Gut jede vierte Person in Deutschland hatte 2021 einen Migrationshintergrund Bevölkerung mit Migrationshintergrund wächst 2021 um 2,0 % auf 22,3 Millionen WIESBADEN – Im Jahr 2021 hatten 22,3 Millionen Menschen und somit 27,2 % der Bevölkerung in Deutschland einen Migrationshintergrund.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis des Mikrozensus weiter mitteilt, entspricht dies einem Zuwachs gegenüber dem Vorjahr um 2,0 % (2020: 21,9 Millionen). Eine Person hat nach der hier verwendeten Definition einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren wurde.
Im Jahr 2021 hatten 53 % der Bevölkerung mit Migrationshintergrund (knapp 11,8 Millionen Menschen) die deutsche Staatsangehörigkeit und gut 47 % eine ausländische Staatsangehörigkeit (knapp 10,6 Millionen Menschen). Dabei ist die überwiegende Mehrheit der ausländischen Bevölkerung mit Migrationshintergrund selbst zugewandert (84 %), bei den Deutschen mit Migrationshintergrund waren es nur 43 %.
Mehr als die Hälfte der 11,8 Millionen Deutschen mit Migrationshintergrund besitzt die deutsche Staatsangehörigkeit seit der Geburt (54 %). Sie haben einen Migrationshintergrund, weil mindestens ein Elternteil ausländisch, eingebürgert, deutsch durch Adoption oder (Spät-)Aussiedlerin oder Aussiedler ist.
Weitere 23 % sind selbst als (Spät-)Aussiedlerin oder Aussiedler nach Deutschland gekommen, 22 % sind eingebürgert und etwa 1 % besitzt die deutsche Staatsangehörigkeit durch Adoption. Mehrheitlich europäische Herkunftsregionen Knapp zwei Drittel (62 %) aller Personen mit Migrationshintergrund sind aus einem anderen europäischen Land Eingewanderte oder deren Nachkommen.
- Dies entspricht 13,9 Millionen Menschen, von denen 7,5 Millionen Wurzeln in anderen Mitgliedstaaten der Europäischen Union haben.
- Die zweitwichtigste Herkunftsregion ist Asien.
- Die 5,1 Millionen aus Asien Eingewanderten und ihre Nachkommen machen 23 % der Personen mit Migrationshintergrund aus, darunter haben 3,5 Millionen einen Bezug zum Nahen und Mittleren Osten.
Knapp 1,1 Millionen Menschen (5 %) haben Wurzeln in Afrika. Weitere 0,7 Millionen Menschen (3 %) sind aus Nord-, Mittel- und Südamerika sowie Australien Eingewanderte und deren Nachkommen. Wichtigste Herkunftsländer sind die Türkei (12 %), gefolgt von Polen (10 %), der Russischen Föderation (6 %), Kasachstan (6 %) und Syrien (5 %).1 % oder 308 000 der im Jahr 2021 in Deutschland lebenden Menschen mit Migrationshintergrund stammten aus der Ukraine, wobei die überwiegende Mehrheit (82 %) selbst zugewandert ist und durchschnittlich seit 19 Jahren in Deutschland lebte.
- Aufgrund der jüngsten Fluchtzuwanderung könnte die Zahl der Menschen mit ukrainischem Migrationshintergrund künftig deutlich anwachsen.
- Napp die Hälfte der Personen mit Migrationshintergrund spricht zu Hause überwiegend deutsch Von den 22,3 Millionen Personen mit Migrationshintergrund sprechen zu Hause 7,2 Millionen (32 %) ausschließlich und weitere 3,1 Millionen (14 %) vorwiegend deutsch.
Dies entspricht zusammen knapp der Hälfte (46 %) aller Menschen mit Migrationshintergrund. Neben Deutsch sind die am häufigsten gesprochenen Sprachen Türkisch (8 %) gefolgt von Russisch (7 %) und Arabisch (5 %). Knapp die Hälfte (49 %) aller Personen mit Migrationshintergrund ist mehrsprachig und spricht zu Hause sowohl Deutsch als auch (mindestens) eine weitere Sprache.
- Dies trifft nur auf 2 % der Personen ohne Migrationshintergrund zu.
