Fakten – Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes gab es in Deutschland im Jahr 2019 41,5 Millionen Haushalte mit 82,8 Millionen Haushaltsmitgliedern. Damit stieg die Zahl der Privathaushalte seit April 1991 um 17,7 Prozent, die Zahl der Haushaltsmitglieder aber lediglich um 3,3 Prozent.
- Da die Zahl der Haushalte deutlich schneller gestiegen ist als die Zahl der in den Haushalten lebenden Menschen, ging auch die durchschnittliche Haushaltsgröße zurück: Im Jahr 1970 entfielen in Westdeutschland auf 22,0 Millionen Haushalte 60,2 Millionen Haushaltsmitglieder.
- Das entsprach einer durchschnittlichen Haushaltsgröße von 2,74 Personen je Haushalt.1991 lag die Größe der Haushalte in Deutschland bei durchschnittlich 2,27 Personen.
Mit lediglich 1,99 Personen je Haushalt wurde in den Jahren 2018 und 2019 die bisher niedrigste durchschnittliche Haushaltsgröße ermittelt. Der Trend zu kleineren Haushalten ist seit Beginn der statistischen Erfassung Ende der 1950er-Jahre zu beobachten.
- Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass die Einpersonenhaushalte seit gut vier Jahrzehnten die größte Gruppe darstellen, wobei ihr Anteil kontinuierlich zugenommen hat.
- Dabei leben sowohl jüngere als auch immer mehr ältere Menschen allein.
- Auch die Zweipersonenhaushalte wiesen insgesamt bis zum Jahr 2015 deutliche Zuwächse auf.
Die Zahl der Haushalte mit drei und mehr Personen sank dagegen bis zum Jahr 2015 kontinuierlich. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes beeinflussten folgende Faktoren diese Entwicklung:
Die zunehmende Lebenserwartung und bessere Lebensqualität im höheren Alter ermöglichten immer mehr Menschen ein langes, selbstständiges Leben in Ein- oder Zweipersonenhaushalten. Da die Lebenserwartung der Männer stärker zunimmt als die der Frauen und sich damit der Abstand zwischen den Geschlechtern reduziert, nahm die Anzahl der Zweipersonenhaushalte mit älteren Menschen zu. Eine immer spätere Familiengründung führte zu mehr Ein- oder Zweipersonenhaushalten bei den jungen Menschen. Das durchschnittliche Heiratsalter stieg zwischen 1991 und 2018 für ledige Frauen von 26,1 auf 31,9 Jahre und für ledige Männer von 28,5 auf 34,4 Jahre.2018 betrug das Durchschnittsalter der Frauen bei der ersten Geburt 30 Jahre. Insbesondere in Ostdeutschland hat sich seit der Wiedervereinigung ein rascher Strukturwandel vollzogen, wobei sich viele Mehrpersonenhaushalte teilten und eine Vielzahl an Einpersonenhaushalten entstand: Der Anteil der Einpersonenhaushalte an allen Haushalten erhöhte sich zwischen 1991 und 2019 von 30,8 auf 45,3 Prozent (einschließlich Berlin). Schließlich haben auch Veränderungen auf dem Wohnungsmarkt und die niedrigen Geburtenzahlen zu mehr kleinen Haushalten beigetragen.
Nach Ergebnissen der Haushaltsvorausberechnung 2020 des Statistischen Bundesamtes wird sich der Trend zu kleineren Haushalten auch in Zukunft fortsetzen: Nach einem leichten Anstieg der Bevölkerungszahl in den Privathaushalten bis zum Jahr 2025 auf 83,3 Millionen wird die Bevölkerungszahl bis zum Jahr 2040 auf 81,7 Millionen abnehmen.
- Gleichzeitig steigt die Zahl der Haushalte bis 2040 auf 42,6 Millionen.
- Die durchschnittliche Haushaltsgröße wird demnach im Jahr 2040 bei nur noch 1,92 Personen liegen.
- Die Entwicklung hin zu kleineren Haushalten vollzieht sich ausnahmslos in allen Bundesländern.
