Wie Ist Das Einkommen In Deutschland Verteilt?

Wie Ist Das Einkommen In Deutschland Verteilt
Pressemitteilung Nr. N 062 vom 5. Oktober 2022 –

Hoher Anteil von Personen aus Alleinerziehenden-Haushalten und Alleinlebenden in den unteren Einkommensgruppen Rund die Hälfte aller Personen im Ruhestand mit Nettoäquivalenzeinkommen unter 22 000 Euro im Jahr Fast ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland konnte 2021 größere, unerwartet anfallende Ausgaben nicht bestreiten

WIESBADEN – Die Einführung einer Strompreisbremse, die Erhöhung des Kindergeldes, Einmalzahlungen für Studierende sowie Rentnerinnen und Rentner und ein höheres Wohngeld für mehr Berechtigte – die Bundesregierung hat im Rahmen des dritten Entlastungspaketes eine Vielzahl von Maßnahmen beschlossen.

  1. Profitieren sollen davon insbesondere Menschen mit mittlerem und geringem Einkommen.
  2. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, stand nach Ergebnissen der Erhebung zu Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC) 2021 einem Fünftel der Bevölkerung in Deutschland ein jährliches Nettoäquivalenzeinkommen von unter 16 300 Euro zur Verfügung.

Beim Äquivalenzeinkommen handelt es sich um ein um Einspareffekte in Mehrpersonenhaushalten bereinigtes Pro-Kopf-Einkommen. Einkommensreferenzjahr ist das Vorjahr der Erhebung. So hatten zwei Fünftel (40 %) der Bevölkerung ein Nettoäquivalenzeinkommen von unter 22 000 Euro im Jahr.

Auf der anderen Seite hatten zwei Fünftel (40 %) der Bevölkerung ein Einkommen von 28 400 Euro und mehr. Alleinerziehenden-Haushalte überdurchschnittlich oft in unteren Einkommensgruppen Zu den 40 % der Bevölkerung mit den geringsten Einkommen zählen überdurchschnittlich oft Personen aus Alleinerziehenden-Haushalten.

Fast zwei Drittel (64,6 %) von ihnen verfügten 2021 über ein Nettoäquivalenzeinkommen von weniger als 22 000 Euro im Jahr, bei gut einem Drittel (33,2 %) betrug es weniger als 16 300 Euro. Ähnliches gilt für Personen in Haushalten mit zwei Erwachsenen und drei oder mehr Kindern: 57,7 % der Personen dieser Haushalte hatten ein Nettoeinkommen von weniger als 22 000 Euro im Jahr.

  1. Für Personen in Haushalten mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern bzw.
  2. Einem Kind traf das auf 36,0 % bzw.29,7 % zu.
  3. Jede zweite alleinlebende Person mit Einkommen unter 22 000 Euro Auch bei Personen, die ohne Kinder lebten, zeigen sich hinsichtlich der Einkommensverteilung deutliche Unterschiede zwischen den Haushaltstypen: So zählte 2021 mehr als die Hälfte (53,2 %) der alleinlebenden Erwachsenen zur Bevölkerung mit einem Einkommen von unter 22 000 Euro im Jahr.

Knapp ein Drittel (32,2 %) der Alleinlebenden verfügte über ein Einkommen von weniger als 16 300 Euro und war demnach der untersten Einkommensgruppe zuzurechnen. Personen in Haushalten, in denen zwei bzw. drei oder mehr Erwachsene zusammenlebten, ließen sich hingegen häufiger den zwei oberen der fünf Einkommensgruppen zuordnen (49,0 % bzw.55,7 %).

Zu den obersten 40 % der Einkommensverteilung gehören Personen mit mindestens 28 400 Euro Nettoeinkommen im Jahr und zu den obersten 20 % diejenigen mit mindestens 38 100 Euro. Rund die Hälfte aller Personen im Ruhestand mit Einkommen unter 22 000 Euro Bei der Betrachtung der Einkommensverteilung nach der sozialen Stellung zeigt sich, dass die Hälfte (50,1 %) der Personen im Ruhestand im Jahr 2021 ein Nettoeinkommen von unter 22 000 Euro hatte, fast ein Viertel (24,6 %) verfügte über weniger als 16 300 Euro.