- Methodische Hinweise: Der Mikrozensus ist eine Stichprobenerhebung, bei der jährlich rund 1 % der Bevölkerung in Deutschland befragt wird.
- Alle Angaben beruhen auf Selbstauskünften der Befragten.
- Um aus den erhobenen Daten Aussagen über die Gesamtbevölkerung treffen zu können, werden die Daten an den Eckwerten der Bevölkerungsfortschreibung hochgerechnet.
Der Mikrozensus ist die einzige derzeit verfügbare amtliche Datenquelle zur Bevölkerung mit Migrationshintergrund. Die Basis der hier gemachten Angaben bildet die vom Statistischen Bundesamt entwickelte Begriff des Migrationshintergrunds „im weiteren Sinn”, der alle verfügbaren Informationen zur Bestimmung des Migrationshintergrundes einer Person berücksichtigt.
- Demnach hat eine Person einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren wurde.
- Weitere Definitionen zu den hier verwendeten Begriffen bietet ein im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes.
- Die Zahlen beziehen sich auf die Bevölkerung in Privathaushalten am Hauptwohnsitz und nicht auf die Bevölkerung in Gemeinschaftsunterkünften, da aufgrund der Änderung des Mikrozensusgesetzes der Migrationsstatus ab 2017 nicht mehr für Personen in Gemeinschaftsunterkünften ermittelt werden kann.
Der Mikrozensus kommt für das Jahr 2021 auf 10,6 Millionen ausländische Personen in Privathaushalten im Jahresdurchschnitt. Zum Jahresende 2021 weist das Ausländerzentralregister (AZR) hingegen nach vorläufigen Zahlen 11,8 Millionen Ausländerinnen und Ausländer nach.
Die Differenz ist vor allem auf eine unterschiedliche Bestandsbasis zurückzuführen. So hatte der Zensus 2011 ergeben, dass die Zahl der in Deutschland lebenden Ausländerinnen und Ausländer um 1,1 Millionen Personen niedriger war als zuvor angenommen. Dieser Effekt ist in der Bevölkerungsfortschreibung und damit in den Eckwerten der Hochrechnung des Mikrozensus berücksichtigt.
Im AZR wurden hingegen keine vergleichbaren Bestandskorrekturen vorgenommen. Zudem sind im Unterschied zum Mikrozensus im AZR auch Ausländerinnen und Ausländer in Gemeinschaftsunterkünften erfasst. Hinweise zur Mikrozensus-Erhebung ab Berichtsjahr 2020: Der Mikrozensus wurde 2020 methodisch neugestaltet.
Die Ergebnisse ab dem Berichtsjahr 2020 sind deshalb nur eingeschränkt mit den Vorjahren vergleichbar. Damit zwischen dem Ende des Erhebungsjahres und der Ergebnisbereitstellung möglichst wenig Zeit vergeht, werden ab dem Jahr 2020 zunächst Erstergebnisse und mit einigem zeitlichen Abstand Endergebnisse veröffentlicht.
Bei den in dieser Pressemitteilung veröffentlichten Zahlen handelt es sich um Erstergebnisse des Berichtsjahres 2021. Ausführliche Informationen zu den Änderungen sowie den Auswirkungen der Neugestaltung und der Corona-Krise auf den Mikrozensus sind auf einer eigens eingerichteten verfügbar.
Migrationsstatus | Anteil an der Gesamt -bevölkerung | |
---|---|---|
Anzahl in 1 000 | in % | |
Bevölkerung in Privathaushalten insgesamt | 81 875 | 100,0 |
ohne Migrationshintergrund | 59 565 | 72,8 |
mit Migrationshintergrund | 22 311 | 27,2 |
Deutsche | 11 757 | 14,4 |
zugewandert | 5 092 | 6,2 |
in Deutschland geboren | 6 665 | 8,1 |
Ausländerinnen und Ausländer | 10 554 | 12,9 |
zugewandert | 8 872 | 10,8 |
in Deutschland geboren | 1 682 | 2,1 |
Weitere Informationen: Detaillierte Ergebnisse zur Bevölkerung mit Migrationshintergrund bieten die, die sowie die Datenbank GENESIS- Online (Tabellen bis ) : Gut jede vierte Person in Deutschland hatte 2021 einen Migrationshintergrund
Wie viele Ausländer leben in Deutschland 22?