- In Ostdeutschland (einschließlich Berlin) sank die Anzahl der Haushaltsmitglieder zwischen 1991 und 2019 von 2,31 auf 1,88 Personen je Haushalt, in Westdeutschland fiel die entsprechende Zahl von 2,26 auf 2,03 Personen.
Laut Haushaltsvorausberechnung 2020 wird die durchschnittliche Haushaltsgröße in den Flächenländern Westdeutschlands bzw. Ostdeutschlands zwischen 2019 und 2040 von 2,03 auf 1,94 bzw. von 1,91 auf 1,82 Personen sinken. Bei den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen bewegt sich der Wert in diesem Zeitraum hingegen stabil zwischen 1,82 und 1,84 Personen je Haushalt.
Wie viele private Haushalte gibt es in Deutschland?
Im Jahr 1871 gab es in Deutschland rund 8,7 Millionen Privathaushalte, in denen im Durchschnitt jeweils 4,6 Personen wohnten. Heutzutage existieren in Deutschland rund 41 Millionen Haushalte, in denen aber nur noch durchschnittlich je zwei Personen leben.
Dies drückt den schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts vorherrschenden Trend zur Verkleinerung der Haushalte aus. In den letzten Jahrzehnten steht dies in engem Zusammenhang mit den niedrigen Kinderzahlen, dem steigenden Anteil von Singles und dem Aufschub der Familienbildung in höhere Altersbereiche.
Hinzu kommt, dass neue Lebensformen wie „bilokale Paarbeziehungen” – also Partnerschaften mit getrennten Haushalten – mit der Bildung kleinerer Haushalte verbunden sind und damit die Gesamtzahl der Haushalte erhöhen. Außerdem steigt mit der Alterung der Gesellschaft der Anteil kleiner Haushalte durch mehr Paare und Alleinstehende, deren Kinder den Haushalt bereits verlassen haben. Die Diagramme und Karten stehen unter einer Creative Commons Namensnennung – Keine Bearbeitung 4.0 International Lizenz. Kurzer Link zum Zitieren nach oben
Wie viele Menschen pro Haushalt?
Immer mehr Ein-Personenhaushalte in Deutschland – Die Zahl der privaten Haushalte stieg zwischen den Jahren 2000 und 2021 um 7,9 % auf 40,7 Millionen, wobei die mittlere Haushaltsgröße auf 2,0 Personen pro Haushalt sank. Dies lag an der überproportionalen Zunahme der Ein- und Zwei-Personenhaushalte. Im Jahr 2021 lebte bereits in 40,8 % der Haushalte in Deutschland nur eine Person. Die Ein- und Zwei-Personenhaushalte machten zusammen beinahe drei Viertel aller Haushalte aus. Betrachtet man die Personen in den Haushalten, so lebte etwa jede fünfte Person in einem Ein-Personenhaushalt und etwas mehr als die Hälfte, nämlich 53,9 %, lebte in Ein- oder Zwei-Personenhaushalten. Die Zunahme der Ein-Personenhaushalte ist zum einen durch einen Anstieg der Zahl der Rentnerhaushalte beeinflusst und geht zum anderen auf Verhaltensänderungen, wie die frühere Gründung eigener Haushalte durch junge Erwachsene sowie die seltenere und spätere Gründung einer Familie mit Kindern zurück. Aufgrund der erwarteten Entwicklung der Altersstruktur in der Bevölkerung dürfte sich die für die letzten Jahre beobachtete Tendenz hin zu kleineren Haushalten auch in Zukunft fortsetzen. Die Entwicklung der Haushaltsgrößenstruktur ist für die Umweltbelastungen durch die Aktivitäten der privaten Haushalte von besonderer Bedeutung, weil die Inanspruchnahme von Umweltressourcen je Haushaltsmitglied in kleineren Haushalten in der Regel deutlich höher ist als in größeren Haushalten. So weisen die kleineren Haushalte je Haushaltsmitglied insbesondere höhere Konsumausgaben, größere Wohnflächen, einen höheren Energieverbrauch und höhere Kohlendioxid-Emissionen auf. Von dem Rückgang der durchschnittlichen Haushaltsgröße dürfte daher tendenziell ein umweltbelastender Einfluss ausgegangen sein (siehe Tab. „Zahl der Haushalte von 2000 bis 2021 nach Haushaltsgröße”). Tab: Zahl der Haushalte von 2000 bis 2021 nach Haushaltsgröße Quelle: Statistisches Bundesamt / Umweltbundesamt Tabelle als PDF
Wann lebt man in einem Haushalt?
