Wie lange dauert die Bearbeitung? – Wegen der Verlängerung des Bezugszeitraumes gibt es nun deutlich mehr Anträge als früher. Die Ämter haben versucht personaltechnisch aufzustocken. Dennoch kommt es abhängig vom Wohnort zu Wartezeiten bis zu 6 Monaten und länger.
- Eigentlich sind 3-4 Wochen angesetzt.
- Wichtig für die Bearbeitung ist auch immer die Mitwirkung des anderen Elternteils.
- Denn muss die Sache erst vor Gericht, dauert es entsprechend länger.
- Dennoch lohnt es sich nachzufragen, ob der Antrag angekommen und alle Unterlagen vorhanden sind.
- Wenn du den Unterhaltsvorschuss brauchst, um über die Runden zu kommen, kannst du vorübergehend ALG II zur Aufstockung beantragen.
Es handelt sich dann um Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhaltes,
Wird Unterhaltsvorschuss nachgezahlt?
Was besagt das Unterhaltsvorschussgesetz? – Unterhaltsvorschuss: Die Höhe ergibt sich aus dem Alter des Kindes. Das Unterhaltsvorschussgesetz ist am 1. Januar 1980 in Kraft getreten. Zum 1. Juli 2017 änderte sich allerdings einiges hinsichtlich des Unterhaltsvorschusses. Um Unterhaltsvorschuss beantragen zu können, müssen nach § 1 UhVorschG zuvor folgende Voraussetzungen erfüllt sein: Das Kind durfte
das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben,bei seinem Elternteil leben, der wiederum ledig, verwitwet oder geschieden ist bzw. vom Partner oder Ehegatten dauernd getrennt leben und nicht oder nicht regelmäßig Unterhalt vom anderen Elternteil erhalten.
Nach § 4 UhVorschG kann der Unterhaltsvorschuss für einen Monat vor dem Monat in dem der Antrag eingegangen ist, rückwirkend gezahlt werden. Dies gilt allerdings nur, wenn der alleinerziehende Elternteil die ausstehenden Unterhaltsforderungen auch entsprechend eingefordert hat.
➥ Literatur zum Thema Unterhaltsrecht Unter bestimmten Voraussetzungen ist der Elternteil, bei dem das Kind lebt, zur Rückzahlung des Unterhaltsvorschuss verpflichtet (§ 5 Abs.1 UhVorschG): Haben die Voraussetzungen für die Zahlung der Unterhaltsleistung in dem Kalendermonat, für den sie gezahlt worden ist, nicht oder nicht durchgehend vorgelegen, so hat der Elternteil, bei dem der Berechtigte lebt, oder der gesetzliche Vertreter des Berechtigten den geleisteten Betrag insoweit zu ersetzen, als er 1.
die Zahlung der Unterhaltsleistung dadurch herbeigeführt hat, dass er vorsätzlich oder fahrlässig falsche oder unvollständige Angaben gemacht oder eine Anzeige nach § 6 unterlassen hat, oder 2. gewusst oder infolge Fahrlässigkeit nicht gewusst hat, dass die Voraussetzungen für die Zahlung der Unterhaltsleistung nicht erfüllt waren.
- Erhält der Elternteil nach Antragsstellung doch ein Einkommen, welches bei der Bewilligung nicht berücksichtigt wurde, ist der Unterhaltsvorschuss ggf.
- Ebenfalls zurückzuzahlen.
- Darüber hinaus legt das UhVorschG fest, dass beide Elternteile dazu verpflichtet sind, der zuständigen Behörde alle nötigen Auskünfte zu erteilen.
Ggf. kann auch der Arbeitgeber des familienfernen Elternteils kontaktiert werden, der ebenfalls Auskunft erteilen muss. Die Sozialleistung wird zu einem Drittel vom Bund gezahlt, den Rest übernehmen die Länder, Diese können wiederum einen Teil auf die Gemeinden übertragen.
Wie lange dauert eine Überweisung vom Jugendamt?
Wann zahlt das Jugendamt den Unterhaltsvorschuss? – Ist der betreuende Elternteil auf Unterhaltsvorschuss angewiesen, zahlt das Jugendamt normalerweise bis zum Monatsende den Unterhaltsvorschuss für den folgenden Monat aus. Wann genau das Geld auf dem Konto ist, ist regional unterschiedlich, Wichtig ist, dass es mehr auf die regelmäßigen Zahlungen, als auf den Zahlungstermin als solchen ankommt.
Wann kommt der Unterhalt?
Wann zahlt die Unterhaltsvorschusskasse? Auszahlungstermine bundesweit gleich – Anders als beim Kindergeld, bei dem die Auszahlungstermine an die Endziffern der Kindergeldnummern gebunden sind, gelten beim Unterhaltsvorschuss weit einfachere Regeln : Die Unterhaltskasse überweist den gewährten Unterhaltsvorschuss regelmäßig zum Ende des Monats für den Folgemonat,
Wann muss der Vater den Unterhaltsvorschuss zurückzahlen?
