Leben Wie Im Mittelalter In Deutschland?

Leben Wie Im Mittelalter In Deutschland
Alltag im Mittelalter – Im Mittelalter war der Großteil der Bevölkerung einer kleinen Oberschicht unterworfen. Die einfachen Menschen mussten laufend um ihr Leben kämpfen und jeder Winter war eine große Herausforderung. Währenddessen konnte sich der Adel zurücklehnen und rauschende Feste feiern.

Wo lebt man wie im Mittelalter?

Lebenswelt Mittelalter | Modul 5 | Wissen | Alltag | ◻ leicht | ca.30 min Leben Wie Im Mittelalter In Deutschland Ausschnitt aus dem Heidelberger Sachsenspiegel aus dem 13. Jahrhundert | Bildnachweis ( CC BY SA 3.0, Universitätsbibliothek Heidelberg ): Bild anklicken Im Mittelalter lebte die große Mehrheit der Menschen auf dem Land : im Frühmittelalter noch über 95 Prozent, am Ende des Mittelalters (als die Städte immer größer geworden waren) immer noch über 80 Prozent.

Über das Leben der Menschen auf den Bauernhöfen und in den meist ganz kleinen Dörfern wissen wir nur wenig. Sie gehören zu den sogenannten „stummen Gruppen” – sie konnten nicht schreiben, haben also auch keine schriftlichen Quellen überlassen. Eine der wenigen Schilderungen, die eine Vorstellung über das ländliche Alltagsleben gibt, stammt erst aus dem frühen 16.

Jahrhundert (also am Beginn der Neuzeit). Der Priester Johannes Böhm schrieb 1520: Der letzte Stand ist derer, die auf dem Lande in Dörfern und Gehöften wohnen und dasselbe bebauen und deshalb Landleute genannt werden. Ihre Lage ist ziemlich bedauernswert und hart.

  1. Sie wohnen abgesondert voneinander, demütig mit ihren Angehörigen und ihrem Viehstand.
  2. Hütten aus Lehm und Holz, wenig über die Erde hervorragend und mit Stroh gedeckt sind ihre Häuser.
  3. Geringes Brot, Haferbrei oder gekochtes Gemüse ist ihre Speise, Wasser und Molken ihr Getränk.
  4. Ein leinener Rock, ein paar Stiefel, ein brauner Hut ist ihre Kleidung.

Das Volk ist jederzeit ohne Ruhe, arbeitsam, unsauber. aus: Günther Franz: Quellen zur Geschichte des deutschen Bauernstandes in der Neuzeit, Darmstadt 1963, Bd.1, S.3 Dabei hatten sich die Lebensverhältnisse zum Ende des Mittelalters schon gebessert, denn neue Arbeitsgeräte (wie zum Beispiel der Pflug aus Eisen) oder neue Arbeitstechniken (wie die Dreifelderwirtschaft ) brachten höhere Erträge in der Landwirtschaft,

  • Im Laufe des Hoch- und Spätmittelalters wuchs deshalb die Bevölkerung in Europa stark an – nach Schätzungen von etwa 24 Millionen Menschen um das Jahr 1000 bis auf 54 Millionen um 1340.
  • Durch die große Pest 1348/49 ist die Bevölkerungszahl anschließend wieder geschrumpft – auf um 1400 ungefähr 38 Millionen Menschen.

Dass die Bauern ein armseliges Leben führen mussten, hatte auch mit ihrer Abhängigkeit zu tun. Die meisten Menschen auf dem Land waren nicht frei, sondern unterstanden einem Grundherren, Sie bekamen Land „geliehen” (daher der Name „Lehnswesen”) und mussten im Gegenzug Abgaben meist in Form von Naturalien leisten.

Das Lehnswesen setzte sich nach oben fort: Die Grundherren erhielten ihre Ländereien als Lehen von einem Fürsten, einem Bischof oder einem Kloster – auch sie mussten Abgaben an ihre Lehnsherren abliefern. Eine der wenigen Quellen, die uns einen Einblick in das Leben auf dem Land geben können, ist der sogenannte Sachsenspiegel – ein zwischen 1220 und 1235 von Eike von Repgow verfasstes Buch über die damalige Rechtsprechung,

Weil die meisten Menschen im Mittelalter nicht lesen konnten, gibt es einige mit zahlreichen Bildern versehene Ausgaben (wie oben zu sehen).

Wie heissen die Menschen die wie im Mittelalter Leben?

20. Jahrhundert – Obwohl es im 19. Jahrhundert in, Pennsylvania, zu Spaltungen zwischen den Amischen alter Ordnung kam, dauerte eine große Spaltung unter den Amischen bis etwa zum, Zu dieser Zeit entstanden zwei sehr konservative Verbindungen – die in, und die Buchanan-Amischen in Iowa.

Den Buchanan-Amischen schlossen sich bald gleichgesinnte Gemeinden in den ganzen USA an. Mit dem Ersten Weltkrieg kam die massive Unterdrückung der deutschen Sprache in den USA, die schließlich zu einem der meisten Deutschsprachigen in Pennsylvania führte, so dass die Amischen und andere Gemeinden alter Ordnung bis zum Ende des 20.

Jahrhunderts fast als die einzigen Sprecher übrig geblieben waren. Dadurch entstand eine um die Amischen, die es in dieser Form vorher nicht gegeben hatte. In den späten 1920er Jahren löste sich die eher veränderungsorientierte Fraktion der Amischen alter Ordnung, die das Auto übernehmen wollte, vom Mainstream und organisierte sich unter dem Namen,

  • Während des Zweiten Weltkriegs kam die alte Frage des Militärdienstes für die Amischen wieder auf.
  • Weil amische Männer im Allgemeinen den verweigerten, landeten sie im (CPS), wo sie hauptsächlich in der Forstwirtschaft und in Krankenhäusern arbeiteten.
  • Die Tatsache, dass viele junge Männer in Krankenhäusern arbeiteten, wo sie viel Kontakt mit fortschrittlicheren Mennoniten und der Außenwelt hatten, führte dazu, dass viele dieser Männer nie den amischen Gemeinden beitraten, in denen sie groß geworden waren.

In den 1950er Jahren wandelte sich die Beachy Amischen zu einer eher Gemeinde. Diejenigen, die die alten Traditionen der Beachy Amischen bewahren wollten, unter anderem die deutsche Sprache, organisierten neu sich als Old Beachy-Amische. Bis etwa 1950 besuchten fast alle amischen Kinder kleine, lokale öffentliche Schulen, oft Ein-Raum-Schulen, danach führte jedoch die die Einrichtung großer Schulzentren und die über die achte Klasse hinaus zu Widerstand der Amischen, die deswegen eigene Schulen einrichteten.

Der Konflikt um die Schulpflicht über die 8. Klasse hinaus dauerte bis 1972, als der amische Schüler nach der achten Klasse von der Schulpflicht befreite. Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts besuchten dann fast alle amischen Kinder von den Amischen selbst eingerichtete und verwaltete Schulen, die fast immer Ein-Raum-Schulen oder wenig größere Schulen sind.

Im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts verließen immer mehr amische Männer die traditionelle Arbeit in der Landwirtschaft und gründeten kleine Unternehmen, da der Druck auf die kleinbäuerliche Landwirtschaft stets zugenommen hatte. Obwohl es unter den Amischen die unterschiedlichsten Unternehmen gibt, liegt ein Schwerpunkt ihrer Unternehmen im Bauhandwerk – in den USA meist – und in holzverarbeitenden Betrieben.

  1. In vielen Siedlungen der Amischen, vor allem in den größeren, sind Bauern heute eine Minderheit.
  2. Ungefähr 12.000 der 40.000 in den Vereinigten Staaten waren 2018 im Besitz von Amischen.
  3. Bis ungefähr zum Ersten Weltkrieg war die Identität der Amischen alter Ordnung nicht mit der Verweigerung des Einsatzes von neuester Technologien verbunden, da die Amischen alter Ordnung und ihre ländlichen Nachbarn die gleichen Farm- und Haushaltstechnologien verwendeten.

Auch spielten Fragen nach dem Einsatz von Technologien bei der Teilung der Amischen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts keine Rolle. Telefone waren die erste wichtige Technologie, die von den Amischen alter Ordnung breitflächig abgelehnt wurde, bald folgte die Ablehnung von Autos,, und vielen anderen technologischen Erfindungen des 20.

Wo und wie lebten die Menschen im Mittelalter?

Im Mittelalter war der größte Teil Europas mit Wald bedeckt. Wenige Leute wohnten dort und auch die Moorgebiete waren kaum bewohnt. Es gab dort kaum Dörfer und so gut wie keine (!) Städte, Die meisten Menschen lebten an Flüssen, wo es fruchtbaren Boden gab.

Wie groß waren die Leute im Mittelalter?

Mit durchschnittlich 1,73 Metern waren Männer im frühen Mittelalter beinahe so groß wie heute und um einige Zentimeter größer als ihre Nachfahren im 17. und 18. Jahrhundert. Zu diesem überraschenden Ergebnis kam der Wirtschaftswissenschaftler Richard Steckel von der Ohio State University in Columbus.