Was ist eine Haushaltsgemeinschaft? – Häufig leben Bürgergeld-Empfänger mit anderen Personen zusammen. Je nachdem in welcher Beziehung diese Personen zueinander stehen, kann dies Auswirkungen auf die Bürgergeld-Leistungen haben. Sollte das Einkommen und Vermögen ausreichen und ein wechselseitiger Wille bestehen für einander zu sorgen, kann dies gemäß § 9 Abs.5 SGB II möglicherweise dazu führen, dass eine Kürzung des Regelsatzes erfolgt oder der Anspruch auf Bürgergeld vollständig entfällt.
- Eine Haushaltsgemeinschaft kann vorliegen, wenn Sie sich eine Wohnung oder ein Haus mit verwandten oder verschwägerten Personen teilen.
- Beispielsweise, wenn Sie mit Ihrer Oma oder Ihrem Bruder in einer gemeinsamen Wohnung leben.
- Voraussetzung für das Bestehen einer Haushaltsgemeinschaft ist die gegenseitige finanzielle Unterstützung.
Dazu zählt gemeinsames Wirtschaften und eine gemeinsame finanzielle Unterstützung sowie, dass alle Mitglieder den Haushalt gemeinsam führen, sich also Räume, Kosten und Einkäufe teilen.Sollten Sie mit einem Verwandten in einem Haushalt leben, vermutet das Jobcenter meist, dass eine Haushaltsgemeinschaft vorliegt.
Wer zählt zu den privaten Haushalten?
Haushalt Als Privathaushalt gelten Personen, die zusammenwohnen und gemeinsam wirtschaften, die in der Regel ihren Lebensunterhalt gemeinsam finanzieren bzw. die Ausgaben für den Haushalt teilen. Zu einem Privathaushalt gehören auch die vorübergehend abwesenden Personen, beispielsweise Berufspendler/-innen, Studierende, Auszubildende, Personen im Krankenhaus und im Urlaub.
Entscheidend ist, dass die Person nur vorübergehend abwesend ist und normalerweise im Haushalt wohnt und lebt beziehungsweise mit ihrem ersten Wohnsitz an der Adresse des Haushalts gemeldet ist. Personen, die in einem Haushalt nur für sich selbst wirtschaften (Alleinlebende oder Wohngemeinschaften ohne gemeinsame Haushaltsführung), gelten als eigenständige Privathaushalte.
Personen zur Untermiete, Gäste und Hausangestellte gehören nicht zum Haushalt. Generell nicht in die Erhebung einbezogen sind Personen in Gemeinschaftsunterkünften und Anstalten, zu denen neben den Personen in Alters- und Pflegeheimen die Angehörigen der Bereitschaftspolizei, der Bundespolizei und der Bundeswehr gehören, soweit diese nicht einen ständigen Wohnsitz außerhalb der Kaserne haben.
Obdachlose nehmen nicht an der Erhebung teil. Ergebnisse für Haushalte, deren regelmäßiges monatliches Haushaltsnettoeinkommen 18 000 Euro und mehr beträgt, bleiben unberücksichtigt, da diese nicht beziehungsweise in viel zu geringer Zahl an der Erhebung teilnehmen. Haushalte, die lediglich aufgrund von Einmalzahlungen, Saisoneffekten oder der imputierten Miete (bei Eigentümerhaushalten) über dieser “Einkommensabschneidegrenze” lagen, werden seit dem Erhebungsteil Haushaltsbuch EVS 2018/ LWR 2019 jedoch berücksichtigt.