Unterhaltsvorschuss zurückzahlen: Bedingungen – Wenn eine Mutter oder ein Vater zur Zahlung von Unterhalt verpflichtet ist, diesen jedoch zum Beispiel aufgrund von Arbeitslosigkeit nicht zahlen kann, springt stattdessen der Staat ein. Ob Sie diesen zurückzahlen müssen, ist von folgenden Faktoren abhängig:
Sobald Sie wieder zahlungsfähig sind, müssen Sie den staatlichen Vorschuss zurückzahlen. Um dies zu prüfen, müssen Sie dem Jugendamt regelmäßig Ihre Einkünfte offenlegen. Sind Sie dagegen nicht leistungsfähig, müssen Sie den Unterhaltsvorschuss auch nicht zurückzahlen. Diese Zahlungsunfähigkeit muss immer begründet werden. In der Regel werden Sie einmal jährlich angeschrieben, wenn das Jugendamt für Sie bei den Unterhaltszahlungen einspringt. Sind Sie weiterhin zahlungsunfähig, müssen Sie dies durch entsprechende Nachweise belegen. Ignorieren Sie die Briefe vom Jugendamt oder weigern Sie sich, Ihre Einnahmen offenzulegen, darf das Jugendamt einen fiktiven Betrag annehmen und Sie zur Rückzahlung des Unterhaltsvorschusses verpflichten.
Wann wird Unterhaltsvorschuss nicht bezahlt?
Wie lange kann mein Kind Unterhaltsvorschuss bekommen? Unterhaltsvorschuss wird ohne zeitliche Begrenzung gezahlt. Die Zahlung endet spätestens, wenn Ihr Kind 18 Jahre alt wird.
Was kann ich tun wenn der Unterhalt nicht pünktlich kommt?
Kindesunterhalt zu welchem Zeitpunkt muss er bezahlt werden? Kindesunterhalt Kindesunterhalt wird der Betrag genannt, den derjenige Elternteil, der mit dem minderjährigen Kind nach Eintritt der Trennung nicht im gleichen Haushalt lebt, monatlich an den anderen Elternteil zu bezahlen hat. Beim Kindesunterhalt handelt es sich um einen Anspruch des Kindes, den derjenige Elternteil, in dessen Haushalt das Kind lebt, für das Kind gegen den anderen Elternteil geltend machen muss.
- Wie hoch ist der Unterhalt für Kinder? Für die Bemessung des Kindesunterhalts wird als Maßstab die aktuelle herangezogen.
- Die Düsseldorfer Tabelle ist einerseits unterteilt in Einkommensgruppen des Unterhaltspflichtigen und andererseits in Altersgruppen des Kindes.
- Wem steht das staatliche Kindergeld zu? Das staatliche Kindergeld steht demjenigen Elternteil zu, in dessen Haushalt das Kind nach Trennung der Eltern lebt.
Da das staatliche Kindergeld mit der Intention gewährt wird, beide Elternteile gleichermaßen zu entlasten, wird von dem gemäß Düsseldorfer Tabelle als Kindesunterhalt festgelegten Betrag das hälftige Kindergeld abgezogen. Entsprechend hat der zahlungspflichtige Elternteil als Kindesunterhalt nur einen um das hälftige Kindergeld reduzierten Zahlbetrag zu leisten.
Wann muss Kindesunterhalt geltend gemacht werden? Kindesunterhalt ist unmittelbar nach Eintritt der Trennung vom andern Elterteil zu fordern. Monate, die nach Auflösung der ehelichen Lebensgemeinschaft verstreichen, ohne dass Kindesunterhalt in der erforderlichen Form geltend gemacht wurde, können nicht nachberechnet werden.
Der Kindesunterhaltsanspruch für die zurückliegenden Monate geht dann verloren. Die Eltern schulden ihren Kindern Kindesunterhalt. Derjenige Elternteil, in dessen Haushalt das Kind nach der Trennung lebt, erfüllt seine Unterhaltspflicht gegenüber dem Kind durch die Versorgung und Erziehung des Kindes.
- Der andere Elternteil, der nicht mit dem Kind zusammenlebt, muss seine Pflicht zum Kindesunterhalt gegenüber dem Kind durch die monatliche Zahlung des Barunterhalts erfüllen.
- Staatliche Leistungen wie Unterhaltsvorschuss oder Sozialleistungen sind stets subsidiär.
- Wenn staatliche Hilfen gewährt werden, gehen die Ansprüche des Kindes gegen den zahlungspflichtigen Elternteil auf Kindesunterhalt auf das Sozialamt oder das Jugendamt über.
Die Ämter werden dann die gewährten Leistungen vom vorrangig zahlungspflichtigen Elternteil erstattet verlangen. Was ist eine Jugendamtsurkunde? Der zahlungspflichtige Elternteil ist nicht nur gesetzlich verpflichtet, zu Händen des anderen Elternteils monatlichen Kindesunterhalt zu bezahlen, sondern er muss seine Unterhaltspflicht auch in vollstreckbarer Form anerkennen.
- Der unterhaltsberechtigte Elternteil hat einen so genannten Titulierungsanspruch, also einen Anspruch darauf, einen Unterhaltstitel in die Hand zu bekommen.
- Der unterhaltsverpflichtete Elternteil hat die Möglichkeit, seine Verpflichtung zum Kindesunterhalt in Form einer so genannten Jugendamtsurkunde anzuerkennen, was beim Jugendamt kostenfrei möglich ist.