  • Steckel analysierte die Körpergröße von Menschen aus dem 9.
  • Bis zum 19.
  • Jahrhundert anhand der Daten mehrerer Tausend Skelettfunde aus Nordeuropa.
  • Von der Länge des Oberschenkelknochens schloss der Forscher auf die Körpergröße.
  • Die durchschnittliche Größe hat demnach seit dem 12.
  • Jahrhundert stetig abgenommen und im 17.

und 18. Jahrhundert mit 167 Zentimetern einen Tiefpunkt erreicht, berichtet der Forscher in der aktuellen Ausgabe des Fachblattes “Social Science History”. Der Verlust von rund sechs Zentimetern Durchschnittsgröße wurde bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts nicht aufgeholt.

  1. Größe ist ein guter Maßstab dafür, wie gut Grundbedürfnisse wie Essen, Kleidung und medizinsche Versorgung gedeckt sind”, sagt Steckel.
  2. Eine Ursache für den beeindruckenden Körperwuchs im 9. bis 13.
  3. Jahrhundert könnte das zu dieser Zeit relativ milde Klima gewesen sein, vermutet der Forscher.
  4. Zwei bis drei Grad wärmer als in den Jahrhunderten zuvor war es zu der Zeit gewesen.

Dadurch habe sich die Wachstumsperiode für Getreide und andere Kulturpflanzen um drei bis vier Wochen verlängert. Zudem hätten die Menschen im dünn besiedelten Land viel Platz für Anbau und Viehzucht gehabt, wodurch mehr Nahrung zur Verfügung gestanden habe.

  1. Die spärliche Besiedlung hatte laut Steckel außerdem noch den Vorteil, dass sich Krankheiten nicht so massiv ausbreiten konnten.
  2. Ab etwa 1400 ließ die Kleine Eiszeit die Temperaturen in Nordeuropa für 400 bis 500 Jahre um zwei bis drei Grad fallen, was die Erträge deutlich minderte und die Versorgungslage verschlechterte.

Aus kleinen Orten wurden Städte, die Infrastruktur verdichtete sich und der Handel wurde intensiver. So konnten sich Krankheiten schneller verbreiten. Warum die Menschen dann im 18. und 19. Jahrhundert wieder an Größe zulegten, kann auch Steckel nur vermuten.

Wie wurden die Frauen im Mittelalter behandelt?

Frauen hatten im Mittelalter vor allem Aufgaben in der Familie zu erfüllen: Sie sollten Kinder gebären und angemessen versorgen sowie den Ehemann in jeglicher Hinsicht unterstützen. Dennoch gab es Frauen, die erheblichen Einfluss erlangten: durch Eintritt ins Kloster oder an der Seite eines mächtigen Ehemannes.

Wo gibt es Amish in Deutschland?

Die Fortschrittsverweigerer: Amische in Bayern Artikel bewerten: Durchschnittliche Bewertung: 3.68421 von 5 bei 133 abgegebenen Stimmen. Eine junge Frau, um die 20, steigt in ein geschmücktes Taufbecken. Ihr ganzer Körper wird untergetaucht. Als sie wieder zum Stehen kommt, ist sie in die Mennonitengemeinde Regensburg aufgenommen.

Getauft werden Mennoniten erst, wenn sie erwachsen sind und selbst entscheiden können, ob und was sie glauben wollen. Mennonitische Gemeinden findet man heute noch da und dort in Bayern. Amische gibt es dagegen hierzulande nicht mehr. Sie sind vor gut 100 Jahren nach Amerika ausgewandert. In einem Staat mit allgemeiner Wehrpflicht konnten die entschiedenen Pazifisten und Kriegsdienstverweigerer nicht leben.

Ihre mennonitischen Nachfahren sind weitaus offener und liberaler und weltzugewandter als die amischen Fundamentalisten, deren Gemeinden es heute noch in den USA gibt. Fundamentalisten sind bedrohlich, wenn sie ihre Überzeugungen eifernd, missionarisch oder gar gewaltsam vertreten.

Fundamentalisten sind anregend, wenn sie ihre Ideen und Ideale unaufdringlich vorleben. Dann bringen sie den Rest der Welt dazu, sich zu hinterfragen. Macht uns der Konsum wirklich glücklich? Ist unsere Spaßgesellschaft nicht furchtbar langweilig? Sind wir nicht alle maßlose Egoisten und Narzissten? Die Amischen in Amerika zeigen, dass man heute auch anders leben kann: Agrarisch und weitgehend ohne die Errungenschaften des technischen Fortschritts.

Ihre Arbeit, ihr Familien- und Gemeinschaftsleben im Geiste der Bergpredigt gibt ihrem Dasein einen tiefen Sinn. Joseph Berlinger war mit einer Gruppe von Spurensuchern unterwegs. Gemeinsam haben sie eine mennonitische Gemeinde in Regensburg besucht und sind zu den Pachthöfen ihrer amischen Vorläufer gefahren.

Wie verdienen Amische Ihr Geld?

A merikas Amische geraten nicht für das charmante Pennylvaniadeutsch, Gewaltlosigkeit und ihren vormodernen Konsumverzicht in die Schlagzeilen. Meist sind es furchtbar einseitige Verkehrsunfälle, in denen ihre Kutschen („Dachwägle”) zerschmettern und Kinder getötet werden.

Oder es gibt gerichtlichen Streit um schulmedizinische Behandlung, wie zuletzt in Ohio, wo Eltern ihre leukämiekranke Tochter der von einem Vormund angeordneten Chemotherapie durch Flucht entzogen. Die jüngste Nachricht von Amischen jedoch ist verblüffend: Es heißt, sie würden reich werden. Durch Schätze in des Schöpfers Erde, und sie hätten nichts dagegen.

„Hydraulisches Fracking” lautet der Schlüsselbegriff, der amische Landwirte durch den Verkauf von Tantiemen an Öl- und Erdgasvorkommen unter ihrem Land zu Millionären machen kann. Nicht alle der rund 290.000 Amischen in 28 US-Bundesstaaten (knapp die Hälfte davon in Pennsylvania und Ohio) haben diese Chance – oder leiden unter der Verlockung des Öls und des Geldes.

Wie alt wurde man um 1500?

Harte Lebensbedingungen – Neben der schlechten medizinischen Versorgung und den unhygienischen Bedingungen beeinträchtigte auch das normale Leben die Lebenserwartung. Es herrschte oft Krieg, Kinder mussten früh zu arbeiten beginnen und die Tätigkeiten waren körperlich sehr anstrengend.

  • Viele Frauen bekamen in jungen Jahren schon mehrere Kinder, von denen aber viele schon in der Wiege starben.
  • Oftmals überlebten die Frauen die Geburt ihrer Kinder auch nicht.
  • So hatten die Menschen damals im Durchschnitt eine Lebenserwartung von 35 bis 40 Jahren.
  • Das bedeutet aber nicht, dass die Menschen genau diese Altersstufe erreichten.

Ein großer Teil der Menschen, etwa 40 Prozent, starb bereits im Kindesalter. Kriege, Hungersnöte, Unfälle, mangelnde Hygiene und unheilbare Krankheiten wie Pest, Cholera, Tuberkulose oder Diphterie waren häufige Todesursachen im Kindesalter. Hatten junge Menschen die ersten Jahre ihres Lebens überstanden, war es auch nicht unüblich deutlich alter zu werden, etwa 50-60 Jahre oder noch älter.

  1. Dabei spielten die Lebensumstände, der geseelschaftliche Stand, die Ernährung und wie auch heute die genetische Vorbelastung eine Rolle.
  2. Frauen starben, anders als heute meist früher als Männer.
  3. Das hing damit zusammen, dass sie oft die Geburt ihrer Kinder nicht überlebten.
  4. Heutzutage haben die Menschen eine Lebenserwartung von rund 78 Jahren, wir werden also fast doppelt so alt.

: Wie alt wurden die Menschen im Mittelalter?

Wie hat man im Mittelalter geschlafen?

Betten im Mittelalter – Die Größe – Die Betten im Mittelalter wiesen erheblich geringere Maße als die der heutigen Betten auf. Forscher waren sich lange Zeit ziemlich sicher, dass dies auf die Körpergröße jener Zeitgenossen zurückzuführen ist. Diese galten von der Statur her kleiner als die Menschen heute.

Jedoch handelt es sich um so auffällig kleine Betten im Mittelalter, dass diese Erklärung einfach nicht plausibel genug erscheint. Aufschluss ergab erst die Erkenntnis, dass die damalige Bevölkerung ganz andere Schlafgewohnheiten pflegte. Zur Zeit des Mittelalters war es ganz und gar nicht üblich in komplett vertikaler Lage zu schlafen.

Vielmehr begaben sich die Menschen in eine halb aufrechte Sitzposition. Damals wurde dies als gesund betrachtet. Das ging mit der Vermutung einher, dass beim Liegen zu viel Blut in den Kopf strömt, was ungesund wäre und sogar zum Tod führen könnte. Zum Schlafen verwendeten die Menschen also mehrere Kissen, welche sie an das Kopfteil des Bettes platzierten und dagegen lehnten und so schliefen.

Wie sah der Alltag im Mittelalter aus?

Das Mittelalter war eine raue Zeit, in der die Menschen mit vielen Problemen zu kämpfen hatten. Kälte, Krankheiten, politische Unruhen, hohe Kriminalität und geringer Verdienst waren verbreitete Probleme. Die Menschen wurden von Adel und Klerus ausgebeutet und in den schlimmsten Zeiten der Hexenverfolgung im 16.