Bei Studierenden, Schülerinnen und Schüler ab 16 Jahren lag der Anteil bei 55,4 % bzw.35,6 %. Bei Arbeitslosen und anderen nichterwerbstätigen Personen ab 16 Jahren gab es mit 77,1 % bzw.58,3 % einen noch höheren Anteil in den zwei untersten Einkommensgruppen.

  • Mehr als jede zweite arbeitslose Person (54,7 %) zählte zudem zu den 20 % der Bevölkerung mit den geringsten Einkommen.
  • Bei den abhängig Erwerbstätigen sowie Selbstständigen gehörte hingegen gut die Hälfte (52,8 % bzw.52,1 %) zu den zwei einkommensstärksten Gruppen der Bevölkerung.3,7 % der Bevölkerung in Deutschland im Zahlungsverzug bei Versorgungsbetrieben Insbesondere der Belastung durch stark steigende Energiepreise sollen die Maßnahmen des dritten Entlastungspaketes der Bundesregierung entgegenwirken.

Im Jahr 2021 lebten 3,7 % der Bevölkerung in Deutschland in Haushalten, die bei Rechnungen von Versorgungsbetrieben wie etwa Strom- oder Gasanbietern im Zahlungsverzug waren. Der Anteil in Deutschland war geringer als beispielsweise im Nachbarstaat Frankreich, wo er 7,1 % betrug.

  • Das geht aus Daten der EU-Statistikbehörde Eurostat hervor.
  • In den Niederlanden waren mit 1,2 % dagegen vergleichsweise wenige Personen bei der Begleichung von Rechnungen für Versorgungsleistungen im Rückstand.
  • Fast ein Drittel der Bevölkerung hierzulande kann ungeplante Ausgaben nicht bestreiten Deutlich höher fiel 2021 der Anteil der Personen aus, die in Haushalten lebten, welche aufgrund der finanziellen Situation nicht dazu in der Lage waren, größere, unerwartet anfallende Ausgaben aus eigenen Finanzmitteln zu bestreiten.

In Deutschland traf dies im Jahr 2021 auf fast ein Drittel (31,9 %) der Bevölkerung zu. Niedriger fiel der Anteil etwa in Frankreich aus: Hier konnten 27,6 % der Bevölkerung für ungeplante Ausgaben nicht eigenständig aufkommen. In den Niederlanden lag der Anteil mit 15,1 % hingegen wesentlich niedriger.

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In Rumänien, Kroatien, Griechenland, Zypern und Lettland verfügten jeweils mehr als 40 % der Bevölkerung nicht über ausreichende finanzielle Rücklagen für ungeplante größere Ausgaben. Als unerwartet anfallende Ausgabe galt in jedem Staat in Abhängigkeit vom Einkommensniveau eine andere Summe. In Deutschland ging es um unerwartete Ausgaben in Höhe von 1 150 Euro oder mehr.

Methodische Hinweise: Die im Text genannten Einkommenswerte beziehen sich auf das sogenannte Nettoäquivalenzeinkommen, Als Gewichtungsskala, die festlegt, welches Bedarfsgewicht jedem einzelnen Haushaltsmitglied zuzuordnen ist, wird nach europäischem Standard die modifizierte OECD-Skala herangezogen.

Danach erhält die erste erwachsene Person im Haushalt (Person mit dem höchsten Beitrag zum Haushaltsnettoeinkommen) das Gewicht 1,0. Jede weitere erwachsene Person und jede jugendliche Person im Alter von 14 Jahren oder älter erhält das Gewicht 0,5 sowie jedes Kind unter 14 Jahren das Gewicht 0,3. Für unterschiedliche Haushaltszusammensetzungen ergeben sich so verschiedene Gesamtgewichte.

Das Haushaltsnettoeinkommen, dividiert durch das Gesamtgewicht für den Haushalt, ergibt das für jede Person des Haushalts geltende Nettoäquivalenzeinkommen. Berechnet wird die hier dargestellte Einkommensverteilung durch das Bilden von fünf gleich großen Einkommensgruppen, sogenannten Einkommensquintilen.