Zu welchem Zeitpunkt muss Kindesunterhalt bezahlt werden? Kindesunterhalt muss – wie beispielsweise eine Wohnungsmiete – monatlich im Voraus bezahlt werden. In der Regel wird die Zahlung zum Monatsersten verlangt und in der Jugendamtsurkunde oder in einem Gerichtsbeschluss so festgelegt.
- Es können auch hiervon abweichende Vereinbarungen getroffen werden.
- Entscheidend ist, dass der Kindesunterhalt regelmäßig und verlässlich zu einem bestimmten Termin beim Unterhaltsberechtigten eingeht.
- Was ist, wenn der unterhaltspflichtige Elternteil den Kindesunterhalt gar nicht oder nicht regelmäßig zahlt? Unregelmäßige Zahlungen muss sich der oder die Unterhaltsberechtigte nicht gefallen lassen.
Wenn der Kindesunterhalt gar nicht oder nicht regelmäßig gezahlt wird, hat der unterhaltsberechtigte Elternteil die Möglichkeit, die Zwangsvollstreckung aus der Jugendamtsurkunde oder einem gerichtlichen Beschluss einzuleiten und beispielsweise eine Lohnpfändung oder eine Kontenpfändung zu veranlassen; der Kindesunterhalt wird dann ohne Mitwirkung oder Einflussmöglichkeit des zahlungspflichtigen Elternteils jeden Monat im Voraus zum Monatsersten an den unterhaltsberechtigten Elternteil überwiesen.
Wie lange muss der Unterhalt für minderjährige Kinder gezahlt werden? Kindesunterhalt wird grundsätzlich geschuldet, bis das Kind volljährig ist, also bis zum 18. Geburtstag. Eltern schulden ihrem Kind jedoch finanzielle Unterstützung, bis das Kind eine abgeschlossene Berufsausbildung hat. Volljährige Kinder haben gegen Ihre Eltern auch über den Eintritt der Volljährigkeit hinaus einen Unterhaltsanspruch, wenn und solange sie sich in einer Ausbildung befinden.
Wie wird der Unterhalt für ein volljähriges Kind berechnet? Für den Barunterhalt, den ein volljähriges Kind benötigt, müssen beide Elternteile anteilig aufkommen, wobei sich die Quote nach dem Verhältnis ihrer beiden Einkommen errechnet. Eine Ausbildungsvergütung, die das Kind erhält, ist in die Unterhaltsberechnung mit einzubeziehen.
Wie berechnet man den Unterhaltsvorschuss?
Wie beim Unterhalt ist auch der Unterhaltsvorschuss abhängig vom Alter des Kindes. Für die Höhe ist das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) maßgebend: Kinder unter sechs Jahren erhalten bis zu 187 Euro, Kinder von sechs bis elf Jahren bis zu 252 Euro und Jugendliche von zwölf bis 17 Jahren maximal 338 Euro pro Monat.
Wann muss der Vater Unterhalt zahlen?
Die wichtigsten Fragen zusammengefasst – Der Elternteil, bei dem sich das minderjährige gemeinsame Kind nach der Scheidung nicht ständig aufhält, muss Unterhalt für das Kind zahlen. Er zahlt sogenannten Barunterhalt. Mehr dazu » Die größte Schwierigkeit besteht in der Praxis darin, das unterhaltsrelevante Nettoeinkommen zu ermitteln.
Es stimmt selten mit dem Nettoeinkommen auf der Gehalts- oder Lohnabrechnung überein. Mehr dazu » Das Kindergeld für ein minderjähriges Kind steht den Eltern zu – und zwar beiden Elternteilen je zur Hälfte, Es wird jedoch in voller Höhe an den Elternteil ausbezahlt, bei dem das Kind wohnt. Deshalb darf der Elternteil, der den Kindesunterhalt zahlen muss, die Hälfte des Kindergelds vom Unterhalt abziehen.
Aus der Düsseldorfer Tabelle ergibt sich also nicht der Zahlbetrag, Der ergibt sich erst nach Abzug der Hälfte des monatlichen Kindergelds. Mehr dazu » * Was der Stern bedeutet: Finanztip gehört zu 100 Prozent der gemeinnützigen Finanztip Stiftung. Die hat den Auftrag, die Finanzbildung in Deutschland zu fördern.
Alle Gewinne, die Finanztip ausschüttet, gehen an die Stiftung und werden dort für gemeinnützige Projekte verwendet – wie etwa unsere Bildungsinitiative Finanztip Schule. Wir wollen mit unseren Empfehlungen möglichst vielen Menschen helfen, ihre Finanzen selber zu machen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar.
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Wer zahlt den Unterhaltsvorschuss zurück?
Muss man Unterhaltsvorschuss an das Jugendamt zurückzahlen? – Erhält der betreuende Elternteil Unterhaltsvorschuss für Ihr gemeinsames Kind, bleibt der leibliche und unterhaltspflichtige Elternteil gegenüber dem Jugendamt immer in der Pflicht, den Unterhaltsvorschuss zurückzuzahlen. GUT ZU WISSEN
Wird ein 450 € Job auf das Unterhalt angerechnet?
Besteht vielleicht sogar eine Pflicht zu einer Nebentätigkeit? – Hier ist zu unterscheiden: 1. Beim Kindesunterhalt: Übt der unterhaltspflichtige Elternteil bereits eine Vollzeittätigkeit aus, so sind zusätzlich erzielte Nebeneinkünfte in der Regel “überobligatorisch” (“nicht geschuldet”).