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Was ist typisch für das Mittelalter?

Geprägt war das Mittelalter auch durch einige düstere Ereignisse wie die Kreuzzüge, Hungersnöte oder die Pest. Gleichzeitig gab es aber viele bahnbrechende Erfindungen und wichtige Entwicklungen: In den Städten erlebte beispielsweise das Handwerk einen Aufschwung und die ersten Universitäten entstanden.

Wie hieß Deutschland früher im Mittelalter?

Geschichte 5. Klasse ‐ Abitur Deutsches Reich (Mittelalter), erstmals während der Regierungszeit Heinrich I. (*um 875, †936, Herzog von Sachsen seit 912, römisch-deutscher König seit 919) aufkommenden Bezeichnung, im Lateinischen „Regnum Teutonicum” (Reich der Deutschen).

  • Otto I., Heinrichs Sohn, regierte das Deutsche Reich von 936 bis 973.
  • Zu diesem Zeitpunkt bestand es aus fünf Herzogtümern : Sachsen, Lothringen, Franken, Schwaben und Bayern.
  • Nachdem Otto I.962 in Rom zum Kaiser gekrönt worden war, wurde das Deutsche Reich als Heiliges Römisches Reich (lateinisch „Sacrum Romanum Imperium”) bezeichnet.

Der Begriff wurde zur offiziellen Bezeichnung für den Herrschaftsbereich der römisch-deutschen Kaiser vom Mittelalter bis zum Jahr 1806 mit der Abdankung von Kaiser Franz II. Joseph Karl (*1768, †1835, letzter römischer Kaiser seit 1792, als Franz I. Kaiser von Österreich seit 1804).

  1. Abgeleitet wurde der Name vom Anspruch der mittelalterlichen Herrscher, die die Tradition des antiken Römischen Reichs fortsetzen wollten.
  2. Seit dem 15.
  3. Jahrhundert setzte sich der Zusatz Deutscher Nation (lateinisch „Nationis Germanicae”) durch, so dass die Bezeichnung Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation lautete.

Das mittelalterliche Deutsche Reich war kein Nationalstaat, sondern eine Monarchie mit Kaiser und Reichständen und wenigen gemeinsamen Institutionen wie dem Reichstag,

Wie hat man im Mittelalter geheizt?

Kamine und Öfen für mehr Komfort sowie Sicherheit – Im Laufe des Mittelalters veränderte sich das Heizen von der offenen Feuerstelle hin zum Ofen beziehungsweise Kamin. Das erhöhte nicht nur den Wohnkomfort, da weniger Rauchgas und Ruß im Gebäude verblieb. Ebenso stieg die Sicherheit. Denn nicht selten kam es zu Brandunfällen mit den offenen Feuerstellen.

Wie sah ein Haus im Mittelalter aus?

Wie sah ein Haus im Spätmittelalter aus? Während die Menschen im Frühmittelalter meist Holzhäuser bauten, von denen wir heute keine Überreste mehr vorfinden, so errichteten sie im Laufe der Zeit auch Steinhäuser, Doch auch im Hochmittelalter waren viele Häuser in den Städten schmal und eng.

  1. Hier gab es nicht viel mehr Licht als in einem Bauernhaus in einem Dorf.
  2. Häuser aus Stein boten anders als Holzhäuser vor allem besseren Schutz gegen Brände, die im Mittelalter häufig wüteten und sich schnell ausbreiten konnten.
  3. Denn es wurde während des Mittelalters oft am offenen Feuer gekocht und mit Feuer geheizt.

Das leicht brennbare Heu und Stroh wurde meist im Haus oder in der Nähe der Häuser gelagert. Die Enge der Bauten trugen ihren Teil zum schnellen Ausbreiten der Feuer bei. Die Räume der Häuser waren dunkel, die Fenster sehr klein. Das Glas, wenn es überhaupt Glas gab, nicht durchsichtig, sondern grün oder braun.

  1. Die Fenster waren auch manchmal mit Tüchern oder mit Pergament verhängt.
  2. Wie auf dem Dorf lebten auch im Stadthaus nicht nur die Mitglieder der Familie, sondern auch weit mehr Menschen wie Gesellen, Lehrlinge.
  3. Oft lebten auch alle in einem Raum zusammen.
  4. Dieses Plumpsklo ist schon etwas “moderner” Latrinen gab es schon.

Das war eine Grube in der Nähe des Hauses, die sich oft auch mehrere Familien teilen mussten. In vielen Städten gab es öffentliche Aborte, also das, was wir heute “Toilette” nennen. Diese Aborte wurden aber oft weit weg von den Häusern aufgestellt. Wie empfindlich die Nasen der Menschen im Mittelalter waren, wissen wir nicht, aber da solche Gruben ganz selten gereinigt wurden, hat es sicher ziemlich gestunken.

  • Und wer es sehr eilig hatte, aufs Klo zu gehen, hatte eben Pech.
  • Ein Ziehbrunnen Wasser musste man meist aus Gemeinschaftsbrunnen holen, deren Wasser allerdings oft verschmutzt war.
  • Dadurch verbreiteten sich in den mittelalterlichen Städten Krankheiten.
  • Hausbrunnen gab es im Spätmittelalter auch nur in den Häusern der reicheren Leute.

Hier hat man allerdings sogar Wasserleitungen gefunden, die aus dem 14. Jahrhundert stammten und noch auf römische zurückzuführen sind. Das waren allerdings Ausnahmen, denn die meisten von den Römern angelegten Leitungen, sind im Mittelalter verfallen.

So haben die Menschen im Mittelalter fast alles, was irgendwie übrig blieb, auf die Straße geworfen und auch die spätmittelalterliche Stadt war mehr als nur schmutzig. Es gab keine Kanalisation, und auf den Straßen lag der Dreck von Mensch und Tier oft mehr als knöchelhoch. Das Pellerhaus in Nürberg ist zwar etwas jüngeren Datums, aber ein Bürgerhaus, so wie es in der Renaissance gebaut wurde und typisch ist.

Die Häuser der reicheren Stadtbürger sahen anders aus als die der einfachen Handwerker. Hier gab es auch schon einmal helle Glasfenster, Die Wände waren gestrichen, manchmal auch vertäfelt. Die so genannte gute Stube konnte eine reiche Ausstattung vorweisen.

  • Es gab – je nach Größe – ein oder mehrere Schlafzimmer mit Betten.
  • Arbeitszimmer oder Ankleideräume wurden ebenso eingerichtet.
  • Auch verfügten solche Häuser meist schon über einen eigenen Abort,
  • In der Küche gab es eine Feuerstelle und auch schon Küchengeschirr und verschiedene Gegenstände zur Aufbewahrung von Lebensmitteln.

Das Geschirr – das wertvolle – bestand aus Zinn. Im Alltag verwendete man einfaches Geschirr aus Ton oder Holz. Als Besteck mussten Messer und Löffel ausreichen, Gabeln kamen erst später – im 17. Jahrhundert – auf. Kachelöfen und Feuerstellen wärmten vor allem die Bürgerhäuser.

Warum starben die Menschen im Mittelalter so früh?

So oder so ähnlich ist es immer wieder zu lesen oder zu hören: „Im Mittelalter sind die Menschen jung gestorben!” Oder: „Mit 40 war man im Mittelalter ein alter Mann!” Dazu wird in populären und seriösen Publikationen, sogar in Schulbüchern und Unterrichtsmaterialien zum Leben im Mittelalter gerne die durchschnittliche Lebenserwartung des mittelalterlichen Menschen angegeben.

Allerdings schwanken die genannten Zahlen mitunter erheblich, einer kurzen und nur oberflächlichen Recherche zufolge zwischen etwa 33 und 50 Jahren für Männer, 25 und 40 Jahren für Frauen. Leider werden in den konsultierten Werken und Webseiten niemals Quellen für diese Erkenntnisse oder gar Formeln ihrer Berechnung angegeben.

Wie diese Zahlen gewonnen wurden, bleibt also ebenso im Dunkeln wie Antworten auf die Fragen, für welchen Zeitraum des Früh-, Hoch- oder Spätmittelalters, welche Region oder welche Bevölkerungsschicht sie Gültigkeit beanspruchen. „Das Mittelalter” ist in diesem Zusammenhang wieder einmal zu verstehen als „das finstere, rückständige, schmutzige, unaufgeklärte Zeitalter vor der Moderne”, als das Leben der Menschen kurz, hart und elend, voller Krankheiten und Dreck, durch Kirche und König fremdbeherrscht gewesen ist. Das Leben ist kurz, hart und elend: Der Tod mit Mutter und Kind. (Quelle: wikicommons, User: Wolfgang Sauber) Wie immer sind wir über die Verhältnisse der unteren Bevölkerungsschichten unzureichend informiert. Niemand hat ihre Geburts- oder Sterbedaten oder die Zahl ihrer Kinder notiert.

Nur durch Zufall gewähren mitunter grundherrliche Verzeichnisse, Chroniken oder andere Schriftquellen einen Blick auf Einzelschicksale. Anders bei den „großen Namen”. Ein knapper, recht willkürlicher Überblick: Karl der Große erreichte trotz seines gewiss nicht bequemen Lebensstils ein Alter von 66 oder 67 Jahren, sein Biograph Einhard wurde ungefähr 70.