  1. Die Grundlage für die Einkommensmessung ist das verfügbare Haushaltsnettoeinkommen (nach Steuern und Sozialabgaben) des Vorjahres der Erhebung (Einkommensreferenzjahr).
  2. Das Nettoäquivalenzeinkommen ist nicht zu verwechseln mit dem Einkommenskonzept des persönlichen Nettoeinkommens und kann mit diesem nicht sinnvoll verglichen werden.

Bei den Angaben handelt es sich um Ergebnisse der europäischen Gemeinschaftsstatistik über Einkommen und Lebensbedingungen ( European Union Statistics on Income and Living Conditions, EU-SILC). EU-SILC ist die amtliche Hauptdatenquelle für die Messung von Armutsgefährdung und Lebensbedingungen auf Bundesebene in Deutschland sowie in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union.

  • Die Erhebung ist in Deutschland seit dem Erhebungsjahr 2020 als Unterstichprobe in den Mikrozensus integriert.
  • Aufgrund der mit dieser Integration verbundenen umfangreichen methodischen Änderungen ist ein Vergleich der Ergebnisse ab Erhebungsjahr 2020 mit den Vorjahren nicht möglich.
  • Damit zwischen dem Ende des Erhebungsjahres und der Ergebnisbereitstellung möglichst wenig Zeit vergeht, werden seit dem Erhebungsjahr 2020 zunächst Erstergebnisse und mit einigem zeitlichen Abstand Endergebnisse veröffentlicht.

Bei den hier erwähnten Ergebnissen für 2021 handelt es sich um Erstergebnisse. Ausführliche Informationen zu den methodischen Änderungen sowie deren Auswirkungen auf EU-SILC sind auf einer Sonderseite verfügbar. Weitere Informationen: Weitere Ergebnisse der Erhebung EU-SILC 2021 sind im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes auf der Themenseite Lebensbedingungen und Armutsgefährdung veröffentlicht.

Wie verteilen sich die Einkommen in Deutschland?

Fakten – Nach Angaben des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) hatte im Jahr 2016 das Zehntel der Bevölkerung mit den niedrigsten Einkommen (1. Dezil) einen Anteil von lediglich 3,2 Prozent am Gesamteinkommen. Bei den 10 Prozent der Bevölkerung mit den höchsten Einkommen (10.

Dezil) lag der entsprechende Wert bei 23,3 Prozent – der Anteil war damit höher als der Anteil der unteren vier Zehntel zusammen (1. bis 4. Dezil: 21,7 Prozent).1991 lag der Einkommensanteil des obersten Zehntels noch bei 20,5 Prozent. Während das oberste Zehntel seinen Anteil am Gesamteinkommen bis 2016 deutlich vergrößern konnte (plus 14,1 Prozent), ist insbesondere bei den vier einkommensschwächsten Dezilen der Einkommensanteil im Zweijahresvergleich 1991/2016 gesunken.

Dabei gilt: Je niedriger das Einkommen des jeweiligen Dezils 1991 war, desto stärker sank der Einkommensanteil in den Folgejahren. Zum Beispiel hatte das Dezil mit den niedrigsten Einkommen 1991 noch einen Anteil von 4,2 Prozent am gesamten Nettoäquivalenzeinkommen, bis 2016 sank der Anteil auf 3,2 Prozent (minus 22,5 Prozent).

  1. Bezogen auf alle Dezile hat sich die Einkommensungleichheit in den Jahren 1991 bis 1999 kaum verändert.
  2. Bis 2005 folgte ein deutlicher Anstieg der Ungleichheit, an den sich bis 2010 eine Stabilisierung bzw.
  3. Ein leichter Rückgang anschloss.
  4. Zwischen 2010 und 2016 nahm die Einkommensungleichheit in Deutschland erneut zu und erreichte im Jahr 2016 ihren bisherigen Höchststand seit der Wiedervereinigung.1991 war das Durchschnittseinkommen des obersten Dezils 4,9-mal höher als das des untersten Dezils, 2005 war es 6,8-mal höher.

Im Jahr 2010 überstieg das Durchschnittseinkommen des obersten Dezils das Einkommen des untersten Dezils um das 6,2-fache.2016 war es schließlich 7,3-mal so hoch. Während sich die Ungleichheit in den Jahren 1991 bis 2016 insgesamt erhöht hat, stieg in 9 von 10 Dezilen das verfügbare Durchschnittseinkommen.