Zum Jahresende 2022 waren in Deutschland 29 455 Menschen als Staatenlose im Ausländerzentralregister (AZR) erfasst. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, erreichte die Zahl der in Deutschland als staatenlos registrierten Personen damit ihren bisherigen Höchststand.
Wie viele Menschen sind nach Deutschland eingewandert?
Zuwanderung und Abwanderung – Zahlen für 2022 : Laut einer Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes sind 2022 vorläufigen Schätzungen zufolge deutlich mehr Menschen nach Deutschland gezogen als ins Ausland fortgezogen, schätzungsweise 1,4 Millionen Personen.
Damit lag die Nettozuwanderung viermal so hoch wie 2021. Zahlen für 2021: Laut Statistischem Bundesamt sind 2021 rund 1,3 Millionen Menschen nach Deutschland zugewandert, rund 1,1 Millionen von ihnen hatten einen ausländischen Pass. Etwa eine Million Menschen sind abgewandert. Damit lag die “Nettozuwanderung” bei rund 329.200 Personen – mit einem Anstieg von rund 49 Prozent im Vergleich zu 2020 Aufgrund der Covid-19-Pandemie war 2020 das Jahr mit der niedrigsten Nettozuwanderung in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren,
Quelle Statistisches Bundesamt (2022): Wanderungen zwischen Deutschland und dem Ausland, Zugezogene, Fortgezogene und Saldo Unklar ist, bei wie vielen der Zugezogenen es sich wirklich um “Zuwanderer” handelt – die also nur vorübergehend nach Deutschland kommen – und bei wie vielen um “Einwanderer”, die dauerhaft bleiben.
Wie viel Prozent der in Deutschland lebenden 82 4 Millionen Menschen haben einen Migrationshintergrund?
Fakten – Im Jahr 2020 hatten 21,9 Millionen der insgesamt 81,9 Millionen Einwohner in Deutschland einen Migrationshintergrund (Zugewanderte und ihre Nachkommen) – das entspricht einem Anteil von 26,7 Prozent an der Gesamtbevölkerung. Von den 21,9 Millionen Personen mit Migrationshintergrund waren 11,5 Millionen Deutsche und 10,3 Millionen Ausländer (52,8 bzw.47,2 Prozent).
Napp zwei Drittel der Personen mit Migrationshintergrund – 13,6 Millionen bzw.62,1 Prozent – waren 2020 selbst Migranten (erste Generation). Die Personen mit eigener Migrationserfahrung unterteilen sich in Ausländer (39,9 Prozent aller Personen mit Migrationshintergrund) und Deutsche (22,1 Prozent).
Personen ohne eigene Migrationserfahrung machten gut ein Drittel der Personen mit Migrationshintergrund aus (37,9 Prozent). Diese Gruppe teilt sich in Deutsche ohne eigene Migrationserfahrung (30,6 Prozent) und Ausländer, die ebenfalls in Deutschland geboren wurden (7,3 Prozent).
Die Deutschen mit eigener Migrationserfahrung (22,1 Prozent aller Personen mit Migrationshintergrund) untergliedern sich in (Spät-)Aussiedler (11,4 Prozent), selbst zugewanderte Eingebürgerte (9,0 Prozent) sowie selbst zugewanderte Adoptierte und als Deutsche Geborene (0,3 bzw.1,4 Prozent). Die Deutschen mit Migrationshintergrund, aber ohne eigene Migrationserfahrung (30,6 Prozent aller Personen mit Migrationshintergrund), lassen sich ebenfalls unterteilen: Die beiden Gruppen Eingebürgerte und Adoptierte (zusammen 2,9 Prozent) sind dabei deutlich kleiner als die Gruppe der als Deutsche Geborenen (27,8 Prozent).
Letztere sind zum Beispiel Kinder von Eingebürgerten, deutsche Kinder ausländischer Eltern oder Kinder von (Spät-)Aussiedlern. Im Jahr 2020 lebten 94,9 Prozent der Personen mit Migrationshintergrund in Westdeutschland und Berlin. Mehr als jede vierte Person mit Migrationshintergrund lebte dabei in Nordrhein-Westfalen (25,2 Prozent), jeweils etwa jede Sechste in Baden-Württemberg und Bayern (17,4 bzw.15,7 Prozent).