Eine solche überobligatorische Tätigkeit darf jederzeit beendet werden. Diese Nebeneinkünfte werden allenfalls zum Teil angerechnet. Ob überhaupt ein Teil angerechnet wird und wenn ja in welcher welcher Höhe, hängt vom Einzelfall ab. Hier kann es z.B. darauf ankommen, ob die Nebentätigkeit mit besonderen Schwierigkeiten verbunden ist (schlechte Arbeitszeiten, lange Fahrwege), ob der Unterhaltspflichtige gesundheitlich angeschlagen ist u.ä.
Von den Gerichten werden meist 50% des Nebeneinkommens angerechnet. Manche Gerichte rechnen überhaupt keine Nebeneinkünfte an, wenn durch das normale Vollzeiteinkommen des Unterhaltsschuldners bereits mehr als der Mindestunterhalt nach der Düsseldorfer Tabelle gesichert ist.
Ausnahme: Anders ist es aber dann, wenn Unterhalt für minderjährige Kinder (oder “privilegierte” Volljährige) geschuldet wird und das Einkommen aus der Vollzeittätigkeit allein nicht einmal ausreichen würde, um wenigstens den Mindestunterhalt der Kinder zu zahlen. Also den Unterhalt nach der untersten Stufe der Düsseldorfer Tabelle.
In diesem Fall werden Nebeneinkünfte mitgerechnet, um so zumindest den Mindestunterhalt sicherzustellen. Das gilt jedenfalls solange die maximal zulässige Wochenarbeitszeit von 48 Stunden nicht überschritten wird.2. Beim Ehegattenunterhalt: Eine Nebentätigkeit, die bereits zum Zeitpunkt des Zusammenlebens oder während der Trennungszeit aufgenommen wurde, wird bei der Berechnung des Ehegattenunterhalts grundsätzlich mitgerechnet.
- Davon kann es aber folgende Ausnahmen geben: (1) Ist die Nebentätigkeit “überobligatorisch”, werden die Einkünfte nur zum Teil angerechnet.
- Überobligatorisch” ist eine Nebentätigkeit, deren Ausübung eigentlich nicht geschuldet wird bzw.
- Unzumutbar ist, z.B.
- Eine Nebentätigkeit trotz Betreuung eines Kindes unter drei Jahren; – eine Nebentätigkeit neben einer bereits vorhandenen Vollzeittätigkeit, – eine Nebentätigkeit ist aus gesundheitlichen Gründen unzumutbar, – die Nebentätigkeit ist mit besonderen Schwierigkeiten / Anstrengungen verbunden.
Wird eine Nebentätigkeit bereits längere Zeit während des Zusammenlebens der Eheleute ausgeübt, spricht dies allerdings gegen eine Unzumutbarkeit der Nebentätigkeit. Eine unzumutbare Nebentätigkeit darf jederzeit aufgegeben werden. Ist der nebenjob eigentlich unzumutbar, so werden die Nebeneinkünfte nur zum Teil angerechnet.
Geht der unterhaltsberechtigte Ex-Ehegatte z.B. bereits einer Vollzeittätigkeit nach, werden die Nebeneinkünfte nur zum Teil angerechnet, maximal bis zur Hälfte. Ist der unterhaltsberechtigte Ex-Ehegatte wegen der Betreuung eines Kindes nicht oder nur eingeschränkt erwerbspflichtig, werden die Nebeneinkünfte ebenfalls nur teilweise angerechnet.
(2) Wird neben einer normalen Vollzeitstelle noch eine Nebentätigkeit ausgeübt, um solche Schulden abzahlen zu können, die nicht vom Einkommen abgezogen werden können, so zählen die Nebeneinkünfte bis zur Höhe der monatlichen Schulden nicht mit. Beispiel: Der Ehemann hat ein Einkommen aus einer Vollzeitstelle von netto 2.000,- Euro.
Er hat sich einen teuren Pkw auf Kredit gekauft, wofür er monatlich 300,- Euro abzahlen muss. Diese 300,- Euro kann er bei der Unterhaltsberechnung nicht vom Einkommen abziehen (sondern nur die Fahrtkosten zur Arbeit und zurück). Wenn er nun noch einen Nebenjob annimmt, bei welchem er Nebeneinkünfte von 450,- Euro monatlich erzielt, so werden davon für die Unterhaltsberechnung nur 150,- Euro angerechnet.
Die restlichen 300,- Euro werden auf die Kreditraten verrechnet, die er ja unterhaltsrechtlich nicht abziehen kann. (3) Nebeneinkünfte, die während des Zusammenlebens nicht für den Familienunterhalt zur Verfügung standen, werden ebenfalls nicht angerechnet, weil der Unterhaltsberechtigte sonst finanziell besser stünde als während der Ehe (OLG Brandenburg FF 2020,172).
4) Eine Nebentätigkeit, die erst nach der Scheidung aufgenommen wurde, wird beim unterhaltspflichtigen Ehegatten nicht als Einkommen angerechnet. Die Aufnahme einer Nebentätigkeit nach der Scheidung erhöht also nicht den Unterhaltsanspruch. (Ausnahme: falls ein Mangelfall vorliegt und der eigentlich geschuldete volle Unterhalt allein aus der Vollzeittätigkeit nicht gezahlt werden könnte).