Zu den Einmalzahlungen gehören beispielsweise Erbschaften, Steuerrückzahlungen oder Erstattungen der privaten Versicherungen, Abfindungen oder Sonderzahlungen der Arbeitgebenden. Zu den Saisoneffekten zählen z.B. untypisch hohe Erlöse bzw. Entnahmen von Selbstständigen wie in Anspruch genommenes mietfreies Wohnen, die private Nutzung von Firmenautos oder die persönliche Einnahme von Geschäftsessen in den Berichtsmonaten Für die LWR ist – im Gegensatz zur EVS – nach den gesetzlichen Vorgaben eine Einbeziehung der Haushalte von Selbstständigen (Gewerbetreibende und selbstständige Landwirte und -wirtinnen sowie freiberuflich Tätige) nicht zulässig.
Die Ergebnisse aus der EVS /den LWR lassen sich nach unterschiedlichsten Merkmalen darstellen. Für die personenbezogenen Merkmale “Alter”, “Geschlecht” und “soziale Stellung” werden die Haushalte nach der Person “klassifiziert”, die den größten Beitrag zum Haushaltsnettoeinkommen bei Mehrpersonenhaushalten leistet.
Wird beispielsweise das durchschnittliche Einkommen von Haushalten mit Arbeitnehmern bzw. Arbeitnehmerinnen als Haupteinkommenspersonen betrachtet, bedeutet das nicht, dass es sich dabei um die durchschnittlichen Einkommen von Arbeitnehmern bzw.
Wie viel Netto braucht eine 4 köpfige Familie?
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes geben Familien mit 2 Kindern im Monat durchschnittlich 4.220€ aus. Das geht aus einer Verbraucherbefragung hervor, für die das Statistische Bundesamt bereits seit 50 Jahren in unregelmäßigen Abständen private Haushalte zu ihren Einkommen und Ausgaben, Wohnverhältnissen und Konsumgewohnheiten befragt hat.
- Aus den angegebenen Werten zählt das Statistische Bundesamt alle Lebenshaltungskosten und Konsumausgaben zusammen, die für einen Haushalt mit 2 Erwachsenen und 2 Kindern durchschnittlich im Monat anfallen.
- Dazu zählen Ausgaben für Wohnen, Essen, Energie, Gesundheit, Bekleidung, Bildung, Freizeit, Unterhaltung, Kultur, Verkehr, Kommunikation sowie Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen.
Zusätzlich werden auch Versicherungen und Kreditraten erfasst. Dem gegenüber stehen jedem 4-köpfigen Haushalt Einkommen von durchschnittlich 6.470€ brutto beziehungsweise durchschnittlich 4.840€ netto im Monat zur Verfügung, wie das Statistische Bundesamt ermittelt hat.
Ist man mit 3 Kindern eine Großfamilie?
Ab wann ist eine Familie eine Großfamilie? – Wie viele Kinder braucht die perfekte Familie? Darüber gehen die Meinungen auseinander. Als Großfamilie bezeichnet man Familien schon ab drei Kindern. Kinderreiche Familien sind in Deutschland mittlerweile selten: Nur 16 % der Frauen der Geburtsjahrgänge 1965 bis 1974 brachte drei oder mehr Kinder zur Welt.
Wie viele Kinder hat eine deutsche Frau im Durchschnitt?
Geburten in Deutschland Geburten sind für Familien ein großes Ereignis. Auch für die Statistik sind sie von zentraler Bedeutung, da Daten über Geburten im Fokus des gesellschaftlichen Interesses stehen. Geburtenzahlen sind Planungsgrundlage für Kinderbetreuung, Schulen, Ausbildungs- und Studienplätze bis hin zur Rentensicherheit.
- Darüber hinaus sind sie einer der wichtigsten Faktoren des in Deutschland.
- Hohe Geburtenzahlen gab es in Deutschland einige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg.