Bezogen auf die jeweilige Bevölkerung der Bundesländer war ihr Anteil in den Stadtstaaten Bremen (38,1 Prozent), Berlin (34,7 Prozent) und Hamburg (34,5 Prozent) sowie in den Flächenländern Hessen (35,8 Prozent), Baden-Württemberg (34,7 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (31,2 Prozent) am höchsten. In Ostdeutschland lag der Anteil der Personen mit Migrationshintergrund an der Gesamtbevölkerung bei 9,1 Prozent (Westdeutschland mit Berlin: 29,8 Prozent, Deutschland: 26,7 Prozent).59,3 Prozent aller Personen mit Migrationshintergrund lebten 2020 in städtischen, 13,2 Prozent in ländlichen Regionen.
Auf Gemeindeebene gilt, dass je größer die Einwohnerzahl der Gemeinde ist, desto größer ist tendenziell auch der Anteil der Personen mit Migrationshintergrund an der Gesamtbevölkerung: Während beispielsweise der Anteil in den Gemeinden mit weniger als 2.000 Einwohnern im Jahr 2020 bei 10,6 Prozent lag, hatte in den Gemeinden mit 20.000 bis unter 50.000 Einwohnern mehr als jede vierte Person einen Migrationshintergrund (27,6 Prozent).
- In den Gemeinden mit 500.000 Einwohnern und mehr lag der entsprechende Anteil bei 36,8 Prozent.
- Mittelfristig wird sich der Anteil der Personen mit Migrationshintergrund weiter erhöhen: Im Jahr 2020 hatten in Deutschland 40,3 Prozent aller Kinder unter fünf Jahren einen Migrationshintergrund – in der Gruppe der 45- bis unter 55-Jährigen lag der entsprechende Anteil im selben Jahr bei 25,9 Prozent und bei den 85- bis unter 95-Jährigen bei 8,4 Prozent.
Europa ist für die Migration in Deutschland besonders bedeutsam: 34,2 Prozent der 21,9 Millionen Personen mit Migrationshintergrund stammten 2020 aus einem der 26 anderen Mitgliedstaaten der Europäischen Union, weitere 28,9 Prozent aus einem anderen europäischen Staat.
- Die meisten der 21,9 Millionen Personen mit Migrationshintergrund stammten im Jahr 2020 aus der Türkei (12,6 Prozent), gefolgt von Polen (9,4 Prozent), Russland (5,6 Prozent), Rumänien und Italien (4,3 bzw.4,2 Prozent).
- Asachstan und Syrien sind mit Anteilen von 5,2 bzw.4,6 Prozent die wichtigsten nicht-europäischen Herkunftsländer (immer bezogen auf das eigene Geburtsland bzw.
das Geburtsland der Eltern). Im Mikrozensus 2020 gaben rund 2,5 Millionen Personen an, als Aussiedler- bzw. Spätaussiedler nach Deutschland gekommen zu sein. Die meisten (Spät-)Aussiedler kommen aus den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion (2020: 1,46 Mio.) – darunter vor allem aus Kasachstan (673.000) und aus Russland (584.000).
Wie viele Amerikaner ziehen nach Deutschland?
Immer weniger Deutsche ziehen in die Vereinigten Staaten
Erstmals seit der deutschen Vereinigung gaben 2019 weniger als 10 000 Deutsche ihren Wohnsitz hierzulande auf, um in die USA zu ziehen Die Vereinigten Staaten zählten auch im vergangenen Jahr zu den Top-3-Abwanderungszielen der Deutschen, doch seit 2015 nimmt die Beliebtheit ab Mehr Einbürgerungen von US-Amerikanerinnen und US-Amerikanern im Jahr 2019: +62 % gegenüber Vorjahr
WIESBADEN – Das Ergebnis der 59. Präsidentschaftswahl der Vereinigten Staaten am 3. November wird mit Spannung erwartet. Die erste Wahl für auswanderungswillige Deutsche waren die USA in den vergangenen Jahren nicht mehr. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, zogen 9 782 (3,6 %) der insgesamt 270 294 deutschen Abwanderinnen und Abwanderer im Jahr 2019 in die Vereinigten Staaten.