Auf etwa 60 Jahre brachte es Walther von der Vogelweide, Der Bischof und Gelehrte Albertus Magnus erreichte wohl die 80, Hildegard von Bingen sogar 81, die Schriftstellerin Christine de Pizan wurde mindestens 65, Eleonore von Aquitanien dürfte mit 82 Jahren gestorben sein, der Nürnberger Baumeister Endres Tucher verschied kurz nach seinem 84 Geburtstag.

  1. Doch problemlos ließen sich ebenso etwa Beispiele für jung, sogar schon im Jugend- oder Kindesalter verstorbene Nachkommen berühmter Eltern aufführen.
  2. Was sagen diese Zahlen also aus? Zunächst einmal machen sie deutlich, dass die Angabe einer durchschnittlichen Lebenserwartung im Mittelalter wenig über das tatsächliche Sterbealter eines Großteils der Bevölkerung, das zu erwartende oder zu erreichende Lebensalter oder die Verteilung des Altersdurchschnitts aussagt.

Dazu wären Statistiken erforderlich, die aufgrund des Mangels an Daten nicht zuverlässig erstellt werden können. Bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 40 Jahren kann theoretisch tatsächlich der weit überwiegende Teil der Menschen in diesem Alter (plus/minus wenige Jahre) verstorben sein.

In der Praxis jedoch ist die Bandbreite viel größer: Während einerseits ein erheblicher Anteil der Nachkommen bereits im Kindesalter durch Krankheiten, Mangelernährung, Unfälle und andere Ursachen ums Leben kam, war es einem ebenfalls nicht kleinen Kreis von Menschen vergönnt, ein gesegnetes Alter zu erreichen.

Lebensumstände, genetische Vorbelastungen, Ernährung, medizinische Versorgung, sozialer Stand und weitere Faktoren hatten dabei Einfluss auf die Lebenserwartung eines Individuums. Während etwa der in persönlicher Abhängigkeit von einem Grundherrn schwer körperlich arbeitende Teil der Bevölkerung nur geringe Aussichten hatten, ein Alter von 60 Jahren oder mehr zu erreichen, standen die Chancen z.B. Der Steinmetz Hans Puttner starb 1594 im Alter von 76 Jahren im Haus der Landauerschen Zwölbrüderstiftung, wo er als verarmter Handwerker mit 67 Jahren aufgenommen worden war (Stadtbibliothek Nürnberg, Amb.279.2°, fol.59r.). Großen Einfluss auf die Verfälschung der Statistik hatte die hohe Kindersterblichkeit, die vor allem durch Krankheiten bzw.

mangelnde medizinische Kenntnis und Versorgung, falsche oder mangelnde Ernährung, mangelnde Hygiene, Geburtskomplikationen und plötzlichen Kindstod hervorgerufen wurde. Schätzungen zufolge starben bis zu 40% der Kinder vor Erreichen der Pubertät, 10-20% im ersten Lebensjahr. Hatte ein Mensch jedoch erst einmal die frühen Jahre der Kindheit überstanden, standen die Aussichten nicht allzu schlecht, ein Alter von 50, 60 oder auch mehr Jahren zu erreichen.

Gewalt und Krieg, Epidemien, Hunger und Unfälle gefährdeten das Leben jedoch weiterhin. Bei Frauen kam zudem die Belastung durch zahlreiche Geburten, bei Männern vor allem durch schwere körperliche Arbeiten hinzu, die das Leben im Vergleich zu heute deutlich verkürzen konnten. Hans Baldung Grien: „Die sieben Lebensalter des Weibes” (1544). Leipzig, Museum der bildenden Künste Insgesamt betrachtet waren Personen im Renten- oder Greisenalter im Mittelalter jedenfalls durchaus kein ungewohnter Anblick. Das Leben wurde in Phasen eingeteilt, die zu verschiedenen Zeiten und von einzelnen Autoren unterschiedlich definiert wurden.

Im Allgemeinen jedoch galt der Mensch im Alter von 21 bis ungefähr 40 als erwachsen ( adultus ), von 41 bis 60 als „reif” ( maturus ) und ab 61 als Greis ( senectus ). Kaum ein städtischer Handwerker dürfte mit weniger als 30 bis 40 Jahren seinen Meistertitel und eine eigene Werkstatt erworben haben – dafür sorgten schon die oft langen Lehr- und Gesellenzeiten.

Für öffentliche Ämter galt stets eine gewisse „Reife”, also ein Alter jenseits der 40 als Voraussetzung. Ausnahmen bestätigen hier die Regel, denn gerade sie wurden in der Regel für wert erachtet, in Aufzeichnungen besonders vermerkt zu werden. Mit 40 Jahren galt man also noch keineswegs als „alt”, auch wenn manch hart arbeitender Bauer, Handwerker oder Tagelöhner sich durchaus so gefühlt haben mag.

Wie groß waren Frauen im Mittelalter?

Ergebnisse –

Zeit Körpergröße
Männer Frauen
5300–2000 v. Chr. 163,5 cm 151,5 cm
2000–750 v. Chr. 165,2 cm 153,6 cm
750–20 v. Chr. 166,1 cm 155,9 cm
20 v.–450 n. Chr. 165,5 cm 153,3 cm
450–700 n. Chr. 167,9 cm 156,2 cm
700–1000 n. Chr. 167,3 cm 155,4 cm
1000–1500 n. Chr. 166,3 cm 154,7 cm
1500–1800 n. Chr. 167,8 cm 155,3 cm
19. Jahrhundert 167,6 cm 155,7 cm
Deutschland 2003 177 cm 165 cm
D, 2005–2013 178 cm 165 cm

Aussagen zur Körpergröße in der Vergangenheit beruhen auf zwei grundsätzlich unterschiedlichen Quellen: Beobachtungen an Lebenden und Schätzungen aufgrund von archäologischen Knochenfunden. Als Beobachtungen an Lebenden stehen aus der Vergangenheit medizinische und anthropometrische Beobachtungen aus der Zeit seit ca.1900 zur Verfügung, für die Zeit davor vor allem Aufzeichnungen bei Musterungen von Rekruten, die zeitlich bis ins 18.

Jahrhundert zurückreichen. Der Vorzug dieser Beobachtungen ist ihre in der Regel gute Qualität und große Menge, der Nachteil das Fehlen von Informationen über Frauen. Von besonderem Interesse ist dabei die Zeit der industriellen Revolution in der Mitte des 19. Jahrhunderts, die mit einem kurzfristigen Kleinerwerden der Menschen einherging (sogenanntes antebellum puzzle oder Industrial Growth Puzzle ).

Angaben zur Körpergröße aufgrund archäologischer Funde beruhen auf Längenmessungen an Langknochen, aus denen die Körpergröße geschätzt wird. Es gibt zahlreiche unterschiedliche Schätzformeln; im strengen Sinne sind nur Ergebnisse vergleichbar, die aufgrund gleicher Schätzformeln ermittelt wurden.

  1. Danach waren die ersten Ackerbauern und Viehzüchter (ca.5000–2000 v.
  2. Chr.) in Mitteleuropa etwa 163,5 cm (Männer) bzw.151,5 cm (Frauen) groß.
  3. Von der Eisenzeit (ca.750 v. Chr.
  4. Ff.) bis in das Mittelalter lag die Körperhöhe im Mittel bei etwa 166 cm für Männer und 155 cm für Frauen.
  5. Innerhalb dieses langen Abschnitts waren die Menschen des frühen Mittelalters (ca.500–700 n.

Chr.) besonders groß (Männer 168 cm, Frauen 156 cm). Nach einer Größenabnahme im Verlauf des Mittelalters um etwa 2 cm erreichten die Menschen im 19. Jahrhundert wieder eine mittlere Körpergröße von 168 cm (Männer) und 156 cm (Frauen). Diese zeitbedingten Unterschiede sind relativ klein im Verhältnis zu den Unterschieden zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen und den Unterschieden innerhalb einer Bevölkerungsgruppe; innerhalb einer Gruppe fallen jeweils etwa zwei Drittel der Menschen in eine Spanne von etwa plus/minus 4 bis 6 cm um die genannten Mittelwerte.

Die Studien von Franz Boas an Einwanderern in New York in den Jahren 1902–1911 zeigten, dass bei Bevölkerungsgruppen ähnlicher Herkunft veränderte Lebensbedingungen zu Veränderungen der mittleren Körpergröße von etwa minus 2 cm bis plus 4 cm führten. Baten und Blum untersuchen überregionale Unterschiede im 19.

und 20. Jahrhundert. Sie finden heraus, dass – während es zunächst kaum regionale Ungleichheit bezüglich der Körpergröße gab – sich dies Ende des 19. Jahrhunderts und mit der ersten Globalisierungsphase änderte: Die Körpergrößen von Menschen reicher und armer Länder begannen sich auseinanderzuentwickeln.

In der Deglobalisierungsphase der beiden Weltkriege verschwanden diese Unterschiede nicht. Baten und Blum etwa folgerten, dass im 19. Jahrhundert das regionale Vorhandensein von Viehzucht, Fleisch und Milch sowie Krankheiten entscheidende Faktoren für die Körpergröße waren. Dies änderte sich jedoch im späten 20.