  • Die Ungleichheit ist vor allem gestiegen, weil die Einkommenszuwächse in den einkommensstarken Dezilen in diesem Zeitraum größer waren als in den einkommensschwachen.
  • Dies gilt insbesondere für das Einkommen der Bevölkerungsgruppe mit den höchsten Einkommen: Zwischen 1991 und 2016 ist das verfügbare Realeinkommen des obersten Zehntels mit Abstand am stärksten gestiegen – plus 35 Prozent.

Die durchschnittliche Steigerung aller Einkommen lag in diesem Zeitraum bei 18 Prozent. Lediglich bei einem Zehntel der Bevölkerung – dem einkommensschwächsten Dezil – ist das durchschnittliche, verfügbare Realeinkommen zwischen 1991 und 2016 gesunken.

Das DIW nennt hierfür mehrere Ursachen: Zuwanderung vorrangig von Aussiedlern in den Jahren 1991 bis 1994, sinkende Löhne bei zunehmender Arbeitslosigkeit im Zeitraum 2000 bis 2005 und verstärkte Zuwanderung seit 2010. Der Rückgang des Einkommens beim untersten Dezil trifft demnach nicht immer dieselben Personen.

Insbesondere neu zugezogene Migranten weisen hohe Nichterwerbsquoten auf und erzielen dementsprechend oft niedrige Einkommen.

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Wie ist Einkommen und Vermögen in Deutschland verteilt?

Vermögenskonzentration in Deutschland höher als angenommen – Aus der Arbeit des DIW geht hervor, dass die Vermögenskonzentration im Bereich hoher Vermögen größer ist als zuvor angenommen. Die Analyse zeigt:

  • die Top 0,1 Prozent der Vermögenden in Deutschland besitzen nicht 7 Prozent des Nettogesamtvermögens, sondern 22 Prozent,
  • die Top 1 Prozent der Vermögenden kommen auf 35 Prozent (vorher 22 Prozent)
  • und die Top 10 Prozent kommt auf 67 Prozent (vorher 59 Prozent).

So verfügen Wohlhabende über ein durchschnittliches Nettovermögen von fast 300.000 Euro und die etwa eine Million MillionärInnen in Deutschland besitzen durchschnittlich ein Vermögen von 3 Millionen Euro. Ein durchschnittlicher Erwachsener in den unteren 50 Prozent der Vermögensverteilung kommt hingegen nur auf ein Nettovermögen von 3682 Euro.

Ist das Geld in Deutschland gerecht verteilt?

Auch in Deutschland ist die Verteilung der Einkommen und Vermögen über die letzten beiden Jahrzehnte spürbar ungleicher geworden. Die Unternehmens- und Vermögenseinkommen legten im Trend deutlich zu, während die Masseneinkommen stagnierten und niedrige Erwerbseinkommen teilweise sogar gesunken sind.

Wie viel muss man in Deutschland verdienen um zur Mittelschicht zu gehören?

Die Grenzen der Mittelschicht – Ein Alleinstehender zum Beispiel zählt demnach zur Mittelschicht, wenn er im Jahr 2019 netto zwischen 1.690 und 3.160 Euro verdient. Für Familien gelten andere Grenzwerte, weil sie andere Bedürfnisse haben. Statistiker ziehen deshalb das sogenannte bedarfsgewichtete Nettoeinkommen heran.

  1. Hinter diesem Begriff steckt die Idee, dass es ein Unterschied ist, ob jemand einen Single-Haushalt führt und jede Anschaffung – von der Waschmaschine bis zum Fernseher – allein finanzieren muss, oder ob er in einem Mehr-Personen-Haushalt lebt.
  2. Hier werden viele Ausgaben von mehreren getragen.
  3. Deshalb werden die Haushaltseinkommen nach dem Bedarf gewichtet: Der erste Erwachsene hat den Faktor 1, jedes weitere Haushaltsmitglied ab 14 Jahren den Faktor 0,5, Kinder unter 14 Jahren bekommen den Faktor 0,3.

Eine vierköpfige Familie braucht also nicht das Vierfache eines Singles, um zur Mittelschicht zu gehören, sondern nur gut das Doppelte.