Anzahl | Anteil in % | |
---|---|---|
Fortzüge insgesamt | 270 294 | 100,0 |
darunter: | ||
Schweiz | 16 340 | 6,0 |
Österreich | 11 904 | 4,4 |
USA | 9 782 | 3,6 |
Vereinigtes Königreich | 6 766 | 2,5 |
Spanien | 6 479 | 2,4 |
Türkei | 5 765 | 2,1 |
Frankreich | 5 682 | 2,1 |
Polen | 5 188 | 1,9 |
Niederlande | 3 918 | 1,4 |
Australien | 3 147 | 1,2 |
Bereits seit dem Jahr 2015 wanderten von Jahr zu Jahr weniger Deutsche in die Vereinigten Staaten ab. Im Jahr 2004 belegten die Staaten letztmals den ersten Platz der Beliebtheitsskala der Abwanderungsziele. Damals zogen 12 976 deutsche Abwanderinnen und Abwanderer in die USA.
Weniger als 10 000 Fortzüge wie im vergangenen Jahr in die Vereinigten Staaten verzeichnete die amtliche Statistik zum letzten Mal 1982 (nur für das frühere Bundesgebiet). Demgegenüber zogen 19 186 US-Amerikanerinnen und Amerikaner im Jahr 2019 nach Deutschland; das waren 1 087 Zuzüge weniger als im Vorjahr.
Im Jahr 2016 verzeichnete die amtliche Statistik 20 736 Zuwanderinnen und Zuwanderer mit US-amerikanischer Staatsangehörigkeit. Seit 2017 ziehen mehr Personen von den USA nach Deutschland als umgekehrt Die Betrachtung der Wanderungssalden, sprich die Zuzüge aus den USA gegenüber den Fortzügen in die USA, offenbaren einen weiteren interessanten Aspekt: Seit 2017 zogen insgesamt mehr Personen von den Vereinigten Staaten nach Deutschland als umgekehrt.
Daraus ergab sich 2017 für die USA, die hierzulande oft als typisches Einwanderungsland assoziiert werden, aus deutscher Perspektive ein positiver Wanderungssaldo von 4 771 Personen im Jahr 2017 (2018: +3 556 Personen; 2019: +3 334 Personen). Betrachtet man nur Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit, so halten sich seit 2017 Zuzüge aus den USA und Fortzüge in die USA nahezu die Waage (2017: +62 Deutsche, 2018: -303 Deutsche sowie 2019: -284 Deutsche).
Zuvor war seit 1991 durchgängig eine Nettoabwanderung deutscher Personen in die USA zu verzeichnen. Zahl der Einbürgerungen 2019 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen Ob der Umzug in die Vereinigten Staaten von Dauer ist oder die USA nur Wahlheimat für einen begrenzten Zeitraum sind, kann zum Zeitpunkt des Fortzugs sicherlich nicht immer beantwortet werden.
2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Quelle: OIS | |||||||
Insgesamt | 779 929 | 653 416 | 730 259 | 753 060 | 707 265 | 761 901 | 843 593 |
davon | |||||||
aus Europa | 80 333 | 71 325 | 78 074 | 74 344 | 65 141 | 71 436 | 81 040 |
aus Deutschland | 4 066 | 4 375 | 4 380 | 4 329 | 3 879 | 4 284 | 4 745 |
Umgekehrt haben im vergangenen Jahr 1 205 US-Amerikanerinnen und US-Amerikaner die deutsche Staatsangehörigkeit per Einbürgerung erworben und damit 460 mehr als im Vorjahr (2018: 745). Von den 2019 Eingebürgerten lebten nur rund 300 in Deutschland. Die Einbürgerungen von US-Amerikanerinnen und Amerikanern erfolgten meistens im Ausland als sogenannte Alt- und Wiedergutmachungsfälle (840 von 915 Auslandsfällen).
Der Blick auf die vergangenen 20 Jahre zeigt mit jährlichen Schwankungen eine steigende Tendenz in Hinblick auf Einbürgerungen von US-Bürgerinnen und Bürgern. Dabei sind die Einbürgerungen aus dem Ausland deutlich stärker gestiegen als die Einbürgerungen im Inland (2000: 45 Einbürgerungen im Ausland und 120 Einbürgerungen im Inland).