Beim unterhaltsberechtigten Ehegatten dagegen wird das Einkommen aus einer Nebentätigkeit angerechnet.3. WICHTIG: In den zuvor genannten Fällen werden die Nebeneinkünfte bei der Berechnung des Unterhaltsbedarfs nicht oder nur teilweise angerechnet. Die Nebeneinkünfte werden aber dann in voller Höhe angerechnet wenn es um die Frage der “Leistungsfähigkeit” geht, also darum, ob ein einmal berechneter Unterhalt vom Unterhaltspflichtigen auch tatsächlich gezahlt werden kann.
- Der Ehemann ist seiner geschiedenen Ehefrau unterhaltspflichtig.
- Während der Ehe hatte er eine Vollzeitarbeitsstelle, aus der eine Unterhaltspflicht von 400,- Euro errechnet wurde.
- Nach der Scheidung nimmt er noch zusätzlich einen Nebenjob auf.
- Die Einkünfte aus dieser Nebentätigkeit erhöhen nicht den Unterhaltsanspruch der Frau.
Wenn nun in seinem Hauptjob z.B. Kurzarbeit angeordnet wird und dadurch das Einkommen des Ehemanns sinkt, muss er trotzdem weiterhin den bisherigen Unterhaltsbetrag zahlen. Denn Dank seiner Nebeneinkünfte ist er in Höhe des bisherigen Betrags leistungsfähig.
Wer zahlt Unterhalt wenn Vater nicht bekannt?
Was passiert, wenn man nicht weiß, wer der Vater ist? – Zu der Problematik Unterhaltsvorschuss, wenn der Vater unbekannt ist, gibt es eine Reihe von repräsentativen und beispielhaften Gerichtsentscheidungen:
In einer Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Rheinland-Pfalz (Urteil vom 24.9.2018, Az.10300/18) hatte eine Frau an Fastnacht in einer Gaststätte einen Mann kennengelernt. Zwei Wochen später stellte sie fest, dass sie schwanger war. Zur Person des Mannes konnte sie nur angeben, dass der Mann ein südländisches Aussehen hatte. Alles andere habe sie nicht interessiert. Das Jugendamt lehnte den Antrag der Frau auf Unterhaltsvorschuss ab. Ihr wurde zum Vorwurf gemacht, dass sie nach Kenntnis der Schwangerschaft nicht unverzüglich Nachforschungen angestellt habe, um die Identität des Mannes festzustellen. So hätte sie mindestens die Gaststätte nochmals aufsuchen und Gäste befragen müssen, ob der Mann bekannt sei. Ihre Entschuldigung, sie sei überzeugte Single, rechtfertige es jedenfalls nicht, aufgrund ihrer Lebensweise die finanzielle Verantwortung für das Kind auf den Steuerzahler zu übertragen.Eine ähnliche Entscheidung gibt es vom Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg (Urteil vom 17.7.2018, Az.12 S 773/18). Dort behauptete die Mutter, den Vater des Kindes nicht zu kennen. Sie gab nur an, während eines Kroatienurlaubs einen Mann namens Niki in einer Diskothek kennengelernt zu haben. Er habe sie „angetanzt” und Getränke ausgegeben. Schließlich sei es im Wagen des Mannes zum Geschlechtsverkehr gekommen. Das Jugendamt lehnte den Antrag wegen fehlender Mitwirkung der Mutter auf Feststellung des Kindesvaters ab. Da sie nur detailarme und pauschale Angaben zum Verlauf der Bekanntschaft machen konnte, habe sie nicht oder nur unzureichend an der Feststellung der Vaterschaft mitgewirkt. Es sei zu vermuten, dass die Mutter vorhandenes Wissen um die Vaterschaft des Kindes bewusst zurückgehalten habe.Kommt ein Kind aufgrund anonymer Samenspender zur Welt (heterologe Insemination), hat es keinen rechtlichen Vater. In diesen Fällen besteht kein Anspruch auf Unterhaltsvorschuss (Bundesverwaltungsgericht, Urteil vom 16.5.2013, Az.5 C 28/12). Grund sei, dass die Mutter bewusst und gewollt eine Situation schaffe, in der die Feststellung der Vaterschaft des barunterhaltspflichtigen Elternteils von vornherein aussichtslos ist. Der Unterhaltsvorschuss sei kein verlorener Zuschuss. Die Unterstützungsleistungen haben vielmehr den Zweck, den alleinerziehenden Elternteil darin zu unterstützen, den Anspruch auf Kindesunterhalt gegen den Kindesvater geltend zu machen. Es müsse dem Staat möglich sein, den unterhaltspflichtigen Elternteil in Regress zu nehmen. Mit einer anonymen Samenspende werde diese Möglichkeit vereitelt. Eine Frau dürfe also nicht willentlich eine Situation herbeiführen, bei der die Feststellung des unterhaltspflichtigen Elternteils von vornherein ausgeschlossen ist um dann die Allgemeinheit finanziell in die Verantwortung zu nehmen. Dies gelte insbesondere dann, wenn die Mutter bewusst darauf verzichtet, den Namen des Samenspenders zu erfahren.
Wird der Unterhalt 2023 erhöht?