Jahrhundert, als neue Technologien und Handel an Bedeutung gewannen und somit der Einfluss der lokalen Verfügbarkeit von landwirtschaftlichen Produkten auf Körpergrößen sank. Mögliche Ursachen für die Veränderung der mittleren Körpergröße sind neben der o.g.

allgemeinen Ernährungslage auch Klimaänderungen, Änderungen der Gesundheitslage und die Zunahme der Bevölkerungsdichte, wobei sich diese Faktoren wechselseitig beeinflussen. So setzte im 14. Jahrhundert in Europa die sogenannte kleine Eiszeit ein, wodurch sich die Wachstumsperiode für Getreide und andere Kulturpflanzen um bis zu vier Wochen verkürzte.

Ungeachtet dessen nahm die Besiedlungsdichte im Laufe der Jahrzehnte deutlich zu, was vielerorts zu einer Nahrungsmittelverknappung führte. Im Zusammenhang mit der Zunahme der Besiedlungsdichte und der einhergehenden Verbesserung der Infrastruktur und der Transportwege steht auch die zunehmende Ausbreitung von schwächenden Infektionskrankheiten,

  1. Dies hat sich ebenfalls negativ auf die durchschnittliche Körpergröße der Bevölkerung ausgewirkt.
  2. Laut John Komlos ist die durchschnittliche Körpergröße einer menschlichen Population ein aussagekräftigerer Indikator für den Wohlstand als die etablierten Kenngrößen Pro-Kopf-Einkommen oder auch das BSP,
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Die Körpergröße der Bevölkerung ist somit ein Maß für die allgemeine Gesundheit und Versorgungslage. Die vom Landesgesundheitsamt Brandenburg erhobenen Daten besagen, dass Kinder von Arbeitslosen kleiner sind.2016 wurde eine Studie von Bentham et al. veröffentlicht, die Daten von über 200 Ländern und mehr als 18,6 Millionen Menschen auswertete.

Sie kam zu dem Ergebnis, dass Menschen in Südkorea und im Iran das größte durchschnittliche Körperwachstum im vergangenen Jahrhundert erlebten. Hingegen nahm die durchschnittliche Körpergröße nach den 1960er Jahren in vielen Ländern südlich der Sahara, wie Niger, Ruanda, Sierra Leone und Uganda, sogar leicht ab oder blieb bestenfalls stabil.

Insbesondere die Ernährung während der Kindheit habe Auswirkungen auf die spätere Körpergröße. Die größten Männer lebten aktuell in den Niederlanden, Belgien, Estland, Lettland und Dänemark ; Die größten Frauen in Lettland, den Niederlanden, Estland und Tschechien,

Wie oft waren Frauen im Mittelalter schwanger?

Der Geburtenrückgang in Deutschland ist, wie in den anderen europäischen Staaten und in Nordamerika, weniger das Ergebnis zunehmender Kinderlosigkeit, sondern im Wesentlichen das Ergebnis eines Rückganges der kinderreichen Familien, also der Familien mit drei oder mehr Kindern.

  • In Deutschland ist allerdings die Quote an Mehrkinderfamilien heute besonders gering.
  • Zu diesem Ergebnis kommt der 7.
  • Familienbericht für Deutschland, der im Frühjahr 2006 der Öffentlichkeit vorgestellt worden ist.
  • Wer jedoch heute über rückläufige Geburtenzahlen und Mangel an Nachwuchs diskutiert, übersieht vielleicht allzu leicht, dass ein höherer Anteil von kinderreichen Familien in der Gesellschaft historisch eine Ausnahme darstellt.

Familien, in denen drei oder mehr Kinder gleichzeitig lebten, waren in Deutschland allein in der Zeit zwischen Mitte des 19. Jahrhunderts bis Mitte des 20. Jahrhunderts weitverbreitet. In diesem Sinne ist Kinderreichtum ein soziales Phänomen von gerade 100 Jahren.

Schon vor 100 und 200 Jahren gab es Familien mit vielen und mit wenigen Kindern. Die Durchschnittswerte überdecken dies oftmals. Auch in früheren Jahrhunderten bemühten sich manche Eltern erfolgreich, die Zahl ihrer Kinder zu beschränken 1, Dennoch gehörten in der alten Zeit viele Kinder zur Normalität.

Die Bauersfrau im Mittelalter bekam durchschnittlich wohl fünf bis sechs Kinder 2, Im späten Mittelalter und in der beginnenden Neuzeit vor dem 17. Jahrhundert waren bis zu zwanzig Geburten in der Ehe nicht selten 3, Allerdings gilt es zwischen Geburtenzahl und Kinderzahl zu unterscheiden.

Es wurden viele Kinder geboren, aber ein Viertel bis ein Drittel starb vor der Mündigkeit, oftmals sogar mehr. Mangelnde Hygiene, Epidemien, Kriege, Schmutz und Enge der Wohnung trugen zu einer sehr hohen Kindersterblichkeit bei, sodass in vielen Familien nur ein bis zwei Kinder überlebten. Viel mehr hätte die Familie auch kaum aufziehen können.

Ein immerwährendes Sterben prägte das Leben in der Familie. Es ist davon auszugehen, dass in der Frühen Neuzeit die bewusste Geburtenkontrolle nicht das dominante Muster war und die meisten Frauen solange Kinder gebaren, wie es biologisch möglich war.

Gleichwohl ist die Geburtenbeschränkung keine Erfindung der Neuzeit. Die Menschen wissen spätestens seit der Antike von Mitteln und Methoden, die Schwangerschaft zu verhindern oder abzubrechen 4, In der bäuerlichen Gesellschaft betrachteten die Eltern ihre Kinder vor allem als Arbeitskräfte und Erben.

So war ausreichender Nachwuchs einerseits nötig, und sie mussten angesichts einer sehr hohen Mortalität genügend Kinder haben, damit der Fortbestand der Familie gesichert war. Andererseits verfügten die bäuerlichen Familien nicht unbegrenzt über Land, zudem drohten mit der Geburt eines Kindes tödliche Gefahren für das Leben der Mutter und drängende Nahrungsprobleme für die gesamte Familie.

  1. Somit war zu vermeiden, dass die Zahl der Kinder, die ernährt werden oder unter welchen der Familienbesitz aufgeteilt werden musste, zu groß wurde.
  2. Ähnliche ökonomische Vorgaben trafen auf die städtischen Handwerksbetriebe zu: Das jeweilige Gewerbe, seine Produktionsweise, vorhandener oder fehlender Hausbesitz konnten regulierend auf die Zahl der Kinder wirken.

Wer also seine Familie klein halten wollte, fand Mittel und Wege, dies zu verwirklichen. So wurden in Europa bereits seit dem 16. Jahrhundert mehr oder minder wirksame Methoden der Empfängnisverhütung angewandt. Hierzu gehörten das gänzliche Enthalten vom Geschlechtsverkehr oder das Ausdehnen der Stillzeit für geborene Kinder.

  1. Weitere Wege, die Zahl der Kinder zu begrenzen, waren das Abtreiben, Töten oder Aussetzen ungewünschter Kinder.
  2. Für Chaunu war »das eigentliche Verhütungsmittel des klassischen Europa« aber das Heiratsalter: Früher wie heute wirkt sich jedes Jahr, um welches eine Eheschließung aufgeschoben wird, unmittelbar auf die Kinderzahl aus 5,

Allerdings wirkt die Verzögerung einer Heirat auf die Zahl der Kinder gegenwärtig bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von rund 80 Jahren ganz anders als in einer Zeit zwischen 1500 und 1700, als die Sterblichkeit von Frauen im Alter von 18 bis 45 Jahren deutlich höher lag.

In der heutigen Zeit wird es immer genügend Jahre geben, eine Familie mit zwei oder mehr Kindern zu gründen. Aber in der alten Zeit war mehr als die Hälfte der neugeborenen Mädchen in Gefahr gewesen, das Heiratsalter gar nicht zu erreichen, und jene, die es erreichten, konnten nur mit einer beschränkten Dauer ihres Ehelebens rechnen.

Unter diesen Umständen war es schwierig, überhaupt mehrere Kinder zu gebären. Eltern, die in der Ehe die Kinderzahl bewusst einschränkten, stammten in der Regel nicht aus ärmlichen Verhältnissen – im Gegenteil: Als Pioniere einer bewussten Geburtenkontrolle erwiesen sich in Westeuropa vor allem das wohlhabende Bürgertum und der englische und französische Hochadel.

  • So berichtet Pfister in seiner Fallstudie über ausgewählte Züricher Familien im 17. und 18.
  • Jahrhundert, dass in der Oberschicht viele Frauen ihre fruchtbare Phase nicht mehr voll ausschöpften, wenn sie bereits zwei lebende Söhne jenseits des durch Tod besonders bedrohten frühen Kindesalters hatten 6,

Schließlich galt es, den vorhandenen Kindern ein möglichst umfangreiches Erbe zu erhalten, um den sozialen Status der Familie über die Generationen hinweg zu sichern. Familienplanung ließ sich für die Frühe Neuzeit aber auch für andere soziale Gruppen nachweisen, und zwar in einigen französischen Dörfern oder im katholischen Bayern ebenso wie in ländlichen Regionen mit protestantischer Bevölkerung.