Methodische Hinweise: In der Wanderungsstatistik werden Zu- und Fortzüge von Personen dargestellt, die nach den melderechtlichen Regelungen bei den zuständigen Meldebehörden an- beziehungsweise abgemeldet wurden. Dabei werden Wanderungsfälle ohne die Berücksichtigung einer Mindestaufenthaltsdauer erfasst.
Wanderungsmotive werden nicht in der Statistik erfasst. Ab 2016 werden Zu- und Fortzüge von Deutschen von beziehungsweise nach “unbekannt/ohne Angabe” in der Wanderungsstatistik unter der Außenwanderung verbucht, die zuvor weitgehend unberücksichtigt blieben. Die Zahl der Abmeldungen von Deutschen insgesamt ab Berichtsjahr 2016 ist demnach nicht mit der Anzahl der Abmeldungen von Deutschen insgesamt in früheren Jahren vergleichbar.
Die Ergebnisse zur Außenwanderung von Deutschen nach Herkunfts-/Zielländern sind von dieser methodischen Änderung nicht betroffen. Der Jahresbericht über die Einbürgerungen der USA (U.S. Naturalizations Annual Flow Report) wird jährlich vom Office of Immigration Statistics (OIS) erstellt und enthält Informationen zu Anzahl und Merkmalen von Antragstellern und Antragstellerinnen ab 18 Jahren, die sich in den Vereinigten Staaten eingebürgert haben.
- Die deutsche Einbürgerungsstatistik erhebt die Zahl der im Berichtsjahr abgeschlossenen Einbürgerungsverfahren, dies erfolgt mit Aushändigung der Einbürgerungsurkunde.
- Die Antragsstellung kann bereits vor dem Berichtsjahr stattgefunden haben.
- Generell kann die Verfahrensdauer zwischen Antragsstellung und Aushändigung der Einbürgerungsurkunde variieren.
Veränderungen in den Verwaltungsprozessen können sich dabei auf die Verfahrensdauer auswirken. Als Alt- und Wiedergutmachungsfälle gelten Einbürgerungen nach dem Art 116 Abs.2 Grundgesetz (GG): Einbürgerung früherer deutscher Staatsangehöriger, denen von 1933 bis 1945 die deutsche Staatsangehörigkeit aus politischen, rassischen oder religiösen Gründen entzogen wurde, sowie die Einbürgerung deren Nachkommen.
Was ist der häufigste Migrationshintergrund in Deutschland?
Abbildung 1: Bevölkerung mit Migrationshintergrund in Deutschland im Jahr 2019 –
- Diagramm kann nicht geladen werden
- Quelle: Statistisches Bundesamt, Mikrozensus
- Insgesamt sind fast zwei Drittel (64,4 Prozent) der Personen mit Migrationshintergrund selbst migriert (erste Generation), während über ein Drittel (35,6 Prozent) bereits in Deutschland geboren wurde (zweite oder Folgegeneration).
Im Mikrozensus werden die Herkunftsgruppen der Bevölkerung mit Migrationshintergrund durch das Geburtsland der Befragten bzw. ihrer Eltern abgeleitet, sofern die Befragten selbst schon in Deutschland geboren sind. Die Ergebnisse des Mikrozensus 2019 zeigen, dass mehr als ein Drittel der Personen mit Migrationshintergrund aus EU-Staaten und knapp ein weiteres Drittel aus anderen europäischen Staaten kommt.
Wie viele Menschen ohne mit Migrationshintergrund leben in Deutschland?
Merkmal | Anzahl in Tausend |
---|---|
Deutsche ohne Migrationshintergrund | 59.565 |
Deutsche mit Migrationshintergrund i.w.S. | 11.757 |
Darunter: Deutsche mit eigener Migrationserfahrung | 5.092 |
Darunter: Deutsche ohne eigene Migrationserfahrung | 6.665 |
Welches EU Land hat den höchsten Ausländeranteil?