Änderungen beim Unterhalt ab 01.01.2023 – Letztmalig wurden die Bedarfssätze der Düsseldorfer Tabelle gemäß der Fünften Verordnung zur Änderung der Mindestunterhaltsverordnung vom 30.11.2022 – zum 01.01.2023 angehoben, Dabei stieg der Mindestunterhalt für Kinder bis zum 5. Lebensjahr um 41 Euro auf 437 Euro, bei Kindern zwischen dem 6.
01.01.2023 | 01.01.2022 | |
1. Altersstufe | 437 € | 396 € |
2. Altersstufe | 502 € | 451 € |
3. Altersstufe | 588 € | 533 € |
Zudem wurde die Düsseldorfer Tabelle um fünf weitere Einkommensgruppen bis 11.000 Euro Nettoeinkommen erweitert – bisher regelte die Unterhaltstabelle nur Einkommen bis 5.501 Euro monatlich. (gültig ab 01.01.2023)
Wird Unterhaltsvorschuss angerechnet?
Der Unterhaltsvorschuss gehört zu den Mitteln, die den Lebensunterhalt des Kindes decken sollen. Er schließt den Anspruch des Kindes auf Sozialgeld, Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe oder Kinderzuschlag und Wohngeld nicht aus. Er wird aber als vorrangige Sozialleistung auf diese Leistungen angerechnet.
Was wenn ich den Mindestunterhalt nicht zahlen kann?
Wer zahlt, wenn tatsächlich kein Barunterhalt geleistet wird? – Tritt der Fall auf und Mutter oder Vater kann keinen Unterhalt zahlen, kommt zunächst der Staat mit dem sogenannten Unterhaltsvorschuss auf. Das bedeutet, dass von staatlicher Seite die Rolle des Unterhaltszahlers übernommen und monatlich der Mindestunterhalt überwiesen wird.
Der Vorschuss muss beim Jugendamt beantragt werden und ist im Unterhaltsvorschussgesetz (UVG) geregelt. Lange Zeit gab es diesen Betrag nur für Kinder bis zum zwölften Lebensjahr, doch seit Juli 2017 erhalten auch 13- bis 17-Jährige den Vorschuss. Das Jugendamt wird sich zeitnah an den Unterhaltspflichtigen wenden und diesen an die Beweispflicht erinnern.
Im Folgenden kann es bis vor Gericht gehen, dass die Zahlung des Unterhalts von staatlicher Seite eingefordert wird. Für den Elternteil, der bis dahin den Unterhaltsvorschuss bekommt, spielt das jedoch zumindest finanziell keine Rolle.
Wann verjähren Schulden beim Jugendamt?
Schulden bei der Unterhaltsvorschusskasse – Das Jugendamt zahlt bei mangelnder Leistungsfähigkeit des Unterhaltsverpflichteten Unterhaltsvorschuss. Das Jugendamt ( Gläubiger ) hat dann eine Forderung gegen den Schuldner, Diese verjährt in 3 Jahren ( § 195 BGB ).
- Aufgrund dieser Forderung kann das Amt einen Zwangsvollstreckungstitel erwirken und zwangsvollstreckungsrechtliche Maßnahmen gegen den Schuldner des Unterhalts ergreifen.
- In einem Fall in der eine alleinerziehende Mutter dreier Kinder von ihrem Ehemann aufgrund dessen wirtschaftlicher Situation keinen Unterhalt erhielt, wurde teilweise Unterhaltsvorschuss gewährt.
Das Gericht stellte im Urteil BGH, Urteil vom 27.9.2000 – XII ZR 174/98 fest, dass der Anspruch bei Unterhaltsvorschussleistungen auf den Leistungsträger des jeweiligen Bundeslands gem. § 7 I 1 UVG übergeht. Der BGH beschloss 2010 ( BGH, Beschluss vom 11.5.2010 – IX ZB 163/09 ) zudem, dass § 170 StGB ein Schutzgesetz auch zu Gunsten der Unterhaltsvorschusskasse darstellt und somit nicht auf § 7 I 1 UVG zurück gegriffen werden muss.
Der Anspruch des Landes gegen den Unterhaltsverpflichteten war, trotz dessen Insolvenz, nicht von der Restschuldbefreiung umfasst. Es war eine Anmeldung des Anspruchs aus unerlaubter Handlung ( § 823 Abs.2 BGB i.V.m. § 170 StGB ) zur Insolvenztabelle erfolgt ( §§ 302 Nr.1, 174 Abs.2 InsO ). § 170 StGB stellt also ein Schutzgesetz dar.
Zweck ist es den Einzelnen vor der Gefährdung seiner materiellen Lebensgrundlage zu wahren. Diesen Zweck erfüllt auch ein öffentlicher Versorgungsträger (Unterhaltsvorschusskasse), wenn sie eine solche Gefährdung durch ihr Eingreifen (Vorschusszahlung) verhindert.
- Unterhaltsschulden sind strafbar
- Der Unterhaltsschuldner kann einer Haftstrafe von bis zu 3 Jahren ausgesetzt werden. Dies ist in der Praxis äußerst unüblich, weil durch den Freiheitsentzug keine wirtschaftliche Besserstellung des Schuldners erreicht wird.
- Pfändungstabelle
- Der pfändbare Betrag wird individuelle durch das Gericht festgelegt. Die allgemeine Pfändungstabelle findet keine Anwendung.