Dennoch dürften insgesamt nur wenige Ehepaare die Geburten beschränkt haben. Die Größe und die Struktur der Bevölkerung sind dadurch nicht wesentlich beeinflusst worden. Dies sollte erst ein halbes Jahrhundert später beginnen. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts sank zuerst in Frankreich die Fruchtbarkeitsrate merklich.

Deutschland und andere europäische Staaten wie beispielsweise England, Schweden, aber auch Italien folgten in einem Abstand von 100 Jahren, etwa ab 1870 (i-Punkt) 7, Im 19. Jahrhundert setzte sich die Geburtenbeschränkung in der Ehe gewissermaßen als Regelverhalten sukzessive durch.

Die Rechtsordnung löste die Ehe von alten bäuerlichen und zünftischen Beschränkungen und gab sie frei.Durch die wirtschaftliche Entwicklung entstanden Arbeitsplätze und Wohlstand.Die Industrialisierung ermöglichte Einkommen jenseits der alten Einheit von Betrieb und Haus.

Damit entstanden die Voraussetzungen für die Familiengründung in breiten Bevölkerungskreisen, und es wurde vermehrt und vor allem früh geheiratet. Die Geburten wurden unabhängiger vom Nahrungsspielraum und stiegen leicht an. Mit zeitlicher Verzögerung sank die Sterblichkeit insbesondere von Kleinkindern und Jugendlichen.

  1. In immer mehr Familien lebten und überlebten mehr Kinder.
  2. In der Folge wuchs die Bevölkerung in den deutschen Staaten in der ersten Hälfte des 19.
  3. Jahrhunderts stark an.
  4. Diese Entwicklung verlief jedoch alles andere als einheitlich: In Preußen nahm die Bevölkerung deutlich zu, in den österreichischen Alpenländern stagnierte sie, und dazwischen lagen die Zuwachsraten beispielsweise in Nordwest- und Süddeutschland.

Das Bevölkerungswachstum war dort am höchsten, wo die Ehe freigegeben wurde und bei geringem Heiratsalter geschlossen werden konnte 8, Der Durchbruch der modernen Familienplanung in den deutschen Ländern vollzog sich Ende des 19. Jahrhunderts. Doch war dies nicht sofort beobachtbar, da die Bevölkerung weiterhin wuchs – denn die absoluten Geburtenzahlen blieben relativ hoch –, während die Sterblichkeit nun stärker abnahm.

Dies verdeckte zunächst noch eine Entwicklung von epochaler Bedeutung, den Rückgang der Geburten in der Ehe, also die Begrenzung der Kinderzahl durch die Ehepartner. Damit begann die zusammengefasste Geburtenziffer zu sinken, obwohl die Heiratshäufigkeit etwas anstieg und das Heiratsalter leicht sank.

Der Rückgang setzte bei den älteren Frauen und den späteren Geburten zuerst ein: Bei den 40- bis 46-Jährigen gingen zwischen 1881/90 und 1901/10 die Zahlen um 25 %, bei den 30- bis 34-Jährigen um 15 % zurück. In Berlin nahm zwischen 1880 und 1900 zwar die Zahl der Erstgeburten noch zu, aber die Zahl der Zweitgeburten um 20 %, der Drittgeburten um 45 % und die der weiteren um fast 60 % ab.

  1. Mit anderen Worten: Bereits die Eltern unserer Großeltern hatten im Schnitt erheblich weniger Kinder als deren Eltern 9,
  2. Die Entwicklung zeigt große regionale, konfessionelle und schichtspezifische Unterschiede, wenngleich die Verbindung zwischen Wohlstand, Bildungsniveau und Geburtenkontrolle bei der städtischen Bevölkerung unbestritten ist 10,

Im nationalen Durchschnitt begann in Deutschland der Rückgang um 1895, in einzelnen Regionen aber schon um 1880 oder erst um 1915. Zuerst sanken die Zahlen in den Städten, während sie auf dem Land noch stiegen. In Dienstleistungs- und Verwaltungsstädten war der Rückgang stärker als in Städten mit Schwerindustrie.

  1. Schon vor dem allgemeinen nationalen Rückgang unterschieden sich die Regionen in den Kinderzahlen drastisch: Verheiratete Frauen gebaren zwischen 4,4 und 8,4 Kinder.
  2. In Gebieten mit hohen Kinderzahlen setzte der Rückgang später und mit geringerer Intensität ein.
  3. Mit Blick auf konfessionelle Unterschiede hatten die Katholiken überdurchschnittlich oft viele Kinder.

Sie begannen auch spät, zum Beispiel in Niederbayern 1914, und langsamer die Zahl ihrer Kinder zu verringern. In protestantischen Ehen, die schon früher eher weniger Kinder hatten, wurde die Kinderzahl stärker und effektiver begrenzt, und dies unabhängig von städtischer oder ländlicher Herkunft 11,

  1. In den jüdischen Familien, vor allem in guten sozialen Positionen, begann der Rückgang besonders früh und entwickelte sich besonders rasch.
  2. Obgleich moderne und traditionale Familientypen nebeneinander existierten, ist offensichtlich, dass sich die moderne Familie mit unterschiedlichem Tempo in allen sozialen Schichten durchsetzte.

An Bildung und Wohlstand reiche Eltern begannen früher, die Zahl ihrer Kinder zu verringern als Eltern in wirtschaftlichen Notlagen. Ein Vorreiter der Entwicklung war die in der Stadt lebende bürgerliche Familie. Dazu gehörten der neue Mittelstand, Beamte, freie Berufe, Angestellte.

Es folgten die selbstständigen Unternehmer, der alte Mittelstand und die Facharbeiter. Gelernte Arbeiter außerhalb der Schwerindustrie und zumal des Bergbaus begrenzten die Zahl ihrer Kinder früher als ungelernte. Die »respektable« Arbeiterschaft, geleitet vom bürgerlichen Familienideal, betrachtete Kinder nicht mehr als Schicksal und widmete dem einzelnen Kind eine größere Aufmerksamkeit.

Die Arbeiterfamilie im Allgemeinen jedoch zog ihre normativen Orientierungen weiterhin aus den traditionellen Moral- und Ordnungsvorstellungen. Ein Beschränken der Zahl der Kinder kam solange nicht in Frage, als Kinder zugleich zusätzliche Verdiener waren.

Familie bedeutete für sie in erster Linie eine Wohn- und Essgemeinschaft in einem überaus harten Leben; von Erziehung, Bildung und Ausbildung der Kinder konnte kaum die Rede sein. Erst als die Kinderarbeit abgeschafft wurde, galt »Kindersegen« alles andere als erwünscht, bedeuteten doch Kinder nur einen zusätzlichen Kostenfaktor, der das Elend der Familie vergrößert.

Die Arbeiterschaft war also alles andere als einheitlich in ihrem generativen Verhalten. In Deutschland schränkten besonders Beamte und Angestellte schon früh, wenn auch anfangs langsam, die Zahl ihrer Kinder ein. So lag die Zahl in vor 1825 geschlossenen Ehen bei 6,4, in denen vor 1849 bei 5,1, in denen vor 1874 bei 4,3.

  1. Unternehmer und Handwerker folgten dem Trend im Abstand von 25 Jahren.
  2. In Göttingen zum Beispiel soll in den Handwerkerfamilien die durchschnittliche Kinderzahl zwischen 1760 und 1860 schon bei zwei bis drei Kindern gelegen haben.
  3. Bei den Bauern zeigte sich ein langsamerer Rückgang: Zwischen 1750 und 1799 lag die Fertilität bei 7,1 Kindern, sank für den Zeitraum von 1800 bis 1849 auf 6,3 und erreichte 1850 bis 1874 den Wert von 5,5 Geburten pro Ehe 12,

Die Entwicklung beschleunigte sich gegen Ende des Jahrhunderts, blieb aber differenziert: Bei höheren Beamten, Lehrern und freiberuflich Tätigen kamen auf Ehen, die zwischen 1875 und 1899 geschlossen wurden, noch durchschnittlich drei Kinder, aber auf Ehen, die zwischen 1900 und 1914 geschlossen wurden, nur noch 2,5 Kinder.

Ehen der städtischen Arbeiterschaft dagegen hatten noch 1939 durchschnittlich 4,4 Kinder. Landarbeiter übertrafen in der gleichen Zeit mit 6,1 Kindern pro Ehe deutlich die selbstständigen Bauern mit 5,4 Kindern. Wesentlich früher und weitaus fortgeschrittener schränkten in Frankreich selbst auf dem Lande die Eltern die Zahl ihrer Kinder ein.

So hatten 1911 Bäuerinnen der Gironde oder der Gegend um Bordeaux nur noch 1,93 bzw.1,86 Kinder im Durchschnitt, und in Paris lagen die Werte mit 1,72 Kindern pro Ehe noch niedriger 13, Bei der Entwicklung hin zu kleineren Familien mit ein oder zwei Kindern bildet Deutschland keine Ausnahme.

Weltweit dürfte in den letzten Jahrzehnten der Anteil kinderreicher Familien an allen Familien gesunken sein. Ein erster grober Indikator ist die zurückgehende zusammengefasste Geburtenzahl in fast allen Staaten 14, Berücksichtigt man gleichzeitig den Rückgang der Kindersterblichkeit in den sich entwickelnden Staaten, dann muss ein Rückgang der Geburtenhäufigkeit nicht zwingend zu einem geringeren Anteil der Familien mit drei oder mehr Kindern führen.