Mit einem Ausländeranteil von rund 47,15 Prozent im Jahr 2021 besitzt nahezu jeder zweite Einwohner Luxemburgs eine ausländische Staatsangehörigkeit – Rekord in der Europäischen Union (EU-27). Mit einem EU-Ausländeranteil von rund 38,5 Prozent haben die meisten Menschen den Lebensmittelpunkt vom europäischen Ausland in das Großherzogtum Luxemburg verlagert.
Wo leben die wenigsten Migranten in Deutschland?
Fakten – Die Höhe des Ausländeranteils an der Gesamtbevölkerung der Länder bzw. die regionale Verteilung der ausländischen Bevölkerung spiegeln vor allem die Einwanderungsgründe wider: Die Ausländer, die als Arbeitskräfte nach Deutschland kamen, ließen sich überwiegend in den industriellen Ballungsgebieten nieder.
Personen, die im Zuge der Familienzusammenführung zu einem späteren Zeitpunkt einwanderten, folgten bereits vorhandenen Migrationspfaden. Die Verteilung der Asylsuchenden auf die Bundesländer wird hingegen durch eine Quote bestimmt, die jährlich von einer Bund-Länder-Kommission ermittelt wird. Entsprechend der Einwanderungsgründe besteht beim Ausländeranteil ein großer Stadt-Land-Unterschied: 61,4 Prozent aller Ausländer lebten laut Mikrozensus 2020 in städtischen Regionen und 13,2 Prozent in ländlichen.
Auf Gemeindeebene gilt, dass je größer die Einwohnerzahl der Gemeinde ist, desto größer ist tendenziell auch der Anteil der Ausländer an der Gesamtbevölkerung. Während beispielsweise der Anteil in den Gemeinden mit weniger als 2.000 Einwohnern im Jahr 2020 bei 4,3 Prozent lag, gehörte in den Gemeinden mit 20.000 bis unter 50.000 Einwohnern rund jede achte Person zur ausländischen Bevölkerung (12,7 Prozent).
- In den Gemeinden mit 500.000 Einwohnern und mehr lag der entsprechende Anteil bei knapp einem Fünftel (19,5 Prozent).
- Die 10,6 Millionen Ausländer, die 2020 in Deutschland lebten, verteilen sich sehr unterschiedlich auf die einzelnen Bundesländer.
- Napp jeder vierte Ausländer lebte 2020 in Nordrhein-Westfalen (23,4 Prozent), jeweils mehr als jeder Sechste in Bayern (17,0 Prozent) und Baden-Württemberg (16,8 Prozent) sowie jeder Zehnte in Hessen (10,0 Prozent) – zusammen lebten in diesen vier Bundesländern gut zwei Drittel aller Ausländer.
In Ostdeutschland (ohne Berlin) waren im Jahr 2020 lediglich 6,2 Prozent aller Ausländer ansässig und damit unterdurchschnittlich viele: Der Anteil der ostdeutschen Bevölkerung (ohne Berlin) an der Gesamtbevölkerung lag im selben Jahr bei 15,0 Prozent.
Der Anteil der Ausländer an der Gesamtbevölkerung der Bundesländer war im Jahr 2020 in den Stadtstaaten Berlin (19,6 Prozent) und Bremen (19,0 Prozent) am größten. Das Flächenland Hessen lag knapp vor Hamburg (16,9 bzw.16,8 Prozent). Es folgten Baden-Württemberg (16,1 Prozent), Nordrhein-Westfalen (13,8 Prozent) und Bayern (13,7 Prozent).
Am niedrigsten ist der Anteil der Ausländer an der Gesamtbevölkerung in den ostdeutschen Bundesländern. Die Werte lagen im Jahr 2020 zwischen 4,8 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern und 5,4 Prozent in Thüringen. In Ostdeutschland (ohne Berlin) lag der Anteil der Ausländer an der Gesamtbevölkerung im Jahr 2020 bei 5,2 Prozent.
Welches Land hat den größten Migrationshintergrund?
Im Jahr 2020 waren die Vereinigten Arabischen Emirate das Land mit dem höchsten Anteil an Einwanderern an der Gesamtbevölkerung: 88 Prozent der Einwohner waren in diesem Jahr Migranten. An zweiter Stelle folgte Katar mit 77 Prozent, an dritter Stelle die Britischen Jungferninseln mit 73 Prozent.
Wie viele Menschen in Deutschland haben keinen deutschen Pass?