- Restschuldbefreiung
- Unterhaltsschulden entfallen auch bei erfolgreichen Insolvenzverfahren nicht. Sie sind nicht immer von der Restschuldbefreiung erfasst.
Was wird vom Unterhaltsvorschuss abgezogen?
Wie berechnet sich der Unterhaltsvorschuss? – Die Höhe des Unterhaltsvorschusses richtet sich nach dem Alter des Kindes und nach dem sogenannten Mindestunterhalt. Dieser wird alle zwei Jahre vom Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz neu festgelegt.
- Von diesem Mindestunterhalt wird noch das Kindergeld abgezogen, das für ein erstes Kind gezahlt wird.
- Vom Unterhaltsvorschuss abgezogen werden Waisenbezüge, die ein Kind nach dem Tod eines Elternteils erhält und Unterhaltszahlungen des anderen Elternteils (wenn dieser beispielsweise nur teilweise bezahlt).
Nicht abgezogen werden sonstige Einkünfte des Kindes, und der Unterhalt des alleinerziehenden Elternteils, bei dem das Kind lebt.
Was passiert mit Unterhaltsvorschuss wenn man heiratet?
Weiterzahlung des Unterhaltsvorschusses bei Wiederheirat eines Elternteils Unterhaltsvorschuss soll auch weiterhin gezahlt werden, wenn der Unterhaltsberechtigte (der Elternteil bei dem das Kind/die Kinder leben) wieder heiratet. Diese Zahlungen sollten gezahlt werden, bis die Kinder auf eigenen Beinen stehen bzw.
- Keinen Anspruch mehr auf Unterhalt haben.
- Es kann nicht sein, dass Familien in Sachen Unterhalt so viele Steine in den Weg gelegt werden.
- Man kann sich natürlich vom Jobcenter abhängig machen und die fehlenden Zahlungen darüber holen, aber wer macht sich freiwillig davon gerne abhängig.
- Zahlt der Ex-Partner nicht oder wird gar gepfändet, muss die Familie einen langen Rechtsstreit über sich ergehen lassen um an einen kleinen Teil des Geldes zu kommen.
Wir sind selber eine Patchworkfamilie mit 6 Kids und leisten für die zwei Kinder von meinem Mann auch Unterhalt, bekommen aber nichts für die anderen 3 Kinder aus erster Ehe nichts. Um einen Titel zu bekommen für die 3 Kinder braucht es viel Zeit und Geld für den Anwalt.
Viele Familien geben diesen Kampf auf und kommen dann selber für die Kosten auf, die der Ex-Partner erbringen müsste. Unterhaltsvorschuss sollte auch nach einer erneuten Heirat weiterhin gezahlt werden. Die Städte haben selber bessere Möglichkeiten Geld reinzuholen und erzählen doch immer wie hoch deren Erfolgsrate sein würde,
Hier geht es lediglich um die Hilfe für die Kinder für das was ihnen zusteht und dafür muss man sich nicht schämen und sich hier auch nicht von den ”Hatern” beleidigen lassen. Für seine Kinder zu kämpfen ist nie eine Schande. Es gibt so viele Paare die gerne wieder heiraten würden, es aber aus diesem Punkt nicht machen, da Ihnen der Unterhaltsvorschuss dann entfällt.
Ist es strafbar keinen Unterhalt zu zahlen?
Unter welchen Voraussetzungen ist die Unterhaltspflichtverletzung strafbar? – Nach § 170 Abs. I StGB macht sich strafbar, “wer sich einer gesetzlichen Unterhaltspflicht entzieht, und dadurch den Lebensbedarf der unterhaltsberechtigten Person gefährdet”.
Zweck der Vorschrift ist, den Lebensunterhalt der unterhaltsberechtigten Person sicherzustellen und zu vermeiden, dass die Allgemeinheit Sozialhilfeleistungen erbringen muss. In der kleinen Welt, in welcher Kinder leben, gibt es nichts, dass so deutlich von ihnen erkannt und gefühlt wird, als Ungerechtigkeit.
Außerdem macht sich nach § 170 Abs. II StGB derjenige strafbar, der einer schwangeren Frau, der er gegenüber zum Unterhalt verpflichtet ist, in verwerflicher Weise den Unterhalt vorenthält und sie dadurch zum Schwangerschaftsabbruch veranlasst, Die Vorschrift bezweckt insbesondere den Schutz des ungeborenen Lebens.
Warum muss ich Unterhaltsvorschuss zurückzahlen?
Mein Kind/meine Kinder erhalten Unterhaltsvorschuss. Muss ich den zurückzahlen? Ja, denn es handelt sich nicht um einen Zuschuss, sondern um einen Vorschuss. Das heißt: Der Staat tritt in Vorleistung, damit Ihre Kinder versorgt werden können.
Kann zu wenig gezahlter Unterhalt nachgefordert werden?
Praxistipp – Unterscheiden Sie, ob Sie Kindesunterhalt rückwirkend geltend machen oder ob es um rückständigen Kindesunterhalt geht. Machen Sie Kindesunterhalt rückwirkend geltend, ist der Anspruch nicht rechtsverbindlich festgestellt, also noch nicht in einem gerichtlichen Beschluss oder in einer Jugendamtsurkunde tituliert.