Da mehr Kinder überleben, sind nicht mehr so viele Geburten notwendig für eine kinderreiche Familie. Allerdings ist besonders in Asien der Rückgang der Geburten so stark, dass er auch zu einem entsprechenden Rückgang kinderreicher Familien geführt haben dürfte.

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Der deutliche Rückgang ist in Asien vor allem in China, Südkorea, Thailand und Vietnam zu beobachten. Anfang der 1970er-Jahre bekam eine Frau in diesen Ländern durchschnittlich noch vier bis sieben Kinder, drei Jahrzehnte später liegt die entsprechende Zahl oftmals bei nur einem Kind, selten bei mehr als zwei Kindern.

Ähnlich haben sich beispielsweise die nordafrikanischen Staaten Tunesien, Marokko und Algerien, aber auch der Iran entwickelt. Die Zahl der Kinder je Frau ist von sechs bis sieben Kindern auf zwei bis drei Kinder gefallen 15, Auch in den entwickelten Ländern ist die schon vor Jahrzehnten niedrigere Zahl der Kinder in den Familien noch einmal deutlich gesunken.

In Europa und Japan haben Frauen, die 1930 geboren worden sind, im Schnitt zwei bis drei Kinder, in Nordamerika, Australien und Neuseeland drei bis vier Kinder. Die heutige Elterngeneration, die 40- bis 45-jährigen Mütter, hat in der Regel nur noch ein oder zwei Kinder. Die Entwicklung der zusammengefassten Geburtenrate von Frauen im Alter zwischen 18 und 45 Jahren, aber auch die endgültige Kinderzahl der Frauen eines Geburtsjahrganges geben den tatsächlichen Rückgang der Mehrkinderfamilien nur ungenau wieder 16,

Dies zeigt die Entwicklung in Frankreich: Die endgültige Kinderzahl der im Jahr 1960 geborenen Frauen war mit 2,1 genauso hoch wie bei den im Jahr 1900 geborenen Frauen 17, Hier überrascht zunächst, dass der Anteil von Familien mit drei oder mehr Kindern nahezu unverändert ist, ja sogar bei den Frauen des Geburtsjahrganges 1960 um einen Prozentpunkt höher lag als bei den Frauen des Geburtsjahrganges 1900.

Die jüngeren Frauen haben jedoch seltener fünf oder mehr Kinder und häufiger drei Kinder. Die endgültige Kinderzahl ist vor allem dadurch stabilisiert worden, dass Frauen seltener kinderlos blieben oder nur ein Kind bekamen. Wesentlich einschneidender stellt sich die Veränderung der Familiengröße vom Standpunkt der Kinder aus dar.

Treten ausschließlich Familien in das Blickfeld, dann hatten in Frankreich fünf von zehn Kindern der 1900 und 1930 geborenen Mütter mindestens drei Geschwister. Durchschnittlich lebten also vier bis fünf Kinder in der Familie. Mit wesentlich weniger Brüdern und Schwestern lebten dagegen die Kinder zusammen, deren Mütter 1960 geboren worden sind: Zwei von zehn Kindern hatten noch drei oder mehr Geschwister.

  • Auffallend ist außerdem die Entwicklung hin zu einem Bruder oder einer Schwester oder zu zwei Geschwistern, also zur Familie mit zwei oder drei Kindern.
  • In Österreich hat sich der Anteil der Frauen mit drei oder mehr Kindern im Beobachtungszeitraum auf weniger als die Hälfte reduziert: er fiel von 42 % bei Frauen des Geburtsjahrganges 1935 auf ungefähr 20 % bei Frauen des Geburtsjahrganges 1964 18,

Im Vergleich dazu stieg die Kinderlosigkeit bei den jüngeren Frauen zuerst allmählich, um dann bei den 1964 geborenen Frauen auf etwa 18 % zu klettern. Weitgehend stabil ist seit der Kohorte von 1940 der Anteil der Frauen mit nur einem Kind. Etwas anders hat sich nach dem U.S.

  • Census Bureau die Familiengröße in den USA verändert.
  • Sechs von zehn Frauen, die in den 1930er-Jahren geboren worden sind, haben mindestens drei Kinder bekommen; zwei von zehn Frauen sogar fünf oder mehr Kinder.
  • Jüngere Frauen mit Geburtsdatum um 1960 sind erheblich seltener Mütter von sehr vielen Kindern: Nur noch drei von zehn Frauen gebaren mindestens drei Kinder, eine von zehn Frauen vier oder mehr Kinder.

In Deutschland hat sich der Rückgang der endgültigen Kinderzahl bei Frauen mit einem Geburtsdatum um die vorletzte Jahrhundertwende bereits weitgehend vollzogen 19, Seitdem bekommen in Deutschland die Frauen im Schnitt selten mehr als ein oder zwei Kinder.

So sind von den 1956 bis 1960 geborenen Frauen 25 % kinderlos und nur noch 15 % haben mehr als zwei Kinder. Die bislang für einen westdeutschen Geburtsjahrgang niedrigste Kinderzahl wird mit 144 Kindern je 100 Frauen für die 1968 geborenen Frauen geschätzt. Für die nachgeborenen Frauen (1969, 1970) werden mit 146 und 147 Kindern etwas höhere Geburtenhäufigkeiten erwartet 20,

Es ist abzuwarten, ob dieser leichte Anstieg eine Trendwende ankündigt. Die Größe der Familie ist damit vor allem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zurückgegangen. Vor 80 Jahren hatten 21 % der Ehepaare mit Kindern mindestens vier Kinder und weitere 17 % drei Kinder.

  1. Drei Jahrzehnte später hatten im früheren Bundesgebiet von den verheirateten Eltern nur noch 8 % vier oder mehr Kinder und 14 % drei Kinder.
  2. Noch einmal ist der Anteil kinderreicher Ehepaare merkbar seit den 1970er-Jahren gesunken.2005 lebten nur noch in jeder siebten Familie drei und mehr Kinder.
  3. Betrachten wir neben den Ehepaaren mit Kindern auch die Alleinerziehenden und die nicht ehelichen Paare mit Kindern, dann ist seit 1957 besonders der Rückgang der kinderreichen Familien mit vier oder mehr Kindern auffallend.

Ihr Anteil an allen Familien ist um über die Hälfte gesunken, der Anteil der Familien mit drei Kindern nur um etwas mehr als ein Viertel. Darüber hinaus ist Mitte der 1980er-Jahre der Rückgang zum Stillstand gekommen. Seit nunmehr 20 Jahren liegt der Anteil kinderreicher Familien an allen Familien weitgehend unverändert bei rund 13 % (früheres Bundesgebiet) und 12 % (Deutschland seit 1991).

  1. Die einschneidenden Veränderungen im generativen Verhalten liegen somit schon Jahrzehnte zurück.
  2. Das gilt auch für Baden-Württemberg, wo der Anteil kinderreicher Familien von 24 % (1970) auf 15 % (2005) sank.
  3. Allerdings ist Baden-Württemberg heute das Bundesland mit dem höchsten Anteil kinderreicher Familien.

In der Frühen Neuzeit waren Fertilität und Mortalität hoch, viele Kinder wurden geboren, sehr wenige Kinder überlebten das 10., 15. Lebensjahr; aber auch viele Mütter starben früh. In den Familien dürften kaum mehr als zwei, vielleicht drei Kinder gleichzeitig gelebt haben.

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann die Phase sinkender Mortalität, die Fertilität änderte sich zunächst kaum. Viele Kinder wurden geboren, mehr Kinder überlebten, auch die Eltern lebten länger. Die Familien wurden größer, mehr Familien hatten drei oder mehr Kinder. In den deutschsprachigen Ländern, aber auch im übrigen Europa stieg die Bevölkerung explosionsartig an.

Heute und schon seit Jahrzehnten sind Fertilität und Mortalität niedrig. Wenige Kinder werden geboren, fast alle von ihnen überleben ihre Kinder- und Jugendzeit. Grob zusammengefasst waren in Deutschland kinderreiche Familien weitverbreitet allein in der Zeit etwa zwischen Mitte des 19.

Familien mit durchschnittlicher bis sehr guter ökonomischer Ausstattung, in denen beide Eltern zumeist über einen höheren schulischen und beruflichen Ausbildungsabschluss verfügen. Oft kommen sie schon selbst aus einer kinderreichen Familie, sie sind eher religiös und wohnen eher auf dem Lande als in der Großstadt.Familien, die fast das Gegenteil zum ersten Typ darstellen: Sie leben in prekären wirtschaftlichen Verhältnissen, was vor allem auf unzureichende oder fehlende schulische und berufliche Ausbildung der Eltern zurückgeht.Familien mit Migrationshintergrund und mit starker Orientierung an Religion und Herkunftsfamilie.

Gemein ist diesen drei Typen zumeist eine traditionale Aufgabenverteilung: die Frau ist zuständig für Haushalt und Kinder, der Mann für Beruf und Einkommen. Fragwürdig ist, ob Kinderreichtum, wenn es mit einem solchen Familienmodell verbunden wird, künftig wieder häufiger sein wird.