- Der Babyboom erreichte 1964 mit 1,36 Millionen einen Höchststand, dem ein starker Rückgang der Geburten folgte.
- Im Jahr 2011 wurde mit 663 000 Neugeborenen die niedrigste Geburtenzahl seit 1946 registriert.
Im Jahr 2020 gab es insgesamt 773 144 Neugeborene. In Deutschland werden etwa 5 % mehr Jungen als Mädchen geboren. Bei der Geburt des ersten Kindes waren 2020 die Mütter durchschnittlich 30,2 Jahre alt und die Väter 33,2 Jahre. Die Entwicklung der Geburtenzahlen hängt ab von der Anzahl der potenziellen Mütter sowie von der Geburtenrate, auch zusammengefasste Geburtenziffer genannt.
Die Geburtenrate eines Jahres gibt an, wie viele Babys im Durchschnitt eine Frau im Laufe ihres Lebens bekommen würde, wenn die Verhältnisse dieses Jahres unverändert blieben. In Deutschland lag die Geburtenrate 2020 bei 1,53 Kindern pro Frau. Damit ist sie – nach einem kurzen Anstieg zwischen 2014 und 2016 – das vierte Jahr in Folge gesunken.
In Ostdeutschland war die Geburtenrate 2020 etwas niedriger als in Westdeutschland. Bei den Frauen mit deutscher Staatsangehörigkeit blieb die Geburtenrate auf dem Niveau des Vorjahres, bei den Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit sank sie leicht.
- Mit dieser Geburtenrate liegt Deutschland im EU-Durchschnitt (2019: 1,53 Kinder pro Frau).
- Frauen bekommen ihr erstes Kind immer später – nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen anderen Staaten der Europäischen Union: Im Jahr 2021 waren Frauen in der EU im Schnitt 29,7 Jahre alt, wenn sie zum ersten Mal Mutter wurden.
Das Durchschnittsalter der Erstgebärenden ist nach vergleichbaren Ergebnissen, die seit 2013 vorliegen, kontinuierlich gestiegen; im Jahr 2013 betrug es noch 28,8 Jahre. Deutschland liegt mit einem Durchschnittsalter von 30,1 Jahren im oberen Drittel der EU-Staaten, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis von Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat weiter mitteilt.
1 von 5Kinderlosenquote der Frauen im Alter zwischen 45 und 49 Jahren
2 von 5 Kinderzahl je Frau nach Geburtsjahrgängen 3 von 5 Veränderung der Geburtenzahl 4 von 5 Zusammengefasste Geburtenziffer 5 von 5 Zusammengefasste Geburtenziffer im EU-Vergleich Auf unserer Sonderseite finden Sie Informationen zu Aspekten, Hintergründen und Auswirkungen des demografischen Wandels in Deutschland. Beim Gegenüberstellen der zusammengefassten Geburtenziffern für Deutschland insgesamt sowie für West- und Ostdeutschland kann es zu einem scheinbaren Widerspruch kommen. Für einige Jahre stimmen die Geburtenziffer für Deutschland mit der für Westdeutschland überein, obwohl der Wert für Ostdeutschland deutlich unter oder über dem Wert für Westdeutschland liegt.
- Dieser scheinbare Widerspruch wurzelt in den Besonderheiten der Berechnung der zusammengefassten Geburtenziffer als ein Aggregat aus den altersspezifischen Geburtenziffern.
- Die Berechnung wird für Deutschland, für West- und für Ostdeutschland jeweils separat durchgeführt.
- Da die Altersstruktur der Frauen in Ost und West unterschiedlich ist, kann es theoretisch auch zu einem Ergebnis für Deutschland kommen, das unterhalb der Werte für die beiden Teilpopulationen liegt.
Das Phänomen, wonach die Eigenschaften einer Gesamtmenge mindestens teilweise im Widerspruch zu den Eigenschaften der Teilmengen stehen können, ist in der Statistik unter dem Begriff des Simpson-Paradoxons bekannt und geht auf den britischen Statistiker Professor Edward Simpson zurück (Quelle: Spiegel-Online vom 18.12.2015 “Diese Statistik kann nicht stimmen.