- Sprechen wir vom rückständigen Kindesunterhalt, ist davon auszugehen, dass der Kindesunterhalt tituliert ist, der unterhaltspflichtige Elternteil aber keine Zahlung geleistet.
- Die Unterscheidung ist mithin wichtig, wenn es um die Frage der Verjährung geht.
- Zu wenig gezahlten, aber titulierten Kindesunterhalt können Sie nachfordern und notfalls zwangsweise vollstrecken.
Ist der Kindesunterhalt hingegen nicht tituliert, kommt es auf die richtige Inverzugsetzung an.
Kann Unterhalt rückwirkend erhöht werden?
Grundsatz: Für die Vergangenheit, also rückwirkend, kann grundsätzlich kein Unterhalt verlangt werden! – Vielmehr kann Unterhalt (bzw. höherer Unterhalt) in der Regel erst ab dem Zeitpunkt geltend gemacht werden, zu dem eine Zahlungsaufforderung kommt.
Beispiel: Der Ehefrau F. steht nach dem Gesetz ein nachehelicher Unterhaltsanspruch zu. Die Ehe wurde am 10.4.2015 geschieden. Der (Ex-)Ehemann zahlt aber keinen Unterhalt. Erst am 20.7.2015 meldet sich Frau F. bei ihrem geschiedenen Mann und fragt, wo denn ihr Unterhalt bleibt. Da Frau F. erst im Juli den Unterhalt angefordert hat, kann sie auch erst ab Juli Unterhalt bekommen.
Sie kann nicht rückwirkend ab April Unterhalt verlangen. Die Monate April, Mai und Juni sind ihr also verloren gegangen. Deshalb ist es für den Unterhaltsberechtigten wichtig, den Unterhalt sofort einzufordern und sich nicht erst noch Zeit zu lassen!
Kann Unterhalt nachträglich gefordert werden?
Unterhalt rückwirkend fordern mit Unterhaltstitel – Stimmt das Gericht Ihrem Antrag zu, verpflichtet es den Unterhaltsschuldner in einem erneuten Beschluss, den Rückstand beim Unterhalt auszugleichen und zudem die Unterhaltsleistungen regelmäßig zu zahlen. Manchmal muss ein Elternteil den Kindesunterhalt einklagen, wenn der Partner den Verpflichtungen nicht nachkommt. Beim Arbeitgeber des Unterhaltsschuldners können Sie damit gar die Lohnpfändung für den Unterhalt beantragen. Das bedeutet, dass das verlangte Geld direkt vom Konto des Schuldners abgezogen wird, ohne dass dieser darauf noch Einfluss nehmen könnte.
Ann der Antragsgegner den Unterhalt aufgrund seiner wirtschaftlichen Situation nicht bedienen, können Sie mit Hilfe des Unterhaltstitels auch einen sogenannten Unterhaltsvorschuss beim Jugendamt oder Jobcenter beantragen. Das Jugendamt tritt dann für die Verpflichtungen ein. Der Unterhaltspflichtige muss dann gegenüber diesem regelmäßig das Einkommen nachweisen.
Verbessert sich seine finanzielle Situation, kann das Jugendamt das ausgelegte Geld von ihm zurückfordern. Verjährung beim Unterhalt: Das Einklagen ist zwar rückwirkend möglich, kann jedoch auch verjähren. Der Unterhalt für Minderjährige verjährt dabei in aller Regel nicht.
Ab vollendetem 18. Lebensjahr hingegen, verjähren die Unterhaltsansprüche zumeist nach drei Jahren, Alle Forderungen aus dem Zeitraum davor können somit nicht mehr nachträglich eingefordert werden. Können Sie selbst das Geld für die Klage vor Gericht nicht aufbringen, ist es möglich, Verfahrenskostenhilfe zu beantragen.
Die Kosten für Ihren Anwalt und die Gerichtskosten können dann staatlich vorfinanziert werden. ( 57 Bewertungen, Durchschnitt: 4,42 von 5) Loading.
Kann man Unterhalt nachträglich einfordern?
Das Wichtigste in Kürze: Unterhalt rückwirkend einfordern – Kann man rückwirkend Unterhalt fordern? In der Regel ist es nicht möglich, Unterhalt rückwirkend geltend zu machen. Wenn der Unterhaltspflichtige jedoch bereits zur Auskunft über sein Einkommen aufgefordert wurde, muss er in der Regel ab dem Monat der Aufforderung zahlen.
- Unterhalt kann auch rückwirkend geltend gemacht werden, wenn der Unterhaltspflichtige sich in Verzug befindet und gemahnt wurde.
- Einen Überblick zu diesen und weiteren Gründen, die Unterhalt rückwirkend ermöglichen, finden Sie hier,
- Wie lange kann man Unterhalt rückwirkend geltend machen? Grundsätzlich können Unterhaltsansprüche verjähren.
Hier greift die allgemeine Verjährungsfrist von drei Jahren (bei minderjährigen Kindern beginnt die Frist ab Volljährigkeit). Liegt ein Unterhaltstitel vor kann der geltend gemachte Unterhalt noch bis zu 30 Jahre geltend gemacht werden. Wie lange kann Kindesunterhalt nachgefordert werden? Ja, auch Kindesunterhalt kann unter Umständen rückwirkend eingefordert werden.