Wie viel verdient der durchschnittliche deutsche Netto?

Das durchschnittliche monatliche Nettogehalt liegt 2022 bei rund 2.590 Euro, 2021 waren es monatlich 2.588, 2020 waren es 1.966 Euro und 2019 lag das Durchschnittsgehalt bei 1.972 Euro netto.

Wann gilt man als arm in Deutschland?

Wohlstandsland Deutschland: Was bedeutet es, arm zu sein? Der Begriff Armut bezeichnet einen Zustand, in dem Menschen wichtige Grundbedürfnisse nicht oder zumindest nicht umfassend befriedigen können. Dabei geht es um elementare Dinge: Wer arm ist, hat zu wenig Geld, sich ausreichend Nahrung und Kleidung zu kaufen und sich Wohnraum sowie medizinische Versorgung zu leisten.

  1. Er muss verzichten und seine Lebensqualität ist deutlich eingeschränkt.
  2. Um Armut einschätzen zu können, muss sowohl das soziale als auch das wirtschaftliche Umfeld berücksichtigt werden.
  3. Dabei wird unterschieden zwischen absoluter, relativer und gefühlter Armut.
  4. Zudem gibt es – und Altersarmut,
  5. Ist jemand extrem (absolut) arm, wenn er pro Tag weniger als 1,90 US-Dollar zur Verfügung hat.

Diese Summe ist der Minimalbetrag, den ein Mensch demnach zum (Über-)Leben braucht. Wer weniger hat, dessen Existenz ist bedroht. Für den internationalen Vergleich wird die Kaufkraft des US-Dollars in lokale Kaufkraft umgerechnet. Mehr als 700 Millionen Menschen leben nach dieser Definition weltweit in absoluter Armut. Wie Ist Das Einkommen In Deutschland Verteilt Wer von absoluter Armut betroffen ist, hat weniger als er zum Leben braucht und ist auf Unterstützung angewiesen. Anders als bei der absoluten Armut wird bei der Definition der relativen Armut das Einkommen des sozialen Umfelds eines Menschen miteinbezogen.

Wer so viel wie das aktuelle “mittlere Einkommen” (Median) zur Verfügung hat, gilt als „normal” verdienend. Ist das eigene Einkommen geringer als 60 Prozent des Medianeinkommens, handelt es sich um relative Armut. Man spricht in diesem Fall auch von Armutsgefährdung. Wichtig für die Einschätzung der eigenen Lage sind hier aber auch immer regionale, soziale und gesellschaftliche Unterschiede.

Jemand, der etwa in einer Großstadt lebt und dort Miete zahlen muss, wird mit dem deutschen Medianeinkommen schneller an seine Grenzen stoßen als jemand, der auf dem Land wohnt. Viele von Armut Betroffene, können zudem nur eingeschränkt am „normalen”, gesellschaftlichen Leben teilhaben – die soziale Ungleichheit führt häufig zu Scham, Ausgrenzung oder Isolation.

Er gilt in Deutschland als bundesweite Grundlage für die Ermittlung der Armutsgefährdungsschwelle. Das mittlere Einkommen (Median) wird dabei für das gesamte Bundesgebiet als Grundlage genommen, regionale Unterschiede werden dabei nicht gemacht. Bei der gefühlten Armut wird das Einkommen nicht berücksichtigt.

Sie bezeichnet, wie der Name schon sagt, die subjektive Wahrnehmung. Betroffene fühlen sich wegen ihrer als zu gering empfundenen finanziellen Möglichkeiten ausgegrenzt. Auch wenn sie nicht an Zahlen festgemacht wird – die gefühlte Armut ist häufig ein reales Gefühl und hat oft negative Auswirkungen auf die Lebensqualität, die sich nicht von denen der Betroffenen von relativer Armut unterscheiden Die Armutsgrenze wird in Deutschland am Einkommen gemessen: Jede beziehungsweise jeder, die oder der weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens zur Verfügung hat, liegt unter der Armutsgrenze.

Die aktuellsten Zahlen sind von 2019. Der sogenannte Schwellenwert für Armutsgefährdung liegt dabei für Alleinlebende bei 1.074 Euro pro Monat, Für Familien ist er dementsprechend höher. Insgesamt waren 2019, also vor Corona, knapp 16 Prozent der Gesamtbevölkerung in Deutschland armutsgefährdet. Darunter waren auch acht Prozent der Erwerbstätigen.