  1. In anderen, vor allem nordeuropäischen Staaten haben Eltern häufiger drei oder mehr Kinder als in Deutschland 21,
  2. Es sind Staaten, die sich durch politische Maßnahmen auszeichnen, welche die Verbreitung von staatlich finanzierten Kinderbetreuungseinrichtungen sowie die Bildungs- und Arbeitsmarktbeteiligung von Frauen und Männern erhöhen.

Das Ziel dieser Maßnahmen ist nicht die Familie, sondern das Individuum – ungeachtet seines Geschlechtes. Risiken, die mit einer Familiengründung einhergehen, werden über andere gesellschaftliche Bereiche abgesichert. Frauen und Männer sind dadurch unabhängiger von der Familie.

Waren Frauen im Mittelalter hübsch?

Schönheitsideale im Wandel der Zeit –

🍗 Während bei den antiken Griechen athletische Körper als schön galten, waren mollige Bäuchlein bei den Römern ein Zeichen von Wohlstand. 👄 Jahrhunderte lang war es in Japan Mode, sich die Zähne schwarz zu färben. Die gewünschte Farbe wurde durch eine Mixtur aus Eisenspänen, Tee oder Reiswein erreicht. 😇 Im Mittelalter war keusche Schönheit gefragt: Wenig Schminke, blasse Haut und kleine Brüste, Junge Frauen schmierten sich sogar Taubenmist auf die Brust – er sollte das Wachstum stoppen. Auch hip: eine hohe Stirn, Dazu zupfte man sich die Haare am Ansatz büschelweise aus. Gebräunte Haut war ein Armuts-Zeugnis, das für bäuerliche Feldarbeit stand. 👁️ Im Barock wurde es pompös : Weiße Mehl-Gesichter, knallrote, runde Wangen und dazu wallende Locken-Perücken, Die ideale Frau hatte eine schmale Wespen-Taille – täglich geschnürt durch enge Korsagen. Ebenfalls angesagt: große Pupillen. Belladonna hieß das Zaubermittel – ein Gift-Cocktail aus der schwarzen Tollkirsche. Ein paar Tröpfchen und die Augen glichen einem schwarzen Ozean. ⚫️ In Frankreich des 17. Jahrhunderts trugen Frauen so genannte “Fliegen” im Gesicht. Die Schönheitspflästerchen aus Samt und Seide sollten das Verführen erleichtern. Je nachdem wo sie platziert wurden, hatten sie ein andere Bedeutung. 👣 Bis Mitte des 20. Jahrhunderts wurde in China der Lotusfuß als Schönheitsideal angestrebt. Der “perfekte” Fuß sollte nicht länger als 12 cm sein. Dafür wurden Frauen in einer langwierigen und schmerzhaften Prozedur die Zehen gebrochen und zur Ferse gezogen. 👯 Marylin Monroe machte es vor: In den 50er-Jahren waren Kurven das weibliche Schönheits-Ideal. Später waren skinny Frauen in Mode – wie Twiggy oder Kate Moss. 🧔‍♂️ Auch der männliche Bartwuchs unterlag vielen Launen der Mode – vom mittelalterlichen Backen-Bart über den dünnen Schnauzer hin zum Holzfäller-Look.

In welchem Alter bekamen Frauen im Mittelalter Kinder?

Ein Beispiel für Fertilität im Mittelalter Heilige Katharina von Sienna Geburtsbegleitung im 14. Jahrhundert. Die heilige Katharina von Sienna wurde am 25. März 1347 zusammen mit ihrer Zwillingsschwester als 23. von insgesamt 25 Kindern ihrer 40-jährigen Mutter Lapa Piagenti geboren.

  1. Diese außergewöhnliche Fruchtbarkeit wird oft als Maßstab für die Geburtenfolgen dieser Zeit angesehen.
  2. Frühe Hochzeiten und fehlende Verhütung gelten als Erklärung für große Geburtenzahlen.
  3. Nach Untersuchung der Faktenlage stellte Lapa Piagenti jedoch eine Ausnahme dar – damals wie heute.
  4. Im Durchschnitt wurden die Frauen zu dieser Zeit im Alter von 25 bis 26 Jahren verheiratet und ihre Partner waren 27 bis 28 Jahre alt.

Selbst die Menarche setzte aufgrund der damaligen Lebensbedingungen erst um das 17. bis 18. Lebensjahr ein. Auch wenn die Frauen viele Schwangerschaften empfingen, war doch die Chance ein Kind zu gebären nicht größer als 50 %. Frauen bemerkten ihre Schwangerschaften meist erst mit den ersten Kindsbewegungen.

  • Damit wurde dem Kind überhaupt erst die Exstenz seiner Seele zugestanden.
  • Dieses Verständnis änderte sich erst im 19.
  • Jahrhundert, als Papst Pius IX.
  • Verkündete, dass die Seelen bei der Empfängnis in den Embryo eintraten.
  • Ohne eine Seele war der Fetus nicht wirklich ein “Mensch”.
  • Es war eine menschliche Homunkulus- oder Miniaturform, die in Vorbereitung auf die Entstehung seiner Seele wuchs.

Es gab sogar Zweifel, ob ein Fetus vor den ersten Bewegungen als “lebendig” angesehen werden konnte. Im Laufe ihres Lebens hatten die meisten Frauen durchschnittlich sechs oder sieben ausgetragene Schwangerschaften und Geburten. Das bedeutet, dass Frauen, die 10, 15, oder 20 Geburten hatten, weit außerhalb der reproduktiven Norm lagen.

Und es gab auch immer schon Paare, die ungewünscht kinderlos blieben. Als die Mutter der Heiligen Katharina, Lapa Piagenti, ihr letztes Kind zur Welt brachte, war sie bereits Mitte 40. Mehr als die Hälfte ihrer Kinder überlebte die Säuglingszeit oder Kindheit nicht. Quelle: Kramer Kyra Medieval Fertility Rates.

,28.3.2019. Cressy D:, Oxford University Press.1997 ∙ DHZ : Ein Beispiel für Fertilität im Mittelalter

Wo begegnet uns heute noch das Mittelalter?

Das Sekundärmittelalter ist das inszenierte und gegenwärtige Mittelalter, das Mittelalter, wie es uns in der populären Geschichtskultur begegnet. Es findet vornehmlich im Kino, im Fernsehen, im Internet, in PC-Spielen, in historischen Romanen, auf Mittelalterfesten und auf Mittelaltermärkten statt.

Wie lebten einfache Menschen im Mittelalter?

Im Mittelalter war der Großteil der Bevölkerung einer kleinen Oberschicht unterworfen. Die einfachen Menschen mussten laufend um ihr Leben kämpfen und jeder Winter war eine große Herausforderung. Währenddessen konnte sich der Adel zurücklehnen und rauschende Feste feiern.

Wo waren die Zentren im Mittelalter?

Stadtentwicklung im Frühmittelalter – Zu Beginn des 9. Jahrhunderts waren die italienischen und nordwesteuropäischen Städte aus römischen Gründungen noch von hoher Bedeutung. Sowohl in wirtschaftlicher als auch in administrativer Hinsicht zählten sie zu den wichtigen Zentren geistlicher und weltlicher Macht.

  • Sämtliche bedeutende Städte des Frühmittelalters lagen an Küsten oder an Flüssen.
  • Am Rhein waren dies Köln und Mainz, an der Maas Maastricht und an der Schelde Doornik.
  • Generell galt, dass Städte davon profitierten, wenn sie an verkehrsgünstigen Punkten lagen.
  • Die geografische Lage einer Stadt spielte zusätzlich eine wichtige Rolle hinsichtlich ihrer Verteidigungsfähigkeit.

Handel und Gewerbe prägten die Städte. Da im Handel höhere Gewinne erzielt werden konnten als im produzierenden Gewerbe, waren Städte, in denen sich der Handel konzentrierte, nicht nur wirtschaftlich erfolgreicher, sondern auch politisch mächtiger als andere.

Im Verlauf des 9. Jahrhunderts entwickelten sich Binnenhäfen und mit ihnen auch zahlreiche Städte. Typische Beispiele für solche Hafenstädte waren Gent an der Schelde oder Dinant an der Maas. Im Verlauf des 10. Jahrhunderts traten viele dieser Städte in den internationalen Handel ein, wodurch ihre Bedeutung stieg.

Die Stadt London etablierte sich als wichtiges Handelszentrum an der Nordsee und war Handelspartner für die Händler Flanderns und aus dem Maastal. Für Südeuropa waren vor allem die italienischen Küstenstädte wie Amalfi und Venedig wichtige urbane Zentren, da sich hier der Handel mit dem Orient konzentrierte.

  • In Nordeuropa hatten die Wikinger erheblichen Einfluss auf die Stadtentwicklung.
  • Ihre Städtegründungen prägten insbesondere das 10. und 11.
  • Jahrhundert.
  • Zu den wichtigen Städten zählten beispielsweise das in der Nähe des späteren Stockholm gelegene Sigtuna oder das an der Ostküste Jütlands befindliche Schleswig, das an exakt jener Stelle erbaut wurde, an der die ehemals immens wichtige Wikingerstadt Haithabu lag.

Der Siedlungsraum der Wikinger erstreckte sich von Nordeuropa über England (Dublin, York) bis nach Osteuropa (Kiew, Nowgorod).