Oder doch?”). Ab 2001 werden die Ergebnisse außerdem durch eine Sonderbehandlung von Berlin beeinflusst. Berlin wird bei der Berechnung der zusammengefassten Geburtenziffer für Deutschland insgesamt berücksichtigt. Die Werte für West- beziehungsweise für Ostdeutschland enthalten dagegen nicht mehr Berlin-West beziehungsweise Berlin-Ost.
Da Berlin mit seiner Bevölkerung ein relativ hohes Gewicht hat, kann dies die Werte für Deutschland entsprechend beeinflussen. Die Geburtenentwicklung ist einer der wichtigsten Faktoren des demografischen Wandels in Deutschland. Die Geburtenmaßzahlen stehen deshalb im Fokus des gesellschaftlichen Interesses.
- Der Indikator “durchschnittliche Kinderzahl je Frau” wird in der Regel verwendet, um die Geburtenhäufigkeit vergleichbar darzustellen, d.h.
- Unabhängig von der jeweiligen Altersstruktur der Frauen.
- Um diese auf den ersten Blick einfache Kennzahl richtig zu verwenden und zu interpretieren, bedarf es einer Unterscheidung zwischen der Geburtenhäufigkeit der Frauen in einem Kalenderjahr einerseits und der Geburtenhäufigkeit der Frauen eines Geburtsjahrgangs im Laufe ihres Lebens andererseits.
Im Bereich Geburten finden Sie einen Überblick über die, Diese zusammengefasste Geburtenziffer beschreibt die Geburtenhäufigkeit aller Frauen, die im Jahr 2012 im Alter von 15 bis 49 Jahren waren. Unterstellt man, dass diese Frauen einen hypothetischen Jahrgang bilden, dann würde die endgültige durchschnittliche Kinderzahl dieses Jahrgangs 1,38 Kinder je Frau betragen.
Aufgrund ihres hypothetischen Charakters eignet sich die zusammengefasste Geburtenziffer der Kalenderjahre nur eingeschränkt dazu, die durchschnittliche Zahl der Kinder treffend zu beurteilen, die ein realer Frauenjahrgang schließlich zur Welt bringt. Für diesen Zweck sollte die sogenannte endgültige Kinderzahl oder verwendet werden.
Wenn die zusammengefasste Geburtenziffer zu- oder abnimmt, heißt es zuerst einmal, dass sich die altersspezifischen Geburtenziffern verändert haben. Dies kann eine Kurzzeitreaktion auf wirtschaftliche, soziale, politische Impulse oder auch ein Ausdruck von einem sich wandelnden Geburtenverhalten sein.
Um kurzfristige Schwankungen von einem Trend unterscheiden zu können, sollte die zusammengefasste Geburtenziffer stets in Verbindung mit der Entwicklung der altersspezifischen Geburtenhäufigkeit und der Kohortenfertilität betrachtet werden. Dies ist umso wichtiger, weil auch eine konstante zusammengefasste Geburtenziffer noch kein eindeutiges Indiz für ein stabiles Geburtenverhalten ist.
Gerade die Entwicklung der letzten Jahrzehnte ist ein gutes Beispiel dafür: Während die zusammengefasste Geburtenziffer um 1,4 Kinder je Frau lediglich leicht variierte, nahmen die Geburtenziffern der unter 30-jährigen Frauen kontinuierlich ab und die Geburtenziffern der über 30-Jährigen zu. Damit können Sie unsere Daten sachgerecht interpretieren und ihre Aussagekraft besser einschätzen. Die Statistik der Geburten zeigt die Entwicklung der Geburten in der Vergangenheit bis zum aktuellen Berichtsjahr. Sie liefert die Grunddaten über die Zahl der Geborenen nach demografischen Merkmalen sowie nach demografischen Merkmalen der Eltern.