Das bedeutet: Mehr als drei Millionen Menschen, die arbeiten, mussten mit weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens haushalten. Durch die Corona-Pandemie (fehlende Aufträge, Kurzarbeit etc.) hat sich diese Lage zudem noch verschärft. Wie Ist Das Einkommen In Deutschland Verteilt Der Hauptrisikofaktor für Armut in Deutschland: Arbeitslosigkeit. Der, ist Arbeitslosigkeit. Mehr als die Hälfte aller Erwerblosen ist derzeit armutsgefährdet. Auch Menschen im Ruhestand sind mit etwas mehr als 17 Prozent überdurchschnittlich oft betroffen.

Ein weiterer Faktor ist die familiäre Situation: Etwa 42 Prozent aller Menschen, die in einem Haushalt von Alleinerziehenden leben, waren in den vergangenen Jahren armutsgefährdet. Auch sind besonders oft betroffen – genauso wie Einpersonenhaushalte (etwa 25 Prozent). Der Bildungsstand spielt ebenfalls eine Rolle: Je höher er ist, desto weniger sind die Menschen statistisch von Armut betroffen.

Menschen mit einem niedrigen Bildungsstand hingegen haben geringere Chancen, von ihrer Erwerbsarbeit gut leben zu können. Und: In den vergangenen 15 Jahren hat sich der Unterschied zwischen mittlerem und hohem Bildungsstand in Bezug auf Armut immer weiter erhöht.

Die Folgen von Armut sind vielschichtig: Sie reichen von schlechter Ernährungslage über mangelhafte gesundheitliche Versorgung und Wohnungslosigkeit bis hin zu Ausgrenzung und Isolation. Betroffene können oft nicht am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, weil ihnen das Geld dafür fehlt. Ihre mangelnden Möglichkeiten, was Kleidung, Ernährung, Freizeit- und Konsumangebote angeht, führen oft zu Stigmatisierung, Stress und Isolation.

Daraus resultieren wiederum, die bei Kindern aus einkommensschwachen Haushalten deutlich öfter auftreten als bei Kindern von wohlhabenden Eltern. Auch Erwachsene, die von Armut betroffen sind, haben ein deutlich höheres Risiko, zu erkranken. Chronische Leiden wie Diabetes, Bronchitis, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Lungen- oder Leberkrebs treten bei Menschen mit geringem Einkommen häufiger auf als beim Rest der Bevölkerung.

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Was verdienen die Top 10 Prozent in Deutschland?

Single mit 3.529 Euro netto im Monat gehört zum oberen Zehntel in Deutschland – Das Ergebnis der Studie dürfte so manch einen überraschen. Denn wenn ihr alleinstehend seid und über ein Einkommen von 3529 Euro netto pro Monat oder mehr verfügt, gehört ihr zu besagten oberen zehn Prozent.

Je mehr Leute allerdings im Haushalt leben beziehungsweise je größer die Familie wird, desto komplizierter wird die Rechnung. Laut IW gehört eine Familie mit zwei Kindern unter 14 Jahren ab 7412 Euro netto pro Monat zum oberen Zehntel der Deutschen, berichtet der „Spiegel”. Ein Paar ohne Kinder, die zusammen in einem Haushalt leben, gehören ab 5294 Euro netto im Monat dazu.

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Welches Einkommen hat die Oberschicht?

Ab welchem Nettoeinkommen gehört man laut Studie zur Oberschicht? – Laut Ergebnis der Studie gehört eine alleinstehende Person bereits mit einem monatlichen Nettoeinkommen von 3.529 Euro zu den Reichen, während kinderlose Paare ab 5.294 Euro netto zu den reichen zehn Prozent zählen.

  • Um Familien mit Kindern einbeziehen zu können, hat das Institut der deutschen Wirtschaft das Nettoeinkommen der Eltern durch einen Quotienten geteilt, der die durch die Kinder entstehenden Kosten mitberücksichtigt.
  • Daraus ergibt sich, dass ein Paar mit zwei Kindern unter 14 Jahren ab 7.412 Euro netto zur Oberschicht gehört.

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