozent der Belegschaft. Berechnungen von Grigorij Ja. Malamud zufolge befanden sich zum 01. Januar 1944 in Arbeitslagern des NKWD und anderer Volkskommissariate 316.000 deutsche Arbeitsarmisten, davon 119.358 im Ural,
In den Jahren 1942-47 sind allein in den Lagern Usol‘lag, Tagillag, Bogoslovlag und Bakallag 14.460 deutsche Arbeitsarmisten an Hunger, Krankheiten, Verletzungen und Erschöpfung zu Tode gekommen.
Warum siedelten Deutsche in Russland?
Doch erst ab 1763, mit dem ‘Kolonistenbrief’ von Zarin Katharina II. und seiner Neuauflage 1804 unter Zar Alexander I., kamen zahlreiche Deutsche als Siedler nach Russland. Das sogenannte Kolonistenprivileg versprach ihnen eine politische, wirtschaftliche und kulturelle Sonderstellung.
Ist Kasachstan ein reiches Land?
Wirtschaft – Zwischen 1990 und 1995 ging das Bruttoinlandsprodukt jährlich um 11 % zurück. Erst 1996 verzeichnete die Wirtschaft seit der Unabhängigkeit 1990 zum ersten Mal ein leichtes Anwachsen. Die Aussichten für Kasachstans Wirtschaft sind gut. Kasachstan ist ein bergbaulich-industriell geprägtes Entwicklungsland.
Das Land ist reich an Bodenschätze n. Die Erdölvorkommen am Kaspischen Meer werden seit 1960 ausgebeutet. Neu entdeckte Erdöl- und Erdgasvorräte an der Nordküste werden intensiv gefördert. Durch Steinkohle- und Braunkohlelager ist Kasachstan reich an Brennstoffen. Nach Australien besitzt Kasachstan die größten Uranerzreserven der Welt.
Daneben werden Kupfer-, Zinn-, Blei- und Eisenerze sowie Bauxit, Gold, Silber und Phosphorite abgebaut. Die Industrialisierung wurde schon in sowjetischer Zeit vorangetrieben. Eine umfangreiche Schwerindustrie umfasst Eisen- und Buntmetallverhüttung, ein Aluminiumwerk, Land- und Schwermaschinenbau, Rüstungsindustrie, Erdöl verarbeitende sowie chemische Industrie.