Darüber hinaus liefert die Statistik der Geburten Angaben für die Berechnung der Fortschreibung des Bevölkerungsstandes sowie für die Abbildung der Geburtenziffern und des Weiteren für demografische Analysen und Vorausberechnungen. Sie dient zur Unterrichtung der Öffentlichkeit und als Grundlage für familien-, sozial- und gesundheitspolitische Untersuchungen und Entscheidungen.
: Geburten in Deutschland
Was ist die häufigste Familienform in Deutschland?
Während die Zahl traditioneller Familien (Ehepaare) sank, stieg die Zahl alternativer Familienformen (Alleinerziehende und Lebensgemeinschaften). Dennoch waren mit 70 % Ehepaare mit minderjährigen Kindern 2017 die häufigste Familienform.
Wer zählt zu den privaten Haushalten?
Haushalt Als Privathaushalt gelten Personen, die zusammenwohnen und gemeinsam wirtschaften, die in der Regel ihren Lebensunterhalt gemeinsam finanzieren bzw. die Ausgaben für den Haushalt teilen. Zu einem Privathaushalt gehören auch die vorübergehend abwesenden Personen, beispielsweise Berufspendler/-innen, Studierende, Auszubildende, Personen im Krankenhaus und im Urlaub.
Entscheidend ist, dass die Person nur vorübergehend abwesend ist und normalerweise im Haushalt wohnt und lebt beziehungsweise mit ihrem ersten Wohnsitz an der Adresse des Haushalts gemeldet ist. Personen, die in einem Haushalt nur für sich selbst wirtschaften (Alleinlebende oder Wohngemeinschaften ohne gemeinsame Haushaltsführung), gelten als eigenständige Privathaushalte.
Personen zur Untermiete, Gäste und Hausangestellte gehören nicht zum Haushalt. Generell nicht in die Erhebung einbezogen sind Personen in Gemeinschaftsunterkünften und Anstalten, zu denen neben den Personen in Alters- und Pflegeheimen die Angehörigen der Bereitschaftspolizei, der Bundespolizei und der Bundeswehr gehören, soweit diese nicht einen ständigen Wohnsitz außerhalb der Kaserne haben.
Obdachlose nehmen nicht an der Erhebung teil. Ergebnisse für Haushalte, deren regelmäßiges monatliches Haushaltsnettoeinkommen 18 000 Euro und mehr beträgt, bleiben unberücksichtigt, da diese nicht beziehungsweise in viel zu geringer Zahl an der Erhebung teilnehmen. Haushalte, die lediglich aufgrund von Einmalzahlungen, Saisoneffekten oder der imputierten Miete (bei Eigentümerhaushalten) über dieser “Einkommensabschneidegrenze” lagen, werden seit dem Erhebungsteil Haushaltsbuch EVS 2018/ LWR 2019 jedoch berücksichtigt.
Zu den Einmalzahlungen gehören beispielsweise Erbschaften, Steuerrückzahlungen oder Erstattungen der privaten Versicherungen, Abfindungen oder Sonderzahlungen der Arbeitgebenden. Zu den Saisoneffekten zählen z.B. untypisch hohe Erlöse bzw. Entnahmen von Selbstständigen wie in Anspruch genommenes mietfreies Wohnen, die private Nutzung von Firmenautos oder die persönliche Einnahme von Geschäftsessen in den Berichtsmonaten Für die LWR ist – im Gegensatz zur EVS – nach den gesetzlichen Vorgaben eine Einbeziehung der Haushalte von Selbstständigen (Gewerbetreibende und selbstständige Landwirte und -wirtinnen sowie freiberuflich Tätige) nicht zulässig.
Die Ergebnisse aus der EVS /den LWR lassen sich nach unterschiedlichsten Merkmalen darstellen. Für die personenbezogenen Merkmale “Alter”, “Geschlecht” und “soziale Stellung” werden die Haushalte nach der Person “klassifiziert”, die den größten Beitrag zum Haushaltsnettoeinkommen bei Mehrpersonenhaushalten leistet.