Wie viele “Ausländerinnen” und “Ausländer” leben in Deutschland? – Ende 2022 lebten nach vorläufigen Ergebnissen aus dem “Ausländerzentralregister” ( AZR ) rund 13,4 Millionen “Ausländer*innen” in Deutschland. Damit stieg die Zahl im Jahresverlauf um 13,3 Prozent (rund 1.566.000 Personen).
- Die größten Zuwächse verzeichnete das AZR im Jahr 2022 aus der Ukraine (+ 1.008.890 Personen), Afghanistan (+ 67.420 Personen) und Syrien (+ 56.220 Personen).
- Quelle Statistisches Bundesamt (31.
- Januar 2023): Rohdatenauszählung ausländische Bevölkerung Die Zahl der “Ausländer*innen” – also der Einwohner*innen ohne deutsche Staatsangehörigkeit – variiert je nach Erhebung.
Für das Jahr 2021 lagen die Angaben zwischen 10,6 und 11,8 Millionen.
Laut “Ausländerzentralregister” ( AZR ) lebten Ende 2021 rund 11,8 Millionen “Ausländer*innen” in Deutschland. Damit stieg die Zahl im Jahresverlauf um 3,4 Prozent (rund 386.000 Personen). Die größten Zuwächse verzeichnete das AZR im Jahr 2021 aus Syrien (+ 49.000 Personen), Rumänien (+ 45.000 Personen) und Afghanistan (+ 38.000 Personen). Quelle Statistisches Bundesamt (Juni 2022): Ausländische Bevölkerung – Fachserie 1 Reihe 2 – 2021, Tabellen 1 und 3 Die ” Bevölkerungsfortschreibung ” zählte für Ende 2021 rund 10,9 Millionen “Ausländer*innen”. Anders als das AZR beruht die “Bevölkerungsfortschreibung” auf dem “Zensus 2011”, der bis dato aktuellsten Volkszählung in Deutschland. Quelle Statistisches Bundesamt (Juni 2022): Ausländische Bevölkerung – Fachserie 1 Reihe 2 – 2021, Tabellen 1 und 3 Laut Mikrozensus lebten 2021 rund 10,6 Millionen ausländische Staatsbürger*innen in Deutschland. Quelle Statistisches Bundesamt (2022): Bevölkerung mit Migrationshintergrund – Ergebnisse des Mikrozensus 2020.S.38
Welche Zahl am verlässlichsten ist, lässt sich nicht eindeutig sagen. Expert*innen vermuten jedoch, dass die Zahlen des AZR zu hoch sind. Der Grund: Das AZR wurde zuletzt im Jahr 2004 “bereinigt”, das heißt mit den Daten der regionalen Ausländerbehörden abgeglichen.
Damals musste die Zahl der “Ausländer*innen” stark nach unten korrigiert werden. Auch ein Abgleich des AZR mit dem Zensus 2011 war bislang nicht möglich – aus “technischen und rechtlichen Gründen”, wie das Statistische Bundesamt erklärt. Das Ausländerzentralregister ist eine umfangreiche Datensammlung zu allen Personen, die in Deutschland leben und nicht die deutsche Staatsbürgerschaft haben.
Viele Behörden haben Zugriff auf die Datenbank, darunter Polizei, Jobcenter und Gerichte. In den letzten Jahren hat die Bundesregierung das AZR einige Male erweitert, zuletzt im Juli 2021, Fachleute kritisieren das AZR aus verschiedenen Gründen: Sensible Daten schlecht geschützt: Das AZR speichert unter anderem asyl- und aufenthaltsrechtliche Gerichtsurteile im Volltext, also auch Angaben zur Fluchtgeschichte wie sexuelle Orientierung und politische Einstellungen.
Tausende Behördenmitarbeiter*innen können die Daten einsehen und potenziell missbrauchen, Diskriminierende Datenerhebung : Das AZR gehört zu den umfangreichsten Datenbanken in Deutschland und soll unter anderem der Bekämpfung von Kriminalität dienen. Es erfasst jedoch nur Ausländer*innen, Fehlerhafte Daten : Die Zahlen des AZR sind teilweise veraltet oder enthalten Fehler,
Diese können wiederum zu Fehlentscheidungen in Asylverfahren führen.