Wird beispielsweise das durchschnittliche Einkommen von Haushalten mit Arbeitnehmern bzw. Arbeitnehmerinnen als Haupteinkommenspersonen betrachtet, bedeutet das nicht, dass es sich dabei um die durchschnittlichen Einkommen von Arbeitnehmern bzw.
Was gibt der Staat den privaten Haushalten?
Der Staat nimmt von den Haushalten und von den Unternehmen jeweils Steuern und Sozialabgaben ein. Im Gegenzug erhalten Haushalte Transferleistungen in Form von beispielsweise Kindergeld.
Was ist das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte?
Karten – Verfügbares Einkommen privater Haushalte Das verfügbare Einkommen privater Haushalte beschreibt das Einkommen, das den Haushalten für Konsum, Sparen oder Investitionen zur Verfügung steht, ohne unterschiedliche Lebenshaltungskosten zu berücksichtigen.
Datenbasis: | Laufende Raumbeobachtung des BBSR; Arbeitskreis Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder |
Geometrische Grundlage: | VG250 (Kreise), 31.12.2020 © GeoBasis-DE/BKG |
Bearbeitung: | R. Berrisch, T. Pirsig (BBSR) |
Das verfügbare Einkommen privater Haushalte umfasst unter anderem die Einkünfte aus Vermögen, selbstständiger und nicht selbstständiger Arbeit sowie Sozialleistungen und sonstige Transfers der öffentlichen Hand, nach Abzug von Steuern, Sozialbeiträgen und sonstigen laufenden Transfers, die von den privaten Haushalten zu leisten sind.
Es beschreibt somit das Einkommen, das den Haushalten für Konsum, Sparen oder Investitionen zur Verfügung steht, ohne unterschiedliche Lebenshaltungskosten zu berücksichtigen. Bundesweit lag das verfügbare Einkommen im Jahr 2020 im Durchschnitt bei 23.753 Euro pro Einwohnerin und Einwohner. Die Karte verdeutlicht, dass in weiten Teil der ostdeutschen Bundesländer, im altindustriell geprägten Ruhrgebiet, Saarland sowie entlang der Westgrenze zu den Benelux-Staaten das verfügbare Einkommen privater Haushalte im Durchschnitt deutlich niedriger ist als in Süddeutschland, dem Rhein-Main-Gebiet und dem Großraum Hamburg.
Das durchschnittlich verfügbare Einkommen in den ostdeutschen Bundesländern liegt bei etwa 88,7 Prozent des Niveaus der westdeutschen Bundesländer. In vielen Regionen Bayerns und Baden-Württembergs ist das verfügbare Einkommen überdurchschnittlich hoch.
- Zu den Landkreisen und kreisfreien Städten mit einem relativ geringen verfügbaren Einkommen in Höhe von 20.000 Euro oder weniger pro Einwohnerin und Einwohner gehören in den westdeutschen Bundesländern zum Beispiel altindustriell geprägte Räume wie das Ruhrgebiet und Kreise im Saarland.
- In den ostdeutschen Bundesländern zählen vor allem ländliche und grenznahe Kreise dazu, aber auch einige kreisfreie Städte wie Halle (Saale), Weimar, Leipzig und Frankfurt (Oder).
Sehr hohe Werte beim verfügbaren Einkommen gibt es in einigen westdeutschen Städten einschließlich ihres Umlands. Werte über 31.000 Euro werden bspw. im Großraum München sowie dem Hochtaunuskreis und Baden-Baden erreicht. Als Grund für die unterschiedliche Verteilung der verfügbaren Einkommen kann unter anderem die Nähe zu Regionen mit hoher oder niedriger Wirtschaftsleistung genannt werden. Regionale Disparitäten beim verfügbaren Einkommen 2000 bis 2020
Datenbasis: | Laufende Raumbeobachtung des BBSR; Arbeitskreis Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder |
Geometrische Grundlage: | VG250 (Kreise), 31.12.2020 © GeoBasis-DE/BKG |
Bearbeitung: | R. Berrisch, T. Pirsig (BBSR) |
Karten – Verfügbares Einkommen privater Haushalte